Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

starker Beteiligung der im 89. Lebens^ pv 
storbene Schmiedemeister Jakob 
Ramstedt. Die Schwabstedter Kriegeşşşş 
schaft gab ihrem alten Ehrenmitglied 1,11 lIt ie 
stk das letzte Geleit, und die alte Mhm ^ 
dem einstigen Mitbegründer des 8 j»eJt 
eins vorangetragen. Pastor Meyer-Şş . 
hielt die tiefempfundene Trauerrede, » Ff 
Führer der Kriegerkameradschaft, ĻeY ^ 
scher, sprach am Grabe und legte einer 
der Kriegerkameradschaft nieder. 
Aus êideedeS 
Ein Denkmal für die Wohltätet 
der Gemeinde Koldenbüttel. ^ 
Hz. Koldenbüttel, 15. November. Pe< 
chenvorstand unter Führung von Pnstot 
tersen begab sich nach Ostenfelö, rvo » 
Kirchhof die feierliche Weihe eines^ M» $,< 
stattfand für die verstorbenen GeschE.^ 
renzen aus Rott bei Ostenfeld, die # 
Tode der Kirchengemeinde Koldenbm -.şş 
Witzwort je annähernd 40 Demat Mar> 
dereien testamentarisch vermachten. ^ 
jährliche Erlös ist für Studierende d ş 
Gemeinden bestimmt. Diese hochherzige 
gibt manchem jungen Menschen, der MB u j,j# 
die Möglichkeit zu erfolgreichem ^ 
Nunmehr wurde auf den Gräbern der 
Wohltäter auf dem Kirchhof in Ostenn 
Denkmal errichtet. Die Verwandten ö 
storbenen waren zugegen, sowie der * ^ 
vorstand von Koldenbüttel und die ^ 
Vertretung von Witzwort. Amtsgericht 
tels-Husum als Testamentsvollstrecker 
das Denkmal den Erben zu getreuen^hşş 
Darauf hielt Pastor Petersen-Koi^'/Mp 
eine Gedenkrede, in der er das bleiben 
dienst der beiden hochherzigen Ştst i» 
gedachte, deren Andenken in allen ■Oß e tjt t 
Koldenbüttel und Witzwort in den 
junger Studierender lebendig bleiben 
An dem Denkmal wurden darauf Krans 
öergelegt, u. a. von den KirchengemeG * 
denbüttel und Witzwort. Das von ane ^ (V p 
der Verstorbenen gemeinsam errichtete j^. 
mal ist ein künstlerisch wertvolles, Ģ mit' 
Werk, ein schöner Schmuck des Ojt 
Kirchhofes. 
Wahrscheinlich« Witterung: Vorwiegend 
TL 5\, f4-î /s rtSrtw ^lrll ck - . 
Ost bis Süd, vielfach dunstig oder neblig. 
zeitweise wolkig bis heiter, wenig Temperatur" 
nuar und Februar zwei gute ist “J 
uuui uuu yivium ü*+ vv fact 1 f}{) 
das Grenzlandtheater Flensburg h 
Stadthalle zur Aufführung gelangen- "0K 
ist nicht nur, wie oben ausgeführt, 
wie keine andere Oper, Beethovens 
uns durch Musik und Handlung £> 
werden. 
Tonhallen-Lichtspiele. 
Wege zur guten Ehe. 
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Hst 
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Liebes- und Ehcprobleme in der 
bringen, ist gewagt. Den Mittelweg 
Reißer und trockener Wissenschaft 
Handlung auf der Leinwand nur 
Der Film „Wege zur guten Ehe ŗ Kt 
aber doch eine Sonderstellung elN, i 
mancher, der einen „intimen" 
c" 
hoffte, nachdenklich nach Hause gķst 
nscylu jell - 
Aber auch der, der trockene WisseŞ^jeu^ 
tete, sah sich getäuscht. Hier ist 
geschaffen worden, der helfen, ^ 
dienen will. Mit heißem Herzen 
reißt die Handlung Wunden »nd x vK ( i 
in unserem Bolkskörper auf, an y ^ ci \, 
zugehen wir uns schon gewöhnt 
Großtonfilm wurde unter Mitwl 
berühmten Frauenarztes geschafft 
übernommen hat, die Rolle bes jļf J 
Arztes in dem Film selbst zu 
reichen Schatz ärztlicher ErfahruN^^gck'^ 
telt dieser Film im Rahmen einer 
bfitl Vr'tati .F 
Spielhandlung Kenntnis von den d-ll J 
alogischen Vorgängen, die bas 
Menschen in stärkstem Maße beeini mJ 
schildert die Ehe, wie sie sein und > , KJ 
sein soll in lebenswahren und e> 
schicksalen. Es ist dies ein Film, ‘^re# 
und Mutter, jedem Mann empwb 
kann. 
