Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

seres Volkes nicht länger mehr zu verantwor 
ten ist. 
Wir sind uns klar darüber, so erklärte der 
Reichsarbeitsführer weiter, daß der Welt 
krieg und seine Folgeerscheinungen die Le- 
bensbeöingungen unseres Volkes grundlegend 
geändert haben. Wir können nicht mehr einen 
so großen Teil unseres Volkes wie vor Sem 
Kriege aus dem Ertrag unserer Ausfuhrindu 
strie und unseres Ausfuhrhandels ernähren. 
Sollen wir vielleicht deshalb durch Auswande 
rung und Geburtenbeschränkung unsere VolkÄ- 
zahl künstlich und gewaltsam Herabdrücken? 
Wir find nicht so gewissenlos, zu solchen die 
Zukunft unseres Volkes vernichtenden Aus 
hilfen unsere Zuflucht zu nehmen. Das wäre 
Selbstmord an unserem Volke! Unser Voll 
aber ist in seinem Kern gesund und lebens 
kräftig. Es wird leben und es muß leben im 
Interesse der ganzen Menschheit! Wir müssen 
daher andere, bessere Aushilfen finden. Wir 
müssen für die Millionen Volksgenossen, de 
nen Ausfuhrindustrie und Außenhandel keinen 
genügenden Lebensunterhalt mehr bieten kön 
nen, eine neue Lebensbasis auf dem deutschen 
Boden schaffen. Wir müssen einen erheblich 
größeren Teil unseres Volkes als bisher in 
der Boöenbewirtschaftung beschäftigen. Und 
das ist möglich! Wir können dem deutschen 
Boden noch erheblich mehr abringen. Wir kön 
nen noch Millionen von Volksgenossen durch 
gesteigerte Ausnutzung des deutschen Bodens 
neue Lebensmöglichkeiten schaffen, können un 
serem Volke noch im Frieden mit dem Spaten 
neue Provinzen erobern. Diese Aufgabe ist 
aber nur zu lösen durch die Volksgemeinschaft 
und ihr Instrument, den Staat, und nur zu 
lösen mit Hilfe des Einsatzes unserer deutschen 
Jugend im Arbeitsdienst! Auf diese Weise 
werden wir unserem Volke auch seine volks 
wirtschaftliche Selbständigkeit und Freiheit 
sichern. 
Der Reichsarbeitsführer fuhr fort: Im Ar 
beitsdienst erfüllt der junge Deutsche nicht nur 
eine Pflicht gegen sein Volk, sondern er macht 
eine Schule durch, die für ihn selbst, für sein 
ganzes Leben von größtem Wert ist. Im Ar 
beitsdienst, in dem junge Deutsche aller Be 
rufe und Stände bei der gemeinsamen Arbeit 
im Dienste unseres Volkes vereint sind, erlebt 
der Arbeitsmann die deutsche Volksgemein 
schaft, die Arbeiter der Stirn und der Faust 
lernen sich persönlich kennen und achten. 
Das deutsche Volk, so hob der Reichsarbeits- 
führer hervor, und insbesondere 
die deutsche Jugend in ihrer gesunden, 
großen, überwiegenden Mehrheit will die 
allgemeine gleiche Arbeitsdienstpflicht! 
Diese Willenskundgebung des deutschen 
Volkes bedeutet eine Ehrenbezeugung vor 
der Handarbeit und vor dem Handarbei 
ter! 
Die allgemeine gleiche Arbeitsdienstpflicht 
wird einst als etwas so Selbstverständliches 
betrachtet werden wie heute die allgemeine 
Schulpflicht, und sie wird eine ebenso große 
Knlturtat darstellen wie die allgemeine Schul 
pflicht. — Unter brausendem Beifall erklärte 
der Reichsarbeitsführer: 
Die Einführung der Arbeitsdienstpflicht 
ist ausschließlich eine innere Angelegenheit 
des deutschen Volkes, in die uns niemand 
anders hineinzureden hat! Die gesetzliche 
Einführung der allgemeinen gleichen 
Dienstpflicht wird kommen! Den näheren 
Zeitpunkt bestimmt allein der Wille des 
Führers. Wer ein ganzer Kerl ist, der 
wartet aber nicht erst, bis ihn das staatliche 
Gesetz ruft, sondern der folgt dem sittlichen 
Gesetz in seiner eigenen Brust und stellt 
sich freiwillig zur Erfüllung dieser Pflicht! 
