Full text: (18/21.1873)

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Eines Dichters Bazar. 
Auge auf den schiesen Thurm fiel. Seht, auch der 
ist eine leuchtende Steinmasse, dachte ich — aber das 
Licht hat er von Dante's Divina commedia erhalten. 
Ich dachte daran, als ich den reichen Kirchhof besuchte 
und die vielen Marmormonumente betrachtete: auch diese 
sind bononische Steine, sie erhalten ihr Licht von den 
Todten, über denen sie aufgerichtet sind; aber ich fand 
keinen, der Licht eingesogen hatte, obgleich man auf dem 
einen las, daß hier ein berühmter Komödienschreiber 
liege, und auf dem andern, daß hier eine Dame ruhe, 
welche Griechisch und Lateinisch habe sprechen können. 
Ich dachte an den bononischen Stein, als ich vor einem 
Privatgebäude der Stadt stand und man mir den 
Eigenthümer nannte. Dieses Haus wird auch dereinst 
einen Nimbus aussenden, hat ihn aber noch nicht recht, 
denn die Sonne steht am Himmel; der Stein saugt 
in unserer Zeit die Strahlen ein — der Eigenthümer 
muß sterben, dann kommt erst der Glanz — der Eigen⸗ 
thümer ist der Componist Giacomo Rossini. 
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Eine Nacht auf den Apenninen. 
Von den grünen, flachen lombardischen Ebenen 
erheben sich die Apenninen mit Laubhölzern und Wein— 
gärten bedeckt; wenn man aus Bologna's Thor 
kommt, scheint es, als führe der Weg über die zer—
	        
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