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Der Improvisator.
Lust ankam, die enge, schmutzige Straße zu durch—
wandern. Das Ganze erschien mir wie eine einzige
Synagoge. Die Häuser streckten sich, aneinander ge—
lehnt, hoch gen Himmel; von allen Fenstern klang es,
Kopf an Kopf: „Bereschit Bara Elohim,“ als ständen
sie Alle im Begriff, durch das rothe Meer zu wan—
dern; ringsum hingen alte Kleider, Regenschirme und
mehreres Rumpelkammer-Geräthe; ich ging zwischen
alten Eisenwaaren, Gemälden, Kunstsachen und natür⸗
lichen Pfützen einher; rings um mich war ein Summen
und Schreien, ob ich handeln, kaufen oder verkaufen
wollte; kaum wurde mir Zeit vergönnt, ein Paar
schwarzäugige, schöne Kinder zu betrachten, die mir aus
den Thüren zulächelten. Es war eine Wanderung,
glaub' es mir, die Dante hätte beschreiben sollen. *
Auf einmal stürzte ein alter Jude auf mich los und
verneigte sich bis zur Erde vor mir, als wäre ich der
heilige Vater. „Eccellenza!“ rief er; „mein großer
Wohlthäter! Der Retter meines Lebens! Gesegnet sei
die Stunde, wo meine Augen Euch wieder sehen!
Glaubt nicht, daß der alte Hanock ein Undankbarer
sei!“ und noch Mehreres, das ich weder verstand, noch
dessen ich mich jetzt erinnere. Nun erkannte ich ihn:
es war der alte Hebräer, welcher hatte springen sollen.
„Hier ist mein armes Haus,“ fuhr er fort, „aber die
Schwelle desselben ist zu niedrig, als daß ich Euch
bitten dürfte, sie zu überschreiten.“ Und dann küßte er
mir die Hand und das Kleid. Ich wollte fort, denn
die ganze Nachbarschaft blickte uns Beide an, da fielen
meine Blicke aber auf das Haus, und ich gewahrte den
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