Er folgt damit dem Vorbild, das ihm die 
deutsche Studentenschaft und der national 
sozialistische Führernachwnchs gegeben 
haben. 
Der Reichsarbeitsführer schloß: Das deutsche 
Volk erwartet, daß jeder junge Deutsche seine 
Pflicht tut: Mit der Waffe des Spatens in 
den Kamps für die Zukunft und die Freiheit 
unseres Volkes! 
-i- * * 
Ae Eingliederung der Mamcmen 
in Anwesenheit des Reichsjngendführers. 
DNB. Güstrow (Mecklenburg), 8. Oktober. 
In Güstrow wurde am gestrigen Sonntag im 
Rahmen einer großen Artamanen- und HJ.- 
Kundgebung die Artamanenbewegung in die 
Hitlerjugend eingegliedert. Die Artamanen 
waren einst in den Nachkriegsjahren die Vor 
kämpfer für die Idee des deutschen Bauern 
tums. Sie waren die Pioniere des National 
sozialismus auf dem Lande und haben gleich 
zeitig über die damaligen Parteien hinweg 
die Volksgemeinschaft der schaffenden Deut 
schen aus Stadt und Land in diese Tat um 
gesetzt. Sie werden nunmehr ihre segensreiche 
Arbeit zum Besten der deutschen Jugend fort 
setzen. 
* • * 
Alfred Rosenberg sprich! 
vor den nMonalsozinlislischen Lehrern. 
DNB. Leipzig, 6. Okt. In der Eröffnungs 
kundgebung der NSDAP., Gau Sachse«, Amt 
für Erzieher (NSLV.) hielt der Reichsleiter 
des Außenpolitische« Amtes der NSDAP, und 
Beauftragter des Führers für weltanschauliche 
Schulung, Alfred Rosenberg, eine Rede, auf 
die wir morgen näher eingehen Werden, 
M»ffoNuis Rede λ Mailand: 
Don Genf zur Dündnisnolitik Paris-Rom 
127. 
Das Gesicht des nerren Europas. — Moskau als Mitspieler der Loutmeutalen Westmächte. 
Die neue Ordnung der Wirtschaft muß anLikapitalistisch sei». 
Am Sonnabendnachmittag hat Mussolini die 
erwartete große Rede vor einigen Hundert 
tausend Menschen in Mailand gehalten. Sie 
gliederte sich in zwei Teile, einen innen- und 
einen außenpolitischen. Auch der innenpoliti 
sche Teil ist von allgemeiner Bedeutung, weil 
er sich mit der Lösung der Wirtschaft aus dem 
liberalistisch-kapitalistischen System befaßte 
und hier allgemeine Grundsätze aufstellte. 
Mussolini führte diesbezüglich aus: 
„Angesichts des Zusammenbruchs des libe- 
ralistisch-kapitalistischen Systems gibt es nur 
zwei Lösungen zur notwendigen Regelung der 
Produktion. Entweder die Verstaatlichung der 
ganzen Wirtschaft oder die korporative Lösung 
der Selbstdisziplin. Die erste Lösung lehnen 
die Italiener ab. Wir wollen nicht die große 
Zahl der Staatsbeamten verzehnfachen. Die 
andere Lösung, die wir erstreben, stellt die 
Mahrhafte Gleichheit aller Einzelpersönlich 
keiten gegenüber der Arbeit her. Der Unter 
schied liegt nur in der Abstufung der einzel 
nen Verantwortungen. Ich bestätige, daß der 
Faschismus auf wirtschaftlichem Gebiet eine 
höhere soziale Gerechtigkeit anstrebt, und werde 
diese Verpflichtung erfüllen. Sie bedeutet 
sichere Arbeit, gerechten Lohn und ein würdi 
ges Heim, d. h. die Möglichkeit einer allgemei 
nen Besserstellung. Wenn das letzte Jahrhun 
dert jenes der Macht des Kapitals war, so wird 
das Zwanzigste jenes der Macht und des 
Ruhmes der Arbeit sein. Ich sage Euch, daß 
es der modernen Wissenschaft gelungen ist, die 
Möglichkeit des Reichtumes zu vervielfältigen. 
