Die Lebewesen der Tieffee.
Als erstem Menschen ist es bekanntlich dem
amerikanischen Forscher Beebe gelungen, in
eine Stahlkugel eingeschlossen in die ungeheu
erliche Tiefe von neunhundert Meter in den
Ozean zu tauchen. Zum ersten Male schauten
Menschenaugen in die Wundermelt der Tief-
see mit ihren eigenartigen Lebewesen. Ueber
die Lebensbedingungen der Tierwelt in solcher
Meerestiefe äußerte sich vor einiger Zeit sehr
bemerkenswert Dr. Geßner in einem Vortrag
im Berliner Museum für Meereskunde.
Die bizarren und fremdartigen Lebensfor
men können nur aus ihrem Milieu und deren
Faktoren verstanden werden. Als solche wir
ken Dunkelheit und hoher Druck und tiefe
Temperatur. Von diesen dreien hat das Licht
die größte Bedeutung, denn nur im Licht kann
Organisches aus Anorganischem geschaffen
werden. Darum sind die Hochseepflanzen, die
als kleine einzellige Planktonlebewesen das
Meer besiedeln, auf die obersten 200 Meter
beschränkt. Nach unten zu nimmt ihre Menge
rasch ab, jedoch finden sich auch in den aller
größten Weltmeertiefen noch 18—20 Plankton
lebewesen im Liter. Natürlich ist dies zu we
nig, als daß sich davon die größeren Tiere
ernähren könnten. Diese sind vielmehr mittel
bar und unmittelbar auf das angewiesen, was
die Oberfläche an Urnahrung hervorbringt.
Es war die Ausgabe der deutschen Meteor,
expedition, die Verteilung dieser Urnahrung
im Meere zu studieren.
Die Konsumenten des Meeres weisen eine
ungleich größere Vielgestaltigkeit als die des
Landes auf,' denn für sie bedeutet ja der Licht
mangel in der Tiefe nicht Tod, sondern An
passung zu seltsamen Formen. Die Farbe vie
ler Tiere der oberen 300 Meter ist meist rot.
Man bringt dies in Zusammenhang damit,
daß die roten Strahlen am leichtesten vom
Wasser absorbiert werden und nur die grünen
und blauen noch weiter hinaböringen. In drei
bis 400 Meter sind aber auch sie schon zu
schwach, um für tierische Augen sichtbar zu sein.
Da haben denn die Meeresbewohner sich selbst
Leuchtorgane geschaffen, die zur Anlockung
der Beute, zum Abschrecken der Feinde und
gegenseitigen Erkennen der Geschlechter die
nen. Man nimmt an, daß das Licht von Bak
terien ausgeht, die in den Leuchtzellen der
Tiere leben. Das Leuchten setzt Augen voraus,
von denen es gesehen werden kann. Die mei
sten Tiefseetiere haben — im Gegensatz zu den
oft blinden Höhlenformen — wohl entwickelte
Augen. Diese besitzen manchmal eine überaus
große Linse, welche das Organ lichtstärker
macht. Meist aber ragen die Linsen aus dem
Körper heraus. Man spricht in diesem Falle
von Teleskopaugen. Wenn auch die Augen
nicht mehr zur Orientierung genügen, werden
die Tastorgane weiter ausgebildet. Die ver
schiedensten Organs, Barten, Flossen, Flossen
strahlen, Antennen usw. haben sich in den
Dienst der Tastempfindung gestellt und dem
gemäß eine Verlängerung erfahren, die ein
Vielfaches der Körperlänge betragen kann.
Manche Fische haben regelrechte Angelruten
entwickelt mit Leuchtorganen, zum Anlocken
und Haken, zum Festhalten der Beute. Eine
weitere Anpassung an den schwierigen Nah
rungserwerb ist die enorme Vergrößerung der
Mundöffnung und des Kauapparates.
All das sind letzten Endes Folgen des Licht-
mangels. Die meisten aus großer Meerestiefe
emporgeholten Tiere können die rasche Erwär
mung nicht vertragen und kommen meist tot
an die Oberfläche. Als indirekte Wirkung von
Druck und Temperatur kann der Kalkmangel
der Tieffeetiere nnd die daraus folgende Zart
heit der Skeletts angesehen werden, da das
Deutsche Jollenmeisterschaft.
