Mltrkêî aus aller Welt.
Woher stammt der Name Nobel?
Alljährlich im Herbst geht der Name des
Erfinders Alfred Nobel um die Welt. Ueberall
wird mit Spannung die Entscheidung des
Nobelpreiskomitees erwartet, das die bedeu
tendsten wissenschaftlichen und literarischen
Leistungen des vergangenen Jahres auszeich
net. Woher stammt eigentlich der Name Nobel,
der übrigens meist falsch ausgesprochen wird,
nämlich mit Betonung der ersten Silbe. Der
Name muß vielmehr auf der zweiten Silbe be
tont werden, was auf seine Entstehung zurück
zuführen ist. In Schweden gibt es erst seit dem
17. Jahrhundert Familiennamen. Früher
nannte man sich mit dem Vornamen und fügte
den des Vaters hinzu. Man hieß also bei
spielsweise Gustaverikson. Mit der zunehmen
den Bevölkerungszahl erwies sich eine Diffe
renzierung als unumgänglich notwendig, die
einen, namentlich die Intellektuellen, lateini-
sierten ihre Namen, wie dies auch anderwärts,
getan, der Adel benannte sich nach seinen
Wappen, die Bauern nach ihrem Heimatsort.
So kam einer der Vorfahren Alfred Nobels
in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts auf
die Universität Upsala. Da er aus Nöbbelöv in
Schonen stammte, nannte er sich Petrus Olavi
Nobelius. Sein Enkel Emanuel strich dann die
lateinische Endung ius, weil er in die Armee
eintreten wollte, wo man diese gelehrt tuen
den Namen nicht gern sah. Emanuel hieß also
von da an Nobell. Diese Schreibweise blieb
noch unter dem Vater des Erfinders, der
ebenfalls Emanuel hieß, gebräuchlich,' erst in
seinen letzten Jahren verzichtete er auf das
zweite L, und seitdem nennt sich die Familie
Nobel. An der Betonung hat sich aber nichts
geändert.
Was Columbus an der Entdeckung Amerikas
verdiente.
Der moderne Forschungsreisende kann im
Falle des Erfolges fast immer damit rechnen,
für seinen Opfermut, seine Mühen u. Entbeh
rungen durch reiche Geldeinnahmen entschädigt
zu werden. In früheren Zeiten war das den
großen Entdeckern nicht beschieden. Ja, sie
mußten sogar fast immer auf den Ruhm bei
Lebzeiten verzichten und sich damit trösten, daß
spätere Geschlechter ihren Namen mit Ehr
furcht nennen würden. Wenn man sich mit den
materiellen Entschädigungen befaßt, die Co
lumbus für die Entdeckung Amerikas erhalten
hat, gelangt man zu überraschenden Ergeb
nissen. Er bezog nämlich für die Auffindung
eines ganzen Weltteiles, in dem heute Hun
derte von Millionen Menschen leben, ein kärg
liches Monatsgehalt, ganze hundert Mark! Die
Kapitäne seiner beiden Fahrzeuge waren mit
einem Jahresgehalt von etwa 720 Mark enga
giert. Die Matrosen empfingen monatlich zehn
Mark, und die ganze Ausrüstung der Expe
dition, von den beiden Schiffen selbst abgese
hen,, kostete nicht ganz 12 000 Mark. Die erste
Reise des Columbus dauerte länger als sieben
Monate,' sie begann am 3. August 1492 und
endete am 4. Mürz 1493. Nach der Rückkehr
verlangte er Ersatz der ganzen Auslagen, die
er vorher allein bestritten hatte. Die End
summe seiner Rechnung lautete auf rund
17 600 Mark. Heute braucht ein moderner
Passagierdampfer vielleicht das Zehnfache, um
in wenigen Tagen die gleiche Fahrt zu machen,
und der jüngste Offizier an Bord wäre unzu
frieden, wenn man ihm das Gehalt zuwiese,
das Columbus für die Entdeckung Amerikas
erhalten hat.
Mffmswàs Merket.
Erne halbe Million Fremder
kommt nach London.
Die Ende des Monats stattfindende Hoch
zeit des Prinzen George und der Prinzessin
Marina, die schon seit vielen Wochen das Lieb-
lingsthema in Presse und Oeffentlichkeit ist,
wird sich unter außerordentlicher Anteilnahme
vollziehen. Für die Wochen vom 24. November
bis zum 1. Dezember werden nicht weniger
als 500 000 Besucher aus allen Teilen der
Welt erwartet. Schon jetzt wird fieberhaft ge
arbeitet, um die Unterbringung dieser großen
Zahl von Menschen sicherzustellen, die zahlrei
chen Gewerbezweigen in der englischen Haupt
stadt einen starken Auftrieb geben werden.