Vom Staate unterstützt und kontrolliert muß 
die Wissenschaft das andere Problem lösen, 
jenes der Verteilung des Reichtumes, damit 
sich das widersinnige und grausame Schauspiel 
des Elends inmitten des Ueberflusses nicht 
wiederholt. Zu dieser großen Schöpfung sind 
alle Kräfte und der Wille Aller nötig. Sie 
hat Italien zur Vorhut aller Länder der Welt 
gemacht, und es ist daher auch notwendig, daß 
Italien vom internationalen Gesichtspunkt 
aus in Ruhe gelassen wird, da diese Dinge 
zueinander gehören." 
Die vorstehende, vom Kapitalismus abge 
löste Sozial- und Wirtschaftspolitik müßte 
nun Italien naturgemäß an die Seite Deutsch 
lands führen, zur Abkehr von Paris, dem 
augenblicklichen Hort des internationalen Ka 
pitalismus und der Abhängigmachung der 
Arbeit vom Golde. In der nunmehrigen Dar 
legung der Außenpolitik Frankreichs kommt 
aber neben der offenen Feindschaft gegen Ju- 
goslavien, der Geringschätzung Deutschlands, 
die bewußte Annäherung an Frankreich zum 
Ausdruck. Bezüglich Jugoslaviens führte er 
aus, daß das Verhältnis zu diesem Staate sich 
nicht verbessern könne, solange man in Bel 
grad fortfahre, tobende Polemiken gegen Ita 
lien zuzulassen, die dieses im Innersten ver 
letzten mußten. Nach einer kurzen Erklärung 
über die Tapferkeit des italienischen Heeres 
kam er dann ganz kurz auf Deutschland zu 
sprechen. E anerkannte, daß die Entwicklung 
der europäischen Geschichte ohne Deutschland 
nicht denkbar sei. Es sei aber notwendig, da 
rauf hinzuweisen, daß einige deutsche Strö 
mungen den Eindruck zu erwecken schienen, 
daß Deutschland sich dem Laufe der europäi 
schen Geschichte entziehen wolle. Leider wurde 
er nicht deutlicher, sondern wandte sich dann 
dem wirklichen Störenfried, nämlich der fran 
zösischen Politik und der Aufrüstungspolitik 
der Völker zu. In dieser Beziehung führte 
er aus: 
„Es besteht kein Zweifel, daß seit wenigstens 
einem Jahre unsere Beziehungen zu Frank 
reich erheblich gebessert sind. Und wenn wir 
durch Abkommen erreichen, was wir wünschen, 
wird das sehr nützlich und fruchtbringend sein, 
sowohl für die beiden Länder, als auch im all 
gemeinen Interesse Europas. Alles das wird 
Ernster frnnzsstsch-lürkischer 
FlgllenMischensM. 
sich zwischen Ende Oktober und Ansang No 
vember zeigen. Die Verbesserung der Be 
ziehungen zwischen den Völkern Europas ist 
umso nützlicher, als die Abrüstungskonferenz 
gescheitert ist. Es besteht kein Zweifel, daß es 
Henderson, der als richtiger Engländer zähe 
ist, in keiner Weise gelingen wird, den Lazarus 
der Abrüstungskonferenz wieder aufzuerwek- 
ken, der unter der Last der Panzer und Ge 
schütze begraben liegt. Nachdem die Dinge so 
stehen, werdet Ihr nicht überrascht sein, daß 
wir heute entschlossen auf der vollständigen 
militärischen Ausbildung des Volkes bestehen. 
