Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

mimsters gedachten Ostseereise zeigte es sich 
bald, daß bei der überall angetroffenen großen 
Unkenntnis über die wahren Verhältnisse im 
Tritten Reich eine nachhaltige Aufklärungs 
arbeit notwendig war. In jedem der vier 
besuchten Länder wurde die Möglichkeit, Ant 
wort von autoritärer Seite zu erhalten, zu 
unablässigen Fragen ausgenutzt. Immer 
wieder zeigte es sich, mit welch' großem Ge 
schick die ausländische Hetzpresse es verstanden 
hat, geradezu groteske Lügen über die deut 
schen Verhältnisse zu verbreiten. Diese 
Lügenpropaganda ist durch unablässige Wie 
derholung in immer neuer Form allmählich 
zum Gedankengut auch der gebildeten Kreise 
geworden. Nur durch persönliche Beein 
flussung kann dieses Lügengewebe zerrissen 
und Wahrheit über die wirtschaftlichen Ver 
hältnisse, über die Vorgänge vom 30. Juni 
1934, über die^Stellung der Reichswehr zum 
Führer und Staat und anderes mehr ver 
breitet werden. Daß es in diesem Falle mög 
lich war, auch führende Persönlichkeiten in 
den nordischen Staaten aufzuklären, muß als 
ein besonderer Gewinn der Reise verbucht 
werden, die dank der vorzüglichen Organi 
sation unseres Gesandten und der Gastfreiheit 
in den besuchten Ländern den Reiseteilneh 
mern eine große Zahl von Schönheiten der 
nordischen Welt erschlossen und ihre Kenntnis 
von den besuchten Ländern entsprechend 
bereichert hat. 
sill Milm Heile. 
DNB. Paris, 5. Okt. (Eig. Funkmeldung.) 
Die Vertagung der Rom-Reise Barthous auf 
Anfang November geht, wie „Petit Parisien" 
behauptet, auf den gemeinsamen Beschluß von 
Rom und Paris zurück. Inzwischen werde der 
diplomatische Meinungsaustausch zur Vorbe 
reitung der Begegnung rege fortgesetzt. Es 
sei klar, daß die Ergebnisse der Unterredung 
Mussolini—Barthou auf diese Weise frucht 
bringender ausfallen würden. Es handle sich 
nicht nur um eine Freundschaftskundgebung, 
sondern um den Versuch, eine dauerhafte 
Verstiindigung über die derzeitigen diplomati 
schen Fragen zu erzielen, die eine spätere en 
gere Zusammenarbeit auf vielen Gebieten er 
möglichen würde. 
Der römische Berichterstatter des „Matin" 
ist offenherziger. Er gibt zu, daß die Vorver 
handlungen über die französisch-italienischen 
Fragen noch nicht weit genug gediehen seien. 
Wenn auch die Stellung der Italiener in 
Tunis durch eine einfache Fortdauer des be 
stehenden Zustandes geregelt werden könnte, 
lasse die Frage der lybischen Grenze allerhand 
technische Schwierigkeiten auftauchen, die nicht 
überstürzt beseitigt werden könnten. Auch die 
Frage der italienisch-südslawischen Beziehun 
gen, deren Regelung für die Klärung der 
österreichischen Angelegenheiten unerläßlich 
sei, lasse sich nicht in einigen Tagen abmachen. 
König Alexander von Süöslawien werde erst 
am 10. Oktober in Paris eintreffen und, wenn 
der französische Vermittlungsversuch nutz 
bringend sein solle, brauche man einige Wo 
chen. 
Auch das „Oeuvre", das unter Hinweis auf 
angebliche deutsche Bemühungen in Wien und 
Rom Deutschland grundlos verdächtigt, die 
italienisch-französische Annäherung durch 
kreuzen zu wollen, muß trotz allem zur Schau 
getragenen Optimismus zugeben, daß die 
Verhandlungen Barthous mit König Alexan 
der von Südflawien nicht leicht sein würden. 
„Le Jour" fragt nach den wahren Gründen 
für die Verschiebung der Romreise Barthous. 
In gut unterrichteten Kreisen vermutet man, 
daß der französisch-italienische Meinungsaus 
tausch seit etwa 14 Tagen sich schwieriger ge 
stalte, als ursprünglich angenommen wurde, 
und zwar hauptsächlich wegen der mittel 
europäischen Fragen. Tie Formen einer ver 
nünftigen italienisch-südslawischen Verständi 
gung sei anscheinend noch längst nicht gefun 
den. Von ihr aber hänge die Lösung der 
österreichischen Frage ab, die Deutschland und 
seit kurzem auch andere Länder verhindern 
wollten. 
