Full text: Gesammelte Märchen

224 Der Garten des Paradieses. 
Leiter gerade bis in den Himmel ging; und die Engel mit 
großen Schwingen schwebten auf und nieder. Ja, Alles, was 
in dieser Welt geschehen war, lebte und bewegte sich in den Glas⸗ 
scheiben; so kuͤnstliche Gemaͤlde konnte nur die Zeit einbrennen. 
Die Fee laͤchelte und führte ihn in einen großen, hohen 
Saal, dessen Wände transparent erschienen. Hier waren Por⸗ 
traits, das eine Gesicht immer schöner, als das andere. Man sah 
Millionen Glücklicher, die lächelten und sangen, sodaß es in 
eine Melodie zusammenfloß; die Allerobersten waren so klein, 
daß sie kleiner erschienen, als die kleinste Rosenknospe, wenn 
fie wie ein Punct auf das Papier gezeichnet wird. Und mit⸗ 
ten im Saale stand ein großer Baum mit hängenden, üppi⸗ 
gen Zweigen; goldene Aepfel, große und kleine, hingen wie 
Apfelsinen zwischen den grünen Blättern. Das war der Baum 
der Erkenntniß, von dessen Frucht Adam und Eva gegessen 
hatten. Von jedem Blatte tröpfelte ein glänzender, rother 
Thautropfen: es war, als ob der Baum blutige Thränen 
weinte. 
Laß uns nun in das Bont ?ergen!“ sagte die Fee; 
„da wollen wir Erfr· maen 7 schwellenden Wasser 
genießen! Das At nicht von der 
Stelle, aber a an unsern Augen 
vorũber.“ Und e hen, wie sich die 
ganze Kuͤste bewegte Iehen schneebedeckten 
Alpen mit Wolken un“ nen; das Horn er⸗ 
klang so tief wehmüthig, und ꝰdelte so hübsch im 
Thale. Dann bogen die Banan- me ihre langen, hän⸗ 
genden Zweige über das Boot nieder; kohlschwarze Schwäne 
schwammen auf dem Wasser, und die seltsamsten Thiere und 
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