Das ist die andere Seite des Korporativ 
systems. Damit die Stimmung der Arbeiter 
massen gehoben sei, haben wir die Forderung 
einer höheren sozialen Gerechtigkeit für das 
italienische Volk verkündet. Denn ein Volk, 
das im Innern nicht zeitgemäße Verhältnisse 
besitzt, wird in der Stunde des Ernstes nicht 
die erforderliche Leistungsfähigkeit aufbringen. 
Die Zukunft kann nicht wie ein Stundenplan 
oder ein Fahrplan festgesetzt werden. Man darf 
nicht zu langfristige Hypotheken aufnehmen. 
Wir wiederholen mit Ueberzeugung und Nach 
druck, daß der Faschismus das Vorbild der 
europäischen und der italienischen Zivilisation 
in diesem Jahrhundert sein wird. Was die 
sichere oder unsichere Zukunft betrifft, so steht 
eine Tatsache unerschütterlich fest, nämlich um 
sere Leidenschaft, unser Glaube und unser 
Wille. Wenn sie den wahren Frieden bringt 
u. den ersprießlichen Frieden, der von Gerech 
tigkeit begleitet sein muß, werden wir unsere 
Gewehrläufe mit Oelzmeigen schmücken kön 
nen. Aber wenn das nicht zutrifft, so könnt Ihr 
sicher sein, daß wir als Männer, die im Zeichen 
des Liktorenbündels stehen, notfalls die 
Spitzen unserer Bajonette mit den Lorbeeren 
und Eichenblättern aller Siege schmücken 
werden." 
Das nüchterne Gesamtergebnis der Rede 
Mussolinis ist dahin zusammenzufassen, daß 
er von jetzt an seine Außenpolitik an Frank 
reich anlehnen und damit den Kurs der euro 
päischen Politik auf die Spitze des Schwertes 
stellen will. Darüber täuschen auch die feuille- 
tonistischen Redensarten am Schluß seiner 
Rede nicht hinweg. Einen wirklichen Frieden 
Europas kann es nur geben, wenn Deutsch 
land völlig gleichberechtigt in Europa wieder 
dasteht und auch unsere Rüstung so stark ist, 
daß keine Macht in Europa einen Angriff wa 
gen kann. Die Politik der Bündnissysteme vom 
Rhein bis zur Donaumünöung muß einmal 
in einer europäischen Katastrophe enden, einer 
Katastrophe, auf die Rußland wartet. 
àfolZrerchsr Ksrnpf 
hm neuen spanischen Regierung 
Altere und neuere Meldungen von den Kämpfen in Spanien. 
DNB. Madrid, 7. Okt. Soweit sich die Lage 
am Sonntag übersehen läßt, ist es der neuen 
spanischen Regierung L e r r o u x gelungen, 
sich gegenüber dem Ansturm des Marxismus 
und des Separatismus zumindest erfolgreich 
zu behaupten. Wenn die Lage in Madrid noch 
ungeklärt ist, und es noch nicht feststeht, ob die 
Marxisten ihre Versuche, die Macht im Staat 
mit Gewalt an sich zu reißen, fortsetzen wer 
den, ist der separatistische Aufstand in Katalo- 
«ien vollkommen zusammengebrochen. Die 
katalonische Regierung hat sich, obwohl sie 
im Rundfunk immer wieder erklärt hatte, daß 
sie „siegen oder sterben" werde, am Sonntag- 
morgen um 6.15 Uhr den Regierungstruppen 
des General Batet ergeben. Die gesamte Re 
gierung, der Bürgermeister von Barcelona, 
die Mitglieder der Stadtverwaltung und der 
Oberbefehlshaber der katalanischen Streit- 
kräfte wurden verhaftet. Die spanischen Ne 
gierungstruppen hatten im Morgengrauen zu 
einem Generalangriff auf das katalonische Re 
gierungsgebäude angesetzt und das Gebäude 
mit Mörsern beschossen, worauf sich die katalo 
nische Regierung, um unnützes Blutvergießen 
zu vermeiden, ergeben hat. In zahlreichen 
Stadtteilen von Barcelona fanden in den 
Morgenstunden des Sonntags noch lebhafte 
Schießereien zwischen den spanischen Regie 
rungstruppen und den bewaffneten Aufständi 
schen statt, man rechnet aber damit, daß die 
Truppen, die von Militärflugzeugen unter 
stützt werden, im Laufe des Sonntags über 
all die Oberhand gewinnen werden. 
