Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

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Wie jimam Slücmec 
ftft.qang 
Nr. 246 
Beilage der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung für die gesamte Hitler-Jugend im Bann 163 
Freitag. Sen 20. Oktober 1934 
Marsch. 
&ie £ t *°. 1Ine brennt über dem Land. Ueber 
nßen hämmert ein Schritt vev 
Jungenfäuste ballen sich um die 
èjx Memen. Weiter weiter wenn 
ftkift* 36 auc § brennen. Die Zähne zusammen- 
«ett unö denken: „Ich will!" 
f fe J ic ^ritt zerreißt die Nacht. Ein Lied 
à/ņrpor: Der Herrgott geb' uns die Fahne 
klià ft" ~~* H^iß ist das Wollen hart 
licht 33 ^-H--itt. Die Straße glänzt im Mond-- 
U-bern auf. Ferne heulen Hunde. 
iņiftŗ.Ņļarsch will hämmern, will Menschen 
SchlAs ett ' sie auffahren aus Sattheit und 
bte I.^ņd mitmarschieren. Es gibt Menschen, 
hei-, ì->!en marschieren, müssen ihr heißes 
$ verbluten im Kampf. - 
!>c,k> 3 aft Marschieren. Alle müssen marschieren, 
sm„ zittert unter unserm Schritt, 
rich ist Wille, Wille zum Kampf! 
Hansferdi Döbler. 
^llIrrnDtzgzķîhsim Şêkachè 
tevs hauchen unbedingt ein Heim! Unser 
Sack», ^ ist obdachlos geworden. Fatale 
tost. Ņer nicht unüberwindlich! Unsere Pa- 
tw, Ģin Heim muß irgendwo organisiert 
iiiijft 1 Also frage ich mit strenger Forscher- 
lkem u "Wer weiß einen unbenutzten Keller, 
erst_/^ude Zimmer, die für billiges Geld zu 
stud, am besten eine „Villa" mit sechs 
Räumen". Bin gerade so zu Ende ge- 
mit meiner Rede, als auch schon alles 
ft/^anöer redet. „Bei uns. schräg gegen- 
"ft. ^fter Schule, steht eine Garage leer", 
sich 1 ’ »Vielleicht läßt unsere Portierfrau mit 
biļiia unserem Hanse sind soviel Woh- 
Da könnte man doch einfach die 
ftft/enliegenden unbenutzten Kellerräume 
tie/ endige Bude einrichten." Also wird no- 
ì ^^ve Garage schräg gegenüber der 
Keller im Hause am Kurfürstendamm, 
ivy/ der Vornehmheit ist es leider nichts ge- 
Die Portierfrau nahm ihre Aufgabe 
iìftņst' Man könnte doch nicht immer an 50 
Iftft durch den dick mit Teppichen belegten 
. ... 
^ftģSen lassen. Und dann überhaupt der 
ne Kleenigkeet, ihr bringt dat schon alleene in 
Ordnung." — 
War eine verdammt mühsame Arbeit, den 
Schimmel mit langen Messern abzukratzen und 
hinterher die Decken und Wände abzuschrub 
ben. Das hat uns manchen Schweißtropfen ge 
kostet. Aber jetzt sieht's ganz ordentlich aus. 
Die Wände sind mit grauem Sackleinen be 
spannt, und die weiße Decke spiegelt sich in 
Fahrtenbildern. Aber am meisten sieht man es 
leuchten in den Augen der Jungen, die mitge 
holfen haben, ihren Kameraden ein zweites zu 
Hause zu schaffen. 
Ci was darr bn Verrichtung 
öes VDM -Hermes. 
„Na, hier sieht's ja heiter aus!" Mit diesem 
Ausruf sahen wir uns unser Zimmer im neuen 
Heim an. Jungmädel saßen aus dem Fußboden 
unö strichen ihre Möbel rot au, um sie herum 
lagen stapelweise alte Zeitungen,' vielleicht soll 
ten die den Fußboden vor der roten Farbe 
schützen, na, ist ja egal, jedenfalls wurde der 
Fußboden fast so rot wie die Möbel. Die Fen 
sterrahmen und Türen hatten auch lange kein 
Wasser gesehen. 
