Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

127. Jahrgang. 
127. Jahrgang 
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Tnm Bückeberg. zum Führer! 
man vielleicht auch von -er Verbundenheit 
I von Stadt und Land geschwärmt haben. Im 
Dritten Reich ist dieser Traum verwirklicht 
worden. 
Unser Sonderbericht wird noch durch folgende 
Einzelheiten ergänzt: 
Darrs begrüßt den Führer. 
Im historischen Kaisersaal in Goslar begrüßt 
Reichsminister Darrö den Führer im Namen 
des Reichsnährstandes ans das Herzlichste. Er 
führt aus: 
„Wenn ich heute Ihnen, mein Führer, die 
Vertreter des gesamten deutschen Bauerntums 
mit ihren Landesbauernführern melde, so tue 
ich das auf einem für das Schicksal des deut 
schen Bauerntums geschichtlichen Boden. Vor 
Jahrhunderten waren niederdeutsche und 
bayerische Bauern unter einem Herzog, und 
zwar unter einem Herzog aus bayerischem 
Stamm geeint, unter Heinrich dem Löwen« 
Dieser Mann rang verzweifelt um eine deut 
sche Linie der Politik mit seinem Kaiser, der 
seine Macht außerhalb der Grenzen seines Rei 
ches suchte und sein Volk vergaß. Ein eigen 
artiger Zufall spitzte diesen Kampf beider poli- 
[ tischer Weltanschauungen um die Stadt Gos 
lar zusammen. Heinrich der Löwe siegte nicht, 
und das Kaiserreich der Hohenstaufen zerbrach 
daran, daß es seine Grundlage nicht in Blut 
und Boden gesucht hatte. Damit sank auch Gos- 
ş lars alte Herrlichkeit. Damals begann erstm«-. 
I lig die Mainlinie. Heute ist das deutsche Bau- 
> erntum wieder geeint und begrüßt hier in 
Goslar Sie, mein Führer, als einen Führer 
aus bayerischem Banernblut. In eigenartigem 
! Kreislauf schließt sich wieder die Kette unserer 
Geschichte. Was Heinrich dem Löwen, einem 
Bayern wie Sie, nicht gelang, erleben heute 
Sie, mein Führer: 
In der alten Stadt Goslar die Huldigungen 
des geeinten Bauerntums! 
Wir Bauern sehen darin ein Symbol für 
eine glückverheißende deutsche Zukunft!" 
Dann stellte Reichsbauernführer Darrö dem 
Führer die Bauernabordnungen aus den ein 
zelnen Gauen vor, die zum Teil im Braun 
hemd, zum Teil in der Tracht ihrer Heimat er 
schienen sind. Der Führer unterhält sich nun 
mit den einzelnen Bauernabordnungen lange 
Zeit und es entwickelt sich eine lebhafte Unter 
haltung. 
Das Gespräch des Führers 
mit den Bauern. 
Die Bauern erzählen von ihrem Wirken, 
sprechen über die Lage, der Landwirtschaft und 
danken dem Führer für die tatkräftige Förde 
rung ihrer Arbeit und dafür, daß er sie zum 
ersten Stand Deutschlands gemacht hat. Der 
Führer fragt, wie die Ernte gewesen sei, ob sie 
geborgen sei, erkundigt sich nach den Frucht- 
beständen, nach der Pferdezucht, fragt die Bau 
ern nach ihrem Schicksal. Und so hört man, wie 
das Geschlecht des einen Bauern schon taufend 
Jahre auf dem rheinischen Hof sitzt, daß Bau 
ern von der Saar anwesend sind, deren Fa^ 
mitten seit Jahrhunderten mit der Scholle ver- 
wurzelt sind, man sieht Angehörige alter 
Bauerngeschlechter, die Deutschland schon tau 
send treuester Söhne geschenkt haben. Der Füh 
rer bringt in der Unterhaltung zum Ausdruck, 
daß die Arbeit der Bauernschaft ein tägliches 
Wagnis sei, da er gegenüber anderen Berufs- 
Sommersonnenschein auf deutschen Fluren! 
Erntekränze auf dem Dorfanger, Erntekränze 
vor den Geschäftshäusern der Großstädte! 
