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Der Improvisator.
Zimmer; es war dunkler Abend, ich fühlte meine
Kräfte wunderbar zurückkehren. In der Kirche de' frari
war das Familienbegräbniß des Podesta; das wußte ich.
Dort stand diese Nacht die Todte vor dem Altare. Ich
mußte sie sehen — ich stand auf — mein Fieber hatte nach—
gelassen — ich war stark und kräftig — ich warf den Man—
tel um — Niemand wurde mich gewahr — ich stieg in die
Gondel. — Mein ganzer Gedanke war die Todte — die
Thüren der Kirche waren verschlossen, denn es war schon
lange nach Ave Maria. Ich klopfte an die Thür des
Küsters; er kannte mich, denn er hatte mich oft mit der
Familie des Podesta in der Kirche gesehen, mir die Gräber
Canova's und Titian's gezeigt. „Sie wollen die Todte
sehen?“ fragte er, meinen Gedanken errathend. „Sie
ruht in dem offenen Sarge am Altare, morgen soll
sie in der Capelle beigesetzt werden.“ Er zündete die
Leuchte an, zog den Schlüsselbund hervor und öffnete
eine kleine Nebenthür. Unsere Fußtritte hallten in dem
hohen stummen Gewölbe wieder. Er blieb zurück, und
langsam durchschritt ich den langen, stillen Gang; vor
dem Madonnenbilde auf dem Altare brannte eine Lampe,
jedoch matt und dunkel. Die weißen Marmorstatuen
an Canova's Grab standen da wie Todte in ihren
Leichentüchern, stumm, in unbestimmten Umrissen. Vor
dem Hochalter brannten drei große Lampen. Ich fühlte
keine Angst, keinen Schmerz, es war mir, als wäre ich
selbst dem Tode verfallen und träte nun in meine eigene
Heimat. Ich nahte dem Altare: hier duftete es von
Veilchen, der Lichtschein der Lampe fiel auf den offenen
Sarg mit der Todten. Es war Maria. Sie schien zu
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