Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

î27. Zahrgļmg. 
127. Jahrgang. 
Renösburger Drgeblutt 
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laubwaldbestandenen Inseln und Jnselchen 
hervor. Ueberall flatterten fröhlich die leuch 
tenden blaugelben schwedischen Farben im 
Winde und schöne Jachten und Motorboote 
belebten das stille Wasser immer zahlreicher, 
je näher das Schiff der Hauptstadt kam. 
In Stockholm hatte der deutsche Gesandte 
Prinz zu Wied im Verein mit dem schwedi-? 
schen Stationschef Vizeadmiral de Champs 
alles getan, um den Gästen aus Deutschland 
angenehme Tage zu bieten. Der Liegeplatz 
des Schiffes war durch die schwedische Marine 
abgesperrt worden, und bei der Besichtigung 
der zahlreichen Kirchen, Museen und Schlösser 
stellten sich überall leitende Persönlichkeiten 
aus Kunst mW Wissenschaft gastfrei zur Ver 
fügung. Es ist daher kein Wunder, daß dis 
Tage in Schweden einen Höhepunkt der Reifs 
bildeten. Hier genügen einige Aufzählungen, 
wie die Fahrt nach Upsala, zum Codex Argen- 
tus, nach Skokloster, die Besichtigung des 
wundervollen Stadthauses in Stockholm, des 
Ritterhauses, der Riddarholmskirche, der 
deutschen St. Gertrudskirche und des nordi^ 
schen Museums und Skansens. 
Als ob das Schicksal den Reisenden diesen 
schönen Genuß als Abschluß noch hätte ver 
statten wollen, erreichte hier den Reichswehr 
minister plötzlich der Rückruf nach Deutsch 
land, der wegen des Gesundheitszustandes des 
Herrn Reichspräsidenten notwendig geworden 
war. Sofort brach der Reichswehrminister dis 
Reise ab und flog in der nächsten Stunde, be 
gleitet von seinem Adjutanten, im Wasserflug 
zeug von Stockholm nach Stettin, wo ihn eine 
Landmaschine der Deutschen Lufthansa schon 
erwartete. Wenige Tage später nahm das Ge>^ 
schick unserem Vaterlande seinen großen 
Schirmherrn und Soldaten, den Generalfelö- 
marschall von Hindenburg, aus immer. 
Bei der ursprünglich als Ausspannung von 
der unermüdlichen Arbeit des Reichswehr- 
Don Korvettenkapitän von Friedeöurg, Adjutant des Reichswehrminrsters. 
Der Reichswehrminister liebt es beson- 
zur See zu fahren. Da er absolut see- 
ein-^^^erfest ist, kann er die Schönheiten 
î^ŗeise auf einem kleinen Fahrzeug 
ONk/^ģķosten. So beschloß er dieses Jahr, die 
|taaten stu f einer kurzen Erholungsreise 
R,ņen zu lernen. Der Minister schiffte sich in 
--Geltung seines Marineadjutanten und 
cmiger Offiziere des Heeres am 14. Juli in 
err 0 -Ju U ^ öem Flottentenöer „Hela" ein und 
li* uach sonniger Fahrt auf der sommer- 
Innen Ostsee am nächsten Tage morgens 
m^Ģgen. Die Gesandtschaft, die von dem 
m^H.^stänöigt war, hatte eine Fahrt 
Nordseeland vorbereitet, bei der die 
littst Schlösser Fredriksborg, Fredensborg 
Eremitage besichtigt wurden. An der 
, w tfe der Insel wurden im Seebad Horn 
tz oer Nachmittag und Abend des Tages ver- 
Hier wurde in der schon ziemlich salz- 
şiUrgeņ Flut des Kattegat ein erfrischendes 
^"genommen und unerkannt von den vielen 
Lj tunenden Stranöbesuchern 
stein wurde die ders wie die norwegischen Schären ist diese 
mstwerken ein- Inselwelt, die Finnland vorgelagert, das 
rlich auch ein Land wie durch einen Wall gegen die Ostsee 
schwarzhäupter- abdeckt. Diese Inselwelt erinnert stark an die 
tz bildete eine Fahrt durch die japanische Binnenlandsee, nur 
tschen Krieger- ist der Charakter dieser Inselwelt mit ihren 
lepflegten deut- dunklen Waldbeständen viel ernster und Her 
nie überhaupt ber. Nach einem schönen Abend in dem groß- 
tragte der deut- städtischen Seebad Hangö steuerte der Tender 
cht geruht hat, durch die zerissenen Inseln der Aalandsee in 
in Estland be- die schwedischen Schären. Die Welt dieser 
gesetzt erhielt. 1 Inseln ist ungleich belebter und farbenfroher 
Dienstag, der?» ! als die eindrucksvolle Einsamkeit der finni- 
> der gastlichen I schen Schärenwelt. Ueberall lugten die roten 
er sieben Stun- I Dächer von Villen und Landhäusern aus den 
Ģesandtpiş^ê zwangloser Gesellschaft beim 
Militarist Bekanntschaft mit führenden 
knüpft Persönlichkeiten Dänemarks ge- 
cher interessanten Gesprächen man- 
^onnļ-u ^"â in die dänischen Verhältnisse ge- 
Das Netz der AmoLrchnerr. 
