Der Improvisator. 257
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mag, ich bekomme ja sonst eine Gestalt wie Castello
dell' nuovo. Ein wenig Animelle Dorate und einige
Finocchi sind für mich genug; wir müssen ja doch
wieder zu Tisch in Santa Agata. Ach, jetzt athme
ich freier,“ fuhr sie fort, die Bänder an ihrer Haube
aufbindend, „jetzt fühle ich meine neapolitanische Luft
wehen.“ Bella Napoli!“ rief sie, riß die Thür zum
Altane auf, breitete die Arme aus und trank die Luft
in großen Zügen.
„Können wir schon Neapel sehen?“ fragte ich.
„Noch nicht,“ entgegnete Federigo, „aber Hesperien,
Armida's bezaubernden Garten.“
Wir traten hinaus in die Loggia, die von Stein
gemauert über dem Garten ging. Welche pracht,
reicher als die Phantasie sie erschaffen kann! Unter
uns befand sich ein Wald von Citronen- und Apfel—
sinen-Bäumen, die mit Früchten überladen schienen.
Die Zweige neigten sich unter ihrer goldenen Last
zur Erde; riesengroße Cypressen, wie Norditaliens
pappeln, begrenzten den Garten; sie schienen doppelt
dunkel gegen das klare himmelblaue Meer, das sich
hinter ihnen ausdehnte und seine Brandung über die
Ueberreste uralter Bäder und Tempel, anßerhalb der
niedrigen Gartenmauer, hinwälzte. Schiffe und Kähne
mit großen weißen Segeln schwammen in die ruhige
Bucht hinein, um welche Gaëta mit seinen hohen
Gebäuden sich krümmt. Ein kleiner Berg ragte über
die Stadt hervor, oben auf demselben lag eine Ruine.
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Ter Improvisator.