Konferenz der deutschen Rundfunk-
inķendanîen.
Ausbau der Volksmusik.
Am Donnerstag waren in München die In
tendanten sämtlicher deutschen Rundfunksen
der oder ihre Vertreter mit Reichssenüeleiter
Haöamowsky versammelt, um das große künst
lerische Programm der künftigen Rundfunk
arbeit zu erörtern.
Reichssendeleiter Haöamowsky brachte zum
Ausdruck, daß der Rundfunk auf der Basis
selbständiger und verantwortlicher Leitung
durch die Intendanten eine wirklich boden
ständige Kulturarbeit zu leisten hat. Ten Aus
gangspunkt der Programmgestaltung bildet
der Ausbau des Unterhaltungsteils. Haupt
ziel ist eine Steigerung des Niveaus in Form
und Ausführung.
Der Rundfunk ist keine'Zeitung und kein
Nachrichtendienst, sondern ein künstlerisches
Instrument. In der Winterarbeit werden
die Musiksendungen, die im Frühjahr mit
Uebertragung derBeethoven-Sinfonien begon
nen wurden, ihre Fortsetzung finden. Begin
nend mit dem 21. Oktober, werden bis zum
10. Februar an jedem Sonntagabend, 21.80
Uhr, zusammen 15 Meisterkonzerte veranstal
tet, die jeweils den Höhepunkt des Wochen
programms bilden werden. Ferner wird das
Jahr 1935 als Bach-Händel-Jahr anläßlich der
260. Wiederkehr des Geburtstages der beiden
großen Tonsetzer anch im Rundfunk begangen
werden. Von der dritten Februarwoche an
werden bis zum Sommer in je fünf Reichs-
senüungen fünf große Werke beider Meister
übertragen. Außerdem werden die einzelnen
Reichssender je eine Bach- oder Händel-Sen-
dung einfügen.
Erwähnt sei noch, daß die Pausenzeichen
künftig in der Regel durch musikalische Zwi
schen- und Vorspiele ersetzt werden, wie sie
sich schon bei den Uebertragungen vom Partei
tag und vom Bückeberg bewährt haben.
sprüngkichen Bedenken gegen vaS neue Schutz-
verfahren aufgegeben. Die Herstellung des
Impfstoffes gegen das Gelbe Fieber soll in
Dakkar in großem Maßstabe aufgenommen
werden.
Schutzimpfung gegen das Gelbe Fieber.
Wie der „New Aork Herald" berichtet, haben
ein französischer und ein amerikanischer Arzt,
Dr. Laigret und Dr. Sellarös, beide vom Pa
steur-Institut in Tunis, ein Jmpfverfahren
gegen das Gelbe Fieber entdeckt. Nach der
Darstellung des Professors Nicolle vom Pari
ser College de France gründet sich das Verfah
ren auf früher von Professor Theiler durch
geführte Versuche. Dieser spritzte Mäusen den
Gelbfieber-Bazillus ein. Durch Uebertragung
der so gewonnenen Kulturen auf Affen ent
stand der neue Impfstoff. Die Mäuse gingen
ein, während die Affen keinerlei Schaden er
litten. Das Pariser Pasteur-Institut erlaubte
den beiden Gelehrten jedoch nicht, ihre Versuche
auf Menschen auszudehnen. Sie gingen darum
nach Dakkar. Dort haben sie in den letzten
zwei Jahren an mehr als 3000 Eingeborenen
und Europäern ihre Versuche mit Erfolg
durchgeführt. Die Behörden haben ihre ur-
Nussische Zustände.
Die Sportkommission des Goröon-Vennett-
Fluges hat bei der Sowjetbehörde um Nach
forschungen nach dem Verbleib der Bordbü
cher der Ballons „Deutschland", „Zürich" und
„Kosciuszko" gebeten, die in Leningrad bzw.
Woronesch zur Post gegeben wurden, seitdem
aber spurlos verschwunden sind.
Raubmörder Heimer festgenommen.
Die Gendarmerie in Landsberg a. ö. Lech
hat am Donnerstag den flüchtigen Raubmör
der Heimer, der vor einigen Tagen in Augs
burg die Ehefrau Wild durch Messerstiche ge
tötet und dann ihre Ersparnisse in Höhe von
250 Mark geraubt hatte, festgenommen.
Verlassene Geliebte als Brandstifterin.