WkNN wàè As ÄKisbĶhês 
Hamburg—Rrn-sburg — Flensburg gebaut? 
1 3ahp 
reien, während bei einer anderen Linienfüh 
rung im Osten oder im Westen unserer Pro 
vinz wertvolles Kulturland verloren gegan 
gen wäre. Der Baubeginn für die Reichsauto 
bahn durch Schleswig-Holstein ist nicht fest 
gelegt. Nach uns zugegangenen Informatio 
nen ist aber vor 1936 nicht damit zu rechnen. 
Ķer auch die einheimischen Gäste 
Hänchen Nutzen aus den Gesprächen 
iüpü wertvolle Aufklärung über die 
Ņ. Verhältnisse, die von einer übel- 
daraefti-ss! Presse stets entstellt und verhetzend 
suches st?^den. Am letzten Tage des Be- 
artiae “ cr Reichswehrminister die einzig- 
Danack ch?îmlung im Schloß Rosenborg an. 
Gästeg .^"eß der Tender „Hela" mit seinen 
.*URc.V.; 
Stand der Bauarbfeiten Mitte Sc 
Reichs 
Tilsit 
Marscb« , ^äne Land, um nach einem 
18. Fi.sz Şûdşchweden am Mittwoch, dem 
Aufentss^s- ^ìe Insel Gotland zu kurzem 
Insel »1, § u besuchen. Auf dieser glücklichen 
seine ffl„ U r . n der Reichswehrminister und 
scheu er durch den gastfreien schweöi- 
^ahix„, Uöerrn Ekman, der zugleich deutscher 
geuoiàlul ist, überaus freundlich auf- 
Ņisbo-î^' D>ie Tatkraft dieses Mannes, der 
verkett Bergangenheit zu starker Fremden 
dem ^^erbung ausnutzt, hat der Stadt und 
auf Unterland große Gewinne gebracht. Die 
îveaev!"^d erzeugten Agrarprvdukte finden 
Lanüs?Er günstigen Lage zur Hauptstadt des 
Somp5?".Ģn Absatz nach Stockholm. Im 
den bia die Stadt nicht leer von Frem- 
St/lx/E in den Trümmern der alten Kirchen 
üud ì .nens, St. Olof, St. Drotten, St. Lars 
£ Ee die Bauwerke aus Wisbys 
E^elt 'Vergangenheit heißen, die versunkene 
Naht- bi 1 i? Iäen Hanse bestaunen. Allzu rasch 
Ran Abschiedsstunde, in der Konsul Ek- 
saru „.jU Reichswehrminister ein bisher sorg- 
ist öip--^Eies Pfand feierlich überreichte. Es 
^turmr?^ Reichskriegsflagge, die von der 
iQi? pst8 ? te bn Brigade Ehrhardt im 
Şchlos äus dem zerschossenen kaiserlichen 
Diese Ir 0 * ^^sten Mal wieder gesetzt wurde. 
