Full text: (3/5.1870)

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Der Improvisator. 
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den Teufel gerade aus der divina commedia beschrieben? 
Soll ich Dir eine Geschichte erzählen? Du besitzest ja 
viel Phantasie, und wirst Dich solcher Schilderungen 
erfreuen. In der Hölle giebt es nicht blos Feuerseeen 
und verpestete Moore, wie Du ja wohl aus Dante 
weißt, sondern auch große, ganz mit Eis bedeckte Teiche, 
in welchen die Seelen auf ewig festgefroren sind. 
Wenn man an diesen vorüber ist, steigt man in die 
allertiefste Tiefe hinab, wo Diejenigen sich befinden, 
die ihre Wohlthäter verrathen haben, folglich auch 
Lucifer, der Anführer gegen Gott, unsern größten 
Wohlthäter. Er steht bis an die Brust in Eis, mit 
aufgesperrtem Rachen, in welchem er Brutus, Cassius 
und Judas Ischarioth festhält, den Letzteren sogar mit 
dem Kopfe abwärts in dem Rachen, während der grimme 
Lucifer seine ungeheuren Fledermausschwingen schüttelt. 
Siehst Du, mein Söhnchen, wenn man einen solchen 
Kerl einmal gesehen, vergißt man ihn nicht so leicht. 
Ich habe seine Bekanntschaft in Dante's Hölle gemacht, 
und ihn hast Du auf ein Haar diese Nacht im Schlafe 
beschrieben. Da sagte ich zu Dir, eben so wie jetzt: Du 
hast ja Dante gelesen! Allein Du warst damals ehrlicher, 
als jetzt, denn Du winktest mir, zu schweigen, und 
nanntest unsern liebenswürdigen Habbas Dahdah. Ge— 
stehe es nur auch wach ein, ich werde Dich nicht ver— 
rathen! Das ist endlich doch Etwas an Dir, was ich 
leiden mag. Ja! Ja! ich habe die Hoffnung auf Dich 
nie ganz aufgeben können. Allein wo hast du das 
Buch erhascht? Bei mir hättest Du es haben können. 
Ich habe mir es sogleich angeschafft, als Habbas Dah— 
Der Improvisator. 7
	        
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