Vertreter der Stadtverwaltung, der Theater,
Musiksäle, Kinos, Hotels, Gaststätten und
Warenhäuser sowie der Einzelhandelsgeschäfte
stellen zurzeit ein großes Programm auf, das
umfassendste, das London seit der Krönung des
regierenden Königs erlebt hat. Die Straßen
und Plätze Londons werden festlich geschmückt
sein, die öffentlichen Gebäude mit riesigen
Scheinwerfern angestrahlt werden, in den
Vergnügungsstätten finden Galaabende statt,
um den Fremden jede nur mögliche Kurzweil
zu bieten. Bei diesen Vorarbeiten finden
tausende von Menschen Beschäftigung. Es ist
anzunehmen, daß die Fremden, die nach Lon
don kommen, weitgehende Reiseerleichterun-
gen erfahren werden,' dies gilt nicht nur für
die Besucher aus England, sondern auch für
die Neugierigen aus den übrigen Teilen des
britischen Weltreiches. Die Einzelheiten der
Zeremonie, die am 29. in Westminster Abby
stattfinden wird, sind bereits festgelegt; die
Hochzeit wird jener des Bruders des Bräuti
gams, des Herzogs von York, gleichen. Prinz
George hat die Hymnen und Psalmen für die
kirchliche Feier persönlich ansgesucht.
Der billigste Ort der Welt.
Als den billigsten Ort der Welt dürften wir
wohl Kenya, das in Französisch-Aequatorial-
afrika liegt, bezeichnen, denn nach einer vor
kurzem eingegangenen Meldung kann man
dort ein sehr gutes Leben führen, wenn man
im Jahr etwa 2000 Francs zur Verfügung hat,
so billig sind in Kenya die Lebensmittel und
die Wohnverhältnisse. 2000 Francs sind aber
nach deutschem Gelde etwa 320 Mark. Teuer
ist dort nur der Whisky, aber den braucht man
ja auch nicht unbedingt zum Leben.
Ein Riesen-Vergkristall.
In einem Bergwerk im Ural ist vor kurzem
ein Bergkristall gefunden worden, der minde
stens 60 Kilogramm wiegt. Es ist der größte
und schönste Stein, der bisher auf der ganzen
Erde gefunden wurde. Er konnte nur mit
großer Mühe gehoben werden und mußte auf
ein Lastauto verladen werden, das den seltenen
Kristall nach Moskau brachte.
Von gewissen Bakterien werden Glas, Stahl
und Zement zerstört. Die Peterskirche in der
kleinen Stadt Jork in England besitzt einige
schöne Glasfenster, die zum Kummer der
Stadtbewohner von dieser Bakterienkrankheit
in solchem Maße befallen sind, daß die Schei
ben jetzt undurchsichtig und trüb sind.
Ein Tibetaner, der eine Reise durch Europa
unternahm, staunte nicht so sehr über die
Eisenbahnen, die Kinos oder die Riesendamp
fer, seine größte Verwunderung erregte ein
Automat, in den man ein Geldstück legte und
dann eine Stoffpuppe daraus entnahm.
Eine der furchtbarsten Formen des Zwei
kampfes in alten Tagen war das sogenannte
Gürtelduell, das unter den Bauern mancher
Gegenden häufiger vorkam. Die beiden Gegner
wurden Rücken gegen Rücken gestellt und mit
einem Riemen aneinandergeschnallt, worauf
sie mit den Messern aufeinander losstachen, bis
der eine von ihnen zusammenbrach.
Der französische Schriftsteller Emile Zola
litt viele Jahre an einer ständigen Angst, er
sticken zu müssen, und ist schließlich seltsamer
weise wirklich an Kohlengasvergiftung gestor
ben, die durch einen verstopften Ofen entstan
den war.
Im Staate Tennessee gibt es Gemeinden,
die sehr strenge Moralgesetze haben. So gibt
es dort unter anderm eine Verordnung, daß
Lehrer und Lehrerinnen nicht tanzen dürfen.
Feuer verringert nicht immer das Gewicht
des verbrennenden Gegenstandes. Die Asche
des Magnesiums zum Beispiel ist schwerer
als das Metall selbst.
In Luxor gibt es einen Schlangenfänger
namens Musa Muhamed, der die Fähigkeit
hat, Schlangen zu riechen und damit ein Ver
mögen verdient. Er fängt oft im Aufträge von
Fremden Schlangen, aber niemals tötet er
eines der gefangenen Tiere, weil er der Mei
nung ist, daß seine Fähigkeit dann ihr Ende
haben würde.