„Ja, was machen wir nun zuerst?" „Im Ro 
thenhof sind noch Eure Möbel", meinte Schlo- 
thi, „holt sie Euch schnell, bevor die anderen 
auf den guten Gedanken kommen, dann habt 
Ihr welche!" Wir organisierten uns also einen 
Tisch, fünf Bänke und sonst noch so nette Klei 
nigkeiten wie Lampe und Bilder im Rothenhof 
und fuhren die Sachen ans zwei Blockwagen 
ins Heim. Eine Fahrt mit Hindernissen! Auf 
der Teerchaussee ging alles glatt, aber ans dem 
ruppeligeren Pflaster des Jungfernstiegs war 
es aus mit der Kunst. Dreimal mußten wir 
Tisch und Bänke von der Straße aufsammeln, 
zum größten Vergnügen aller Vorübergehen 
den. Zur Beruhigung kann ich nur sagen, daß 
die Bank jetzt wieder heil ist. Jedenfalls ha 
ben wir alles glücklich hingekriegt, und dann 
ging's erst einmal ans Abseifen. Die Möbel 
sollten hellblau gestrichen werden und auch die 
Fenster und Türen verdienten mal wieder, 
unter weiße Farbe gesetzt zu werden. Wir 
waren aber schlauer und strichen unsre Möbel 
auf dem Hof (sie haben auch beinahe gar nichts 
abgekriegt von dem Regen). Uns gefiel das so 
gut, daß wir beschlossen, Maler zu werden. 
Terpentin unö Jmi verbrauchten wir in 
rauhen Mengen. Trotzdem kam ich noch immer 
blau und weiß gestreift im Haus an. 
Nach einigen Tagen, nachdem die Fenster 
endlich wieder von der Farbe befreit waren, 
hatten wir dann nur noch den Fußboden vor 
uns. Die Jungmädel mußten feste kratzen und 
scheuern, denn die rote Farbe wollte durchaus 
nicht runter. Unsere Nachbarn deckten einfach 
einen alten Linoleumteppich über ihre Farb- 
kleckse, wir haben aber noch keinen (vielleicht 
schenkt uns jemand bald mal einen?!), des 
halb konnten wir über den verwünschten Kleck 
sen schwitzen. Dann ging's ans Bohnern (die 
Bohnermasse hatten wir uns in einer Dro 
gerie geschnurrt), und als endlich die hübschen 
blauen Möbel im Zimmer waren, sah es aber 
anders aus als einige Tage vorher. Als erster 
Mangel fiel uns aber auf, daß noch zu wenig 
Möbel im Raum waren. „Dort kann noch gut 
eine Blumenkrippe oder sowas ähnliches 
stehen, und wenn hier ein niedriger Schrank 
oder eine Kommode herkäme, sähe es erst rich 
tig nett aus, blaue Farbe zum Anstreichen ha 
ben wir ja noch genug. 
So, für die Sauberkeit des Raumes hätten 
wir gesorgt, morgen werden die Gardinen ge 
kauft, 15 Meter müssen wir wohl haben (o 
Gott, unser Geldbeutel), für die Schönheit, 
was Bilder, Blumen und Decken anbelangt, 
sollen dann die anderen Mädels der Mädel 
schaft sorgen, damit auch sie etwas von der 
Mühe und Freude der Einrichtung unseres 
Heimes haben. 
Die Wache kķnut. 