Bei den Entscheidungswettfahrten auf dem
Müggelsee gingen in der 13-Quadratmeter-
Renenjollenklasse A. Graetz (Steuermann) und
W. Pohl (Borschotmann) mit ihrem Boot
Wasser in der Tiefe sehr kalkarm ist. Da die
Tiefsee der gleichförmigste Lebensraum ist, den
wir kennen, haben viele seiner Bewohner eine
weltweite Verbreitung. KK.
* * *
Erstbesteigung der Antersberg-Südwand
bei Serchtesgaden.
Zwei jungen Reichenhaller Bergsteigern ge
lang es, von Sonntagvormittag bis Montag
nachmittag die hochragende Untersberg-Süd-
wand, die südlich des Stör-Hauses mit über
hängenden, 300 Meter hohen Abstürzen gegen
Berchtesgaden abbricht, erstmals zu besteigen.
Die beiden Bergsteiger vollbrachten damit eine
klettersportliche Höchstleistung, die bisher noch
niemandem gelungen ist.
* * *
SiWĶukatĢĢ m Pries.
10 Tote. 20 Verletzte.
In der Nähe von Krakau hat sich ein Eisen
bahnunglück ereignet, bei dem 10 Tote und 20
Schwerverletzte zu beklagen sind.
Gegen 8 Uhr früh hielt der Schnellzug
Nr. J von Gdingen nach Lemberg vor der Sta
tion Krzeszowice, da das Einfahrtssignal ge
schlossen war. Um 8.12 Uhr fuhr auf den
stehenden Zug in voller Fahrt der Wiener
Schnellzug Nr. 107 in dichtem Nebel auf. Die
beiden letzten Wagen des Schnellzuges Nr. 7
wurden zertrümmert. Aus den Trümmern
wurden nach Eintreffen der ersten Hilfe die
Verwundeten herausgezogen und mit einem
RettungsZuge in die Krankenhäuser von Kra
kau gebracht. Der Eisenbahnverkehr konnte
erst nach mehrstündiger Unterbrechung ein
gleisig wieder aufgenommen werden.
Vizeadmiral z. D. Oldekop 90 Jahre.
DNB. Berlin, 2. Oktober. Am 3. Oktober d.
I. feiert in Hannover der Vizeadmiral z. D.
Oldekop, wohl der älteste lebende Zeuge des
Werdens der deutschen Marine, seinen 90. Ge
burtstag. Admiral Oldekop ist am 1. Mai 1865
als Offiziersanwärter in die Königlich-Preu
ßische Marine eingetreten. Im Jahre 1899
wurde er auf seinen Wunsch zur Disposition
gestellt, nachdem er in den letzten vier Jahren
seiner Tätigkeit die Stellung des Inspekteurs
des Bildungswesens der Marine inne hatte.
Immer wieder
deutsche Autofiege.
Das letzte und wohl auch
schwerste Rennen der gan
zen Saison, das fünfte in
ternationale Rennen auf
dem Masarykring bei
Brünn in der Tschechoslo
wakei, wurde wieder von
einem deutschen Wagen ge
wonnen, und zwar von
Hans Stuck auf Autounion,
den unser Bild in voller
Fahrt auf der Strecke zeigt.
Fünf Jahre Luchthaus Mr «rum Voiksschädlmg.
.Oh Monah" m
Meitzer
Dn dem Prozeß wegen der Sachlieferungs-
schiebungen des Kommerzienrats Falk-Düssel-
dorf hielt der Vertreter der Reichsanwalt-
schast am Dienstag die Anklagerede. Nach drei
stündiger Begründung beantragte er, den An
geklagten Mar Falk wegen fortgesetzter lan
desverräterischer Untreue und Abgabe einer
falschen eidesstattlichen Versicherung zu einer
Gesamtstrafe von fünf Jahren und drei Mo
naten Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust
zu verurteilen.
Die Verhandlung, so stellte der Anklagever
treter fest, habe gezeigt, welch eine unendliche
Gefahr für Volk, Wirtschaft und Staat darin
liege, wenn Elemente von so tiefstehender ge
schäftlicher Moral sich dazu hinreißen lassen,
mit Hilfe von Vertretern ausländischer Staa
ten das deutsche Volk in noch größere Not zu
bringen, als sie ihm durch den Ablauf der
Dinge schon bestimmt war. Weiter sei das
deutsche Ansehen hierdurch auf das schwerste
geschädigt worden. Darüber hinaus müssen
diese Handlungen aber auch als staatsfeindliche
Akte schlimmster Art bezeichnet werden. Es
handelt sich dabei um eine großangelegte Sa
botage gegen die von der deutschen Regierung
erlassenen Rettungsmaßnahmen für unsere
Währung und damit zugleich um einen Ein
griff in den Kampf Deutschlands gegen seine
Auslandskredite. Weiter sei festzustellen, daß
nicht nur eine Einzelhandlung vorliegt, son
dern offenbar sogar eine organisierte
Ausplünderung des Sachliefe-
rungsfonds, der durch Vorlegung ge
fälschter Papiere beabsichtig war. Diejenigen,
die diesen verbrecherischen Schleichweg benutz
ten, haben aus persönlicher Gewinnsucht und
schnöder Selbstgier gehandelt. Bei so schweren
Verstößen können mildernde Umstände keines
wegs zugebilligt werden.
