Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

Was sonst noch in der Politik? 
EimeisLMdsl mg ZMgebiel 
für SA. uÄ SS. 
^DNB. Neustadt an der Haardt, 6. Dez. Der 
Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, 
Bürckel, erläßt folgende Anordnung: „An 
alle SA.- und SS.-Männer im Reich. Kom 
munisten und Emigranten versuchen unter 
dem Hinweis, daß aus dem Reich „größere 
Trupps" von SA- und SS-Männern in das 
Saargebiet kämen, die Oeffentlichkeit wieder 
von angeblichen deutschen Putschabsichten zu 
unterrichten. Um auch diese Zweckmeldung von 
vornherein zu beleuchten, wird angeordnet: 
Allen SA- uud SS-Männern ist es 
strengstens untersagt, in das Saargebiet 
einzureisen, 
gleichviel aus welchem Grunde dies geschehe, 
es sei denn, daß es sich um Abstimmungs- 
berechtigte handelt. Diese haben sich selbstver 
ständlich an dem vorgeschriebenen Einreise 
termin zu halten. 
Wer trotz dieser Anweisung den Versuch 
macht, in das Saargebiet einzureisen, wird 
von der zuständigen Parteidienststelle sofort 
zur Rechenschaft gezogen. 
* * * 
In neue Ģsņleiier B Schlesien 
3s?es SBiper, 
Der neue kommissarische Gauleiter von 
Schlesien, Pg. Josef Wagner, wurde am 12. 
Januar 1899 in Altgringen in Lothringen als 
Sohn eines Bergmannes geboren. Nach abge 
schlossener Lehrerausbildung wurde er 1917 
ins Heer einberufen. Im Frühjahr 1918 kam 
er schwer verletzt in französische Gefangen 
schaft. Nach fünfmaligem Fluchtversuch kehrte 
er im Jahre 1919 nach Deutschland zurück. 
Bereits 1922 wurde Josef Wagner Vor 
kämpfer der NSDAP, im Ruhrgcbiet. Es ge 
lang ihm, in dieser Hochburg des Marxismus 
gerade den schaffenden deutschen Menschen 
frühzeitig für die NSDAP, zu gewinnen. 
1928 wurde Gauleiter Wagner in den Reichs 
tag gewählt. Im gleichen Jahre wurde er vom 
Führer zum Gauleiter Westfalens ernannt. 
Die gewaltigen Fortschritte der NSDAP, ge 
rade in diesem Gebiet führten zu einer Tei 
lung des Gaugebietes. Seitdem ist Josef Wag 
ner Führer von Westfalen-Süd. 
Gerade seine Herkunft aus einer Berg 
mannsfamilie und sein harter, erbitterter 
Kampf um das wichtigste Industriegebiet 
Deutschlands haben in Josef Wagner Eigen 
schaften geformt, die nun auch beim weiteren 
Aufbauwerk in de möstlichen Jndustriegau zu 
neuer, tatkräftiger Auswirkung gelangen 
werden. 
IkaliLmsierung von deutschen §à!ien- 
namen in Südlirol. 
DD. Boze«, 5. Dez. Der bekannte italieni 
sche Chauvinist, Senator T o l o m e i, hat, wie 
gemeldet, vor kurzem den ersten Teil eines 
Verzeichnisses von italianisierten Formen 
deutscher Familiennamen herausgegeben. Er 
forderte dabei die Umwandlung aller deutscher 
Familiennamen in Südtirol in die von ihm 
vorgeschlagenen italienischen Formen. Nun 
mehr wurden in einigen Gemeinden, so in Jn- 
nichen und Sexten, die Gemeindeangestellten 
und andere von den Gemeinden abhängige 
Personen gezwungen, die Jtalianisierung 
ihres Namens durchführen zu lassen. Dieses 
Vorgehen hat in den betreffenden Gegenden 
die größte Erregung hervorgerufen. Unter den 
zu diesen Schritten Gezwungenen befinden sich 
u. a. auch Gemeindeärzte. Auch Personen, die 
gar nicht in Südtirol, sondern in Innsbruck 
geboren sind, wurden zur Unterzeichnung der 
Erklärung gezwungen. 
Briïgt Opfer durch den Kant dar 
Weiimaciüsplan! des WHW! 
Politischer Kurzfunk von heute. 
In Tokio ist man einer Verschwörung gegen 
fünf führende japanische Staatsmänner auf 
die Spur gekommen. Drei junge Männer im 
Alter von 17 und 18 Jahren planten einen 
Anschlag auf das Leben des Prinzen Saionji, 
den Lordsiegelbewahrer Graf Makino und drei 
weitere führende Politiker Japans. Die drei 
Verschwörer wurden verhaftet. 