Heilere ķcke.
Der Kiebitz. j,
Stundenlang saß der Kiebitz bei der ^
partie und schaute in die Karten. j#
wechselten einander ab — der Kiebitz
Endlich überwältigte ihn die Mûdişş ^
er schlief ein . .. Da beschlossen die ^ ja!
ihm eine Lehre zu erteilen. Rasch m". ßjj
Licht ausgelöscht, dann brüllte ein Spiel
seines Basses Grundgewalt:
„Grand!"
^ Der Kiebitz erwachte, ringsum Finstet
erschrocken rief er aus:
„Ich bin blind geworden!"
Das Leichenbegängnis. w#
Der Herr von Nummer 549 sture 1 ' j { ((
morgens erregt in die Loggia des v
Portiers: $
„Die ganze Nacht habe ich heute am
toten Wanze gelegen!" -m
„Was störte Sie die Wanze, wenn f te
tot war?"
„Ja, die Tote hat mich nicht gestört,
tausend Lebenden, die zum LeichenbeS
gekommen sind!"
Falsch verstanden. ^
Zehn Jahre ist Karlchen alt. Er bett"
Buchhandlung: . F
„In der Auslage ist ein Buch ,
Männer fesselt!" Das möchte ich h""^
Belustigt fragt der Verkäufer:
„Für wen brauchst du denn das,
Junge?"
„Für meinen Vater!"
„Für deinen Vater? Was ist dem
Vater?"
„Schutzmann!" >
Auflösung aus Nr. 252:
Waagerecht: 1. Pampas, 5. Asthma, 9* ^
10. Sonate, 11. Saigon, 12. Erpel,
16. Nernst, 19. Senkel, 23. Strang, 27.
28. Mutter, 29. Asbest, 30. Negus, 31. »Zji
32. Berlin. — Senkrecht: 1. Pesos, 2.
3. Aster, 4. Stern, 5. Alfen, 6. Saale, 7; V'
8. Agnat, 14 Äse, 15. Ulk, 17. Rar,
19. Samen, 20. Natur, 21. Ebene, 22.
23. Staub, 24. Tasse, 25. Areal, 26.
1
2
3
4
TJ
7
8
9
to
U
i2
iS
1t
15
I' 6
17
MM
iS
i9
21
22
L3
2t
at
m
25
26
r
SO
3t
32
33
St
sä
□
36
àà
57
59
Kreuzworträtsel
Die Wörter bedeuten: ,
Waagerecht: 1. Kleines Kriegsboo^E
Einheit in der SA.-Formation. }*; gftjî
Anführer. 10. Drama von Ibsen. 11- ^
nischer Hafen. 18. Assyrische Göttin-
terwerk. 17. Stockwerk. 18. Stadl
Schweiz. 20. Backgcrät. 23. Stadt M t
25. Die Blume beim Wein. 27. «
Schloß in Schlesien. 30. Kurort an j. 5
Nischen Riviera. 34. Fluß in EnA^d ş,
Männliches Kind. 86. Fluß in Nķ?k
Ortsveränderung. 38. Berliner Bşş j n
39. Kirchenliederdichter. — Senkrecht'
birgsübcrgang. 2. Kleine Rechnung- (MÜp (,
mittel. 4. Wallensteins Astrolog. ,,§l, «!>
See Finnlands. 6 f« ffisto...«
Stadt in
Ruhepause. 8. Stadt in der Tschcşşi^,^,
12. Soviel wie Spender. 14. Vcltt
gewicht. 15. Fluß in Ostpommern. Kh
werk. 20. Seuche. 21. Wasserpflanze-
in Frankreich. 24. Weinort an der
Starker Sturm. 28. Gesangsstück. 29-
Münze. 31. Brasilianische Pro^ke-
Schmerz. Kummer. 33. Strom zur ^ -
bewaffneten Irrsinnigen fertig werden sollte,
um das Feuer wieder in Betrieb zu setzen.
Klara erwartete das naturgemäß von Wilm.
weil sie ihn liebte und daher für den Besitzer
aller Mannestugenden hielt.
Äber Wilm dachte jetzt nicht daran, wie oft
er Klara seiner Liebe versichert und das auch
ehrlich so gemeint hatte. Er sah jetzt nur, daß
er mit einem bewaffneten Irrsinnigen kämp
fen sollte, gegen den er schon dadurch im Nach
teil war, daß er ihm als Klaras Vater nichts
Ernstliches zuleide tun und daher auch nicht
mit gleicher Waffe entgegentreten konnte.