Die Rache einer verlassenen Frau hat ge
stern nacht eine furchtbare Katastrophe über
die Gemeinde Loöaesti in Bessarabien herauf
beschworen. Während ein Bursche namens
Georg Spoiala seine Hochzeit mit einem
Mädchen der Gemeinde feierte, legte seine ver
lassene Geliebte a« vier Ecken des Hauses, in
dem die Hochzeitsfeierlichkeiten stattfanden,
Feuer an. Gerade als die Festlichkeiten ihren
Höhepunkt erreicht hatten, fanden sich die Hoch-
zeitsgäste plötzlich von Flammen eingekreist
Die Gäste konnten mit Mühe und Not ihr
nacktes Leben retten. Das Feuer wütete wei
ter und erfaßte schließlich die Häuser der Nach
barschaft. Etwa 30 Häuser fielen den Flam
men zum Opfer. Nur mit großer Mühe konnte
man des furchtbaren Brandes Herr werden
und den Rest der Ortschaft retten.
Zwei Todesopfer
einer rätselhaften Vergiftung.
Unter schweren Vergiftungserscheinungen
wurden in das Stettiner Krankenhaus der
Rentner Battige uud der Händler Rudat ein
geliefert. Beide hatten in einer Schankwirt-
schaft von einer Flüssigkeit aus einer mitge
brachten Flasche einen tüchtigen Schluck zu sich
genommen und waren einige Zeit später leb
los umgefallen. Kurze Zeit nach ihrer Ein
lieferung, die ein sofort hinzugezogener Arzt
veranlaßt hatte, sind beide, ohne die Besin
nung wiedererlangt zu haben, verstorben. Die
Untersuchungen über die rätselhafte Angele
genheit sind im Gange.
21 Jahre Zuchthaus für eine jugendliche
Einbrecherbande.
Die große Strafkammer verurteilte eine
jugendliche Räuberbande wegen schweren
Bandendiebstahls zu empfindlichen Zuchthaus
strafen. Die zum Teil mehrfach vorbestraften
Angeklagten, sämtlich im Alter von 22 bis 24
Jahren, gingen bei ihren Diebesfahrten rück
sichtslos und gewalttätig vor. Mit Hilfe von
Schußwaffen versuchten sie, ihre planmäßigen
Einbrüche zu einem lohnenden „Erwerb" zu
machen, der ihnen aber in den seltensten Fäl
len viel einbrachte. Nach ihrem letzten schwe
ren Einbruch, bei dem sie einen Nachtwächter
gefesselt und mit geladenem Revolver be
droht hatten, konnte die Bande dingfest ge
macht werden. Das Gericht verhängte gegen
sie eine Gesamtzuchthausstrafe von 21 Jahren
und 10 Jahren Ehrverlust.
Zwei Jahre im sibirischen Eismeer.
Kkklisforfchee nach Lenmgra- zurückgebracht.
Nach über zwei Jahren ist jetzt eine sowjet-
russische Arktis-Expedition nach Leningrad
zurückgekehrt. Die aus vier Personen be
stehende Forschergruppe hat auf dem Taimyr-
Archipel im westlichen Teil des Sibirischen
Eismeeres zweimal überwintern müssen, ehe
ihr die Rückkehr ermöglicht werden konnte.
Die Forscher haben auf ihrem eigentlichen
Expeditionsgebiet, dem menschenleeren Nord-
land (Sewernaja Semlja), kartographische so
wie pflanzen- und tierkundliche und geologi
sche Arbeiten ausgeführt,' auch die Eis
bewegungen wurden wissenschaftlich beobachtet.
Die Expedition, die von der Arktisforscherin
Frau Nina Temme geleitet wurde und zu der
der Meteorologe Senkow sowie ein Funker
und ein Koch gehörten, wurde am 16. August
1932 durch den Eisbrecher „Russanow" auf
Nordland abgesetzt. Der Versuch, sie im Herbst
1933 wieder abzuholen, mißlang, da der Eis
brecher „Sedow" wegen unüberwindlicher
Schwierigkeiten umkehren mußte. So waren
die Expeditionsteilnehmer gezwungen, einen
zweiten Winter über auf Nordland zu bleiben,
was natürlich nur unter größten Schwierig
keiten möglich war. Zwar reichten die Kohlen
vorräte noch aus, aber der Holz- und Petro-
leumbestand war bald erschöpft. Der Vorrat
an Nahrungsmitteln wurde durch Jagd auf
Eisbären ergänzt, von denen im Laufe der
beiden Winter 19 erlegt wurden.
