Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

amen-Mlntel, Kostüme, Kleider, Blusen 
Gewaltige Neueingänge zu enorm billigen Preisen 
Hermann Rolfs, Kiel, Holstenstr. 18 
Größtes Speziaihaus in Damen-Konfektion 
Dr. Goebbels' Grabrede für Walter Hellvoigt. 
Der getreue Sohn des Volkes. 
Leibavitsch Mitglied einer Mädchenhündler- 
bande ist, die ihren Sitz in Czernowicz hat. Auf 
Ansuchen nahm die Polizei in Czernowicz meh 
rere Verhaftungen vor. 
Der Ehrenstandartenführer der Standarte 
Horst Wessel, Walter Hellvoigt, wurde am 
Dienstagnachmittag auf dem Luisenstädtischen 
Friedhof in Berlin zur letzten Ruhe gebettet. 
Vertreter aller Gliederungen der Partei, 
Ehrenstürme mit Feldzeichen und Fahnen, HI. 
und PO. sowie je eine Abordnung der SS.- 
Leibstandarte Adolf Hitler, der Reichswehr 
und des Feldpolizeikorps gaben dem unermüd 
lichen Kämpfer das letzte Geleit. Der Führer 
hatte einen großen Lorbeerkranz mit der 
Schleifeninschrift „Dem toten Kameraden" ge 
schickt. 
Am Grabe hielt der Berliner Gauleiter 
Reichsminister Dr. Goebbels die Gedächtnis 
rede. U. a. führte er aus: „Man sagt, daß diese 
Zeit arm geworden sei an Wundern, und doch 
begegnen wir dem Wunder auf Schritt und 
Tritt. Wir brauchen nur die Augen aufzu 
machen, um sie zu sehen. Denn ist es nicht ein 
Wunder, daß einer unten aufsteht im Volke 
und sein ganzes Leben weiht dem Dienste am 
Lande und an der Nation? Es gab Jahrhun 
derte, wo man glaubte, der Nation zu dienen, 
sei das Privileg der Bevorrechteten, das Volk 
aber habe nur auf Kommando zu gehorchen. 
Wir haben das Volk zum Dienst am Lande 
wieder bereitgemacht, und es ist das größte 
Wunder unserer Zeit gewesen, daß der ä r m - 
st e Sohn dieses Volkes auch sein getreue 
ster wurde. Ist es nicht ein Wunder, daß einer 
von unten kommt, aus den breiten Massen 
dieses Volkes, und nichts anderes kennt als 
Dienst, Opfer, Gehorsam und freiwillige Hin 
gabe an den Gedanken eines gemeinsamen 
Vaterlandes und eines geeinten Volkes? 
Alle müßte man an dieses offene Grab rufen, 
alle die Hunderte, die über die Grenze gingen, 
um vor der Welt ihr eigenes Leben mit Füßen 
zu treten, alle die Tausende müßte man rufen, 
denen die kleinen Sorgen des Alltags zuviel 
und zu groß werden und die allzuleicht ver 
gessen haben, was hinter uns liegt und was an 
Grauenvollem wir durchmachen mußten, um 
dorthin zu kommen, wo wir jetzt sind. Solange 
unser Volk Menschen findet, die sich für uns 
und die geeinte Nation hinzugeben bereit sind, 
so lange werden die Trägen, Faulen und 
Opferunlustigen nicht über die Revolution des 
jungen Deutschlands triumpieren können. Wir 
haben die Opfer, die uns einmal einten, nicht 
vergessen. Das Blut, das uns einmal kittete, 
ist nicht trocken geworden, und die Kamerad 
schaft ist nicht vorbei, sondern lebt heute leben 
diger denn je in unserem Herzen. Es ist eine 
Kameradschaft, die über die Gräber hinaus ge 
schlossen wird. 
Deshalb erfüllt nicht nur Trauer, sondern 
auch Stolz unsere Herzen. Stolz, daß es einer 
der Unseren war, den wir zu Grabe legen. 
Aus unserem Geist ist er hervorgegangen. 
