Des Kaisers neue Kleider. 29
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„Was!“ dachte der Kaiser, „ich sehe gar nichts! Das
ist ja schrecklich! Bin ich dumm? Tauge ich nicht dazu, Kai⸗
ser zu sein? Das wäre das Schrecklichste, was mi begeg⸗
nen könnte!“ — O, es ist sehr hübsch!“ sagte er. „Es hat
meinen allerhöchsten Beifall!“ Und er nickte zufrieden und
betrachtete den leeren Webstuhl, denn er wollte nicht sagen,
daß er nichts sehen könne. Das ganze Gefolge, daß er bei
sich hatte, sah und sah und bekam nicht mehr heraus, als
alle die Andern; aber sie sagten, wie der Kaiser: „O, das ist
hübsch!“ Und fie riethen ihm, diese neuen, prächtigen Klei⸗
der das erste Mal bei der großen Procession, die bevorstand,
zu tragen. „Es ist herrlich, niedlich, excellent!“ ging es von
Mund zu Mund; man schien allerseits innig erfreut darüber,
uind der Kaiser verlieh den Betrügern den Titel: Kaiserliche
Hofweber.
Die ganze Nacht vor dem Morgen, an dem die Pro—
ression stattfinden sollte, waren die Betrüger auf und hatten
über sechszehn Lichter angezündet. Die Leute konnten sehen,
daß fie stark beschsiat waren, des Kaisers neue Kleider
fertig zu machen. ẽ oten, als ob sie das Zeug aus dem
Webstuhl nähmen ARitten mit großen Scheren in die
Luft, sie nähten iaumaden ohne Faden und sagten zu⸗
letzt: „Nun find die Kleider fectig!“
Der Kaiser mit seinen vornehmsten Cavalieren kam selbst
dahin, und beide Betruůͤger hoben den einen Arm in die Hoͤhe,
grade als ob sie Etwas hielten, und sagten: „Seht, hier
sfind die Beinkleider! Hier ist der Rock! Hier der Mantel!“
und so weiter. Es ist so leicht wie Spinnenwebe; man
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