Full text: (18/21.1873)

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Eines Dichters Bazar. 
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ression, eine der feierlichsten, die ich erlebt. Es war 
ein glänzender, sternenheller Abend, mild und still. 
Auf allen Altanen umher und an den offenen Fenstern 
hatte jeder Zuschauer ein brennendes Licht in der 
Hand. Musik ertönte aus der Seitenstraße zu uns 
herüber; Weihrauchduft erfüllte die Luft. Ein großes 
Menschengewühl bewegte sich fort, Alle festlich gekleidet, 
Jeder, felbst das kleinste Kind, mit einem langen, dünnen, 
brennenden Lichte in der Hand. Militärische Trauer— 
musik ertönte, als trage das Volk seinen König zu 
Grabe. Von Priestern umgeben trug man den Sarg 
mit den frischen rothen Rosen; über diesem hing ein 
langer Trauerflor, welcher von den vornehmsten Be⸗ 
amten und höhern Offieieren des Landes gehalten 
wurde. Eine Schaar dieser und darauf das große 
Menschengewühl, Alle, wie gesagt, mit brennenden 
richtern, beschloß den Zug. Es war eine Stille, eine 
anscheinende Trauer oder Andacht, die jedes Gemüth 
ergreisen mußte. Vor dem Schlosse, wo der König 
und die Königin standen, hielt der Bischof eine kurze 
Rede und der König küßte die heilige Bibel. Während 
der ganzen Ceremonie ertönte ein einförmiges Glocken⸗ 
geläute, immer nur zwei Schläge, worauf eine kleine 
Pause folgte; Tag und Nacht war die Kirche von 
Menschen angefüllt. Um Mitternacht vor dem Oster— 
tage waren der König, die Königin und der ganze 
Hof hier, die Priester standen betend und trauernd um 
den mit Blumen angefüllten Sarg; das ganze Volk 
betete leise. Es schlug zwölf Uhr und mit dem letzten
	        
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