Full text: (3/5.1870)

Der Improvisator. 
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MNoch nicht“, entgegnete Federigo 
I e „aber Hesperie 
Armida's bezaubernden Garten.“ go, „aber Hesperien, 
Wir traten hinaus in die Loggia, die von Stein 
gemauert über dem Garten ging. Welche Pracht, 
reicher als die Phantasie sie erschaffen kann! Unter 
uns befand sich ein Wald von Citronen- und Apfel— 
sinen-Bäumen, die mit Früchten überladen schienen. 
Die Zweige neigten sich unter ihrer goldenen Last zur 
Erde; riesenhohe Cypressen, wie Norditaliens Pappeln, 
begreuzten den Garten; sie schienen doppelt dunkel 
gegen das klare himmelblaue Meer, das sich hinter 
ihnen ausdehnte und seine Brandung über die Ueber— 
reste uralter Bäder und Tempel, außerhalb der niedri— 
gen Gartenmauer, hinwälzte. Schiffe und Kähne mit 
großen weißen Segeln schwammen in die ruhige Bucht 
hinein, um welche Gasta mit seinen hohen Gebäuden 
sich krümmt. Ein kleiner Berg ragte über die Stadt 
hervor, oben auf demselben lag eine Ruine. 
Mein Auge war von der großen Schönheit ge— 
blendet. 
„Siehst Du, wie der Vesuv raucht?“ fragte Fede— 
rigo, zur Linken zeigend, wo die gebirgige Küste, wie 
leichte Wolken, die auf dem unbeschreiblich schönen 
Meere ruhten, sich erhob. Mit der Seele eines Kindes 
ergriff ich die reiche Herrlichkeit, und Federigo war 
glücklich, wie ich. Wir mußten hinab unter die hohen 
Apfelsinen-Bäume, und ich küßte die goldene Frucht, 
wie sie auf den Zweigen hing, nahm von der Menge, 
die auf dem Erdboden lag, und ließ sie, wie goldene
	        
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