Full text: (3/5.1870)

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Der Im 
provisator 
scherzend auf die Schulter schlug; allein mein Herz 
klopfte — es war Bernardo. 
Ich hatte den Muth nicht, näher zu treten, doch 
mußte ich völlige Gewißheit haben. Ich schlich die 
Wand entlang durch eine offene Thür, die in einen 
großen, halbdunkeln Saal führte, um von dieser Stelle, 
ohne selbst bemerkt zu werden, ihn genauer betrachten 
zu können. Im Saale herrschte Dämmerung, rothe und 
weiße Lampen verbreiteten ein schwaches Licht. Ein 
künstlicher Garten war hier aufgestellt und Lauben ge— 
baut, jedoch nur von gemalten, blechernen Blättern, 
von Kübeln mit Orangenbäumen umgeben. Ausge— 
stopfte Papageien mit buntem Gefieder wiegten sich 
auf den Zweigen, während ein Positiv in gedämpften 
Tönen leichte, anmuthige, das Herz erregende Melodieen 
spielte. Eine milde Kühlung wehte durch die offenen 
Thüren von den Arcaden. Kaum hatte ich das Ganze 
mit einem flüchtigen Blick betrachtet, als Bernardo mit 
leichten Tritten sich näherte. Ich zog mich mechanisch 
in die Laube neben mir zurück. Er sah mich stehen, 
nickte lächelnd, als hätte er einen Bekannten erblickt, 
und warf sich in einer benachbarten Laube auf einen 
Divan, wo er halblaut irgend ein Lied trällerte. 
Tausend Gefühle bewegten meine Brust. Er hier? 
Ich ihm so nahe? Ich fühlte, daß ich an allen Glie— 
dern zitterte, und mußte mich niedersetzen. Die duf— 
tenden Blumen, die halbgedämpfte Musik, die Däm— 
merung, selbst der weiche, elastische Divan, Alles brachte 
eine Art Traumwelt hervor und nur in einer solchen 
konnte ich glauben, Bernardo zu begegnen. Ehe ich 
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