Bauernhäuser und Großstadtwohnungen im 
Schmuck leuchtender Herbstblumen. Kornblu 
men, Klatschmohn, Margareten, goldgelbe 
Aehren, mattgrüner Wein diese Symbole 
bes Ernteöanks kehren immer wieder. Mar 
schierende Menschen, zu Hunderttauscnden! 
Glückstrahlende Gesichter, Volkslieder, Musik 
kapellen! Ueber alles ergießt sich strahlender 
Sonnenschein. Dieser Ernteöank-Tag wird für 
immer im Gedächtnis aller Volksgenossen 
Bild: begeisterte Menschen, jubelnde Zurufe, 
wehende Fahnen und bunte Erntekränze! 
Bückeberg 
Längst ^!or Hameln nimmt das Gedränge 
auf den Straßen beängstigende Formen an. 
Hunderttausende sind auf den Beinen. Man 
spürt, daß man sich dem Schauplatz des deut 
schen Erntedank-Festes nähert. Von Hameln 
aus sieht man die sanft geschwungene Linie 
des Bückeberges vor sich. Auf den Straßen 
im Wesertal, auf schmalen Höhenwegen, auf 
zerfurchten Feldpfaöen — überall bewegen sich 
unübersehbare Menschenkolonnen vorwärts. 
Sie kennen nur das eine Ziel: den Bückeberg. 
In glühender Sonne marschieren sie oft schon 
stundenlang. Was macht das ihnen schon aus'? 
Sie werden am Nachmittag den Führer sehen 
und hören können. Erst am Fuße des Bücke- 
bergs kann man ermessen, welche Arbeit von 
den Männern des Arbeitsdienstes in den letz 
ten Wochen hier geleistet wurde. Die festlich 
geputzten Menschen drängen sich vor die in 
Hakenkreuzform gebaute Zeltstadt. Auf Pon 
tonbrücken überqueren sie den Weserstrom. In 
den Trink- und Speisezelten geht es hoch her. 
Fliegende Händler bieten überdies draußen 
am Hang des Bückebergs allerlei nützliche Ge 
genstände an. Man lacht und scherzt, man singt 
und schaut und wartet der Dinge, die da kom 
men sollen. Sehr rasch veraebt die Keil. Ais 
drunten im Wesertal berittene Reichswehr 
aufmarschiert und ans der Straße nach Hameln 
Autokolonnen sichtbar werden, geht Bewegung 
durch die Hunderttausende. Nun weiß es jeder: 
In wenig Minuten wird Adolf Hitler droben 
die Tribüne besteigen und zu den Bauern 
sprechen. 
Stadt und Land 
Das Erntedank-Fest ist ein Sinnbild der 
schicksalhaften Verbundenheit von Stadt und 
Land. Am Bückeberg drückt der Großstädter 
dem Bauern die schwielige Hand. Die Abord 
nungen aus Ostpreußen und aus dem Saar 
gebiet, aus Bayern und aus Niedersachsen de 
monstrieren stillschweigend für die Wirklich 
keit gewordene Volksgemeinschaft. Zur glei 
chen Stunde, da um den Bückeberg herum die 
Hunderttausende aufmarschieren, bereitet sich 
in den deutschen Städten ähnliches vor. Ueber 
dem Brandenburger Tor zu Berlin prangen 
riesige Transparente, die den deutschen Bau 
ern einen Willkommensgruß entbieten. Viele 
tausend Großstaötarbeiter versammeln sich in 
der heißen Mittagsglut im Berliner Lustgar 
ten. Auch sic wollen des deutschen Bauern ge 
denken. Auch sie danken dem Lanömann. Und 
ihre Demonstration ist auch ein stiller Dank 
bole des Erntedanks. Sonntagmorgen pilgern 
Tausende und Abertausende nach dem Flug 
platz. Hunderte von Feldstechern mustern den 
strahlend blauen Himmel. Erwartungsvolle 
Stille, als zur festgesetzten Stunde die beiden 
Flugzeuge in Sicht kommen, von denen eines 
den Führer trägt. Schnurgerade ausgerichtet 