DNB. Istanbul, 7. Okt. Anläßlich eines Be 
suches französischer Kriegsschiffe in türkischen 
Gewässern hat sich dem Vernehmen nach ein 
schwerer Zwischenfall zugetragen. Bereits seit 
einigen Tagen war hier die Ankunft von zwei 
der modernsten und größten französischen Tor 
pedobootszerstörern, „Guepard" und „Cassard", 
angemeldet, die in Istanbul einen amtlichen 
Besuch machen wollten. Beide Schiffe haben 
unterdessen im Mittelmeer gekreuzt und woll 
ten vorher den Hafen Smyrna anlaufen. Die 
ser Hafen gehört aber zu den von der türki 
schen Regierung offiziell als Kriegshafen er 
klärten Plätzen, zu denen jegliche Annähe 
rung Fremder ausdrücklich verboten ist. Die 
beiden französischen Einheiten sollen trotzdem 
versucht haben, den Hafen anzulaufen, der Be 
such soll jedoch durch mehrere scharfe Schüsse 
der türkischen Landbatterie verhindert worden 
sein, auf die von französischer Seite ebenfalls 
mit Schüssen geantwortet sein soll. Sonntag 
abend wird die türkische Regierung eine amt 
liche Verlautbarung über den Zwischenfall her 
ausgeben« 
Die Ereignisse haben sich am Sonnabend 
abend und in der Nacht zum Sonntag über 
stürzt. Am Sonnabendnachmittag war der Mi 
nisterrat zusammengetreten und hatte beschlos 
sen, sich am Dienstag dem Parlament vorzu 
stellen. Gegen 20 Uhr brach in Madrid, nachdem 
der Tag ziemlich ruhig verlaufen war, ein 
neuer Großangriff der Marxisten los. In allen 
Stadtvierteln setzte heftiges Pistolen- und Ge 
wehrfeuer ein. Polizei und Militär hatten in 
den mangelhaft beleuchteten Straßen schwere 
und verlustreiche Kümpfe zu bestehen, jedoch 
ist es den Marxisten nicht gelungen, die Ober 
hand zu gewinnen. Dagegen gestaltete sich die 
Lage in Barcelona für die Negierung Lerroux 
außerordentlich ernst. Der Präsident der Ge- 
‘ neral-Junta von Katalonien, Companys, rief 
um 20.17 Uhr vom Balkon des Regierungs 
gebäudes die selbständige katalonische Republik 
aus. Außerdem bildete sich in Barcelona eine 
provisorische spanische Zentralregrerung unter 
Führung des früheren spanischen Ministerprä 
sidenten Azana, die sich die Aufgabe gesetzt hat, 
Spanien in eine Föderativ-Republik umzu 
wandeln. Angesichts dieser bedrohlichen Lage 
verhängte der spanische Staatspräsident um 
23.20 Uhr den Kriegszustand über das gesamte 
Staatsgebiet einschließlich Katalonien. Außer 
dem wurde die Schließung sämtlicher Grenze» 
angeordnet. Noch in der Nacht erhielten die in 
Cartagena liegenden Flotteneinheiten Befehl, 
nach Barcelona in See zu gehen, und zahl 
reiche Truppenabteilungen wurden gegen die 
separatistischen Aufrührer in Marsch gesetzt, 
darunter zwei Bataillone Fremdenlegion, die 
in Algeciras eingetroffen waren. 
behörden an die Armeebefehlshaber über. 
Katalonien ist vollständig vom übrige« 
Spanien abgeschnitten. Die dort gebildete 
„Regierung der spanischen Föderativ 
Republik" scheint unter dem Vorsitz des frühe« 
ren spanischen Ministerpräsidenten Azana z« 
stehen. 