Dem Generalfeldmarschall von Mackensen 
wurden anläßlich seines 85. Geburtstages die 
herzlichen Glückwünsche des Ministerpräsiden 
ten Göring durch dessen persönlichen 
Referenten übermittelt. Gleichzeitig ließ der 
Ministerpräsident dem Generalfelömarschall 
die Glückwünsche des preußischen Staatsrats 
aussprechen und ihm eine Ehrengabe über 
reichen. 
Prinzregent Paul von Südslawien hat 
gestern abend Paris verlassen, um nach Bel 
grad zurückzukehren. 
Entlassen wurden in den letzten Tagen fast 
170 deutsch-danziger Eisenbahnarbeiter und 
Handwerker durch die polnische Staatsbahn 
direktion. Viele von ihnen können auf eine 
jahrzehntelange Dienstzeit zurückblicken, so- 
daß damit die Behauptung der Direktion, es 
handele sich um Saisonkräfte, widerlegt ist. 
* 
Ter memelländische Landtag ist auf den 
13. Dezember zu der angekündigten außer 
ordentlichen Sitzung einberufen worden. 
Etwa 1000 aus Südslawien ausgewiesene 
Ungarn trafen gestern in Szeged ein. Sie 
mußten alles zurücklassen und konnten nur 
Das Moskauer Staatsbegräbnis. 
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Das erste Bild von dem prunkvollen Staatsbegräbnis für den erschossenen Lenin 
grader Parteisekretär Kirow in Moskau: der Trauerzug auf dem Swerdlowplatz. 
Hinter dem Sarg auf der Lafette sieht man sämtliche Würdenträger der Sowjet 
union, u. a. Stalin (1), Woroschilom (2), Molotow (9) und Kalinin (4). 
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einige Kleidungsstücke mit sich nehmen- ^ 
Erklärungen der Angekommenen ® aïtC .j e # 
den südslawischen Grenzstationen TaUģl 
von Neuausgewiesenen unter poliM 
Aufsicht auf den Abtransport nach Ungn, 
Dem GeneralfeldmKrschall von ^ 
widmet die gesamte österreichische P^eil ^ 
ißlich seines 85. Geburtstages herzliche 
es Dankes für die Führung im WelttĶ • 
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des 
Gestern mittag erfolgte die Bşş« « 
Kirows in Moskau. Vom Haus der ^ 
schäften bis zum Roten Platz waren öie^ lti 
pen der Moskauer Garnison aufmari' ^ 
Die Urne wurde von Stalin, -Woroch) j 
Molotow und Jenukiöse auf ihr Poşş" ^ 
getragen. Nach der Feier wurde die Ņ ^ 
die Wand des Kremls eingemauert. ^ 
Truppen feuerten eine Ehrensalve, 
Fabriken und Lokomotiven heulten Ml ^ 
Sirenen. In Kronstadt und Leningrad/ ^ 
Trauersalut geschossen. Sin der Bersttz 
nahrnen zahlreiche Mitglieder des Diplo ^ 
scheu Korps sowie der französische şş" 
minister teil. .ģņ 
Vom Chaco-Krieg. Aus privaten Berrşş „ 
geht hervor, daß die paraguayischen 
zwei Forts erobert haben, die alssşş^ 
stellung für die bolivianischen Verteidige^ ^ 
besonderer Bedeutung waren. Die ° ^ 
Forts waren die Hauptstützpunkte der 
bolivianischen Verteidigungslinie. 
Moskau. In Alma Ata und SariM . 
sind durch die OGPU. acht Todesurteile 
streckt worden. 
Saarbrücken. Die „Saarbrückener 
nimmt zu der Erklärung Lavals, daß u 1 
reich auf die Entsendung von Polizeitr v ^ 
im Saargebiet verzichte, Stellung, und > .A 
darin eine ritterliche Geste, die dazu ^^40 
werde, die Saarfrage im Geiste der Gere 
Mt und Versöhnlichkeit zu lösen. ^ 
Saarbrücken. Die deutsche Presse des jje 
gebietes stellt mit Befriedigung fest, 
Möglichkeit einer zweiten Abstimmung 
dem eindeutigen Wortlaut des römischen 
kommens ausgeschlossen ist. gfcf 
Berlin. Der Reichsminister Frick, 
des Stabes der SA., Lutze, und der 4 £! t 
serbunöesführer, Oberst a. D. Reinhard, > ^ 
an Generalfeldmarschall von Mackensen 
läßlich seines 85. Geburtstages Glüaw 
telegramme gesandt. 
Moskau. Die Heimatstadt Kirows, 
wurde in Kirowsk umgetauft. 
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Verantwortlicher Hauptschristleiter und Herausgebe.- 
d i n a n d Möller. 
Stellvertreter des HauprschriftleUers: Herbert v „ şş 
Verantwortlich für Politik- Herbert Puhlmann; .M/ stķ 
gemeinen Teil: Adolf Gregori; für den 05 -/nett ş 
Teil: t. A.: Dr. CI. Dielfeldt; für den prooiķ 
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Verantwortllcher Anzeigenleiter: Karl Jacobsen, ' 
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsbu 
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