Waļd gegen Wûstenàildung
im nordamerikamschen MitLelwesten.
, In gewaltigen, neueingerichteten Baum
schulen in den Vereinigten Staaten werden
gegenwärtig die unzähligen Millionen kleiner
Baumpflanzen herangezogen, die im Laufe der
nächsten zehn Jahre für einen von Norden
nach Süden durch den ganzen mittleren Westen
laufenden Waldgürtel gebraucht werden. Es
handelt sich dabei nächst den russischen Auf
forstungsarbeiten um das größte Projekt, das
jemals zur Verbesserung klimatischer und all
gemein landwirtschaftlicher Verhältnisse unter
nommen worden ist.
Weite Strecken des Mittelwestens von der
kanadischen Grenze bis hinunter nach Texas,
also hauptsächlich die Staaten Nord-Dakota,
(Süd-Dakota, Nebraska, Kansas und Oklahoma,
befinden sich heute mitten in einer Entwick
lung, die sie aus ehemals fruchtbaren Staaten
in Wüsten zu verwandeln droht. Tie Lage ist
tatsächlich schon so, daß eine große Auswande-
rungsbcwegung der betroffenen landwirt
schaftlichen Bevölkerung eingesetzt hat. Seit
dem die ersten Kolonisten von der atlantischen
Küste und den Oststaaten nach Westen vor
gedrungen sind und die fruchtbare Prärie in
langen Kämpfen den Indianern abgerungen
haben, hat sich der Charakter des Landes er
heblich verändert. Konnte man damals in
flachen Brunnen schon Wasser finden, so ist
seitdem der Grundwasserspiegel in den weni
gen Jahrzehnten stellenweise um nicht weniger
als 6 bis 7 Meter gefallen.
Von der Wasser- und Wetterscheide der Rocky
Mountains bis zu den Oststaaten hin, also
über eine Strecke von vielen Hunderten von
Kilometern, sieht der Reisende heute nicht
einen einzigen Vanm, und die heißen Winde
vom Fuße der Berge im Westen finden auf
ihrem Wege nach Osten keinerlei Widerstand.
Ter frischgepflügte Boden ist im Frühjahr
rasch ausgetrocknet, die oberen Schichten wer
den vom Wind zu gewaltigen Staubwolken
aufgewirbelt und Hunderte Kilometer nach
Osten getragen. Man hat beobachtet, daß von
einzelnen Stürmen stellenweise mehrere
Zentimeter Boden davongetragen wurden.
Mit dem Lehm und dem feinen Sand fliegt
der beste Boden weg, und was übrigbleibt, ist
schließlich eine steinige Wüste, in der nichts
mehr wächst.
Diese beginnenden Wüsten fressen sich immer
weiter. Tie Staubwolken, die sich weiter öst
lich niedersenken, machen den Boden zur Auf
nahme von Feuchtigkeit unfähig, und das
Regenwasser fließt rasch in reißenden Bächen
ab. Die regelmäßig und in den letzten Jahren
immer häufiger auftretenden Türreperioden
in diesen Gegenden haben schließlich die große
Not unter der landwirtschaftlichen Bevölke
rung hervorgerufen, die Roosevelt jetzt durch
grundlegende Maßregeln zu bekämpfen ver
sucht. -
Ter Waldgürtel von etwa 1600 Kilometer
Länge und 160 Kilometer Breite wird, wenn
er fertig ist, mindestens 75 Millionen Dollar
gekostet haben. Das Gebiet, das er umfaßt,
wird grob gerechnet 250 Millionen Morgen
groß sein. Das Land wird teils gekauft, teils
für 99 Jahre gepachtet. Man bekommt von
der Größe des Planes schon einen Begriff,
wenn man hört, daß Drahtzäune in einer Ge
samtlänge von über 300 000 Kilometer mit
etwa 40 Millionen Zaunpfählen nötig sein
werden, um die kleinen Pflanzen vor dem
Vieh zu schützen. Ueber drei Milliarden Bäume
sollen angepflanzt werden, und zwar — je nach
dem Boden — Eschen, Ulmen, Eichen, Kiefern,
Fichten und andere einheimische Bäume.
Der Waldgürtel wird nicht als zusammen
hängender Wald angeschont, sondern aus etwa
160 parallel laufenden Windbrechern bestehen,
von denen jeder nur etwa 30 Meter breit ist.
