Î27. Jahrgang.
127, Jahrgang
Renösbumer DrgeblaL
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Mļmsch, den 12. D§z§àr
Waffenträger des deutschen Volkes,
Ein Dokument naîionalsoMlîMer
Gesinnung.
DNB. Berlin. 11. Dezember. Wir übergeben
hiermit der Oeffentlichkeit ein Dokument na
tionalsozialistischer Gesinnung. Am Tage der
nationalen Solidarität traf im Reichspropa
gandaministerium ein Telegramm ein, das von
einem Parteigenossen abgesandt war, der
seit langer Zeit selbst arbeitslos, gerade an
diesem Tage wieder seinen ersten Lohn hatte in
Empfang nehmen können. Dieses Telegramm
hatte folgenden Wortlaut:
„20 JlJl aus heutiger erster Einnahme nach
achtmonatiger Arbeitslosigkeit zum Tage der
nationalen Solidarität."
Sicherlich hat dieser Parteigenosse sehr viele
Wünsche gehabt, die er mit seinem ersten Lohn
nach ^jähriger Arbeitslosigkeit gerne befrie
digt hätte. Aber er dachte nicht an sich, nicht an
seine Wünsche und Bedürfnisse, sondern an die
Millionen Volksgenossen, die noch nicht das
Glück hatten, wieder mit eigener Hand ihr Brot
zu verdienen, und so ging er vom Zahltisch
weg ans die Post und sandte im Zeichen der
nationalen Solidarität diese 20 &Ji an Dr.
Goebbels.
Eine grundlegende Rede von Major Foertsch über das Verhältnis von Nationalsozialismus und Wehrmacht,
1 Berlin, 12. Dez. Am Dienstagabend denn nur von Armeen gemachte Revolutio-
n Berlin im Offizierskasino des Wach- nen zerstörten meist das Gefüge dieser Ar
ris der Leiter der Abteilung Inland meen und seien nicht von langer Dauer,
chswehrministeriums, Mas. Foertsch, Im letzten Teil seiner Ausführungen be
ilreichen Pressevertretern und Führern handelte Major Foertsch die Beziehungen
. und SS., des Arbeitsdienstes und der zmischen den einzelnen Säulen der NSDAP,
rgenö über das Thema „Die Wehr- und der Wehrmacht, die eng und herzlich
m neuen Reich". Major Foertsch ging seien. Ter Führer habe die Wehrmacht aus
nöere davon aus, daß trotz aller Er- einer gewissen Vereinsamung herausgehoben
>en eine gewisse Auslandspresse sich und wieder mitten ins Volk gestellt, er habe
wieder mit dem Verhältnis der Wehr- weiter die deutsche Wehrmacht zu einer der
um Nationalsozialismus befasse und Säulen bestimmt, die neben der Partei als
reu Mal behaupte, daß der größte Geg- dem politischen Willensträger als einziger
8 Nationalsozialismus die Wehrmacht Waffenträger der Nation den Staat trage.
:e führenden Generale seien, zum ande- Reichswehrminister Generaloberst v. Blom-
rle wiederum die Meinung ausdrücke, b e r g habe keinen Zweifel darüber gelassen,
hrmacht sei restlos im nationalsoziali- daß der Nationalsozialismus als die Grund-
Sinne politisiert und dadurch ihrer läge des neuen Staates unantastbar sein müs-
raft verlusttig gegangen. Sticht allein se, u. die Wehrmacht habe bewiesen, daß es ihr
'swilligkeit und Sensationslust wür- mit dieser Grundlage ernst ist. Es führe eine
artige Meinungen kolportiert, sondern Linie von der Einführung des kameradschaftl.
£ dem Unvermögen heraus, die Wehr- Grußes zwischen Wehrmacht und national-
lnd ihre Stellung im neuen Staat zu sozialistischen Verbänden über die Teilnahme
:n. Man versuche, wie im alten Staat, an den neuen staatlichen und parteilichen
hrmacht zu einer Sphinx zu stempeln, Veranstaltungen des 1. Mai, des Erntedank-
r unbestimmbaren Größe, von der man festes bis zum Auftreten der Wehrmacht auf
isse, wo sie eigentlich stehe. dem Reichsparteitag, und von der Einführung
r Foertsch gab dann einen Abriß der des Hoheitszeichens der nationalsozialistischen
stung und der Grundlage der Wehr- Bewegung brs zur Eidesleistung des «olda-
wies darauf hin, daß nach 1918 im t-n auf den Führer der von der Wehrmacht
rer Staat infolge des Mangels an Au- der ersten Einrichtung des Reiches diesen
durch den Parteienstreit und infolge Treueid habe entgegennehmen können.