* * * 
Ein Grönlandforfcher kehrt heim. 
Gsld nutet Eis. 
Das alte zoologische System gesprengt. — Lauge Koch erzählt. 
Brief unseres Kopenhagener Mitarbeiters. 
Kopenhagen, im Oktober. 
Wenn ein Grönlandforscher nach langer Ab 
wesenheit heimkehrt, weiß man, daß man Be 
richte von bewundernswerter Ausdauer in 
Eis und Schnee, von heroischem Kampf gegen 
eine gnadenlose Natur, von neuen oder ge 
naueren meteorologischen Erkenntnissen, Eis 
messungen, Landverschiebungen usw. hören 
wird. Das ist alles sehr schön und sehr gut und 
erfordert gewiß unseren Respekt, aber der 
Laie versteht nun einmal von diesen Dingen 
nicht sehr viel. Was der jetzt zurückgekehrte 
Lauge Koch von Grönland erzählt, sagt uns 
schon erheblich mehr, denn Koch hat nicht nur 
Eis, Strömungen und Winde gemessen, son 
dern auch Entdeckungen gemacht, über die schon 
vor langer Zeit sensationelle Mitteilungen 
nach Europa gelangt waren. 
Da hatte es z. B. geheißen, daß Koch Gold 
auf Grönland gefunden hätte. An kühnen und 
optimistischen Kombinationen hatte es darauf 
hin selbstverständlich nicht gefehlt, und eine der 
ersten Fragen, die die Reporter kurz nach der 
Ankunft von Kochs Schiff am grönländischen 
Handelsplatz in Kopenhagen an den Forscher 
richteten, war die, ob das mit dem Gold seine 
Richtigkeit habe. 
„Jawohl, es gibt Gold auf Ostgrönland, das 
wissen wir," gab Koch bereitwilligst Auskunft. 
„Aber ob es sich lohnt, es zu heben, ist eins 
andere Sache. Wir haben Gesteinsproben mit 
gebracht, die jetzt von dem schwedischen Berg 
werksingenieur Eklund geprüft werden sollen. 
Erst wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, kön 
nen wir der Golöfrage nähertreten." 
Die Feststellung, daß es auf Ostgrönland 
Gold gibt, war aber keineswegs das sensa 
tionellste Forschungsergebnis Kochs. Man 
hatte inzwischen von dem „vierbeinigen Fisch" 
gehört, den Koch gefunden haben wollte. Auch 
mit diesem Fisch hatte es seine Richtigkeit. 
„Dr. Söderberg hat neue Funde gemacht, 
aus denen wir sehr viel Neues über die Ver 
teilung der Arten in der Frühzeit der Erde 
erfahren werden." Lauge Koch wagte die küh 
ne Behauptung, daß die alte bekannte Grup 
pierung durch die Funde seiner Expedition 
vollkommen umgestürzt sei: „Wir haben Ge 
schöpfe gefunden, die man etwa zwischen 
Fischen und Fröschen einzugruppieren hat, 
also eine bisher völlig unbekannte Tierart. 
Das ist eine Revolution in der Zoologie!" 
^ Es sind allerdings keine lebenden Tiere, 
die Lange Koch entdeckt hat, vielmehr haben 
sie bereits etliche Millionen von Jahren hin 
ter sich. Die Ufer des Franz-Josefs-Fjord 
waren der Fundplatz. Heute sind diese Ufer- 
gebiete öde Wüsten, vor Jahrmillionen aber 
bildeten sie einen Teil des Meeresbodens. 
Noch jetzt kann man ehemalige Lagunen er 
kennen, die in der Periode der Austrocknung 
zum Grab der Fische und Amphibien wurden. 
Das interessanteste Fossil, das Lauge Koch mit 
gebracht hat, ist aber zweifellos der „vierbei 
nige Fisch", der nach Ansicht des Forschers zu 
seinen Lebzeiten imstande gewesen sein soll, 
auf dem Lande herumznspazieren. 
Die von dem Grönlandforscher auf neue 
Tierarten hin untersuchte Gegend war früher 
vulkanisch. „Zum Teil liegen die Tiere", er 
zählt Lauge Koch, „in dicken Asche- und Lava 
lagen verborgen. Ein ganzes Pompeji kann 
man in jener öden Gegend entdecken!" 
Lauge Koch ist kein Phantast, sondern ein 
Grönlandforscher von außerordentlichem 
Rang. Er hat bisher im ganzen nicht weniger 
als 17 Sommer aus Ostgrönland zugebracht. 