ZZk lŞ ZMchl aus ßMm'en: 
DNB. Madrid, 8. Okt. (Eig. Funkmeldungs- 
Nachrichten von amtlicher Seite zufolge be 
herrschen die Regierungstruppen die Lage iM 
Kohlenbecken von Asturien. Der Kreuzet 
„Libertaö" beschoß das Grubengebiet und trv-s 
somit wesentlich zur Einschüchterung der Auf- 
ständischen bei. Die Regierung ließ heute nacht 
in Madrid eine große Reihe führender Sozi 
aldemokraten, vor allem die Führer der sozia 
listischen Jugend, festnehmen. Es ist die Auf 
lösung der marxistischen Gewerkschaften zu er 
warten. In Madrid, wo auch am heutig^ 
Vormittag der Generalstreik weiter andauetl 
versuchten die Marxisten des Nachts durK 
starkes Feuer, teils aus Maschinengewehre«, 
die Bevölkerung zu beunruhigen. Der größtz 
Teil der spanischen Provinzen meldet voll 
ständige Ruhe. Viele Kirchen, hauptsächlich i« 
der Provinz Albacete sollen in Brand gesteckt 
worden sein. 
Die Moskauer „Pramda" begrüßt den 
Ausstand. 
DNB. Moskau, 7. Okt. Die „Prawda" wid 
met ihren außenpolitischen Teil zu zwei Drit 
teln den Ereignissen in Spanien. Das Blatt 
verherrlicht den „Heldenkampf, den gigantz- 
schen Kampf", der in Spanien ausgebracht« 
sei und erklärt, das spanische Proletariat set 
geheilt von der Krankheit demokratische« 
Illusionen. Der Kommunistischen Partei 
spricht die „Prawda" die Hauptrolle bei de« 
gegenwärtigen Ereignissen in Spanien 5«- 
Bezeichnenderweise, so schreibt sie, sei der be 
deutsamste Herd des bewaffneten Aufruhrs i« 
der Provinz Asturien gelegen, wo die Kom 
munistische Partei eine Einheitsfront geschaf 
fen habe und diese leite. 
DNB. Madrid, 6. Okt. Soeben (28.20 Uhr 
MEZ.) hat der Präsident den Kriegszustand 
über das gesamte Staatsgebiet (also auch 
über Katalonien) verhängt. Damit geht die 
Gewalt in ganz Spanien von den Zivil- 
AuslMhische §M\m 
gegen den VerlemndWgsWZug. 
DNB. Frankfurt a. M., 7. Okt. Die Teilneh 
mer am Internationalen Hotelierkongreß j« 
Berlin, die die 6. Internationale Kochkuķ 
ausstellung in Frankfurt besuchen, wurde« 
heute abend im Bürgersaal des Frankfurter 
Römers durch die Stadt Frankfurt empfange«- 
Oberbürgermeister Staatsrat Dr. Krebs g«« 
seiner Freude darüber Ausdruck, daß der JR 
ternationale Hotelierkongreß sich entschlösse« 
habe, die JKA. und damit Frankfurt am Mal« 
zu besuchen. Gerade solche Tagungen feie« 
hervorragend dazu geeignet, der internationa 
len Verständigung und dem Frieden zu diene«- 
Der Vizepräsident des französischen Hht«- 
lierverbandes, Bohy-Paris, führte in sei«^ 
Rede u. a. aus: „Ich hoffe, daß Deutsch/«« 
und Frankreich sich die Hände in Freundsch«! 
reichen werden." 
Der Generaldirektor des Savoy-Ootels, Lo« 
don, Gilliz, erklärte, daß man sich nach b« 
englischen Zeitungen ein völlig falsches Bl» 
von Deutschland gemacht habe. „Nachdem, «>« 
ich in Berlin gesehen habe, bin ich überzenb' 
daß Deutschland seine alte Größe wieder e * 
reichen wird." 
Da 
einer 
Beha 
m 
Ņati, 
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arbej 
Auf 
ruf 
stellt 
L°ßl 
'chaff 
die 8 
schul 
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Wirt 
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Ein 
Herr 
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Gru; 
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