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Dr. Goebbels' Grabrede für Walter Hellvoigt.
Der getreue Sohn des Volkes.
Leibavitsch Mitglied einer Mädchenhündler-
bande ist, die ihren Sitz in Czernowicz hat. Auf
Ansuchen nahm die Polizei in Czernowicz meh
rere Verhaftungen vor.
Der Ehrenstandartenführer der Standarte
Horst Wessel, Walter Hellvoigt, wurde am
Dienstagnachmittag auf dem Luisenstädtischen
Friedhof in Berlin zur letzten Ruhe gebettet.
Vertreter aller Gliederungen der Partei,
Ehrenstürme mit Feldzeichen und Fahnen, HI.
und PO. sowie je eine Abordnung der SS.-
Leibstandarte Adolf Hitler, der Reichswehr
und des Feldpolizeikorps gaben dem unermüd
lichen Kämpfer das letzte Geleit. Der Führer
hatte einen großen Lorbeerkranz mit der
Schleifeninschrift „Dem toten Kameraden" ge
schickt.
Am Grabe hielt der Berliner Gauleiter
Reichsminister Dr. Goebbels die Gedächtnis
rede. U. a. führte er aus: „Man sagt, daß diese
Zeit arm geworden sei an Wundern, und doch
begegnen wir dem Wunder auf Schritt und
Tritt. Wir brauchen nur die Augen aufzu
machen, um sie zu sehen. Denn ist es nicht ein
Wunder, daß einer unten aufsteht im Volke
und sein ganzes Leben weiht dem Dienste am
Lande und an der Nation? Es gab Jahrhun
derte, wo man glaubte, der Nation zu dienen,
sei das Privileg der Bevorrechteten, das Volk
aber habe nur auf Kommando zu gehorchen.
Wir haben das Volk zum Dienst am Lande
wieder bereitgemacht, und es ist das größte
Wunder unserer Zeit gewesen, daß der ä r m -
st e Sohn dieses Volkes auch sein getreue
ster wurde. Ist es nicht ein Wunder, daß einer
von unten kommt, aus den breiten Massen
dieses Volkes, und nichts anderes kennt als
Dienst, Opfer, Gehorsam und freiwillige Hin
gabe an den Gedanken eines gemeinsamen
Vaterlandes und eines geeinten Volkes?
Alle müßte man an dieses offene Grab rufen,
alle die Hunderte, die über die Grenze gingen,
um vor der Welt ihr eigenes Leben mit Füßen
zu treten, alle die Tausende müßte man rufen,
denen die kleinen Sorgen des Alltags zuviel
und zu groß werden und die allzuleicht ver
gessen haben, was hinter uns liegt und was an
Grauenvollem wir durchmachen mußten, um
dorthin zu kommen, wo wir jetzt sind. Solange
unser Volk Menschen findet, die sich für uns
und die geeinte Nation hinzugeben bereit sind,
so lange werden die Trägen, Faulen und
Opferunlustigen nicht über die Revolution des
jungen Deutschlands triumpieren können. Wir
haben die Opfer, die uns einmal einten, nicht
vergessen. Das Blut, das uns einmal kittete,
ist nicht trocken geworden, und die Kamerad
schaft ist nicht vorbei, sondern lebt heute leben
diger denn je in unserem Herzen. Es ist eine
Kameradschaft, die über die Gräber hinaus ge
schlossen wird.
Deshalb erfüllt nicht nur Trauer, sondern
auch Stolz unsere Herzen. Stolz, daß es einer
der Unseren war, den wir zu Grabe legen.
Aus unserem Geist ist er hervorgegangen.