fCcsis R&hds&ucg. 
d. Nortorf, 15. Nov. Kolonialabend zum Be 
sten des WHW. Die Militärische Kamerad 
schaft in Nortorf veranstaltete am Sonnabend 
einen großen Kolonialabend zum Besten des 
Winterhilfswerks. Die Ausgestaltung dieses 
Abends ist von der Kolonialen Arbeitsgemein 
schaft Neumünster übernommen worden. Es 
werden u. a. Theater, humoristische Vorträge, 
Konzert und Tanz geboten. Der Kartenvorver 
kauf hat bereits eingesetzt und ist ein großes 
Interesse der Einwohnerschaft festzustellen, so 
daß dem Winterhilfswerk voraussichtlich ein 
größerer Betrag zur Verfügung gestellt wer 
den kann. 
ai. Hoheuwestedt, 13. Nov. Der Geflügel 
zuchtverein von Hoheuwestedt und Umgegend 
hielt am Sonntag eine Mitgliederversamm 
lung ab. In seiner Begrüßungsansprache gab 
der Vorsitzende bekannt, daß einem langjäh 
rigen Mitglieds des Vereins, Voß-Peißen, für 
seine Verdienste um die Geflügelzucht die sil 
berne Ehrennadel des Verbandes verliehen 
worden ist. Dem Verein werden für die Mit 
glieder 931/2 Ztr. verbilligten Maises über 
wiesen, das sind pro Tier 10 Pfund. Der Ver 
einslieferant, Getreidehändler Johs. Claussen, 
wird mit der Verteilung beauftragt. Für die 
Anfang Dezember stattfindende Kreisver 
sammlung werden Anträge gestellt und be 
sprochen. Der Taubenzüchter Willi Roß, Ho- 
henwestedt, hielt einen Vortrag über die erst 
neu eingeführten Perückentauben und veran 
schaulichte die besonderen Merkmale an mit 
gebrachten Tieren. Da es die letzte Ver 
sammlung vor der am 8. und 9. Dezember in 
der „Fernsicht" stattfindenden großen allgemei 
nen Geflügelschau ist, wurden alle Einzelhei 
ten noch einmal besprochen und die einzelnen 
Aemter für die Ausstellung verteilt. Um die 
Kreisschau am 16. Dezember in Nortorf be 
suchen zu können, wird beschlossen, die am 
gleichen Tage fällige Dezemberversammlung 
ausfallen zu lassen. — Ter Kaninchenzuchtver- 
ern, der mit dem obigen Verein zusammen am 
8. und 9. Dezember die Ausstellung abhält, hat 
alle Vorkehrungen getroffen, damit die Schau 
sich würdig an die früheren angliedert. Neben 
Geflügel, Tauben und Kaninchen wird die 
Ausstellung den Besuchern gegerbte und ver 
edelte Kaninchenfelle und aus diesen von Frau 
en des Vereins verfertigte Pelzwaren zeigen. 
Auch sonst wird die Ausstellung noch allerlei 
Sehenswertes bringen, so daß der Besuch der 
selben allen Kleintierfreunden empfohlen wer 
den kann. 
Wrohe, 15. November. Eine öffentliche Ver 
sammlung fand auf Einladung der Orts 
gruppe Groß-Bollstedt der NSDAP, am 2. No 
vember d. I. statt, zu der fast sämtliche Volks 
genossen aus Wrohe und Deutsch-Nienhof er 
schienen waren. Kreisredner Pg. Puhlmann- 
Renösburg sprach nach der Eröffnung der Ver 
sammlung durch den Ortsgruppenführer, Pg. 
