Full text: (18/21.1873)

102 Eines Dichters Bazar. 
niedrige gelbe Felsenmauer, deren höchster Punkt, zu einem 
Obelisken geformt, auf die Sterne deutete. Gerade vor 
mir und an den Seiten schimmerten weißgelbe, große, 
seltsame Paläste, wie ich sie nur aus „Tausend und eine 
Nacht“ kannte! aber zwischen diesen Gebäuden und mir 
lag still und träumend ein großes Schiff neben dem 
andern; mein Auge verlor sich zwischen den Masten. 
Wir lagen in La Valetta's Golf; wie wir hineinge— 
kommen, entdeckte ich nicht. 
Das war also die Insel, die Homer besungen und 
deren die Phönicier sich bemächtigt hatten, die Insel 
der Kalypso, wo Ulysses ein Jahr seines Lebens zubrachte, 
die Melite der Griecchen und Karthager; die Insel, welche 
die Vandalen, Gothen und Araber als Sieger gesehen 
hatte, des Grafen Roger Malta, die weltberühmte 
Insel des Johanniterordens, jetzt Englands Station 
im Mittelmeere. 
Welche Erinerungen und welchen eigenthümlichen An⸗ 
blick bot diese Insel dar! Doch der Sternenhimmel war 
mir in diesem Augenblicke das Prachtbild; La Valetta 
und alle diese stolzen Schiffe hier unter der stärksten 
Festung der Welt waren nur die Einfassung dazu; die 
Einfassung war prächtig, eine der prächtigsten, die ich 
gesehen, aber daß ich den Rahmen über das Bild ver⸗ 
gaß, ist wohl verzeihlich und in der Ordnnug. 
Ich ging wieder zur Ruhe, und buchstäblich gesagt, 
nur mit dem Himmel in meinen Gedanken! 
Als ich wieder auf das Verdeck kam, wurde aus— 
geschifft. Alles auf dem Schiffe und ringsum war Leben 
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