Seine letzte Expedition, die drei Jahre dau 
erte, war die größte, die er je gemacht hat. 
Auch vor ihm hat niemand so ausgedehnte zu 
sammenhängende Forschungen tit Grönland 
angestellt. Der letzte Sommer, der dem For 
scher die bemerkenswerteste wissenschaftliche 
Ausbeute brachte, war übrigens außerordent 
lich ungünstig. Der Nebel war so dick, daß 
die ganze Küste wie in Watte verpackt schien. 
Außerdem hatte das Expeditionsschiff so stark 
unter dem Packeis zu leiden, daß es kaum 
an seinen Bestimmungsort kam. Ohne Hilfe 
eines Flugzeuges, das bei einigermaßen er 
träglichem Wetter aufzusteigen und die Eis 
verhältnisse zu untersuchen pflegte, wäre 
Lauge Kochs Schiff auch zweifellos stecken- 
geblicben. Der fliegende Lotse konnte aber 
schließlich unter vielen Beschwerden die „Gu 
stav Holm" in den Franz-Josefs-Fjord diri- 
gceren und damit die Forscher retten, die im 
Vorjahr im Fjord zurückgeblieben waren, um 
dort ihren Forschungen nachzugehen. 24 Wis 
senschaftler wären zum sicheren Tod verurteilt 
gewesen, wenn es Lauge Koch nicht gelungen 
wäre, den Fjord zu erreichen. 
MWsuüg öes griechische Parlaments? 
Zuspitzung der Lage in Griechenland. 
DNB. Athen, 4. Okt. Die griechische Tele 
grafenagentur teilt mit: Alle Vermittlungs 
bestrebungen der Regierung, um zu einem 
Bündnis mit den Oppositionsparteien zwecks 
Wiederwahl deS Staatspräsidenten, Alexander 
Zaimis, zu kommen, sind an der Starrsinnig 
keit^ Venizelos' gescheitert. Die Regierung ist 
entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, die ge 
eignet sind, die Lage zu klären und die nor 
male Tätigkeit öes parlamentarischen Negie 
rungssystems zu sichern. Wie versichert wird, 
wird die Regierung zur Auflösung der Abge 
ordnetenkammer und zu Kammerneuwahlen 
Ein neues japanisches U-Boot 
in Dienst gestellt. 
DNB. Tokio, 4. Okt. Wie das japanische 
Marineministerium mitteilt, wurde das U- 
Boot „I. 68" in den Dienst gestellt. Das Schiff 
ist 101 Meter lang, 8,2 Meter breit und hat 
eine Wasserverdrängung von 1400 Tonnen. 
Es ist ausgerüstet mit einem 10 Ztm.-Geschütz 
und mehreren Torpedorohren. Anfang 1935 
werden drei weitere U-Boote in Dienst gestellt 
werden. 
MM filier Kampfmittel der MI. 
Sonnenbrandgläser, Tanks aus der Luft und Blendgeschütze. 
Moskau zur japanischen Flugschrift. 
AOD. Reval, 4. Okt. Wie aus Moskau ge 
meldet wird, hat die Veröffentlichung der 
Flugschrift des japanischen Kriegsministeri 
ums, in der eine Verstärkung der nationalen 
Verteidigung Japans gefordert wird, in Mos 
kau große Beachtung gefunden. Die sowjet 
russische Presse betont, die Flugschrift sei in 
ihrem ganzen Inhalt gegen USA. und Sow- 
jetrußland gerichtet. Sie stelle die Behauptung 
auf, als bedrohe die sowjetrussische Luftflotte 
Jaxam 
DD. Berlin, 4. Okt. (Eigenbericht.) Die auf 
sehenerregenden Erklärungen des amerikani 
schen Generals Mitchell, der bekanntlich vor 
öem Luftausschnß der Vereinigten Staaten 
ausführte, mit 58 Zeppelin-Luftschisfen könnte 
3wci Tage nach Kriegsausbruch ganz Japan 
vernichtet werden, haben eine wahre Inflation 
von Nachrichten über neue Kampfmittel für 
den Zukunftskrieg ausgelöst. Der Vogel wird 
auch hier von einem Amerikaner abgeschossen. 
Der amerikanische Kriegsflieger Rickenbacker 
behauptet nämlich, man würde im nächsten 
Kriege auf die Idee öes altgriechischen Ge 
lehrten Archimedes zurückgreifen, der mit 
Glaslinsen feindliche Schiffe in Brand gesteckt 
hat. Rickenbacker stellt sich das so vor, daß 
eigens dazu konstruierte Flugzeuge gewaltige 
Sonnenbrandgläser mitführen, um damit 
ganze Städte in Brand zu setzen. Rickenbacker 
erklärte weiter, daß sich seiner Auffassung nach 
künftige Kriege hauptsächlich in der Luft ab 
spielen würden. Er hält es für möglich, daß 
Riesenflugzeuge nicht nur Bombeu, sondern 
auch bemannte Tanks mittels einer fallschirm 
ähnlichen Landevorrichtung in Feindesland 
abwerfen werden. 