Hans saß still vor dem Nestchen Asche, das 
von dem großen Feuer des Abends geblieben 
war. Plötzlich blickte er hoch, sah auf die große 
Helle, die sich langsam von Osten her herüber- 
j. Äas sollen die Mieter nur dazu sagen, 
!>k /llen doch auch ihre Ruhe haben, wenn 
ì"- ihrem anstrengenden Dienst zurück- 
• ö ftu . Nein, nein, um Gottes willen, 
ft N nicht in Frage. Und so wurde ich lang- 
ftxŞ-schen marmornen Wänden und über 
ftiii-f ppiche in die lärmende Wirklichkeit 
^ft^edrüngt. Na, denke ich, dann nicht. Eine 
ft J e ist auch nicht übel, wer weiß, was da 
ft 11 Wagen von „Rasse" gestanden hat! — 
ft I -ņir erhebt sich die Villa. Ich sehe mich 
ft§ heißt, ich drücke mein Gesicht gegen 
ktfth 3 !Agitier unö versuche, die Garage zu 
Aha, dahinten steht ja so ein kleines 
wird's wohl sein. Die Klingel schrillt 
Şsit ° süvral — zweimal. — Nach geraumer 
. int an einem kleinen Fenster im 
des hochherrschaftlichen Hauses ein 
ftsàsì^Pf, dessen vordere Partie strenge ab- 
'ftp/^.Züge aufweist. „Wenn's jetzt bloß 
ftj e ck -st mein einziger Gedanke, und ich 
ö-e Notwendigkeit und den Zweck 
ftl ft Gesuches zu erklären. „Ja, da muß ich 
ftb/ftgriüdigen Herrn fragen, ob er es er- 
soll man nach vier Wochen wieder 
ftbftv-ņmen, da wäre der gnädige Herr 
ftllxftvvn seiner Auslandsreise zurück, und 
ft i"ißt er mit sich reden. Er hat schon 
ftfte» begeben, wenn die Jungs sammeln 
ftlh» ' ^ņd wenn nichts kaputt gemacht wird, 
ftt selber (der gute Mann!) ein Wort 
ft fte j9 e tt. Ich bedankte mich und war stcht- 
ftersifthrt ob soviel Gebefreudigkeit und 
^erettschĢ. - 
iV-i b"ņz aus. Vier Wochen warten, 
ft fier 4-chi in Frage. Eine unmögliche Zeit. 
ein rettender Gedanke ein. Unser 
ftch st"ìge, der muß helfen! Also schnell 
schipp' große Uniform geworfen, denn 
şişchri^ ^an doch nur Eindruck, und im 
ftch * zur Geschäftsstelle. Anmeldung, 
ftft ïur. Karten darf ich eintreten. Ich 
r ftn? cft vor. „Aha, habe schon gehört. Ein 
Hm . . . Richtig, in der Wink- 
f, * noch ein großes Hans, in dem wohnt 
ift eft su r Kartier. Und ich glaube, daneben 
z/sein» 4>şîņdehaus. Da wird noch einiges 
u (>off e ‘ stause. Ich fange langsam wieder an 
Tft"^vllen Sie den Raum noch an- 
k°^Ş-neiu? Schlüssel holen Sie sich dann vom 
X Şanft/' ~~ „Selbstverständlich." Kräfti- 
j TgZ j. raus war ich . . . 
eî!î° geklappt. Ich stehe in den bei- 
fcft hcibeo .' vie unser neues Heim werden, 
ftft Wau ^el zu tun. Die beiden Zimmer 
öerftMs' „Vor einem halben Jahr", 
schien, uftftftìer, „is hier det Wasserrohr je- 
^eljg o oaher is hier allet so muffig und 
' Aber bei euch Jungens is dat ja 
Das schönste Gesolgfchsşisheim der Hitler-Ingenö. 
' Von unserem Sonderberichlerstalter. 
An der Nordostküste der größten deutschen 
Insel, Rügen, liegt Saßnitz, ein vielbesuchter 
Badeort und ein wichtiger Verkehrspunkt. 
Hier, wo die Eisenbahnfähre über die blitzende, 
blaue Ostsee nach Schweden hinüberführt, soll 
das erste Gefolgschaftsheim der Hitler-Jugend 
erstehen. Die Gemeinde hat der HI. einen Platz 
zur Verfügung gestellt, der die kühnsten Er 
wartungen eingefleischter Optimisten über 
trifft. 
