Full text: (18/21.1873)

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Eines Dichters Bazar. 
VI. 
Drei römische Knaben. 
In dem großartigen Rom findet man in engen 
Winkelgassen große Paläste, die, wenn sie auf einem 
freien Platze ständen, als Prachtgebäude betrachtet 
werden würden. Ich werde mit Feder und Tinte 
einen solchen zeichnen und, wie ich hoffe, so genau, daß 
man ihn nach der Zeichnung wiederfinden wird, wenn 
man weiß, daß er in der Straße xipeétta gesucht 
werden muß. 
Hohe Bogengänge mit künstlich behauenen Marmor— 
jäulen schließen einen kleinen viereckigen Hof ein; 
Statuen stehen zwischen den Säulen und in den Nischen 
der Wände verstümmelte Marmorbilder; die Mauern 
prangen unten mit Basreliefs, oben mit colossalen 
Büsten der römischen Kaiser. Gras und Schling— 
pflanzen hängen um die Fußgestelle und schießen aus 
den Falten der Marmorkleider hervor. Die Spinne 
hat ihr Gewebe, gleich einem Trauerflor, zwischen 
Göttern und Kaifern ausgespannt. Im Hofe liegen 
Kohlstrünke, Citronenschalen, zerrissene Flaschenhalftern; 
Erde ist an der Seite der hier aufgestellten Marmor— 
farkophage aufgeworfen; einst umschlossen sie einen der 
Mächtigen Roms, jetzt verwahren sie einige Topfscherben. 
Salatblätter und Erde. 
Die breite Marmortreppe, welche zu den Sälen 
des Palastes hinaufsührt, ist noch schmutziger als der 
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