Full text: (18/21.1873)

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Dorthin nahm ich den Weg über die nasse Haide— 
strecke. Eine Wasserrinne, die nur an einzelnen Stellen 
sich etwas über die Erdoberfläche erhebt und dann 
eine Art Steinbedeckung hat, ist jetzt Athens Wasser— 
leitung von den Bergen. Man wird nur da auf sie 
aufmerksam, wo sie halb zerstört ist, indem die Hirten, 
um ihrem Vieh Wasser zu verschaffen, mehrere der 
darüberliegenden Steine weggenommen und zur 
Seite geworfen haben; die aufgelöste Erde fließt nach 
einem Regenguß in's Wasser hinab und macht es 
trübe. 
Ich stand auf Kolonos. Oben findet man ein 
gemauertes Grab in der Gestalt eines großen Sarges. 
Hier hat man den vor Kurzem verstorbenen K. O. 
Müller dem die Wissenschaft so viel verdankt, be— 
erdigt. Sein Leichnam ruht in dem Lande, wo er 
sich am glücklichsten fühlte! Die Erde, welche er liebte, 
empfing seinen Staub. Jung und zufrieden, mitten 
in seinem Wirken, während keine Erwartungen durch 
ihn getäuscht wurden, fand der den Tod. Welches 
Glück konnte größer fein? 
Ich lehnte mich an das nasse Grab, und wünschte 
mir, was ich stets gewünscht habe: „ein kurzes, aber 
glänzendes Leben!“ — Und der Wind blies scharf und 
kalt von den Bergen, feuchte Wolken jagten an mir 
vorüber, aber selbst in dieser nördlichen Färbung führte 
Nichts meine Gedanken nach Norden. In der ganzen 
vandschaft lag eine Größe, wie sie selbst die Schweiz 
nicht besitzt; dort beengen die Berge, hier sind die Thäler
	        
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