Man schaue im Lande um und halte Prüfung,
wieviele wohl vor dem stillen Heroismus die
ses ärmsten Sohnes unseres Volkes bestehen
können! Alle mögen in sich gehen, daraus ler
nen, sich daran erheben nnd stärken. Die Men
schen kommen und gehen, aber das Volk wird
bestehen. Wir, die alte Garde der kampferprob
ten Bewegung unserer Partei, geloben: Wo
für du starbst, dafür wollen wir leben. Wir
wollen in den Alltag hineingehen, und mag er
noch so grau sein, und mag er noch so dunkel
werden, und mögen sich die Sorgen zentner
schwer auf unsere Schultern legen: Wir wer
den ihn meistern im Geiste der Toten, für das
Leben der Lebenden, für unser Leben und für
das Leben derer, die nach uns kommen."
®ss à Loggbnch.
Taucher sollen einen Schatz heben.
Die finnische Regierung hat die Genehmi
gung zur Hebung einer russischen Galeere ge
geben, die 1721 in den Schärengewässern zwi
schen Helsingfors nnd Vorgaa mit 14 Tonnen
Gold gesunken ist. Das Wrack auf dem Grunde
des Meeres enthält vermutlich Werte von 5a
Millionen schwedischen Kronen, eine Beute, die
seinerzeit während des Zuges der russischen
Flotte an der Ostküste Schwedens entlang aus
schwedischen Städten und Gütern entführt
wurde. Ein schwedischer Graf Wachtmeister be
sitzt ein altes Loggbuch, das den Ort der Schei
terung enthält. Die Tauchergesellschaft „Nep
tun", die auf eigenes Risiko im Frühjahr die
Bergung versuchen wird, soll ein Drittel des
geborgenen Wertes haben, ein weiteres Drit
tel fällt dem Sveaborgmuseum und das letzte
dem schwedischen Marinemuseum zu, in dessen
Vorstand Graf Wachtmeister sitzt.
„Belehrung" hinter dem Ladentisch.
VMZschWmg schmr bestraft.
Der Obergruppenführer von Berlin-Bran
denburg, von Jagow, ehrte dann den Toten im
Namen der SA. Er gelobte: Du sollst uns Vor
bild sein in Vaterlanöstreue, Pflichterfüllung
und Opfermut.
kaqM „Straßburger Sender".
Der Straßburger Rundfunksender verbrei
tete Dienstagabend das Märchen, das Luft
schiff „Graf Zeppelin" sei „über Spanien ab
geschossen" worden. Diese Meldung ist selbst
verständlich frei erfunden. Das auf neuer
Fahrt nach Südamerika befindliche Luftschiff
hatte seine letzte Standortmeldung um 16 Uhr
MEZ. gegeben; es befand sich zu dieser Zeit
bereits kurz vor der südamerikanischen Küste.
Der Straßburger Sender sollte sich über
haupt größerer Gewissenhaftigkeit Deutschland
gegenüber befleißigen. Das würde dem Frie
den und dem Werk des Aufbaues unter den
Nationen dienen. Es scheint, daß die erfolg
reichen Fahrten unseres Luftschiffes nach La
teinamerika gewissen Leuten in Frankreich un
angenehm im Magen liegen, und es ist nicht
ganz ausgeschlossen, daß bei Verbreitung der
unsinnigen Nachricht der Wunsch Vater des
Gedankens war.
dacht der Polizei dadurch, daß er ständig in
Gesellschaft junger Mädchen gesehen wurde.
Bei einer Haussuchung fand man vier junge
Mädchen, die im Begriff waren, mit Leibavitsch
abzureisen. Sie wurden vorläufig in Gewahr
sam genommen. Die Polizei stellte fest, daß
DD. Berlin, 30. Okt. Die lächerliche Angst
ewiger und unverbesserlicher Schwarzseher
machte sich der mehrfach vorbestrafte Georg
Maschinski zunutze. In seinem Zigarrenladen,
den er im Norden Berlins unterhielt, tischte
er immer wieder das Märchen von einer be
vorstehenden Inflation auf und lockte so ver
schiedenen Kunden Geld aus der Tasche unter
der Vorspiegelung, daß er um sichere Anlage
besorgt sein werde. Er könne Sachwerte und
Hypotheken vermitteln und so die Vermögens
werte vor neuem Verlust retten. Auf diese
Weise fielen ihm Beträge von 200 bis 700 JUl
in die Hände. Das mangelnde Vertrauen in
die Wertbeständigkeit der deutschen Währung
rächte sich bitter an den Kunden, denn der
Gauner schröpfte sie gründlich um ihre Er
sparnisse. Mit Rücksicht auf das gefährliche
Treiben erhielt der Volksschädling vor dem
Berliner Schöffengericht vier Jahre Zuchthaus
und fünf Jahre Ehrverlust.