Dieser phantasievollen Schilderung stellt sich 
die Nachricht über eine Erfindung würdig zur 
Seite, die angeblich von französischen Konstruk 
teuren gemacht sein soll. Es soll sich dabei um 
eine Pistole handeln, die nicht etwa mit Ge 
schossen, sondern mit Lichtenergien geladen 
wird. Die Lichtkraft, die mit dieser Pistole 
„verschossen" werden kann, soll so stark sein, 
daß alle Lebewesen von diesem Lichtkegel der 
art geblendet werden, daß sie mehrere Minu 
ten in völlige Lähmung verfallen. Nach dem 
Muster dieser Lichtpistole könnte man auch 
sogenannte Blendgeschütze bauen, die gegen 
feindliche Flieger ein äußerst wirksames Ab 
wehrmittel darstellen sollen. Es wäre möglich, 
mit einem solchen Geschütz Strahlen in einer 
Stärke von 5 Millionen Kerzen auszusenden. 
Abgesehen davon, daß dieses Kampfmittel den 
Krieg in äußerst humane Bahnen lenken könnte, 
da ja die Getroffenen nach mehreren Minuten 
wieder zu sich kommen, will man die Licht- 
pistole auch zur Bekämpfung der Verbrecher 
welt und sogar zur Zerstreuung öes Londoner 
Nebels anwenden. Es fragt sich nur, ob eine 
derartige Erfindung tatsächlich gemacht wor 
den ist, oder ob es sich nicht um eine der übli 
chen phantasievollen Märchen handelt, die heu 
te in der ausländischen Kriegspropaganda c ine 
besondere Rolle spielen. 
im Laufe des Novembers schreiten, falls öl 
letzte Versuch zu einer Einigung scheitest 
sollte, der aller Wahrscheinlichkeit nach nm 
im Laufe des Donnerstags vorgenommn 
werden dürfte. 
Infolge öes Streites zwischen dem Parst 
ment nnd der Regierung hat sich die inner 
politische Lage Griechenlands sehr zugespķ 
Der Kriegsminister General Konöylis, hast 
am Donnerstag eine gemeinsame Besprecht 
mit den Befehlshabern des Heeres, der Flş 
der Luftfahrt, der Gendarmerie nnd der 
zei, denen er besondere Weisungen für öä 
Fall von Unruhen gegeben hat. 
Trai 
I§§ Steffen in %mbm. 
Rudolf Hetz überbringt die Grüße des 
Führers. 
NSK. Dresden, 4. Okt. Das große Trefft 
der 300 dienstältesten politischen Leiter 
Dresden fand am Donnerstag 
mit eine 1 
großen Begrüßungsabend im Dresdest 
Schauspielhaus einen festlichen Auftakt. 
Rudolf Heß überbrachte die Grüße des Fü! 
rers und — wie er ausdrücklich betonte — st 
nen Dank dafür, daß sie ausgehalten hal>e< 
einst, als der Kampf aussichtslos schien, > 
einer Zeit, als Adolf Hitler noch ein Unst 
kannter war, als kein Kampfeslohn winst 
Der Stellvertreter öes Führers wies best" 
ders darauf hin, daß es der politische Leist 
gewesen ist, der sich von vornherein bekenne! 
öffentlich hervortreten und draußen allein dk 
Kampf beginnen mußte. „Ihr begannt 
Kampf und ihr seid Sieger geblieben. C'st 
ist es zu verdanken, daß der Kampf nicht ust 
sonst war. Wenn der Führer vor kurzem st 
Partei als Orden bezeichnete, dann seid ihr st 
ersten Ordensbrüder!" 
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Wied 
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Nicht 
In 
Mtk ignssiiîpMļriêîen. 
Gebietspressetagung der Hitler-Jugend 
am 7. Oktober in Hamburg. 
Wie die Hitler-Jugend Gebiet 6 (Nost 
mark) mitteilt, findet die GebietspressetagR 
der Hitler-Jugend am 7. Oktober im Tagst 
raum der Jugendherberge „Hein Godcnwirst 
Hamburg, Ueberseebrücke, statt. Die Tagst 
dauert von 10—16.30 Uhr und wird durch f 
gemeinsames Mittagessen aus dem „Hein G 
demvind" unterbrochen. 
