Full text: (18/21.1873)

100 Eines Dichters Bazar. 
Die Ebene vor dieser Stadt ist berühmt durch die 
Schlacht zwischen Ludwig dem Zweiten von Ungarn 
und Soliman dem Großen; sie ist in einem Gemälde 
verewigt. Ich war mit den Andern auf dem Wege, 
kehrte aber um, — ich mochte nicht so weit gehen 
und steuerte zu einem Barbier; ich war prosaische 
das wird man auf einer Reise. Doch muß ich ge— 
stehen, es fiel mir schwer auf's Herz, daß ich das 
Bild nicht gesehen, von welchem die andern Passagier, 
sprachen; aber, nicht wahr, man kann nicht Alles 
sehen? Ich sah ein anderes Bild. Drinnen bei dem 
armen Barbier hing ein echt ungarisches Stück, von 
der Art, wie man es für einen Groschen auf einem Bilder⸗ 
bogen kauft: zwei betende Engel schweben in der Luft 
und unter ihnen falten sich zwei Hände mit der Inschrift: 
„Für die Freunde!“ Daneben ballen sich zwei starke 
Fäuste und, hier steht geschrieben: „Gegendie Feinde!“ 
Dies war auch ein Bild und vielleicht charak⸗ 
teristischer fir Ungarn, als das, welches ich im 
Bischofshofe hätte sehen können. 
Ich war der Donaufahrt müde, satt und über—⸗ 
drüssig! klingt dies auch nicht schön, so ist es doch wahr! 
Die Schweinehirten. 
XIV. 
Vor der aus Lehm und Stroh aufgeführten Hütte 
sitzt ein alter Schweinehirte, ein echter Ungar, also 
ein Adeliger; oft hat er die Hand auf das Herz gelegt
	        
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