8 eines klaren Bekenntnisses zur Dieser Eid, der in unbedingter und persön-
istigkeit die Wehrmacht eine gewisse lichster Form dem Führer des Deutschen Rei-
Stellung habe einnehmen müssen. Da- Hes und Volkes geleistet wurde, habe dem
>abe die Wehrmacht eine Ueberpartei- Soldaten eine eindeutige und klare Grund-
rltung sich geschaffen, die oft angegrif- läge seines Dienstes für Volk und Reich gege-
mißverstanden worden sei. Sie sei ben. Er habe die altpreutzische persönliche
r Interesse der Selbsterhaltung der Bindung zwischen dem einen Führer und sei-
acht notwendig gewesen. Die Reichs- «er Gefolgschaft wieder hergestellt. Tie Bedeu-
rbe, weil ihr der Weimarer Staat iststht lung dieses Eides werde klar, wenn man ihn
ere Grundlage gegeben habe, sich einen iu Vergleich setze zur Weimarer Zeit. Dort
l Staatsbearisf aeschaffen. der mit der ein Schwur auf die Verfassung und glerchzei-
Beebof der HMnwmîsschrisļ
„Junge Kirche" uns unsiestimmle Zeil.
Durch den Regierungspräsidenten in Hildes
heim ist zum Schutze der öffentlichen Ordnung
und Sicherheit die in Göttingen erscheinende
Halbmonatsschrift für reformatorisches Chri
stentum, „Junge Kirche", auf unbestimmte Zeit
verboten worden.
Der japanischen Kolonie Formosa soll nach
einem Vorschlag des Kolonialministers die
Selbstverwaltung gewährt werden. Das Ka
binett, wird über den Vorschlag beraten.
Eine Hoļelbrandkakasļrophe
hat sich in der Hauptstadt des nordamerikani
schen Staates Michigan zugetragen. Man rech
net mit etwa 50 Toten. 80 Hotelgäste werden
noch vermißt. Entsetzliche Panikszenen haben
sich ereignet.
Berichte auf der unpolitischen Seite.
Ehrensold für Wüllner.
Minister Rust hat auf Vorschlag der Preußi
schen Akademie der Künste Dr. Ludwig Wüll-
ner einen staatlichen Ehrensvlö von jährlich
2000 JUl auf die Dauer von fünf Jahren be
willigt.
1931-35 werde hoffenltich das des Jahres 1933-
1931 noch übertreffen.
„Wir sind überzeugt, daß wir jede Krise
überstehen und daß wir die Aufgaben, die uns
das Schicksal stellt, lösen werden. So wie die
alten Kalten sich im Kampfe durch eine eiserne
Kette zusammenbanden, so wollen auch wir
uns von einer Kette der alten eingeschwore
nen Kameradschaft umschlungen fühlen und
nicht voneinander loslassen. Wir sind in der
Härte und Schwere der Kampfjahre nicht ver
zweifelt, sondern sind mit der Kraft des Ver
standes, mit der Kraft des Herzens und mit
Idealismus ans Werk gegangen. Wenn unsere
Arbeit von Segen gewesen ist, so bitten wir
auch fürderhin, daß das Schicksal uns bei
stehen möge."
Dr. Goebbels vor den Westfalen
Volk alles, was es wünsche und ersehne, sich
selbst erkämpfen und erringen müsse. „Es ist
uns nicht darum zu tun, den Beifall der
Gegenwart, sondern den Beifall der Zukunft
zu erwerben."
