Full text: (18/21.1873)

Eines Dichters Bazar. 67 
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höhlung glänzen wie Kupfer, indem die Abendsonne ihren 
rothen Schimmer hineinwirft. Erinnerst Du Dich der 
grünen Wiese, wo das Heu in Schobern steht und 
einen süßen Duft in die stille Luft verbreitet? Der 
Vollmond scheint, Knechte und Mägde gehen singend 
mit blitzender Sense heim. Erinnerst Du Dich des 
Meeres, des wogenden Meeres, des friedlich stillen 
Meeres?! — Ja, es ist schön in Dänemark!“ 
Und wir rollten hinein in Mantuaq, rollten hinein 
uüber eine mächtige, befestigte Brücke! Die Mühlräder 
brausten draußen, — und wir waren in Mantua's 
Straßen. 
Es war das Fest der Madonna. Die prächtige 
irche strahlte im Lichterglanz, die Bilder in der Kuppel 
schienen zu leben, sie schwebten! Es war, als thue 
man einen Blick in den Himmel selbst. Wohlgerüche 
erfüllten die Räume der Kirche, Musik und Gesang 
⸗ertönten so jubelnd und schön, es war Freude, die sie 
athmete, Freude, wie wir Nordländer sie uns nicht in einer 
Kirche vorstellen können; und doch, wenn wir sie hier hören 
und die andächtig knieende Menge sehen, fühlen wir uns 
davon erhoben. — Aus der Kirche strömte die Menge auf 
den großen Platz; dicht daneben stand ein kleines Mario⸗ 
nettentheater, die hölzernen Puppen stießen mit den 
Köpfen gegen einander und fochten mit den großen 
Armen umher; dem Dialog wurde Beiiall geklatscht 
— es war Leben und Lustigkeit.
	        
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