Sievers, über besondere Fragen der Jnnen- 
und Außenpolitik. Die Versammlung folgte 
diesen Ausführungen mit sichtbarem Interesse 
und reger Aufmerksamkeit. Darauf ergriff der 
Kreisgeschäftsführer Pg. Carl-Rendsburg das 
Wort und forderte die Volksgenossen, die sich 
aus allen Kreisen der ortsansässigen Bevölke 
rung zusammensetzten, auf, nun einmal sich 
über die Nöte und Zweifel zu äußern, die viel 
leicht den einen oder anderen bedrücken. Die 
Aussprache wurde eröffnet durch den Orts 
gruppenleiter der Arbeitsfront, Pg. Schlüter- 
Mühlenöorf. Er schilderte kurz den Zustand 
der Landarbeiterwohnungen in der Gemeinde 
Deutsch-Nienhof und bat um Abhilfe. 
ìàsds iMmwify 
Errichtung eines zweiten deutschen Sippen- 
archivs. 
cs. Schleswig, 15. Nov. In der letzten Zu 
sammenkunft der Arbeitsgemeinschaft Schles- 
wiger Sippensorscher, die dieser Tage im Cafe 
Haß stattfand und recht gut besucht war, wurde 
einleitend ein kurzer Bericht über den Ausbau 
und die Arbeiten des ersten deutschen Sippen 
archivs in Heide erstattet. U. a. wurde dabei 
mitgeteilt, daß demnächst für den Bezirk der 
Landschaft Angeln das zweite deutsche Sippen 
archiv errichtet werden solle. Anschließend gab 
Oberlehrer Thiessen einen Ueberblick über den 
Verlauf der Tagung des Angler Heimatver 
eins. Nachdem verschiedene Bücher su. a. das 
neue Angler Heimatbuch und eine Geschichte 
der Bremer Familie Darbovenj besprochen 
worden waren, zeigte Oberinspektor Kannen 
berg einen Originalbrief des großen deutschen 
Dichters Friedrich von Schiller, der bei den 
Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft viel 
Interesse erregte. 
Aus StüficthMfi* 
Zncht von einheitlichen Bienenrafsen in 
Schleswig-Holstein. 
Stapelholm, 14. Nov. Auf einer Sitzung des 
Jmkerverbandes Schleswig-Holstein, Unter 
gruppe Stapelholm, wurde mitgeteilt, daß das 
Jmkerjahr 1934 infolge der großen Dürre 
überall sehr geringe oder fast gar keine Erträ 
ge an Honig für die Bienenwirtschaft einge 
bracht hat. Um die Einwinterung für 1934-35 
auf den Stand der Völkerzahl zu erhalten, 
mußten die sehr verhungerten Völker mit so 
großen Zuckervorräten bedacht werden, wie sie 
sonst auch in ungünstigsten Jahren kaum vor 
kommen. Die Bienenweiöe von Klee, Buchwei 
zen und Heide war durch die große Hitze und 
Dürre in kurzer Zeit vertrocknet, namentlich 
hat die Heide vollständig versagt. Die Stapel- 
holmer Gruppe der Imker hat einen Bestand 
von 572 Völkern. Es ist aber fraglich, ob dieser 
Bestand erhalten bleiben kann. 
In einem Bortrag über Bienenköniginnen 
zucht wurde betont, daß angestrebt werden soll, 
im Gebiet Schleswig-Holstein nur eine oder 
zwei einheitliche Bienenrassen zu züchten, da 
mit die vielen Kreuzungen verschiedener Ras 
sen verschwinden. 
Große Ueberschrvemmungen auch an der Sorge. 
Bergenhusen, 14. Nov. Die Ländereien an 
der Sorge sind weithin überschwemmt, so daß 
nur auf den höheren Fennen am Rande des 
Höhenzuges noch Jungvieh weiden kann. Aus 
dem Meggerkoog wird ständig Wasser in die 
Sorgeniederung hineingepumpt. Das Schöpf 
werk an der Eider kann der großen Unkosten 
wegen nicht in Tätigkeit gesetzt werden. Nur 
ein tagelanger Ostwind kann eine Beseiti 
gung des Wassers bringen. 