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Zeit 
rung 
f-mk, 
Paris. Nach einer Meldung aus Bord'êd^ 
wurden an Bord eines spanischen Dampfes 
der wegen falscher Zollerklärung polizeiw 
überwacht wurde, 20 Maschinengewehre, mst 
rere tausend Gewehre und viele Kisten st' 
Munition festgestellt. Man nimmt an, daß ö« 
Schiff nach einem portugiesischen Hafen geh> 
sollte. 
Die Rundfunkrede Doumcrgues findet 
der Pariser Presse lauten Widerhall. D 
Rechtsblätter lassdn ihrer Freude freien La» 
die marxistischen Organe antworten mit vst 
stärktem Haß, während die radikalsozialistis^ 
Presse einen offensichtlich betretenen Eindrst 
macht. 
London. Laut „News Chronicle" sind äst 
Politiker, die seit 1919 als Minister tätig ist 
ren, von amtswegen aufgefordert wortR 
sämtliche in ihrem Besitz befindliche Abschrift' 
amtlicher Dokumente abzuliefern. 
Reichsminister Rust trifft am 7. Oktober 
Besuch des ungarischen Kultusministers & 
man in Budapest ein. Minister Rust will ^ 
ungarischen kulturellen Einrichtungen kenst' 
lernen. 
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I 
- 
Spaniens Ruck nach rechts. 
Kömmt es sofort zur Mochtprobel 
Das spanische Kabinett gebildet. — Generalstreik und Schießereien in Madrid 
DNB. Madrid, 4. Okt. Am Donnerstagabend 
wurde die endgültige Liste des neuen Kabi 
netts Lerroux bekannt gegeben. Es sind die 
Radikalen mit dem Ministerpräsidenten und 
acht Ministern, die Katholische Volksaktion 
(Ceda) mit drei Ministern, die Liberaldemo 
kraten, die Agrarier und die Unabhängigen 
mit je einem Minister vertreten. Der Staats 
präsident hat die Miuisterliste genehmigt. 
Der Ruck nach rechts, der in der neuen Zu 
sammensetzung des spanischen Kabinetts zum 
Ausdruck kommt und der den Regierungskurs 
für die nächste Zeit in Spanien bestimmen 
wird, hat allen Anzeichen nach die marxistisch 
separatistische Front veranlaßt, loszuschlagen, 
wie sie es schon seit geraumer Zeit angedroht 
hatte. Der Generalstreik war bis Mitternacht 
zwar noch nicht offiziell erklärt. Es stand aber 
schon mit ziemlicher Sicherheit fest, daß noch in 
den ersten Morgenstunden des Freitag die 
Weisung zum allgemeinen Streik ausgegeben 
würde. Im Madrider Verkehrsleben zeigten 
sich aber bereits schon am Abend die ersten An 
zeichen des Kommenden. Straßenbahnen, Un 
tergrundbahnen nnd Taxameter hatten den 
Verkehr eingestellt. 
Fast gleichzeitig trafen von verschiedest 
Punkten der Stadt Meldungen über Schießt 
reien zwischen der Polizei und Marxisten e« 
Die Zusammenstöße dauerten noch in ^ 
frühen Morgenstunden an und hatten bis ^ 
hin 3 Todesopfer gefordert. Außerdem soll ^ 
zahlreiche Verwundete gegeben haben. Em 
280 Personen sind verhaftet worden. Desgļ^ 
chen konnten von der Polizei große Bestäst' 
an Waffen und Munition beschlagnahmt 
den. — Mit dem Erscheinen der Morgens 
tungen wird nicht mehr gerechnet. 
DNB. Madrid, 5. Okt. (Eig. Funkme^ 
In der Nacht zum Freitag ist von den marEj 
scheu Gewerkschaften der Generalstreik eşş! 
worden als Antwort daraus, daß der Staşşt 
Präsident den Weg für eine Entwicklung ^ 
rechts und für eine antimarxistische Regierst^ 
freigemacht hat. Madrid gleicht gegenrvär ■ 
einer toten Stadt. Es verkehren weder Ģ ^ 
buffe noch Straßenbahnen, noch UntergrEj» 
bahnen; man befürchtet, daß die lebensu"'^ 
ge« Betriebe im Laufe der nächsten Ststs% 
ebenfalls stillgelegt werden. Auch die *r‘ ( / 
phonverbindungen in das Ausland sind fiWji 
ordentlich erschwert. Ferner ist damit zu -■ 
nen, daß die Zeitungen nicht mehr ersche
	        
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