Man schaue im Lande um und halte Prüfung, 
wieviele wohl vor dem stillen Heroismus die 
ses ärmsten Sohnes unseres Volkes bestehen 
können! Alle mögen in sich gehen, daraus ler 
nen, sich daran erheben nnd stärken. Die Men 
schen kommen und gehen, aber das Volk wird 
bestehen. Wir, die alte Garde der kampferprob 
ten Bewegung unserer Partei, geloben: Wo 
für du starbst, dafür wollen wir leben. Wir 
wollen in den Alltag hineingehen, und mag er 
noch so grau sein, und mag er noch so dunkel 
werden, und mögen sich die Sorgen zentner 
schwer auf unsere Schultern legen: Wir wer 
den ihn meistern im Geiste der Toten, für das 
Leben der Lebenden, für unser Leben und für 
das Leben derer, die nach uns kommen." 
®ss à Loggbnch. 
Taucher sollen einen Schatz heben. 
Die finnische Regierung hat die Genehmi 
gung zur Hebung einer russischen Galeere ge 
geben, die 1721 in den Schärengewässern zwi 
schen Helsingfors nnd Vorgaa mit 14 Tonnen 
Gold gesunken ist. Das Wrack auf dem Grunde 
des Meeres enthält vermutlich Werte von 5a 
Millionen schwedischen Kronen, eine Beute, die 
seinerzeit während des Zuges der russischen 
Flotte an der Ostküste Schwedens entlang aus 
schwedischen Städten und Gütern entführt 
wurde. Ein schwedischer Graf Wachtmeister be 
sitzt ein altes Loggbuch, das den Ort der Schei 
terung enthält. Die Tauchergesellschaft „Nep 
tun", die auf eigenes Risiko im Frühjahr die 
Bergung versuchen wird, soll ein Drittel des 
geborgenen Wertes haben, ein weiteres Drit 
tel fällt dem Sveaborgmuseum und das letzte 
dem schwedischen Marinemuseum zu, in dessen 
Vorstand Graf Wachtmeister sitzt. 
„Belehrung" hinter dem Ladentisch. 
VMZschWmg schmr bestraft. 
Der Obergruppenführer von Berlin-Bran 
denburg, von Jagow, ehrte dann den Toten im 
Namen der SA. Er gelobte: Du sollst uns Vor 
bild sein in Vaterlanöstreue, Pflichterfüllung 
und Opfermut. 
kaqM „Straßburger Sender". 
Der Straßburger Rundfunksender verbrei 
tete Dienstagabend das Märchen, das Luft 
schiff „Graf Zeppelin" sei „über Spanien ab 
geschossen" worden. Diese Meldung ist selbst 
verständlich frei erfunden. Das auf neuer 
Fahrt nach Südamerika befindliche Luftschiff 
hatte seine letzte Standortmeldung um 16 Uhr 
MEZ. gegeben; es befand sich zu dieser Zeit 
bereits kurz vor der südamerikanischen Küste. 
Der Straßburger Sender sollte sich über 
haupt größerer Gewissenhaftigkeit Deutschland 
gegenüber befleißigen. Das würde dem Frie 
den und dem Werk des Aufbaues unter den 
Nationen dienen. Es scheint, daß die erfolg 
reichen Fahrten unseres Luftschiffes nach La 
teinamerika gewissen Leuten in Frankreich un 
angenehm im Magen liegen, und es ist nicht 
ganz ausgeschlossen, daß bei Verbreitung der 
unsinnigen Nachricht der Wunsch Vater des 
Gedankens war. 
dacht der Polizei dadurch, daß er ständig in 
Gesellschaft junger Mädchen gesehen wurde. 