Nach mehrstündiger Beratung verkündete
dann der 3. Senat des Volksgerichtshofes in
später Abendstunde das Urteil gegen Max
Falk. Er wurde unter Aufhebung der vom
Düsseldorfer Schöffengericht gegen ihn erlas
senen Urteile wegen landesverräterischer Un
treue und Abgabe einer falschen eidesstattli
chen Versicherung zu fünf Jahren einem Mo
nat Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust
verurteilt. Ein Monat der erlitten Unter
suchungshaft wivd auf die Strafe angerechnet.
Bei der Begründung dieser Entscheidung
ging der Vorsitzende von der Feststellung aus,
daß zu einer Zeit, als nach zähen Kämpfen
gegen die untragbaren Bedingungen des Ver
sailler Vertrages eine Besserung durch den
Dawes-Plan erzielt worden war, sich sowohl
in Frankreich als in Deutschland Hyänen des
Schlachtfeldes fanden, die die zum Schutz der
deutschen Währung erlassenen Bestimmungen
sabotierten. Das geschah in erster Linie durch
die französische Firma Gutberg & Lewi, die in
ganz erheblichem Umfange verbotenen Bar
transfer durchgeführt hat. Sie arbeitete auf
deutscher Seite zusammen mit der Firma
Para, die wiederum von der Falkschen Rhein-
Handelskonzern A.-G. in Düsseldorf Provisi
on dl HG« von 42 Q9Q 14k für ditz guten Lehre«
erhalten hat, die sie Falk in der Frage der
Sachlieferungsschiebungen gab.
Die Fälschung der Zuckerkonnossomente von
1172 Tonnen in 11720 Tonnen ist nach der
Ueberzeugung des Berichtes in voller Kennt
nis und sogar auf Veranlassung Falks vorge
nommen ^worden. Falk hat in der Inflations
zeit mit Hilfe des Reichsbanköiskonts alle
möglichen Unternehmungen wahllos aufge
kauft und sich auf Kosten des deutschen Volkes
mit Geldern bereichert, die auf diese Weise
wichtigen Produktionszwecken entzogen wur
den. Er hat das Reichsbankgeld aber nicht nur
ausgenutzt, sondern ist es zum Teil auch schul
dig geblieben, wie sein hoher Debetsaldo aus
1924 beweise. Durch eine vollkommen undurch
sichtige Verschachtelung seiner Unternehmun
gen hat er Außenstehenden einen finanziellen
Ueberblick unmöglich gemacht und sich auch in
erheblichem Umfange mit Hilfe von Finanz
wechseln seiner Konzernunternehmungen Geld
verschafft.
Als der vom Grafen ö'Herbemont gegen
Falk aufgebrachte Arrest bestätigt worden war,
hat Falk es in raffinierter Weise verstanden,
die noch vorhandenen Vermögenswerte zu
verschieben und dem Zugriff seiner Gläubiger
zu entziehen.
Wenn sich Falk so mit einem Ausländer zu
sammentat, um die zum Schutz der deutschen
Währung erlassenen Bestimmungen zu sabo
tieren, mußte ihn die ganze Schwere des
Gesetzes treffen.
Falk nahm das Urteil mit einer nach außen
hin zur Schau getragenen Gleichgültigkeit auf.
* * *
Englischer Frachtdampfer in Seenot.
DNB. Newyork, 3. Okt. Die Mackay-Radio-
Corporation empfing einen Funkspruch des
englischen Frachtüampfers „Millpool", demzu
folge der Sturm die Achterluke des Schiffes
eingeschlagen und das Hauptgestänge wegge
rissen habe, wobei drei Mann verletzt worden
seien. Der Dampfer treibe hilflos im Sturm.
Das Schiff befindet sich auf einer Fahrt von
Danzig nach Montreal. Es wurde etwa 700
Meilen von Neufundland entfernt vom Sturm
überrascht.