stehen die Ehrenkompagnien. In dem Augen 
blick, als Dr. Goebbels und Reichsarbeitsfüh- 
rer Hterl den aus dem Flugzeug steigenden 
Führer begrüßen, donnert unendlicher Jubel 
über das Feld. Marschmusik braust auf. Lang 
sam schreitet der Führer die Reihen der SS.- 
"nd SW-Männer entlang. Nur mit Mühe 
bstynr sich sein Auto einen Weg bis zur histo 
rischen Kaiserpfalz. Die Goslarer Kaiserpfalz, 
ein wunderbares Denkmal romanischer Bau 
kunst, hat die stolzen Zeiten deutscher Geschich 
te miterlebt. Was " 
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ŞêļdSļ,«’V'. C '-W-KvJ»*.»!; • V 
. , . 0 „ - wäre gewesen, wenn Hein- 
rich ver Lowe seinerzeit den Staufen nicht un- 
terlag. Zinmer wieder drängt sich diese Frage 
auf. Reichsernährungsminister Darrö spricht 
nachher vor dem Führer im Kaisersaal irw An 
gesicht der versammelten Bauernaborünungen 
von dieser Eventualität. Dann steht Adolf 
Hitler vor seinen Bauern — vor Männern, 
fite manchmal schon seit Jahrhunderten auf 
ererbter Scholle sitzen. Nach ihren Sorgen und 
Nöten fragt er teilnehmend. Und in den Au 
gen der Bauern blitzt es auf. Sie lieben den 
./letter des deutschen Bauerntums. 
Im Triumph durch Niedersachscn 
Beispiellos die Fahrt von der Goslarer Kai 
serpfalz über Hrldesheim und Hameln nach 
dem Bückeberg. Menschen umsäumen den wei 
ten Weg. Aus den Dörfern ringsum sind sie 
herbeigeströmt, um Adolf Hitler zu sehen: 
Männer im schwarzen Sonntagsanzug, Frau 
en im Sonntagsstaat, festlich geschmückte Kin 
der. Dazwischen immer wieder die braunen 
und schwarzen Uniformen. Ergriffenheit spie 
gelt sich sich auf dem Antlitz Adolf Hitlers. 
Rührende Szenen können immer wieder die 
Mitfahrer der Autokolonne beobachten. Wenn 
beispielsweise eine junge Frau atemlos neben 
dem Auto des Führers herläuft, um Adolf 
Hitler doch noch einen Blumenstrauß zu über 
reichen: wenn kleine Buben und Mädchen mit 
ausgestreckten Armen Adolf Hitler ihren Will 
kommengruß darbieten, wenn an den Bahn 
höfen Beamte grüßend stehen — so äußert sich 
in allen diesen Einzelheiten die tiefe Zunei 
gung aller Volksschichten zum Führer. In den 
wundervollen Straßen des alten Hildesheim 
ist kaum ein Durchkommen. Die Ordner haben 
alle Hände voll zu tun, um Pünktlichkeit zu 
gewährleisten. Aus dem nieöersächsischen 
Flachland geht die Fahrt hinauf in die Bor- 
Serge der Weserlanüschaft. Ueberall das gleiche 
Der Fahnenaufmarsch zu der gewaltigen Kundgebung auf dem Bückeberg. 
Beginn des Mnļertzilfswerks 
am 9. Màr. 
DRV. Berlin, 29. Sept. Das Winteryilfs- 
werk des deutschen Volkes wird am 9. Okto 
ber durch den Führer eröffnet. 
Erst an diesem Tage beginnen die Samm 
lungen für das Winterhilfswerk. Die Samm 
lungen der landwirtschaftlichen Spenden für 
das Wrnterhilfswerk werden diesmal durch 
die Organisation des Reichsnährstandes unter 
der Leitung des Landesbanernführers vorge» 
nommen. 
Spenden, die z« anderen Sammlungen vor 
dem 9. Oktober gegeben werden, kommen also 
dem „Winterhrlfswerk des dentschen Volkes" 
Die Ankunft des Führers in Goslar. Das Landvolk bereitet ihm einen jubelnden 
Empfang.
	        
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