Rarrifäu^^ tDe ^ te ^otz Einspruchs der 
^gefock - Behörden sieben Tage lang un- 
i>vu d->.^ņ 'ņ dem roten Berlin und wurde 
şlthreT-ì^ZRrschen verstorbenen Kompagnie- 
öer EbrN-!!?n.Ieutnant Berlin beim Abzug 
einen G^?^?gade geborgen. Sie wird jetzt 
erhalten ;rcnpIai ^ im Reichswehrministerium 
Dştşee^ «S längeren Marsch quer über die 
' orber an den baltischen Inseln Oes.el 
Dc»hr-r 
DNB. Lübeck, 4. Oktober. Das Reichskontor 
der Nordischen Gesellschaft in Lübeck teilt mit; 
Als Nachfolger des Reichsstatthalters Fried 
rich Hildebrandt wurde Oberprüsident Gaulei 
ter Hinrich Lohse-Kiel vom Großen Rat zum 
Leiter der Nordischen Gesellschaft gewühlt. 
* 
Aus sachlichen und persönlichen Gründen ist 
die Wahl des Oberpräsidenten der Provinz 
Schleswig-Holstein zum Führer der Nordischen 
Gesellschaft zu begrüßen. Grenzpolitik und 
nordische Politik sind nicht voneinander zu 
trennen. Das deutsche Verhältnis zum Nor 
den wird politisch und kulturell immer über 
oder von Schleswig-Holstein aus bestimmend 
beeinflußt werden müssen. Die Personal 
union des Leiters der Gesellschaft und der 
Provinz ist deshalb besonders wertvoll. Sach 
lich wird durch die Uebernahme der Leitung 
der Nordischen Gesellschaft durch den Oberprä- 
siöenten der Provinz Schleswig-Holstein die 
Grenzpolitik stärker in Verbindung gesetzt zur 
deutsch-nordischen Gesamtpolitik. Persönlich ist 
die Wahl zu begrüßen, weil der Oberpräsident 
Lohse als Sohn unserer engeren Heimat den 
Dingen blutmäßig nahesteht und in seiner bis 
herigen staatsmännischen Tätigkeit bewiesen 
hat, daß er personell und sachlich die h ö h e r e n 
Interessen des Staates in seiner Ge 
samtheit dem Temperament der 
Grenzpolitik gegenüber überordnen kann 
und will. Wir begrüßen deshalb die Berufung 
unseres Oberpräsiöenten zum Führer der Nor 
dischen Gesellschaft und hoffen, daß sie sich auch 
zum Vorteil des deutsch-nordischen Verhält 
nisses auswirken wird. ©+ 
*. 
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V v H!NOnNßUR<, 
r^BEüTHEM 
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GRUNDNETZ D. ftEltHSREGlERUNG 
VOM KAI Ş-» ( 6300 hm ) 
ERGÄNZUNGEN 
ZUM SAU FREIGEGEBEN R!S 
LANDES- 
1 ORENZE 
fREI6ABE VORGESEHEN BIS HERBST Ģ 
t ö?! à*.' «?> ' - r .-j 
Unsere obenstehende Kartenskizze zeigt uns 
den Stand der Bauarbeiten Mitte September 
1934 und das Grundnetz der Reichsautvbah- 
nen, wie es von der Reichsregierung beschlos 
sen worden ist. Wir sehen, wo bereits überall 
gebaut wird und wo demnächst neue Baikstellen 
eröffnet werden. Zehntausende von Händen 
regen sich in allen Teilen des Reiches, um das 
Werk zu vollenden, das der Führer vor eiirem 
Jahr mit dem ersten Spatenstich eingeweiht 
hat. Auch Schleswig-Holstein erhält bekannt 
lich eine Reichsautobahn, die auf unserer Kar 
tenskizze eingetragen ist. Dfe Abzweigung nach 
Kiel wird etwa bei Neumünster erfolgen. Die 
Linienführung ist im einzelnen noch nicht fest 
gelegt. Der Mittelrücken unserer Provinz ist 
wohl deswegen für die Autobahn gewühlt wor 
den, weil dies einmal der Jahrhunderte alte 
traditionelle Weg vom Norden über Schles 
wig-Holstein nach Mittel- und Westdeutschland 
ist, und weil von hier aus Querverbindungen 
mit guten Chausseen nach allen Teilen der 
Provinz bestehen. Wesentlich mögen bei der 
Linienführung auch die Bodenverhältnisse auf 
dem Mittelrücken gewesen sein. Fast überall 
trifft man auf Heide, Moor oder Oed lande-
	        
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