$ost um uCCec Welt
Vielleicht findet die Zeppelin-Abneigung des
Straßburger Senders einen besonderen
Grund darin, daß man sich in Spanien
neuerdings verstärkt interessiert für den Aus
bau des Flughafens in Sevilla, der bekanntlich
auf der Zeppelinroute nach Südamerika liegt.
Zu Prüfungszwecken war der Generaldirektor
der spanischen Luftfahrt in Sevilla.
Die Nordmark-Musikertagung in Hamburg
ist zu Ende. Bei einer Tagung im Hotel Atlan
tic wurde der Wert des Volksliedes als Grund
lage echter Volkstumsarbeit dargelegt.
In Aachen sprang an abschüssiger Stelle in
einer Biegung ein Straßenbahnwagen aus
den Schienen und schlug um. Fünf Personen
wurden schwer und einige leicht verletzt.
In Bremen wurden die kommunistischen
Funktionäre Naujoks und Kossek wegen Vor
bereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren 3 Mo
naten Zuchthaus verurteilt. Der Hamburger
Naujoks wurde seinerzeit in einer Bremer
Funktionärsitzung, die vorgab, über junge
Hunde zu sprechen, überrascht.
Mdchenhändler verhaftet.
Die Polizei in der rumänischen Stadt Kischi-
new verhaftete einen gefährlichen Mädchen
händler namens Leibavitsch. Dieser wohnte seit
Monaten in einem Hotel und erregte den Ver-
Der Internationale Gerichtshof in Saar
louis verurteilte einen Schlachtergesellen we
gen verbotenen Uniformtragens zu der unge
wöhnlich harten Strafe von 3 Monaten Ge
fängnis. Der Vorsitzende empfahl dem Ange
klagten. der auf einer Motorradfahrt brau
nes Hemd, braune Hose und braune Stiefel
getragen, ein Gnadengesuch einzureichen.
Mit einer Maske vor dem Gesicht trat in
Tangermünde ein 28jähriger Mensch bei sei
ner 83jährigen Großmutter ein und warf ihr
Schöire Möbel
und was dazu gehört
Ui Rest des Mstralienftuges. j
DNB. London, 30. Oktober. In MeM«
sind bisher sechs Teilnehmer an dem LMJ,«
nen England—Australien gelandet. Bo» ,
an vorderster Stelle befindlichen TeilnEt
ist der Australier Melrose um 5.27 Uhr 7^,
früh in Charleville gelandet. Der da ^
Leutnant Hansen landete um 1,00 Uhr *1
in Newcastle Waters, der ersten Nebenļķ^
stelle nach Port Darwin, und stieg
zum Weiterflug auf. Die anderen TeilNf^ļ'
liegen noch weiter zurück, größtenteils v
schädigten Flugzeugen.
Es mm einmal à Gelöschrank .'
Schwerin, 30. Okt. In einem Zeitschrü^
vertrieb sind umfangreiche Diebstähle
deckt worden. Während der Mittagszeit ^
im Laufe mehrerer Monate eine bei der à
beschäftigte 22jähr. Büroangestellte den 4^
schrank dauernder „Revision" unterzogen- ^
und nach entwendete sie 37 000 Mark. ® st i tt { (1 iii
brachte sie ihrem Vater, der es zum ( f
eines Villengrundstückes sowie zum Bau e ^
Hauses mit Wohnungseinrichtung verşş j ((
Als die Kriminalpolizei in der Wohnung ^
Angestellten erschien, fand man dort noch^4
Mark in Silber. 22 000 Mark steckten
in dem Hausgrundstück Das
vom Geldschrank, der eine Villa erstehen
ist nun ausgeträumt.