Wenn mau von Bergen über Sagard nach 
Saßnitz kommt, wenn man die erste Höhe hinter 
Sagard überwunden hat, dann tut sich ein 
wunderbares Landschaftsbild vor einem auf. 
Da liegt weit, unendlich weit, die sonnenbe- 
glänzte See. Zur Rechten wölben sich Hügel 
über Hügel, in deren Mulden sich die Wasser 
gedrängt haben. Am Horizont verfließt alles 
in weiches, schleierhaftes Blau. Dļechts ist das 
Blickfeld von bewaldeten Höhen begrenzt. Der 
höchste Berg ist kahl. Sein Gipfel trügt eine 
kleine Baumgruppe. Hier befindet sich ein 
Hünengrab. Auf dem 113,8 Meter hohen Lenz 
berg wird das neue Gefolgschaftsheim der Hit 
ler-Jugend errichtet werden. 
Zur Baustelle gelangt man über eine schmale 
Steige, die am Rande eines lauschigen Buchen 
waldes entlangführt. Vor diesem Wald, der 
„Stübnitz", wird das Heim gebaut. Die andere 
Seite des Bauplatzes ist durch einen steil ab 
fallenden Kreidebruch begrenzt. 
Auf der Baustelle wird tüchtig gearbeitet, 
denn das Heim soll stehen, wenn die Oktober 
winde den Berg umjagen. Vor einiger Zeit 
fand hier bereits die feierliche Grundstein 
legung durch den Gebietsführer Ostsee, Hans 
Schmitz, statt. Jetzt wird Holz herbeigetragen, 
es wird planiert, geebnet, gekarrt, geschaufelt, 
und alles das mit einer Emsigkeit, die bezeugt, 
welken Wert die Jungen selbst ihrem Werke 
bcimessen. 
Wenn man zu ihnen tritt, um einiges über 
ihre Arbeit zu erfahren, so geben sie gern und 
ivillig Auskunft, ohne sich jedoch im geringsten 
von ihrer Tätigkeit abzuwenden. Da erfährt 
man: Es ist alter, historischer Boden n,rf dem 
das Heim ersteht. Hier kämpften in grauen 
Vorzeiten die Rugier mit den Norwegern um 
den Boden. Es ist ein Boden, der ein Ver 
mächtnis trägt. 
Die Anlage wird aus zwei Terrassen be 
stehen. Die oberste Terrasse trägt das Haus, 
die tiefer liegende soll einen Platz für Sport 
und Spiele ergeben. Es sind bei der oberen 
Terrasse ziemlich tiefe Ausschachtungsarbeiten 
vorzunehmen, bei der unteren muß dagegen 
viel aufgeschüttet werden. 
Das Haus selbst ist zwanzig Meter lang. 
Die Breitseite betrügt 7.80 Meter. Der große 
Aufenthalts- und Arbeitsraum des Heimes ist 
16.20:7.80 groß. Er hat nur an zwei Seiten 
Fenster, an der einen Längsseite 6 große und 
lichte unö an der einen Breitseite zwei eben 
solche, zwischen denen der Fahnenstand sich be 
finden wird. Die Mitte der fensterlosen Längs 
seite ist von einem Kamin eingenommen, um 
den sich zur Dämmerstunde die Jungen zu 
sammenfinden. Die Decke des Raumes bildet 
zugleich das Dach des Hauses, in das man durch 
eine offene Halle eintritt. Hinter der offenen 
Halle liegt ein Führerzimmer, in dem sich ein 
Herd befindet. Ein weiterer Raum nimmt dann 
Wasch- und Toiletteanlagen auf. Das Holz 
haus erhält ein freundliches Aussehen da 
durch, daß die Außenwände grün gebeizt wer 
den — die Maserung des Holzes bleibt so er 
halten — und das Dach aus Pappe in roter 
Farbe gehalten wird. Ueber die offene Ein 
gangshalle ist ein Aufbau gesetzt, der einen 
Fahnenmast trägt. Das Bauwerk gliedert sich 
so fabelhaft in das ganze Landschaftsbilö ein. 
