Full text: (18/21.1873)

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Eines Dichters Bazar. 
33 
Thälern, wo Kriegsgetümmel erscholl. Im ganzen 
Lande, in dem ärmsten Dorfe weht heute die Freihe its⸗ 
fahne; der Hirte wandert zu den Kirchenruinen in den 
einsamen Bergen, hängt dort eine brennende Lampe 
auf vor den verwischten Bildern an der geborstenen 
Mauer und spricht sein Dankgebet! Griechenland ist frei! 
Ich war bei diesem Fest in Athen. Es war ein 
schöner sonneheller Tag, nicht eine Wolke am Himmel, 
kein kalter Wind wehte von den Bergen. Die Musik der 
Regimenter ertönte in der Morgenstunde durch die 
Straßen; aus meinem Fenster sah ich die kriegerischen 
Reihen schöner junger Griechen, mit braunen Gesichtern 
und dunklen Augen, an jeder Lanze wehte eine kleine 
Fahne. Sie sahen gut aus, würden aber, glaube ich, 
noch hübscher gewesen sein, hätten sie griechische Klei⸗— 
dung getragen; in diesen fränkischen Uniformen er— 
schienen sie mir wie fremde Truppen. Auf der Straße 
liefen schöne Griechenknaben in weißen Fustanellen und 
rothen Wämsern. Auf den Balconen standen die 
vornehmen Griechen, in reichen, buntfarbigen Kleidern, 
mit Silber⸗ und Goldstickerei, mit Dolch und Säbel. 
Die Frauen hatten ihre reichen Haarflechten um das 
kleine rothe Feß geschlungen; das sammetne Halbkleid 
stand vorn offen und zeigte einen goldnen Brustlatz, 
der den gewölbten wogenden Busen umschloß. Die 
meisten Männer und Frauen trugen einen Myrtenzweig 
oder einen Strauß aus Levkojen in der Hand. Bauern 
aus dem Gebirge mit Gewändern aus Schaffellen 
und hohen Hüten lehnten sich stolz an die niedrigen, 
Eines Dichters Bazar. I1II. 3
	        
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