Englische Hilfe für verletzten dentsĢ"
Fischer. «j,
DNB. London, 30. Okt. Ein deuķ }
scher, der auf seinem Heringsdarnpst^jji
Bein gebrochen hatte, wurde von öeM ^
schen Fischereischutzkanonenboot „Dee ^
Lowestoft" und in einem drahtlos
derten Krankenwagen ins KrankenhşU
bracht. Die Aufgabe, den Verletzten voN ^
nem Schiff bei schwerem Seegang
Kanonenboot zu bringen, nahm eine
in Anspruch. Das britische Kriegsschiff „jl
40 Meilen zurück, um den Deutsches
Lowestoft zu bringen.
* * * Æ
Am 3. November kann die angş/
Ingenieurschule Ilmenau in Thirringe'^»
ein 40jühriges Bestehen zurückblicken. , rf
werden Maschinenbau und Elektroschiff
lehrt und in einer angeschlossenen
wirtschaftliche Betriebsführung.
MzUc Tunk"
einen Mantel über den Kopf, um sie zu be
rauben. Die Greisin konnte sich jedoch be
freien und hilferufend auf die Straße eilen.
Als man dem festgenommenen Burschen die
Maske abriß, gab es die große Ueberraschung.
Der Wiener Wald wird gegenwärtig un
sicher gemacht durch drei Räuber, deren An
führer eine weiße Maske trägt, während die
zwei anderen schwarze Masken tragen. 80
Einbrüche legt man den Banditen zur Last.
Bei Jassy in Rumänien stürzte ein Flug
zeug ab. Ter Pilot und ein Bukarester
Rechtsanwalt wurden getötet.
Aus London wird berichtet, daß der Prinz
von Wales beim Besuch einer großen Auto
mobilausstellung sich sehr interessiert habe
für einen Verkehrswerbestand der deutschen
Reichsbahn. Der Prinz nahm einige Schriften
zur Durchsicht mit.
Schwerer Sturm hat auf der Insel Madeira
große Schäden in den Bananenplantagen
angerichtet. Die telefonische Verbindung nach
der Insel ist unterbrochen.
In Baku am Kaspischen Meer ereignete sich
ein heftiges Erdbeben, dem mehrere Häuser
zum Opfer fielen.
Kopenhagen.
Der englische Fischdampfer „Lord %
ner" lief stark havariert in Akureyri .
land ein. Im Sturm waren Kommando /
und Rettungsboote über Bord gegaķ' ff
zwei Mann umgekommen. Der Kapu" I
ununterbrochen 57 Stunden lang it0 ^-
fr 0 rener Füße am Ruder gestatt
Bukarest. /
In der Nähe des Städtchens Pasca^F
den durch Explosion eines Artilleries, e<’
eine Frau und zwei Kinder getötet
Kind schwer verletzt. Es handelt sich ff
Blindgänger, der aus Kriegszeu^j
einem unbebauten Felde liegen geblievr ^
Ein Bauernjunge wollte das Gesch^ff
Hause schleppen, es entglitt seinen -
und explodierte.
Dresden. (jtf 1
Bei der Landkrankenkasse Borna-S^ ê
Kieritzsch» wurden Unterschlagungen jLj™,
von mehr als 30 000 Mark festgestellt t \r
!chäftsführer Georg Kluge hat in e
Dresdener Hotel S el b st m 0 r d dşşstl'^
hängen verübt. Der frühere Kassen' /
Gustav Hofmann, der mit Kluge şş ^
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