Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

Î27. Jahrgang. 
127, Jahrgang 
Renösbumer DrgeblaL 
ķizsgspķeks: Ausgabe A Reichsmark 1.75 monatlich; Ausgab« B elnfchl. Illustrierte Wochenbeilage 
Reichsmark 2.00, zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg., auswärts IS Rpfg., Sonnabends 15 Rpfg. 
Tchoistleļtung und Geschäftsstelle: Rendsburg, Haus der Landeszeitung. Fernsprecher Nr. 2551, 
Telegramm-Adr.; »Landeszeitung*. Postscheck: Hamburg 16278. Banken: Reichsbank: Westholsteinische 
^lank: Epar- und Leih-Kaffe: Schleswig-Holsteinische Bank; Landkceditbanķ: sämtlich in Rendsburg 
Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil Grundpreis für die 46 mm breite Millimekerzeile 14 Rpfg.. 
Im Lextteil Grundpreis für die 77 mm breite Millimeterzeile 34 Rpfg. Ermäßigte Grundpreise. 
Aufschläge sowie Nachlässe laut Preisliste Nr. 4. Nachlaßstaffel A. Geschäftsbedingungen nach Maß. 
gäbe der Bestimmungen des Werberats. Keine Ersatzansprüche bei Nichterscheinen der Zeitung wegen 
höherer Gewalt. Für unverlangt eingehende Beiträge übernimmt die Schciftleitung keine Gewähr. 
Mļmsch, den 12. D§z§àr 
Waffenträger des deutschen Volkes, 
Ein Dokument naîionalsoMlîMer 
Gesinnung. 
DNB. Berlin. 11. Dezember. Wir übergeben 
hiermit der Oeffentlichkeit ein Dokument na 
tionalsozialistischer Gesinnung. Am Tage der 
nationalen Solidarität traf im Reichspropa 
gandaministerium ein Telegramm ein, das von 
einem Parteigenossen abgesandt war, der 
seit langer Zeit selbst arbeitslos, gerade an 
diesem Tage wieder seinen ersten Lohn hatte in 
Empfang nehmen können. Dieses Telegramm 
hatte folgenden Wortlaut: 
„20 JlJl aus heutiger erster Einnahme nach 
achtmonatiger Arbeitslosigkeit zum Tage der 
nationalen Solidarität." 
Sicherlich hat dieser Parteigenosse sehr viele 
Wünsche gehabt, die er mit seinem ersten Lohn 
nach ^jähriger Arbeitslosigkeit gerne befrie 
digt hätte. Aber er dachte nicht an sich, nicht an 
seine Wünsche und Bedürfnisse, sondern an die 
Millionen Volksgenossen, die noch nicht das 
Glück hatten, wieder mit eigener Hand ihr Brot 
zu verdienen, und so ging er vom Zahltisch 
weg ans die Post und sandte im Zeichen der 
nationalen Solidarität diese 20 &Ji an Dr. 
Goebbels. 
Eine grundlegende Rede von Major Foertsch über das Verhältnis von Nationalsozialismus und Wehrmacht, 
1 Berlin, 12. Dez. Am Dienstagabend denn nur von Armeen gemachte Revolutio- 
n Berlin im Offizierskasino des Wach- nen zerstörten meist das Gefüge dieser Ar 
ris der Leiter der Abteilung Inland meen und seien nicht von langer Dauer, 
chswehrministeriums, Mas. Foertsch, Im letzten Teil seiner Ausführungen be 
ilreichen Pressevertretern und Führern handelte Major Foertsch die Beziehungen 
. und SS., des Arbeitsdienstes und der zmischen den einzelnen Säulen der NSDAP, 
rgenö über das Thema „Die Wehr- und der Wehrmacht, die eng und herzlich 
m neuen Reich". Major Foertsch ging seien. Ter Führer habe die Wehrmacht aus 
nöere davon aus, daß trotz aller Er- einer gewissen Vereinsamung herausgehoben 
>en eine gewisse Auslandspresse sich und wieder mitten ins Volk gestellt, er habe 
wieder mit dem Verhältnis der Wehr- weiter die deutsche Wehrmacht zu einer der 
um Nationalsozialismus befasse und Säulen bestimmt, die neben der Partei als 
reu Mal behaupte, daß der größte Geg- dem politischen Willensträger als einziger 
8 Nationalsozialismus die Wehrmacht Waffenträger der Nation den Staat trage. 
:e führenden Generale seien, zum ande- Reichswehrminister Generaloberst v. Blom- 
rle wiederum die Meinung ausdrücke, b e r g habe keinen Zweifel darüber gelassen, 
hrmacht sei restlos im nationalsoziali- daß der Nationalsozialismus als die Grund- 
Sinne politisiert und dadurch ihrer läge des neuen Staates unantastbar sein müs- 
raft verlusttig gegangen. Sticht allein se, u. die Wehrmacht habe bewiesen, daß es ihr 
'swilligkeit und Sensationslust wür- mit dieser Grundlage ernst ist. Es führe eine 
artige Meinungen kolportiert, sondern Linie von der Einführung des kameradschaftl. 