Und dann erfährt man auch von den Erfol 
gen, die die HI. hier beim Bau ihres Heimes 
hatte. Sie fand die denkbar günstigste Unter 
stützung der Behörden. Die Baupläne wurden 
von dem Saßnitzer Gemeindebaumeister aus 
gearbeitet, die Berechnungen unö Kostenan 
schläge wurden ebenfalls von ihm angefertigt. 
Mit freundlicher Beratung stand man den 
Jungen in jeder Weise zur Verfügung unö 
Spenden ermöglichten, daß der Bau sofort in 
Angriff genommen werden konnte. 
Wenn man oben auf dem Lenzberge steht, 
über Saßnitz und die weite See auf der einen 
Seite und über Wasser und Hügel, Wälder u. 
Felder auf der anderen Seite hinblickt, dann 
fühlt man, ein günstigerer Platz konnte für 
dieses Heim kaum beschafft werden. Es ist be 
stimmt eines der schönst gelegenen Gefolg 
schaftsheime der HI. in Deutschland. Der Rei 
sende aber, der mit der Bahn oder mit dem 
Auto vom Festlande her Saßnitz zuführt, weiß, 
daß er seinem Ziele nahe ist, wenn er vom 
hohen Lenzberge in einer frischen Brise die 
Fahne der deutschen Jugend flattern sieht. Und 
so wird ganz unvermittelt, auf einmal und 
ganz zwangsläufig, dieses Heim ein Wahr 
zeichen des Verkehrspunktes auf Rügen, Saß 
nitz, werden. 
Aber nicht nur in Saßnitz ersteht ein Heim, 
nein, alle 6 Gefolgschaften Rügens werden ein 
solches erhalten. In Sellin und in Puttbus 
lvarten die Jungen schon darauf, die vorlie 
genden Pläne in die Tat umzusetzen. Alles in 
allem: Rügen ist im Heimbau voran. 
schob, und sein Mund sperrte sich weit auf. 
Er gähnte. Rudi kam von der Seeseite von 
seinem Rundgang, denn sie waren ja Wache, 
und trat an den Aschenhaufen. In seinem 
Gesicht blinzelte ein klein wenig Verschlagen 
heit und ein kluger Gedanke. Er beugte sich 
zu seinen Kameraden herab. Lange flüsterten 
sie. Dann stand der Kleine auch auf, und lang 
sam schlichen sie zu den Zelten. 
Da stand vor jedem Zelt ein kleines Gerüst. 
An dem hingen in langer, sauber ausgerich 
teter Reihe die Kochgeschirre. Sie streckten ihre 
Hände aus,' schon hatten sie ein Kochgeschirr 
im Arm, der Deckel wurde abgestülpt und der 
Rand des tiefen Gefäßes an den Mund gesetzt. 
„Ihr verfluchten Kerls!" Wie ein Blitz des 
Himmels schlug dieser Fluch in die Glieder 
der beiden „Wachen". Aus Schreck ließ der 
Kleine das Geschirr fallen, und die schöne, 
tiefblaue Blaubeersuppe tropfte an seinem 
Hemd zur Hose herunter in den Sand. Mit 
Eilschritten, wirren Haaren und wütender 
Miene war der Stammführer schon an der 
Stelle. 
In den Zelten wachten die Jungen auf. 
Zweimal knallte es, und beide Male folgte ein 
demutsvolles: „Au, Au!" 
Gebietssportkrst örr 
Hiļîkķ-WgmK. 
Am 28. Oktober führt das Gebiet Norömark 
sein erstes Gebietssportfest durch. Es mag vie 
len Leuten fremd vorkommen, daß die HI. 