Zwischen zwei Waldstreifen wird immer ein
ungefähr 1% Kilometer breiter Landstreifen
liegen. Der Windschutz wird also in erster
Linie dem Land innerhalb des Vaumgürtels
zugute kommen und sich außerdem, wie man
hofft, weiter östlich bemerkbar machen. Es
wird dann der Regierung immer noch frei
stehen, nach erfolgreicher Durchführung des
Projektes den Waldgürtel langsam zu ver
breitern und damit allmählich immer größere
Strecken der Halbwüste für die Landwirtschaft
zurückzugewinnen.
Daß solche Waldstreifen den Wind hin
reichend brechen, hat man ausgeprobt. Man
hat festgestellt, daß durch zwei, etwa 200 Meter
voneinander entfernte Waldstreifen die Ge
schwindigkeit des Windes im Sommer um
35 Prozent, im Winter um 20 Prozent und die
Wasserverdunstung um etwa 30 Prozent herab
gesetzt wird. Die größte Schwierigkeit besteht
darin, die jungen Pflanzen über die ersten
Jahre in einer Gegend hinwegzubringen, wo
vorher keinerlei Bäume gewachsen sind. Es ist
möglich, daß es länger als zehn Jahre dauern
wird, bis der Waldgürtel mit einiger Regel
mäßigkeit steht.
Der Prozeß gegen Raubmörder Büker.
Är biederte sich bei Harztoriristerr on.
In der Donnerstagsitzung des Halberstädter
Mordprozesses, die mit der Zeugenverneh
mung begann, gab zunächst Kriminalkommissar
Kluge (Magdeburg) einen Bericht über die
Ermittlungen in der Voruntersuchung. Der
Zeuge schilderte das Auffinden der Leiche des
Bankdirektors Schurig. Die Leiche wies am
Hals Erdrosselungsmerkmale auf, die darauf
schließen ließen, daß noch Leben im Körper
war, als er in das Dickicht geschleppt wurde.
Die am 14. Juli aufgefundene Leiche des er
mordeten Dr. Kraus wies am Halse eine acht
Zentimeter lange, klaffende Wunde auf, in der
linken Hosentasche befand sich ein stark mit
Blut besudeltes Taschentuch. Bei der Ver
nehmung, fuhr Kriminalkommissar Kluge
fort, leugnete Büker zuerst. Als aber durch
den Schießsachverständigen festgestellt wurde,
daß die Kugeln, die in den Schädeln der bei
den Ermordeten gefunden wurden, nur aus
der bei Büker gefundenen Pistole abgeschossen
worden sein konnten, gestand er unter dem
Truck der Beweise, und sagte aus, er habe am
21. Juni Schurig und am 1. Juli Kraus er
schossen. Büker führte beim ersten Lokal
termin in den Richtweg, wo er die Sachen des
Schurig weggeworfen hatte, und bezeichnete
genau die.Stellen, wo sie weggeworfen waren.
Die weitere Vernehmung der Zeugen
brachte über die Mordtaten selbst keine Auf
schlüsse. Es ergab sich lediglich, daß Büker
vor und nach den Taten kein Verhalten an
den Tag legte, das darauf hingewiesen hätte,
daß er anormal sei. Er kam nach dem Mord
an Bankdirektor Schurig in sehr aufgeregtem
Zustand ins Molkenhaus, bestellte ein Abend
essen, das ihm nicht schmeckte, und versuchte
dann, durch Genuß von Kaffee, Zigaretten
und Wermut zur Ruhe zu kommen. Interes
sant waren Schilderungen des Oberstudien
rates Borchers-Braunschweig über ein Zu
sammentreffen mit Büker am Abend des
30. Juni. Sie ließen erkennen, wie sich
Büker bei den Touristen angebiedert
hat. Da Büker alles als möglich hinstellte,
was von den Zeugen ausgesagt wurde, ver
zichtete das Gericht auf ihre Vereidigung.
Zum Schluß der Zeugenvernehmung wur
den die Schwiegereltern, die Frau und ein
Bruder Bökers vernommen. Dabei kam ein
schwarzes Buch zur Sprache, von dem Büker
in einem am 6. Oktober aus dem Gefängnis
geschmuggelten Brief an seine Frau geschrie
ben hat und das Aufzeichnungen über Bük'ers
Erlebnisse inr Harz enthielt. Die Schwieger
mutter will das Buch nicht eingesehen und
gleich verbrannt haben.
In Anschluß an die Zeugenvernehmung er
statteten Dr. Klingenberg und Dr. Opitz Be
richte über den Befund bei der Leichenöffnung.