* * » 
ti. Tielen, 14. Nov. Der Vaterläudische 
Frauenverern vom Rote« Kreuz war gestern 
nachmittag zusammengekommen. Da die bis 
herige Leiterin Frau Brühn ihr Amt nieder 
gelegt hatte, weil sie zur Leiterin einer hier 
gegründeten NS.-Frauenschaft bestellt war, 
wurde zur neuen Leiterin des Vaterländischen 
Frauenvcreins Frau Wilhelmine Gehlsen be 
stimmt. Es wurde beschlossen, im besten Ein 
vernehmen miteinander zu arbeiten. Auch 
soll der dem Vaterländischen Frauenverein 
gehörige „Margrethenschrank" beiden Vereini 
gungen zur Benutzung dienen. 
Einen gelben Sperling hat man in Tielen 
seit einigen Tagen beobachtet, der sich un 
geachtet seines abnormen Federkleides fröh 
lich im Kreise seiner Artgenossen tummelte. 
(ti.) 
Aus ICseis Husum 
Hz. Schrvabstedt, 15. November. Zur letzten 
Ruhe gebracht wurde unter außerordentlich 
Goslar im Zeichen des Reichsbauerntages. 
Ter zur Zeit stattfindende Reichsbauerntag gibt dem ganzen Leben in Goslar 
sein Gepräge. Sind doch aus allen deutschen Gauen Bauernaborönungen eingetrof 
fen. 
Auf unserem Bild sehen wir Westfalenmäöchen in ihrer schmucken, heimatlichen 
Tracht auf einem Spaziergang durch die Stadt. 
„Fidelio" oder „Fledermaus"? 
Zweimal Deutsche Musikbühne in der Stadthalle. 
Mit 8 Tagen Abstand nur gelangen in 
Rendsburg zwei musikalische Veranstaltungen 
der durch ihre erfolgreiche Arbeit bekannten 
Deutschen Musikbühne, Berlin, zur 
Aufführung. Morgen werden wir Beethovens 
große Oper „Fidelio", am kommenden Freitag 
die Strauß'sche Operette „Fledermaus" 
hören. Leider ist es bei der Verpflichtung der 
Deutschen Musikbühne nicht möglich, zwischen 
der ersten und zweiten Aufführung eine län 
gere Pause eintreten zu lassen, und so kommt 
ganz von selbst bei unserem Rendsburger The 
aterpublikum die Frage auf: Gehen wir zu 
„Fidelio" oder zur „Fledermaus?" Und ohne 
Frage hat die Operette die größere Anzie 
hungskraft beim Publikum. Der Inhalt ist be 
kannt, die Musik hat man oft gehört, und man 
freut sich schon auf den Genuß, der noch da 
durch vergrößert wird, daß diese Operette von 
der Deutschen Musikbühne gespielt wird. 
Aber Fidelio? Die Handlung ist 
spannend und packend. F l 0 r e st a n, der 
Freund des spanischen Ministers, der Kenntnis 
von dem verbrecherischen Treiben des Gouver 
neurs Don Pizarro hat, wird von Pizar- 
ro aus Furcht, daß jener seine Schandtaten 
ausdecken könnte, ungerecht eingekerkert. Kein 
Mensch, selbst nicht die Gattin Florestans, 
kennt seinen Aufenthalt. Sie ahnt aber, daß 
ihr Gatte im Staatsgefängnis in der Nähe von 
Sevilla von seinem Todfeinde eingekerkert 
schmachtet und beschließt, ihn zu retten. Um 
vor allem Sicherheit über den Aufenthalt Flo 
restans zu erhalten, erscheint sie in Münner- 
kleidung und knüpft mit der Tochter des Ker 
kermeisters R 0 c c 0 eine Liebelei an, um 
durch den Vater Zutritt zum Gefängnis zu 
erhalten. Hier setzt die Handlung der Oper 
ein. Die Gattin Florestans, L e 0 n 0 r e , 
hat sich unter dem Namen Fidelio durch 
ihren Fleiß und ihre Liebelei mit der 
Tochter beim Kerkermeister gut einge 
führt. Sie hört, daß der Gouverneur Pi- 
parro erfahren hat, daß eine Besichtigung 
des Gefängnisses durch den Minister bevor 
steht, und daß er vorher Florestan selbst er 
morden will, da der Kerkermeister sich weigert, 
diese scheußliche Tat auszuführen. Der erste 
Akt bringt schöne Arien, ein herrliches Quar 
tett, und vor allem als Massenszene den 
großen Gefangenenchor. Im zweiten Akt ver 
hindert Fidelio mit der Pistole in der Hand die 
Ermordung ihres Gatten, dessen Aufenthalt 
in einem dunklen Keüerraum sie entdeckt hat. 