£ dem Unvermögen heraus, die Wehr- Grußes zwischen Wehrmacht und national- 
lnd ihre Stellung im neuen Staat zu sozialistischen Verbänden über die Teilnahme 
:n. Man versuche, wie im alten Staat, an den neuen staatlichen und parteilichen 
hrmacht zu einer Sphinx zu stempeln, Veranstaltungen des 1. Mai, des Erntedank- 
r unbestimmbaren Größe, von der man festes bis zum Auftreten der Wehrmacht auf 
isse, wo sie eigentlich stehe. dem Reichsparteitag, und von der Einführung 
r Foertsch gab dann einen Abriß der des Hoheitszeichens der nationalsozialistischen 
stung und der Grundlage der Wehr- Bewegung brs zur Eidesleistung des «olda- 
wies darauf hin, daß nach 1918 im t-n auf den Führer der von der Wehrmacht 
rer Staat infolge des Mangels an Au- der ersten Einrichtung des Reiches diesen 
durch den Parteienstreit und infolge Treueid habe entgegennehmen können. 
8 eines klaren Bekenntnisses zur Dieser Eid, der in unbedingter und persön- 
istigkeit die Wehrmacht eine gewisse lichster Form dem Führer des Deutschen Rei- 
Stellung habe einnehmen müssen. Da- Hes und Volkes geleistet wurde, habe dem 
>abe die Wehrmacht eine Ueberpartei- Soldaten eine eindeutige und klare Grund- 
rltung sich geschaffen, die oft angegrif- läge seines Dienstes für Volk und Reich gege- 
mißverstanden worden sei. Sie sei ben. Er habe die altpreutzische persönliche 
r Interesse der Selbsterhaltung der Bindung zwischen dem einen Führer und sei- 
acht notwendig gewesen. Die Reichs- «er Gefolgschaft wieder hergestellt. Tie Bedeu- 
rbe, weil ihr der Weimarer Staat iststht lung dieses Eides werde klar, wenn man ihn 
ere Grundlage gegeben habe, sich einen iu Vergleich setze zur Weimarer Zeit. Dort 
l Staatsbearisf aeschaffen. der mit der ein Schwur auf die Verfassung und glerchzei- 
Beebof der HMnwmîsschrisļ 
„Junge Kirche" uns unsiestimmle Zeil. 
Durch den Regierungspräsidenten in Hildes 
heim ist zum Schutze der öffentlichen Ordnung 
und Sicherheit die in Göttingen erscheinende 
Halbmonatsschrift für reformatorisches Chri 
stentum, „Junge Kirche", auf unbestimmte Zeit 
verboten worden. 
Der japanischen Kolonie Formosa soll nach 
einem Vorschlag des Kolonialministers die 
Selbstverwaltung gewährt werden. Das Ka 
binett, wird über den Vorschlag beraten. 
Eine Hoļelbrandkakasļrophe 
hat sich in der Hauptstadt des nordamerikani 
schen Staates Michigan zugetragen. Man rech 
net mit etwa 50 Toten. 80 Hotelgäste werden 
noch vermißt. Entsetzliche Panikszenen haben 
sich ereignet. 
Berichte auf der unpolitischen Seite. 
Ehrensold für Wüllner. 
Minister Rust hat auf Vorschlag der Preußi 
schen Akademie der Künste Dr. Ludwig Wüll- 
ner einen staatlichen Ehrensvlö von jährlich 
2000 JUl auf die Dauer von fünf Jahren be 
willigt. 
1931-35 werde hoffenltich das des Jahres 1933- 
1931 noch übertreffen. 
„Wir sind überzeugt, daß wir jede Krise 
überstehen und daß wir die Aufgaben, die uns 
das Schicksal stellt, lösen werden. So wie die 
alten Kalten sich im Kampfe durch eine eiserne 
Kette zusammenbanden, so wollen auch wir 
uns von einer Kette der alten eingeschwore 
nen Kameradschaft umschlungen fühlen und 
nicht voneinander loslassen. Wir sind in der 
Härte und Schwere der Kampfjahre nicht ver 
zweifelt, sondern sind mit der Kraft des Ver 
standes, mit der Kraft des Herzens und mit 
Idealismus ans Werk gegangen. Wenn unsere 
Arbeit von Segen gewesen ist, so bitten wir 
auch fürderhin, daß das Schicksal uns bei 
stehen möge." 
Dr. Goebbels vor den Westfalen 
Volk alles, was es wünsche und ersehne, sich 
selbst erkämpfen und erringen müsse. „Es ist 
uns nicht darum zu tun, den Beifall der 
Gegenwart, sondern den Beifall der Zukunft 
zu erwerben." 