Vergebens bestürmte ihn Klara, um ihn an
dern Sinnes zu machen. Als nun der Orts-
vvrsteher kurzentschlossen einen Jungen nach
dem Kreisstädtchen um eine Landjäger-Pa
trouille schickte, geriet Klara außer sich.
Es war ihr schreckhaft klar, daß die Land
jäger pflichtgemäß von ihrer Schußwaffe Ge
brauch machen mußten, wenn der Irrsinnige
sich nicht gutwillig ergab, weil das Leuchtfeuer
schleunigst wieder in Betrieb kommen mußte,
um nicht durch sein Fehlen so viele Menschen
leben zu bedrohen.
„Willst du Vater wie einen tollen Hund
niederschießen lassen?!" schrie Klara mit wil
dem Blick Wilm zu.
„Wenn er doch schon toll ist", gab er stör
risch zurück.
Empört wandte ihm Klara den Rücken. Erst
jetzt erinnerte sie sich an Jan und sah sich nach
ihm um.
Doch da flammte draußen auf dem Turm
das Leuchtfeuer plötzlich auf, um mit seiner
hoffnungsgrüpen Farbe beruhigend zu
brennen.
Jan war in aller Stille rasch hinübergefah
ren. Er hatte den Kranken beruhigt und das
Feuer angezündet.
Da erkannte Klara, daß sie an Wilm das
bestechende Aeußere getäuscht hatte, während
Jan der bessere Mann war und sie wahrhaft
liebte.
Und Wilm wußte, daß Klara für ihn ver
loren war.
^rifwmswgi em Lie Sàmfiêtt
öerAachiLrgm5. btsPJi.Wti.
KNŞ. Eine ganze Woche vor dem Schreckens
tage, über den ich zu berichten habe, hatte
steifer Westwind das Wasser in den Meldorfer
Hafen getrieben, an dessen gewundener Fahr
rinne, braunen Fischerbooten und Segel
kuttern meine Jugendjahre geknüpft sind. Tie
Fluten stiegen von Tag zu Tag höher am
Sommerdeich hinauf, und die damals noch
winzigen Ulmen der Hafenchaussee bogen
weiter denn je ihre zerzausten Zweige, die
ihre Blätter bereits verloren hatten, der
schützenden Geest zu, wie wenn sie Unheil er
warteten und dort Hilfe suchten. Das grüne
Vorland, welches all die letzten Jahre während
der Fluten vom Wasser freigeblieben war, bil
dete bereits am Donnerstag selbst zur Ebbe
zeit ein Meer für sich, und während der Flut
erreichten die Wellen dumpf und schwer auf
brandend die Hälfte des Sommerdeiches, an
dem sie gierig hinaufleckten.
Am Freitag hatte der Wind sich gelegt, und
es wurde unheimlich still am Strand. Die
Fischer saßen schweigend bei ihren Booten, als
wenn sie drohendes Unglück ahnten, und die
Wasservögel saßen in Massen auf der Deich
linie, die sich in mächtigen Bögen nach Büsum
und Barlt hinschwingt. Tie Tiere kannten
den blanken Hans und wußten, was er im
Schilde führte. Vis zum Sonnabend hatte er
an sich gehalten; aber gegen Mittag, als die
12 Glocken schlüge vom alten Meldorfer Dom
über das weite Land rollten, da brach er her
vor und zeigte, daß er sich nur geduckt hatte.
Wie wenn ihm daran lag, jede Hemmung zu
vermeiden, kam er angenähert aus Südwest
und fegte somit gerade in die weite Meldorfer
Bucht hinein. Mit aller ihm zur Verfügung
stehenden Wucht legte er sich breit auf das
Wasser des Wattenmeeres und wühlte es auf,
so daß es braun war wie Gerberlohe. 12 Stun
den später, um Mitternacht zwischen Sonn
abend und Sontag, dem 4. und 5. November
1911, war abermals Flut. Das inzwischen
kaum gesunkene Wasser hob sich schnell am
Sommerdeich in die Höhe und schob sich unter
die Badeanstalt, die es in einigen Minuten
mitsamt den langen und starken Befestigungs-
pfählen aus dem kleiigen Grunde der Damm
erde ausriß und mit krachendem Getöse über
den Teich in den Sommerkovg warf. Laut
heulte der Sturm, der inzwischen zum Orkan
angewachsen war, und jagte die Wellen bis an
den Kamm des Sommerdeiches. Im Hellen
Mondlicht dieser Nacht sahen wir ein gigan
tisches Bild. Tie höchsten Wellen schleuderten
ihre weißen. Schaumfetzen über die Wand,
welche die Menschen ihnen entgegengestellt
hatten, wie wenn es Fehdehandschuhe wären,
die der blanke Haus seinen Feinden vor die
Füße schleuderte.
