Die Galoschen des Glücks.
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„Wo denkst Du hin?“ sagte die Andere. „Nun stelle ich
sie an die Thür; Einer vergreift sich und wird der Glückliche *
Sieh, das war das Zwiegespräch.
iI. Wie es dem Justizrath erging.
Es war spät; Justizrath Knap, in die Zeit des Koͤnigs
Hans vertieft, wollte heimkehren, und das Schicksal lenkte es so,
daß er anstatt seiner Galoschen die des Glücks anzog und nun
auf die Oststraße hinaustrat. Aber er war durch die Zauberkraft
der Galoschen in die Zeit des Königs Hans zurückversetzt, und
deshalb setzte er den Fuß geradezu in Koth und Morast auf die
Straße, weil es zu jener Zeit noch kein Steinpflaster gab.
Es ist ja erschrecklich, wie schmutzig es hier ist!“ sagte
der Justizrath. „Das ganze Trottoir ist fort und alle La—⸗
ternen sind ausgelöscht!“
Der Mond stand noch nicht hoch genug, und die Luft war
Aüberdies ziemlich dick, sodaß alle Gegenstände rings umher bei
dieser Dunkelheit in einander verschwammen. An der näch⸗
sten Ecke hing inzwischen eine Laterne vor einem Madonnen⸗
bilde, aber die Beleuchtung war so gut wie keine; er bemerkte
fie erst, als er gerade darunter stand, und seine Augen fielen
auf das gemalte Kind mit der Mutter.
Das ist vermuthlich,“ dachte er, „ein Kunstcabinet, wo
man vergessen hat, das Schild einzunehmen.“
Ein paar Menschen, in der Tracht des Zeitalters, gin⸗
gen an ihm vorbei.
Wie sahen die doch aus! Sie kamen wohl von einer
Maskerade?“