Auch im Sommer dieses Jahres vermochte
sich kein Hilfsschiff den Weg nach Nordlanö zu
bahnen. Mian entschloß sich daher zur Ent
sendung eines Wasserflugzeuges, das nun am
27. August auf einer inzwischen eisfrei gewor
denen Insel niedergehen und die Expedition
an Bord nehmen konnte. Nach 2^stündigeM
Fluge war Kap Tscheljuskin erreicht, wo der
Eisbrecher „Sibirjakow" die Forscher über
nahm.
Ueber die Inselgruppe von Sewernaja
Semlja, die nun wieder völlig menschenleer
daliegt, führte im Juli 1931 auch der Arktis
flug des Luftschiffes „Graf Zeppelin".
VsW.
Aus Anlaß ihres 15jährigen Bestehens W
die Technische Nothilfe an den Führer uw
Reichskanzler ein Telegramm gerichtet,
dem sie treue Gefolgschaft zu Führer uw
Reich bekennt. Der Führer hat der TN. tele
graphisch seinen Dank für die bisher gelei
stete Arbeit sowie für das Treuegelöbnis uw
die Grüße ausgesprochen.
Dem Präsidenten des Internationalen
telbesitzervereins hat der Führer ein Tele-
gramm gesandt, in dem er den in Berlin ta
genden Hotelbesitzern seine Grüße und feinet
Dank für ein Grußtelegramm übermittelt.
In Stuttgart fand gestern der Abschluß de>
Jahrestagung des Deutschen Vereins gege»
den Alkholismus statt. Die Tagung stand ut
ter dem Thema: Rassenhygiene und Raffet
ertüchtigung, Förderung der Landwirtschaş
durch gärungslose Fruchtverwertung uw
Mehrung der Verkehrssicherheit durch Nûş
ternheit. Reichs- und Staatsbehörden soB
die Bevölkerung zeigten Interesse an de
Verhandlungen.
Auf dem Rhein unterhalb Orsoy ereignet
sich ein schweres Schiffsunglück. Ein
Schwemmsteinen beladenes Motorschiff schln!
voll Wasser und sank innerhalb weniger Ş
nuten. Ein Schiffsmatrose und dessen Frw
ertranken.
. Lübeck. Dr«.
Die stark ansteigende Entwicklung del
Rostocker Hafenverkehrs hat die maßgebende^
Stellen zu der Ueberzeugung geführt, daß ein 1
Erweiterung der Hafenanlagen unumgängl«
notwendig erscheint. — Der geplante Neubal
eines Silospeichers wird mit seiner Höhe vo>>
41 Meter alle umstehenden Häuser bei weites
überragen und damit dem Rostocker Stadtbild
eine ganz neue Note geben.
Der Brückenbau bei Dömitz hat zahlreich 1
Straßenbauarbeiten nach sich gezogen, so
der Arbeitsmarkt eine weitere Belebung er
fahren hat. In Erwartung des kommender
starken Autoverkehrs zwischen Hannover
Mecklenburg muß die Chaussee Tömitz-Llü'
wigslust, die die Verbindung mit der Ber
lin-Hamburger Chaussee herstellt, verbreit^
und in den Kurven überhöht werden.
Aus dem Zuchthaus Bremen—Ortlepķ
Hansen ist in der vergangenen Nacht der l
Jähre alte aus Wien stammende Strafgesä
gene Karl Kargel entwichen. Kargel ist
Fassadenkletterer bekannt und hatte ei» 1
Strafe von drei Jahren Zuchthaus zu vA
büßen, an die sich Sicherungsverwahrung aw
schließen sollte.
Auf der Unterelbe stießen in der Nähe vol
Wittenbergen der Dampfer „Stetnhyft"
der Motorsegler „Amanda" zusammen. Dabei
wurde der Motorsegler so stark beschädigt, dal
er sinkend auf den Strand gesetzt werdet
mußte. Die Ehefrau des Schiffers Döllinge'
vom Motorsegler „Amanda" stürzte bei de^
Anprall der Fahrzeuge über Bord und
trank.
Ņêŗ / Roman von A. Sazenhosen.
Urheberrechtsschutz durch Verlags anstatt Manz,Regensburg.
Nachdruck verboten.