Aber noch sollte es ihm nicht gelingen, den
Damm seiner friesischen Gegner zu übersprin
gen. Tie 20 Pferde edelster Zucht, die Freude
und der teuerste Besitz schleswig-holsteinischer
Bauern, und eine mehr als hundertköpfige
Schafherde lagen ruhig am Sommerdeich, als
wenn sie wußten, daß der Friesenwall sie
schützen würde. Die Ebbe setzte ein und sog
das drohende Wasser gurgelnd und schlürfend
zurück. Der blanke Hans mußte sich dieses
Mal noch dem Naturgesetz fügen. Immer noch
peitschte die aufgeregte See den ihr im Wege
stehenden Damm; aber sie vermochte es nicht,
ihn an irgend einer Stelle zu durchbrechen
oder zu übersteigen. Mit einsetzender Ebbe
ließ der Wind nach, und jeder hoffte, daß nun
mehr die Gefahr überwunden sei. Tie Wind
stille dauerte bis Sonntagmittag. Tie Sonne
lachte, und das Wetter schien sich ausgetobt zu
haben. Tie Flut am Sonntagmittag stieg nicht
allzuhoch; an eine ernstliche Gefahr dachten
wohl nur noch wenige. Ein vorsichtiger Bauer
holte allerdings noch während der Nacht seine
Pferde aus dem Koog, als das Wasser bereits
stark absank. Es blieben im Koog aber immer
hin noch fünf Pferde und 40 Schafe.
Diese Tiere gehörten einem Schäfer, der
lange Jahre bei Bauern gedient und
sein mühsam verdientes Geld Vieh w
hatte. Eigenes Land, wohin er sei" t ļp'
hätte treiben können, besaß er nicht.
, - . - .., şş .- . À
auch noch keinen Stall, worin er sm"^^
Habe hätte bergen können. Darum
gegen alle Mahnungen taub und * gA
Tiere im Koog. Vielleicht war
aber ebenso groß wie die des Bauer"'
seine Pferde von der Weide for'tllfk %
hatte. Leichtsinniger waren allerdl'^ ê
junge Fischer; diese gingen während ° h
zur nahen Hallig Helmsand V ^
Enten und Gänse zu schießen, die iw ;§ «if
Sturm der letzten Nacht scharenmeltt , <
Schutz der Düne zurückgezogen hatl' ķ
hatten Bescheid hinterlassen, daß ste
sten Tage mit der Ebbe zurückkehre" jh>>
ahnten aber nicht, welche Schreckens"" ;
bevorstand. . fieļf.
Der Sonntagnachmittag verlief, wjk
lich und ganz unvermittelt setzt der ^ ķ
letzten Nacht wieder ein und treibt "
niserregende Anzeichen zu hintermm^^
der nahenden Flut gerade in de" ^ v’j
ein. Der Mond steht voll und klar
mel und trägt seinen Teil zur P*
der nun einsetzenden Springflut .ggdE-f
Wasser rast mit nie gesehener Geşş gje* p
die Priele hinauf, ergießt sich irn U
ganze Watt und jagt über das Do ^ y
auf den Sommerdeich zu. Eine ~ j
bäumen die Wellen am FriesenuM" f %
noch einmal zurückzufluten.
Wassermassen dringen nach und îwk,# }i (
ersten Schaumköpfe in den SomM^uM,^
sind noch drei Stunden bis zuM
Ebbe- und der Sturm heult in unver
Kraft fort. Ta kommt Unruhe t"
die im Schutze des Deiches bisher ) s
lstw
ruht hatten. Im selben Augerşş
die ersten Wellen über den SoM""«jt, p
' 1 sSiif« As
beginnt zu gurgeln und zu
wenn ein Riefengefäß voll Wasser y
das grandiose Schauspiel beginn"
Verlauf ein riesiger Koog im Mee
(Fortsetzung folgt).
Auf
Wie 1
ote
"Şjŗ
k'ļl
bk
t
ļļ^sti
H I
fiten
* Ars
Sien
Ntei
«»Ais
k
tz »!
L>°
Ä
frig
ÎS
fc.fefet
ft?«
S?5e
S
H,
Ä i
kV
à
s
è ii
H? *
V- o
lvei
chs
fte,
tf ist.
tìhÄj
8"
li
«in
k hx
1 Oe
<
,V î
ft t' v
v.%
\\1M
?»-
fî
%