Die beiden Sachverständigenberichte besagen,
daß der Tod in beiden Fällen durch den Schuß
eingetreten sei. Ten Leichen seien aber noch
Stich- bzw. Schnittwunden beigebracht worden.
Der Mädcheumörder aus Thale.
IZsiWgl§I LàMrNļ.
Deņîfche Kurzschrift. J{)
Aus gegebener Veranlassung schafft u
Reichsminister des Innern Klarheit rn ,.j
Kurzschriftfrage, indem er verkündet: ,
nicht beabsichtigt, in den nächsten Jähren
dem System der Deutschen Kurzschrift e ^
zu ändern. Es verbleibt daher bei meinen
lassen vom 27. Dezember 1923 und 27. 'N
1934." i.
Damit ist jeder Zweifel beseitigt, ® e $ (î
System der Kurzschrift insbesondere die -
höröenangestellten zu erlernen haben.
Räuber und Bauern.
An der uMchlm Adrche.
Zwei Männer mit Gesichtsmasken drü^
in das Anwesen des Bauern Krause in ~Li
fersgrün in Sachsen ein. Sie schossen
auf die Anwesenden und verletzten Krause
seine Tochter am Oberschenkel. Die Eişş^
linge kamen aber bei der Bauernfamtlh ,
die unrechte Adresse. Die Familienmitşş >
setzten sich gegen die Räuber energisch °
Ņehr.
Der eine erhielt einen Schlag mit £ j
Knüppel auf den Arm. Dadurch löste fw,.1
der Pistole, die der Räuber in der Hand , Lj,
ein Schuß, der ihn in den Oberschenkel 1 .
Als der Räuber sah, daß er nicht mehl -
fliehen konnte, schoß er sich eine Kugel »L,,
den Kopf. Inzwischen hatte der andere
ber mit einer Heugabel die Familie anM..§
fen. Durch kräftiges Zuschlagen mit
gelang es, diesen Angriff abzuwehren, ft'
sich der zweite Räuber gezwungen sah- ģ
Heil in der Flucht zu suchen. Nach einer i ,
terlassenen Blutspur muß er starken
lust erlitten haben. Die Personalien des ^
Räubers und des Flüchtigen sind noch
bekannt. Der Tote ist ein junger Mann,
etwa 22 Jahre alt sein dürfte.
ttobelpteis *fiit Ifiijln
an drei Amerikaner gefallen.
DNB. Stockholm, 25. Okt. Der Nobels
für Medizin ist am Donnerstag verteilt h ,
den. Er ist an die Amerikaner Georges şşu-
William Murthy und George Whipple
len. Die drei amerikanischen Profess
denen der Preis zuteil wurde, sind dieser n §
zeichnung wegen ihrer Entdeckungen owf.#
Gebiete der Lebertherapie bei perMft
Anämie teilhaftig geworden.
Der Zentralverbanö deutscher Haus" Ä
DNB. Leipzig, 25. Okt. Das Reichsgericht
verwarf am Donnerstag die von dem 36jähr.
Josef Mosch aus Thale im Harz gegen das
Urteil des Schwurgerichts Halberstadt vom
9. August eingelegte Revision als unbegrün
det. Damit ist der Angeklagte wegen Mordes
in zwei Fällen rechtskräftig zweimal zum
Tode verurteilt unter Aberkennung der
Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Mosch hat am 13. Mai die 26 Jahre alte
Schwester Rackwitz und am 14. Juni die gleich
altrige Hausangestellte Marie Piekarek
zwischen Braunlage und Elend ermordet.
Grundbesitzervereine spendete 100 600 ķ
für das Winterhilfswerk.
In Dänemark wurden ein Chauft's
Christiansen und ein Zeitungshänöler r
je 40 Tagen Haft verurteilt wegen
kannten Unterbrechung eines Rundn
vortrages des früheren Ministers H'
Haussen sowie wegen Freiheitsberaubung'
übt gegen einen Kommunisten. j
Eine recht eigenartige Verurteilung
aus Schanghai gemeldet. Fünf Personen y
den zum Tode verurteilt, weil sie uttiftWi
rauschgiftsüchtig sind. An einer Frau W
Urteil bereits vollstreckt.
Dis Ast )§r Şks HssffNM.
Roman von Liane Landen.
Copyright: Horn-Verlag, Berlin W. 35.
2)
(Nachdruck verboten.)