Sie hörte einen kleinen Vogel auf der Linde
vor dem offenen Fenster jubeln, sah auf, sah
den Glanz der Sonne über allem. . . ließ die
Feder fallen, die rollte -von dem kleinen
Schreibtisch aus den blauen Teppich . . . und
Erika senkte ihren Kopf in die Hände und be
gann wortlos zu beten.
Lieber Gott, gib mir Kraft, gib meinem
Herzen . . . den Frieden!
Dann schrieb sie langsam ihren Brief zu
Ende.
Zwei Tage später fuhr sie zur Bahn.
Olga hatte telegraphiert. Sie fiel der Tante
halb lachend, halb weinend um den Hals, als
sie ausstieg.
Auf der Heimfahrt lehnte sie ihren Kopf
an deren Schulter. Olga sprach leise, daß es
der Kutscher nicht hören konnte.
„Schau Kinderl... es ist schon so im Leben!
Der liebe Gott macht es schon immer recht,
wenn man es sich auch oft ganz anders vor
stellt. Dein guter Papa würde auch Ja sagen
dazu."
„Glaubst du, Tante?"
„Gewiß, Erika! Und was man einem ein
samen und armen Menschen an Glück schenkt,
das kommt immer wieder zu einem selbst
zurück, weil doch kein Opfer unbelohnt bleibt."
Dabei streichelte sie Erikas Hände.
. . und das andere, Kinderl, schau . . . das
ist so: man geht in einem Park spazieren, mit
viel verschlungenen Wegen, aber man kommt
doch wieder dorthin, wo man ausgegangen,
weil alles in der Runde geht. Viele sind
schon auf so verschlungenen Wegen zu ihrer
wahren Liebe gekommen, aber man muß es
Gott anheimgeben und nur seine Pflicht tun,
er sorgt dann schon. Aber gelt... ich habe es
dir doch recht gesagt, es war der Zsi . . ."
Erika preßte die Hand, die die ihre hielt,
krampfhaft und Tante Olga schwieg.
Als sie in Belat Keretsz vorführen, war
Erika fröhlich, wie immer.
Sie lief auf Lajos zu, der die Treppe her
abkam.
«Da ist
Lajos kniff die Augey zusammen. Schön
war sie nicht.
Eine kleine, ein wenig zerknitterte Person.
Aber die Stimme schlug ihn sofort in Bann.
Sie hatte einen so angenehmen Klang. Ein
gutes und fröhliches Herz schwang daraus.
„Ja, hier bin ich, Baron Keretsz!"
„Willkommen!" sagte er kurz und ging
neben ihr durch die Halle. Er war befriedigt.
Sie hatte Takt, daß sie nicht „Onkel" sagte.
Das könnte ihm abgehen, der Onkel von einer
... na wie alt mochte sie sein? Ende vierzig
. . . also von so einer alten Frau zu heißen.
Wenn er es auch war ... er mußte nicht
immer daran erinnert sein, daß er Erikas ...
Großonkel war.
Im Saal blieb er stehen.
Erika hatte noch Friedrich den Schirm und
den Mantel aufgepackt.
„Frau von Werning, hat Erika Sie unter
richtet, über die Ursache Ihres Hierseins und
was ich von Ihnen erbitte?"
„Ja."
„Ich hoffe, Sie billigen meinen Entschluß.
Es handelt sich um Erikas gesicherte Zukunft."
Olga sah ihm in die Augen. «»
„Es ist gut und edel von Ihnen und . . .
Erika ist glücklich."
Sie sah das Zucken in seinem Gesicht und
sagte schnell:
. . ich begreife auch, daß Sie sie lieben."
Da führte er rasch ihre Hand an die Lippen.
„Ich danke Ihnen! Da ist Erika. Sie wird
Sie in ihr Zimmer führen wollen. Ich hoffe,
wir werden gute Freunde werden, Frau von
Werning!"
Es war wie im Märchen, oder wie auf
einem ganz alten Gobelin, wo die Farben so
fern und doch so warm sind ... ein alter
König in Purpur und dieser Purpur leuchtet
noch und an seiner Hand die junge Königin
und Vögel in sich neigenden Zweigen, gefie
dert bunt, und singend . . . Laubengänge und
im Hintergrund irgendwo der weiße Marmor
stein von Göttinnen und Amoretten.
Ja .. . so!
Belat Keretsz hatte eine Kapelle.
Sie stand steinwurfweit vom Schloß unter
Platanen mit gefleckten Stämmen und ein
offener Arkadengang führte vom Schloß zu
ihr.