Bei einer Haussuchung fand man vier junge 
Mädchen, die im Begriff waren, mit Leibavitsch 
abzureisen. Sie wurden vorläufig in Gewahr 
sam genommen. Die Polizei stellte fest, daß 
DD. Berlin, 30. Okt. Die lächerliche Angst 
ewiger und unverbesserlicher Schwarzseher 
machte sich der mehrfach vorbestrafte Georg 
Maschinski zunutze. In seinem Zigarrenladen, 
den er im Norden Berlins unterhielt, tischte 
er immer wieder das Märchen von einer be 
vorstehenden Inflation auf und lockte so ver 
schiedenen Kunden Geld aus der Tasche unter 
der Vorspiegelung, daß er um sichere Anlage 
besorgt sein werde. Er könne Sachwerte und 
Hypotheken vermitteln und so die Vermögens 
werte vor neuem Verlust retten. Auf diese 
Weise fielen ihm Beträge von 200 bis 700 JUl 
in die Hände. Das mangelnde Vertrauen in 
die Wertbeständigkeit der deutschen Währung 
rächte sich bitter an den Kunden, denn der 
Gauner schröpfte sie gründlich um ihre Er 
sparnisse. Mit Rücksicht auf das gefährliche 
Treiben erhielt der Volksschädling vor dem 
Berliner Schöffengericht vier Jahre Zuchthaus 
und fünf Jahre Ehrverlust. 
$ost um uCCec Welt 
Vielleicht findet die Zeppelin-Abneigung des 
Straßburger Senders einen besonderen 
Grund darin, daß man sich in Spanien 
neuerdings verstärkt interessiert für den Aus 
bau des Flughafens in Sevilla, der bekanntlich 
auf der Zeppelinroute nach Südamerika liegt. 
Zu Prüfungszwecken war der Generaldirektor 
der spanischen Luftfahrt in Sevilla. 
Die Nordmark-Musikertagung in Hamburg 
ist zu Ende. Bei einer Tagung im Hotel Atlan 
tic wurde der Wert des Volksliedes als Grund 
lage echter Volkstumsarbeit dargelegt. 
In Aachen sprang an abschüssiger Stelle in 
einer Biegung ein Straßenbahnwagen aus 
den Schienen und schlug um. Fünf Personen 
wurden schwer und einige leicht verletzt. 
In Bremen wurden die kommunistischen 
Funktionäre Naujoks und Kossek wegen Vor 
bereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren 3 Mo 
naten Zuchthaus verurteilt. Der Hamburger 
Naujoks wurde seinerzeit in einer Bremer 
Funktionärsitzung, die vorgab, über junge 
Hunde zu sprechen, überrascht. 
Mdchenhändler verhaftet. 
Die Polizei in der rumänischen Stadt Kischi- 
new verhaftete einen gefährlichen Mädchen 
händler namens Leibavitsch. Dieser wohnte seit 
Monaten in einem Hotel und erregte den Ver- 
Der Internationale Gerichtshof in Saar 
louis verurteilte einen Schlachtergesellen we 
gen verbotenen Uniformtragens zu der unge 
wöhnlich harten Strafe von 3 Monaten Ge 
fängnis. Der Vorsitzende empfahl dem Ange 
klagten. der auf einer Motorradfahrt brau 
nes Hemd, braune Hose und braune Stiefel 
getragen, ein Gnadengesuch einzureichen. 
Mit einer Maske vor dem Gesicht trat in 
Tangermünde ein 28jähriger Mensch bei sei 
ner 83jährigen Großmutter ein und warf ihr 
Schöire Möbel 
und was dazu gehört 
Ui Rest des Mstralienftuges. j 
DNB. London, 30. Oktober. In MeM« 
sind bisher sechs Teilnehmer an dem LMJ,« 
nen England—Australien gelandet. Bo» , 
an vorderster Stelle befindlichen TeilnEt 
ist der Australier Melrose um 5.27 Uhr 7^, 
früh in Charleville gelandet. Der da ^ 
Leutnant Hansen landete um 1,00 Uhr *1 
in Newcastle Waters, der ersten Nebenļķ^ 
stelle nach Port Darwin, und stieg 
zum Weiterflug auf. Die anderen TeilNf^ļ' 
liegen noch weiter zurück, größtenteils v 
schädigten Flugzeugen. 
Es mm einmal à Gelöschrank .' 
Schwerin, 30. Okt. In einem Zeitschrü^ 
vertrieb sind umfangreiche Diebstähle 
deckt worden. Während der Mittagszeit ^ 
im Laufe mehrerer Monate eine bei der à 
beschäftigte 22jähr. Büroangestellte den 4^ 
schrank dauernder „Revision" unterzogen- ^ 
und nach entwendete sie 37 000 Mark. ® st i tt { (1 iii 
brachte sie ihrem Vater, der es zum ( f 
eines Villengrundstückes sowie zum Bau e ^ 
Hauses mit Wohnungseinrichtung verşş j (( 
Als die Kriminalpolizei in der Wohnung ^ 
Angestellten erschien, fand man dort noch^4 
Mark in Silber. 22 000 Mark steckten 
in dem Hausgrundstück Das 
vom Geldschrank, der eine Villa erstehen 
ist nun ausgeträumt. 