Durch das winzige Fenster kommt die
Abendsonne. Sie ist gelb und tückisch. Sie
liegt über dem Lande wie ein schwefliger
Schein. Und gerade in diesem Schein gleitet
ein Segelschiff langsam heran. Das Segelschiff
mit drei Masten, es ist kein Fahrzeug, wie die
Schiffer es.haben..
Elkes Hand fährt zum Herzen.
„Hilf uns, Herr Jesus Christ", denkt sie.
Was dort in dem-gelben Wetterschein anlegt,
ist ein schwedisches Schiff.
„Na, Elke, immer noch nicht fertig? Wie
lange soil's denn heute dauern mit dem Nacht
mahl?"
Elke schrickt zusammen. „Gleich, Herr Vater,
gleich. Ich brauch nur noch die Grütze vom
Feuer zu nehmen."
„Wo ist denn der Schwarzkopf, der Praschko?
Hab' den Bengel heut' schon seit Stunden
nicht mehr gesehen. Treibt sich gewiß wieder
draußen rum, statt daß er mir helfen tät. S'
ist doch ein rechtes Teufelsunkraut. Hätt' ihn
doch nicht sollen nehmen."
„Aber der Herrgott hat ihn uns doch vor die
Tür gelegt, Herr Vater. Wir hätten doch nicht
könen das arme Waislein verhungern lassen,
so Gott uns vor die Schwelle gelegt."
„Was meinst du, Elke, viele Findelkinder
gibt es heute im Lande — wenn man jedes
wollte aufnehmen, leicht könnt' man ein
Dutzend zusammen haben. Wo soll man heut
zutage mit all den Essern hin, haben wir doch
selbst oft nicht genug— und Schmalhans ist
auch bei uns allen Küchenmeister."
„Und doch sind wir noch nicht verhungert,
Vater — und du weißt, die Schrift, so uns
Herr Martin Luther in unsere deutsche
Sprache übersetzt, gebietet Mildtätigkeit."
„Wer ist milde zu uns?" brummte Gottlieb
^ Mer er leides was er sonst würde
herb tadeln, daß seine Tochter ihm wider
spricht. Er fühlt im Innern, sie hat recht —
und wenn er auch zehnmal am Tage den klei
nen Findling, den Praschko, schmält. Dennoch
hätte er ihn auch wieder aufgenommen — er
kennt die Worte der Heiligen Schrift: „Seelig
sind die Barmherzigen." — Aber — schwer
wird es in diesen Zeitläuften, nach dem Ge
bot Gottes zu handeln. Immer knapper die
Ernte — wieder Ueberfälle von versprengten
Kriegsknechten, von Marodeuren und Plünde
rern. Eine Kuh steht ihm noch im Stalle —
die beiden andern haben ihm neulich ein paar
solch wilder Burschen von der Weide fortge
holt — wie er das klägliche Muhen gehört
hat, ist er vom Boot herübergestürzt — da sah
er die Tiere schon an einer Leine hinter zwei
Berittenen hertraben und mußte noch froh
sein, daß er nicht bei dem Raube dabei gewe
sen. Ein Wort, eine Gebärde des Zorns oder
Widerstandes — schon konnte einem ein Mes
ser zwischen den Rippen sitzen. —
„So, Vater, nun können wir essen."
Elke hat den Napf mit der Buchweizen
grütze sorglich in die Mitte des Tisches gestellt,
weißer Rauch steigt von der heißen Speise.
Noch einmal ruft Vater Gottlieb sein dröh
nendes „Praschko", aber wie kein Echo kommt,
nicht von dem Boden des Fischerhauses noch
aus der Stallung oder hinter der Scheune,
wird sein Gesicht unmutig.
„Wenn er nicht da ist, der Lüöerjahn, mag
er die Mahlzeit überschlagen. Der knurrrende
Magen wird ihn schon Heimtreiben. Komm
Elke, wii essen."
Einen Augenblick verharrte der alte Mann
im stumtnen Tischgebet. Äuch Elke hatte den
blonden Kopf tief gesenkt und die Hände
demütig j gefaltet, Aber şGott mhchte ihr die
Sünde verzeihest, sie konnte sich heute nicht
beim Gebet sammeln. Ihre Gedanken gingen
schwer und angstvoll immer wieder zu Odward.
Wo mochte er jeiu? War er trotz des Sturmes
glücklich herübergekommen? Oder hatte er es
nicht gewagt und saß noch in seiner Hütte,
preisgegeben den Fährnissen, den Rache
gelüsten schweifender Kriegsmaroöeure? Wie
ein Stein lag ihr das Herz in der Brust.