Im Augenblick der höchsten Gefahr erschallen 
Trompetensignale. Der Minister ist angekom 
men, Florestan und Leonore sind gerettet. Auf 
des Königs Geheiß werden alle Gefangenen 
entlassen, Pizarro wird verhaftet. Mit einem 
allgemeinen Freudenchor endet das Werk. 
Beethovens „Fidelio" liegt unserer 
Zeit besonders nahe, die, der Vergangenheit 
den Rücken kehrend, neue Wege sucht, die aus 
den Nöten des Alltags in eine befreiende, 
seelisch unbeschwerte Welt führen sollen. Wir 
sehnen uns nach primitiv gesunden Gefühls 
welten und da richtet sich der Blick auf dem Ge 
biet der Oper von selbst auf eines der größ 
ten Werke, Beethovens „Fidelio", der einzigen 
Oper des bedeutendsten und reinsten idealisti 
schen Musikers, der je gelebt hat. Der Schöpfer 
hat lange und heiße Kämpfe gehabt, bis „Fide 
lio" die endgiiltige Gestalt erhielt, die Oper 
ist dreimal bearbeitet worden von ihm selbst. 
Beethoven schreibt im Mai 1814 kurz vor der 
Uraufführung der letzten Bearbeitung an den 
Textbearbeiter Georg Friedrich Treitschke: 
„Ucbrigens ist die Sache mit der Oper die 
mühsamste von der Welt, denn ich bin mit dem 
meisten unzufrieden. Es ist beinahe kein Stück, 
woran ich nicht hier und da meiner jetzigen 
Unzufriedenheit einige Zufriedenheit hätte an 
flicken müssen. Das ist nun ein großer Unter 
schied zwischen dem Fall, sich dem freien Nach 
denken oder der Begeisterung überlassen zu 
können." Die Uraufführung am 18. Juli 1814 
in Wien und die zweite Aufführung am 24. No 
vember 1814 in Prag, die C. M. v 0 n W e b e r 
leitete, brachten Beethoven einen vollen Erfolg. 
Das alte Motto von Beethovens Kunst tritt 
in „Fidelio" wieder auf: Durch Kampf zum 
Sieg, diesmal verbunden mit einem gleichfalls 
hohen ethischen Motiv der Gattentreue. Beson 
ders im zweiten Akt verspüren wir den mäch 
tigen Hauch des Beethovenschen Geistes von 
Anfang bis zum Ende. Der Höhepunkt ist 
das Quartett, in dem unter äußerster Anspan 
nung aller Willenskräfte der gegnerischen Par 
teien der Kampf bis zum Zerspringen geführt 
wird. Er reißt uns durch seine Leidenschaft so 
gar über das Trompetensignal hinweg, das 
uns fast wie eine Erlösung aus übermensch 
lichem Druck erscheint. 
„Fidelio" oder „Fledermaus"? Wer es sich 
bei seinen Kassenverhältnissen erlauben kann, 
sollte, zumal bei den billigen Preisen, beide Ver 
anstaltungen der Deutschen Musikbühne Ber 
lin besuchen. Vielleicht wird aber die Entschei 
dung leichter, wenn wir verraten, daß im Ja-
	        
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