Und es war früher Herbsttag.
So ein Tag im Oktober, wo das Sonnenlicht
durch angefärbte Blätter scheint, daß sie
leuchten, wie pures Gold, leise sich vom Aste
lösen und schwebend fallen.
Ein Tag, der noch warm ist und doch den
singenden Wind mitbringt, der dies Lösen und
Fallen spielend besorgt.
Belat Keretsz lag wie im Traum.
Kein Schritt klang, kein Wort.
Im Gutshof drüben waren Scheuertore und
Türen geschlossen, keine Hand rührte sich mehr.
Um den Fuß der Säulen des Arkaden
ganges legten sich leise ein paar rostbraune
und gelbe Blätter, wie eine Verbrämung.
Hinten bauten sich ein paar Ulmen auf und
standen durchleuchtet vor der herbstbleichen
Sonne.
Die Türe zur Kapelle war weit offen.
Aus ihr drang hauchfein ein grauer Schleier
von Weihrauch, durch den die Kerzen, wie
kleine, gelbe Punkte lichtlos brannten.
Rechts, im Chorstuhl, kniete Tante Olga und
ihr gegenüber, sehr ernst, sehr feierlich, in
langen schwarzen Gehröcken, der Verwalter
und der Bürgermeister des Ortes. Sonst war
niemand da.
Nur der Geistliche, im weißen, spitzenbehan-
genen Chorhemd und der Stola stand mit dem
Rücken gegen den Altar und wartete.
Seine weißen, lockigen Haare umzog ein
Sonnenstrahl, der gerade durch ein rotes Glas
schien und das war der Purpurkragen eines
heiligen Bischofs ... mit Glutlinien.
Sie warteten.
Da kam durch die offene Türe, die sich vom
Schloß auf den Arkadengang aufgetan und der
Kapellenpforte gerade gegenüber war, Lajos.
Er trug schwer an Gold, Pelz und Purpur,
als Magnat der ungarischen Krone, an diesem
Ehrentag.
So sah er aus wie der König im Märchen
und führte an seiner Hand die Braut.
Sie war in schleppender, weißer Seide und
über sie rieselte der kostbare Spitzenschleier
. . . und man sah fast nichts von ihr.
Immer, wenn eine Säule sie verbarg,
glitt noch die schimmernde Seide im Zwischen
raum der Säulen ... da kam der Wind und
löste die purpurnen Blätter, die sich an de 1
Randstein gelegt hatten und blies sie ös 1
Schleppe nach und um sie herum und Î' 1
raschelten darüber hin.
Herbst . . . Herbst.
Sonst war niemand da . . . niemand.
Der Pfarrer sah ihnen entgegen und senkt 1
dann den Blick auf den rotbrokatenen Bet
stuhl, wo sie in einer Minute knien würden-
Er hatte viel Jugend schon eingesegnet .• •
viel Jugend, die zusammen gehörte und mußt 1
denken, wie Sterben und Leben doch einande 1
so nahe ist . . . draußen der Krieg und hie 1
die zwei Menschen . . . die .. .
Da traten sie über die Schwelle.
Tante Olga legte ihr Gesicht in beid 1
Hände.
Di,
Es hätte nicht anders sein können.
Wie hätte es sollen? Hätte Lajos KereĢ
der sein großes Glück so geheim hielt, di 1
rufen sollen, die hinter ihm gespottet hätten 1
Wer hätt das geglaubt von dem Alten? Wa 1
er nicht schon mit einem Fuß im Grab . -ļ
und jetzt heiratet er noch eine junge giß» 1 :
oder... ei, ei, die hat's verstanden! Fein W
sie sich den Alten eingefädelt.
Lajos Keretsz kannte die Menschen.
Dem alten Pfarrer, dem Verwalter, de"'
Bürgermeister ward im Saal ein Imbiß se^
viert. Lajos setzte sich auf eine Stunde $
ihnen.
Tante Olga nahm im Schlafzimmer Erik^
— sie bewohnte jetzt den gelben Salon n"
die anstoßenden Zimmer — der jungen Fra 1
den Schleier ab. Still und schweigsam
Erika ihr Brautkleid aus und legte ein Kleu
von dunkelblauer Seide an, mit feinem P""
verbrämt.
(Fortsetzung folgt.)
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Nach Einsendung von 50/1
oder 100/2 überweisen
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