88 Jahre Weltpostķâ.
Am 9. Oktober sind 60 Jahre seit der Grün
dung des Weltpostvereins in Bern vergangen,
der für den modernen Postverkehr die Grund
lagen geschaffen hat. Der Schöpfer des Welt
postvereins ist bekanntlich Generalpostmeister
Heinrich v. Stephan, den unser Bild zeigt.
Letzrey um dem „MM0-EŞe"-àgM
Das Ergebnis der Untersuchung ües„Morro-
Castle"-Unglücks hat dazu geführt, daß man sich
entschlossen hat, die Verkehrssicherheit in der
amerikanischen Handelsschiffahrt durch eine
außergewöhnliche Maßnahme zu gewährleisten.
Hanöelsminister Raper hat den Präsidenten
aller amerikanischen Dampferlinien die Mit
teilung gemacht, daß in Zukunft jedem ameri
kanischen Handelsschiff ein Marineoffizier bei
gegeben werde, der die Aufgabe habe, während
der Reise die Arbeiten des Boröinspektions-
dienstes zu ergänzen. Die Mitarbeiter Ropers
erklärten, man wolle Sachverständige der Ma
rine und des Handelsamtes darüber hören,
inwieweit die gesetzlichen Bestimmungen über
den Betrieb von Handelsschiffen geändert oder
neue gesetzgeberische Maßnahmen auf diesem
Gebiete herbeigeführt werden müssen. Die mit
der Ueberwachung der Handelsschiffe betrauten
Marineoffiziere werden ihr Hauptaugenmerk
auf die Feuerschutzanlagen und auf die Ret
tungseinrichtungen der amerikanischen Han
delsschiffe richten.
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nens,
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Umstel
grüßt
auch v
wieder
Hamburg, Bremen. Lübeck.
Bei einem Erntedankfest in der Nähe von
Dömitz stürzte der 24jährige Maurer Willy
Saß aus einer Luftschaukels Er mutzte in ein
Krankenhaus übergeführt werden.
Ein bedauerlicher Unglückssall, bei dem der
Matrose Ernst Handierk 'ans Nordsehl
Stadthagen ein Opfer seines Berufes wurde,
hat sich während der letzten Reise des Fisch-
dampfers „Carl Bergh" zugetragen. Beim
Klarmachen des Netzes bediente der Matrose
die Winde, als er plötzlich mit dem Kopf zwi
schen Netzsteert und Kolbenstange geriet. Nach
Abstellen der Winde wurde der Verunglückst
aus seiner Lage befreit, wobei jedoch nur der
inzwischen eingetretene Tod festgestellt wer
den konnte.
Ķrrrze Post.
26 japanische Arbeiter fanden bei einet
Bergwerksexplosion in der Provinz Fukushi-
ma (Japan) den Tod.
Der im Zusammenhang mit der Lindbergh-
Angelegenhcit gesuchte Zeuge William Dennis
ist gefunden worden. Er will in Hauptmair«
den Mann wiedererkennen, dem er in der Ent
führungsnacht beim Aufpumpen eines Kraft-
wagenreifens geholfen hat. In dem Wage«
habe eine blonde Frau und eine dritte Person
gesessen, die ein Bündel im Arm zu halte«
schien.
Ministerpräsident Göring hat aus Anlaß
des 15jährigen Bestehens der Technischen Not
hilfe an die Reichsführung der TN. ein Glück-
wunschschreiben gerichtet.
Elly Beinhorn wurde in Mexiko vor«
Staatssekretär des Verkehrsministeriums'
Moctezuma, empfangen, der ihr das mexikM
nische Fliegerabzeichen überreichte. Außerdem
wurde sie anschließend vom Leiter des Militär
flugwesens und des Kriegsamtes, Genera'
Ruiz, und von dem Leiter des Zivilflugw^
sens, Dominguez, empfangen. Am Nachmittag
hatte sie eine Audienz beim Staatspräsidenten
Rodriguez.
Ein Monument
der deutschen Arbeit.
Der vollständige Entwu
des seinerzeit vom Führe
der Deutschen Arbeitsfro«
Dr. Ley angekündigten „W'
tionalhauses der deutsch^
Arbeit", das in Köln
dem rechten Rheinufer ^ļļ
richtet werden soll.
links sein Schöpfer AE
tekt Klotz-Köln. Die
tige Anlage wird sich
kanntlich auf eine Lşi,
von l'A Kilometer erstes
ken und etwa 100 000 0 el
bieten.
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