Der Tannenbaum.
Draußen im Walde stand ein niedlicher kleiner Tannen⸗
baum. Er hatte einen guten Platz; Sonne konnte er be⸗
kommen, Luft war genug da, und rings umher wuchsen
viele groͤßere Kameraden, sowohl Tannen, als Fichten. Der
kleine Tannenbaum wünschte aber so sehnlich, größer zu
werden! Er achtete nicht der warmen Sonne und der fri⸗
schen Luft, er kümme“? sieh vicht um die Bauerkinder,
die da umhergingen un“ lard erten, wenn *. herausgekom⸗
men waren, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oft
kamen sie mit einem ganzen Topf voll oder hatten Erdbee⸗
ren auf einen Strohhalm gereiht; dann setzten sie sich neben
den kleinen Tannenbaum und sagten: Nein! wie niedlich
klein ist der!“ Das mochte der Baum gar nicht hören.
Im folgenden Jahre war er um ein langes Glied größer,
und das Jahr darauf war er um noch eins laͤnger; denn
an den Tannenbäumen kann man immer an den vielen Glie⸗
dern, die sie haben, sehen, wie viele Jahre sie gewachsen sind.
„O, waͤre ich doch so ein großer Baum, wie die an⸗
dern!“ seufzte das kleine Baumchen; „dann könnte ich meine
Zweige so weit umher ausbreiten und mit der Krone in die
weite Welt hinaus blicken! Die Voͤgel würden dann Nester
Mãrchen.