Dr. Goebbels wies auch auf die Preisfrage 
hin, deren Regelung mit Energie in Angriff 
genommen sei, und machte darauf aufmerksam, 
daß eine gewisse Rohstoff- und Devisenknapp 
heit ganz natürlich sei, denn Deutschland sei 
stein Rohstoffland, und wenn 1,5 Millionen 
Menschen wieder in Arbeit gebracht würden, 
so brauchten sie selbstverständlich auch mehr 
Rohstoffe, weil sie mehr Waren verkonsumie- 
ren. So habe man von vornherein, um Milli 
onen von Arbeitslosen wieder einen Arbeits 
platz zu geben, eine gewisse Devisen- und Roh 
stoffknappheit in Kauf genommen. 
Als Beweis für die Einheit und das Zusam 
mengehörigkeitsgefühl des deutschen Volkes 
führte Dr. Goebbels den Tag der nationalen 
Solidarität an, an dem Minister und berühmte 
Künstler, hohe Beamte und leitende Männer 
der nationalsozialistischen Bewegung gemein 
sam auf den Straßen des Landes für die 
Armen gesammelt hätten. In 5 Stunden sei 
fast die Hälfte von dem gesammelt worden, 
was vor dem Kriege in einem ganzen Jahre 
für die Zeppelinspende des deutschen Volkes 
eingekommen sei. Der Tag der nationalen So 
lidarität zeuge von einem charakterlichen Um 
bruch des ganzen deutschen Volkes, wie er vor 
dem Kriege niemals überhaupt denkbar ge 
wesen sei. Das Winterhilfswerk des Jahres 
In der Westfalenhalle sprach gestern Dr. 
Goebbels. Der Name Goebbels hatte eine 
solche Anziehungskraft auf die Westfalen aus 
geübt, daß die Holle schon seit Tagen ausver 
kauft war. Mehr als 16 000 Personen füllten 
dicht gedrängt den weiten Raum. Reichsmini 
ster Dr. Goebbels gab einen Abriß der poli 
tischen Entwicklung in Deutschland in den letz 
ten Jahren, zeichnete mit scharfen Strichen das 
Deutschland, das der Nationalsozialismus am 
30. Januar 1933 übernehmen mußte, und 
stellte dem gegenüber das Deutschland von 
heute, das von jenem verschieden sei wie der 
Tag von der Nacht. Er wies darauf hin, daß 
durch die 11jährige Mißwirtschaft vom Mar 
xismus, Liberalismus und Reaktion, durch 
uferlose Schuldenpolitik, durch Unterzeichnung 
immer neuer Versklavungsabkommen schließ 
lich zwangsläufig jene Lage entstehen mußte, 
die Deutschland fast dem Bolschewismus iu die 
Arme getrieben hätte: 7 Millionen Arbeits 
lose, eine ruinierte Wirtschaft und ein zerrisse 
nes und mutloses Volk. Unsere Zeit sei zu 
kurzlebig, man vergesse zu schnell, daß man 
noch gestern am Rande des Abgrundes ge 
standen habe und kritisiere heute, wenn 'die 
breite Straße, die der Nationalsozialismus 
gebaut habe, hier und da einmal nicht so glatt 
gepflastert sei. Hart und steinig sei der Weg, 
den das deutsche Volk unter Führung der na 
tionalsozialistischen Bewegung bis heute ge 
gangen sei, und steinig werde er auch noch 
einige Zeit bleiben. Man müsse sich darüber 
klar sein, daß keine Macht der Welt Deutsch 
land etwas schenke, sondern daß das deutsche 
Göring danki den Spendern 
DNB. Berlin, 11. Dezember. Ministerpräsi 
dent General Göring hat am Dienstag der 
Abrechnungsstelle der NS.-Volkswohlfahrt 
seine letzte Sammelbüchse übergeben, die die 
ihm am Tage der nationalen Solidarität von 
finanziell besser gestellten Kreisen gespendeten 
größeren Geldscheine und Schecks enthält. Zur 
freudigen Ueberraschung der NSV. steigt damit 
der Sammelertrag des preußischen Minister 
präsidenten auf insgesamt 76 700 JtJl. 
Ministerpräsident Göring dankt hiermit noch 
einmal allen hilfsbereiten Spendern, den Min 
derbemittelten, die von ihrem Wenigen ein 
hochherziges Opfer brachten, wie auch den wirt 
schaftlich Bessergestellten, die an diesem Tage so 
reichlich und freudig gespendet und damit durch 
die Tat bewiesen haben, daß im neuen Deutsch 
land arm und reich in echtem nationalsoziali 
stischem Gemeinschaftsgeist und in wirklicher 
Solidarität zusammenstehen, wenn es die Not 
des ärmsten Volksgenossen zu lindern gilt. 
WMŞ 
'V, 1'
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.