Dr. Goebbels wies auch auf die Preisfrage
hin, deren Regelung mit Energie in Angriff
genommen sei, und machte darauf aufmerksam,
daß eine gewisse Rohstoff- und Devisenknapp
heit ganz natürlich sei, denn Deutschland sei
stein Rohstoffland, und wenn 1,5 Millionen
Menschen wieder in Arbeit gebracht würden,
so brauchten sie selbstverständlich auch mehr
Rohstoffe, weil sie mehr Waren verkonsumie-
ren. So habe man von vornherein, um Milli
onen von Arbeitslosen wieder einen Arbeits
platz zu geben, eine gewisse Devisen- und Roh
stoffknappheit in Kauf genommen.
Als Beweis für die Einheit und das Zusam
mengehörigkeitsgefühl des deutschen Volkes
führte Dr. Goebbels den Tag der nationalen
Solidarität an, an dem Minister und berühmte
Künstler, hohe Beamte und leitende Männer
der nationalsozialistischen Bewegung gemein
sam auf den Straßen des Landes für die
Armen gesammelt hätten. In 5 Stunden sei
fast die Hälfte von dem gesammelt worden,
was vor dem Kriege in einem ganzen Jahre
für die Zeppelinspende des deutschen Volkes
eingekommen sei. Der Tag der nationalen So
lidarität zeuge von einem charakterlichen Um
bruch des ganzen deutschen Volkes, wie er vor
dem Kriege niemals überhaupt denkbar ge
wesen sei. Das Winterhilfswerk des Jahres
In der Westfalenhalle sprach gestern Dr.
Goebbels. Der Name Goebbels hatte eine
solche Anziehungskraft auf die Westfalen aus
geübt, daß die Holle schon seit Tagen ausver
kauft war. Mehr als 16 000 Personen füllten
dicht gedrängt den weiten Raum. Reichsmini
ster Dr. Goebbels gab einen Abriß der poli
tischen Entwicklung in Deutschland in den letz
ten Jahren, zeichnete mit scharfen Strichen das
Deutschland, das der Nationalsozialismus am
30. Januar 1933 übernehmen mußte, und
stellte dem gegenüber das Deutschland von
heute, das von jenem verschieden sei wie der
Tag von der Nacht. Er wies darauf hin, daß
durch die 11jährige Mißwirtschaft vom Mar
xismus, Liberalismus und Reaktion, durch
uferlose Schuldenpolitik, durch Unterzeichnung
immer neuer Versklavungsabkommen schließ
lich zwangsläufig jene Lage entstehen mußte,
die Deutschland fast dem Bolschewismus iu die
Arme getrieben hätte: 7 Millionen Arbeits
lose, eine ruinierte Wirtschaft und ein zerrisse
nes und mutloses Volk. Unsere Zeit sei zu
kurzlebig, man vergesse zu schnell, daß man
noch gestern am Rande des Abgrundes ge
standen habe und kritisiere heute, wenn 'die
breite Straße, die der Nationalsozialismus
gebaut habe, hier und da einmal nicht so glatt
gepflastert sei. Hart und steinig sei der Weg,
den das deutsche Volk unter Führung der na
tionalsozialistischen Bewegung bis heute ge
gangen sei, und steinig werde er auch noch
einige Zeit bleiben. Man müsse sich darüber
klar sein, daß keine Macht der Welt Deutsch
land etwas schenke, sondern daß das deutsche
Göring danki den Spendern
DNB. Berlin, 11. Dezember. Ministerpräsi
dent General Göring hat am Dienstag der
Abrechnungsstelle der NS.-Volkswohlfahrt
seine letzte Sammelbüchse übergeben, die die
ihm am Tage der nationalen Solidarität von
finanziell besser gestellten Kreisen gespendeten
größeren Geldscheine und Schecks enthält. Zur
freudigen Ueberraschung der NSV. steigt damit
der Sammelertrag des preußischen Minister
präsidenten auf insgesamt 76 700 JtJl.
Ministerpräsident Göring dankt hiermit noch
einmal allen hilfsbereiten Spendern, den Min
derbemittelten, die von ihrem Wenigen ein
hochherziges Opfer brachten, wie auch den wirt
schaftlich Bessergestellten, die an diesem Tage so
reichlich und freudig gespendet und damit durch
die Tat bewiesen haben, daß im neuen Deutsch
land arm und reich in echtem nationalsoziali
stischem Gemeinschaftsgeist und in wirklicher
Solidarität zusammenstehen, wenn es die Not
des ärmsten Volksgenossen zu lindern gilt.
WMŞ
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