Englische Hilfe für verletzten dentsĢ" 
Fischer. «j, 
DNB. London, 30. Okt. Ein deuķ } 
scher, der auf seinem Heringsdarnpst^jji 
Bein gebrochen hatte, wurde von öeM ^ 
schen Fischereischutzkanonenboot „Dee ^ 
Lowestoft" und in einem drahtlos 
derten Krankenwagen ins KrankenhşU 
bracht. Die Aufgabe, den Verletzten voN ^ 
nem Schiff bei schwerem Seegang 
Kanonenboot zu bringen, nahm eine 
in Anspruch. Das britische Kriegsschiff „jl 
40 Meilen zurück, um den Deutsches 
Lowestoft zu bringen. 
* * * Æ 
Am 3. November kann die angş/ 
Ingenieurschule Ilmenau in Thirringe'^» 
ein 40jühriges Bestehen zurückblicken. , rf 
werden Maschinenbau und Elektroschiff 
lehrt und in einer angeschlossenen 
wirtschaftliche Betriebsführung. 
MzUc Tunk" 
einen Mantel über den Kopf, um sie zu be 
rauben. Die Greisin konnte sich jedoch be 
freien und hilferufend auf die Straße eilen. 
Als man dem festgenommenen Burschen die 
Maske abriß, gab es die große Ueberraschung. 
Der Wiener Wald wird gegenwärtig un 
sicher gemacht durch drei Räuber, deren An 
führer eine weiße Maske trägt, während die 
zwei anderen schwarze Masken tragen. 80 
Einbrüche legt man den Banditen zur Last. 
Bei Jassy in Rumänien stürzte ein Flug 
zeug ab. Ter Pilot und ein Bukarester 
Rechtsanwalt wurden getötet. 
Aus London wird berichtet, daß der Prinz 
von Wales beim Besuch einer großen Auto 
mobilausstellung sich sehr interessiert habe 
für einen Verkehrswerbestand der deutschen 
Reichsbahn. Der Prinz nahm einige Schriften 
zur Durchsicht mit. 
Schwerer Sturm hat auf der Insel Madeira 
große Schäden in den Bananenplantagen 
angerichtet. Die telefonische Verbindung nach 
der Insel ist unterbrochen. 
In Baku am Kaspischen Meer ereignete sich 
ein heftiges Erdbeben, dem mehrere Häuser 
zum Opfer fielen. 
Kopenhagen. 
Der englische Fischdampfer „Lord % 
ner" lief stark havariert in Akureyri . 
land ein. Im Sturm waren Kommando / 
und Rettungsboote über Bord gegaķ' ff 
zwei Mann umgekommen. Der Kapu" I 
ununterbrochen 57 Stunden lang it0 ^- 
fr 0 rener Füße am Ruder gestatt 
Bukarest. / 
In der Nähe des Städtchens Pasca^F 
den durch Explosion eines Artilleries, e<’ 
eine Frau und zwei Kinder getötet 
Kind schwer verletzt. Es handelt sich ff 
Blindgänger, der aus Kriegszeu^j 
einem unbebauten Felde liegen geblievr ^ 
Ein Bauernjunge wollte das Gesch^ff 
Hause schleppen, es entglitt seinen - 
und explodierte. 
Dresden. (jtf 1 
Bei der Landkrankenkasse Borna-S^ ê 
Kieritzsch» wurden Unterschlagungen jLj™, 
von mehr als 30 000 Mark festgestellt t \r 
!chäftsführer Georg Kluge hat in e 
Dresdener Hotel S el b st m 0 r d dşşstl'^ 
hängen verübt. Der frühere Kassen' / 
Gustav Hofmann, der mit Kluge şş ^ 
gearbeitet hat. legte ebenfalls Hand 
Teppiche • Gardinen • Dekorationen 
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