War's Sünde gewesen, gegen das Gebot des
Statthalters zu heiraten und die heimliche
Trauung vorzunehmen. Und doch, wenn sie
an Odwards Bitten dachte, an die ganze angst
volle bittersüße^Seligkeit, dann war's ihr, als
hätt' sie keine Sünde begangen. Warum ließ
Gott es zu, daß Liebe sich nicht zu Liebe beken
nen durfte, daß Odward fliehen mußte und sie
hier saß mit ihrem Herzen voll Weh und
Angst.
Vater Gottlieb legte plötzlich den Löffel hin.
Scharf spähte er mit seinen blauen Seemanns
augen hinaus durch das niedrige Fenster der
Küche:
„Was ist denn dort, Kind? Ta ankert doch
ein fremdes Schiff? Gott steh' uns bei.
Scheint wieder eins zu sein mit fremden
Kriegsknechten. Und sieh nun, schaut aus, als
nähmen sie geradezu den Weg auf unsere
Hütte."
„Hab' schon eine ganze Weile gesehen, Herr
Vater, ich hab' mir aber gedacht, es kommt nock-
zeitig genug. Darum hab' ich geschwiegen.
Aber der Bissen ist mir im Munde gequollen,
wie ich sie hab' ankommen sehen."
„Geschwind, Elke, lauf in den Stall, laß die
Kuh auf die Weide, vielleicht, daß sie sie nicht
sehen. Gottlob, daß Prascho mit den Ziegen
unterwegs ist auf dem Swantewit-Berg, täten
uns sonst am Ende auch noch das letzte Stück
chen Vieh aus dem Haus holen."
2. Kapitel.
Elke lief in den Stall. Der war leer. Wie
sie zurückkam, sah sie den Vater gerade damit
beschäftigt, frischen Sand über die Diele der
Küche zu streuen.
„Gebe Gott, daß sie die versenkte Tür zu der
unterirdischen Kammer, nicht finden", seufzte
der alte Mann und trat mit dem Fuß den
Sand über die Fugen des Lukendeckels breit.
„Sind unsere letzten Speckseiten und unsere
War Töpfe mit König, Wenn man die auch.
noch findet, können wir im Winter feÖ e,t '
wir bleiben . . ." ^
u Ä
Er spähte hinaus. Nun kamen drei
knechte vom Strand her über die Weisen-^
Gestalten sahen gegen den hohen HorizoNH^
wahrscheinlich groß aus. Ihre
konnte man noch nicht erkennen, aber nU^si
jetzt vorsichtig das Fenster öffnete, höi^ je
ganz von fern die rauhen Stimmen oo
Winde herüberkommen. m
„Versteck dich, Elke, oben aus dent
boden", befahl Gottlieb, „ich will mich W' j#
und essen und tun, als ob nichts mşşs ş
weiß, was sie wollen. Wenn's nach
Gerechtigkeit ginge, brauchten wir uns n -yi
fürchten. Haben wir ja sämtlich Brief
K
Siegel von dem Herrn Statthalter in
fund, daß man uns mit keiner Kontra 4,
kommen darf und keinen Brandschaö.»ķ
Aber diese wilden Gesellen, so nichts
gelernt haben als Krieg und Kriegshawyst,
kümmern sich nicht um Verträge und ^
Während der letzten Worte des Vater^F
Elke schon die schmale Strickleiter m
boden hinaufgeklettert, wie er ihr #
hatte. Dann zog sie die Leiter nach r
verbarg sich im Heu. Von hier oben ton
alles mit anhören, was sich unten beW'ķ
Nun fielen die Schatten der Lands
breit über den Weg vor dem Fenster
näherte sich der Hütte.
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„Ha, ihr da!" schrie er und sah zürn ü «ft
hinein. Sein großes Gesicht mit dev sich
knitterten Hut füllte den ganzen
rahmen und machte das Zimmer ans
dunkel. fteï-jļ
Gottlieb stand auf und ging zum
„Was begehrt ihr, Herr? Kann ich\pK
einem Trünke dienen und einem Lara m
Ist alles «
Ist sonst nichts im Haus.
Herrn Statthalter in Stralsund geganltz - ^ 1
dafür Brief und Siegel empfangen, A
frei bin von aller Kontribution durchs stich
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bei Gottlieb Herssum immer nod) ^ JjW
und ein Laib Brot, so ihr Vorlieb
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