160 Der Improvisator.
Augenblick fiel sein Auge auf Annunziata; er erkannte
sie, nickte ihr vertraulich zu und rief im Fortfahren:
„Gestern Dir, heute mir! Echtes römisches Blut vor
dem Wagen!“
Ich sah eine schnelle Gluth Annunziata's Wangen
färben. Sie trat einen Schritt zurück, aber augen⸗
blicklich wieder gefaßt, bog sie sich über das Geländer
des Balkons, nickte freundlich und rief ihm laut zu:
„Exkenne Dein Glück! Du bist, so wie ich, deffen
unwürdig!“
Man hatte sie gesehen, seine Anrede und ihre Ant—⸗
wort gehört; ein lautes: Eh viva! tönte durch die
Luft; Blumensträuße flogen zu ihr hinauf; einer von
diesen streifte ihre Schulter und fiel mir an die Brust;
ich drückte ihn fest daran; es war mir ein Schatz, auf
den ich nicht verzichten wollte.
Bernardo wurde über die Unverschämtheit des Po⸗
lichinell-Königs, wie er es nanüte, aufgebracht und
wollte augenblicklich hinab, den Burschen zu züchtigen,
aber der Capellmeister, so wie die Uebrigen hielten ihn,
das Ganze als Scherz betrachtend, zurück.
Der Diener meldete den ersten Tenorsänger; er
brachte einen Abbate und einen fremden Künstler mit,
welche der Sängerin vorgestellt zu werden wünschten.
Einen Augenblick darauf kam ein neuer Besuch: fremde,
sich selbst einführende Künstler brachten ihr ihre Hul—
digung dar. Wir bildeten bereits eine ganze Gesell⸗
schaft; es wurde von dem lustigen Festino der vorigen
Nacht im Theater „Argentina“, von verschiedenen, be—
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