überhaupt ein Sportfest durchführt. Mancher 
meint, Sport sei ein Vorrecht der Turn- unö 
Sport-Vereine unö weiß vielleicht noch gar 
nicht, daß wir in der Hitler-Jugend auch Sport 
treiben. Aber gerade deshalb will die HI. diese 
Veranstaltung durchführen, um allen Ungläu 
bigen und Zweiflern zu beweisen, was die Hit 
ler-Jugend bereits in den VA Jahren rhres 
legalen Bestehens auf dem Gebiet der körper 
lichen Ertüchtigung geleistet hat. 
Allerdings sieht ein Sportfest der Hitler-Ju 
gend anders aus, als ein Sportfest irgend 
eines Vereines in früheren Jahren, denn schon 
die Form der Ertüchtigungsarbeit ist in den 
lYf Jahren der nationalsozialistischen Regie 
rung eine ganz andere geworden, weil sie von 
anderen Grundsätzen ausgeht. Leibesübungen 
sind für den Nationalsozialismus — und da 
mit für die HI. — nicht irgend ein Zeitver 
treib, nicht eine Sache, für die man sich, wenn 
man sie gut versteht, bei seinen lieben Mit 
menschen beliebt machen kann und „Die große 
Nummer", „Das Vereinsbaby", „Die Kanone" 
wird. Leibesübungen sind für uns ein Mittel 
zum Zweck. Leibesübungen treiben bedeutet 
für uns nicht nur Erziehung des Leibes, son 
dern Erziehung des ganzen Menschen vom 
Leibe aus. 
Man wirft der Hitler-Jugend oft vor, weil 
sie nun einmal andere Wege gehen will, als 
sie in den früheren Jahren auf dem Gebiete 
der Leibesübungen (sprich: des Sportes» von 
anderen Organisationen gegangen worden 
sind, sie würde immer in den Anfangsstadien, 
in den Kinderschuhen stecken bleiben, weil sie 
ja die Leistung und den Wettkampf verneine 
unö ablehne. Wenn man das allerdings be 
hauptet, befindet man sich in einem großen 
Irrtum, denn die Hitler-Jugend weiß sehr 
wohl den Wert des Kampfes und Wettkampfes 
zu schätzen. Sie schätzt auch die Leistung sehr 
hoch, allerdings macht sie einen Unterschied 
zwischen der Rekordleistung eines ^-beliebigen 
Menschen, der für diese Leistung sein Gehalt 
bezieht und der persönlichen Höchstleistung des 
Volksgenossen, der diese Leistung in den Dienst 
der Gemeinschaft stellt. 
Die kleinste Einheit der Hitler-Jugend, die 
Kameradschaftz die Jungenschaftz sie ist die 
Kampfgemeinschaft jedes einzelnen Jungen 
und damit die Einheit, die geschlossen zum 
Mannschaftskampf antritt. Was nützt es dieser 
Kameradschaft oder Jungenschaft, wenn sie 
einen guten Läufer hat oder einen guten 
Springer, was nützt es einer Wettkampf 
mannschaft, wenn sich in ihren Reihen zwei 
oder drei Kanonen befinden und die übrigen 
Wettkämpfer aus dem einen oder anderen Ge 
biet oder wohlmöglich aus allen Gebieten völlig 
versagen. Eine Kampfgemeinschaft, eine 
Truppe muß allerdings ausgebildet sein. Spe 
zialisten sind gut und manchmal notwendig, 
aber nur Spezialisten, die aus einer allgemei 
nen Grundausbildung hervorgegangen sind. 
Die Grundausbildung, die breite Basis ist die 
Hauptsache. Aus ihr erwachsen Spezialisten. 
„Nurspezialisten" ergeben niemals eine kampf 
fähige Gruppe. Die Wettkämpfe der Hitler- 
Jugend sind deshalb Mehrkämpfe. Mann 
schaftsmehrkümpfe, bei denen jeder einzelne 
Teilnehmer dazu erzogen wird, seine eigenen 
vielseitigen persönlichen Höchstleistungen in 
den Dienst seiner Kampfgemeinschaft, seiner 
Kameradschaft, seiner Jungenschaft zu stellen.
	        
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