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Von W. Hoeppener-Klatow
Fast alle Großmächte haben erheblichen Teilen ihrer Flotte den Befehl gegeben, in die
Gewässertes Fernen Ostens auszulaufen, um dort bei eventuellen Kampfhandlungen
zwischen Japan und Rußland den Schuh ihrer Staatsangehörigen, zugleich aber auch
den Schutz ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen zu übernehmen. Der Flotten
aufmarsch. der sich gegenwärtig im Fernen Osten vollzieht, scheint der beste Beweis
dafür zu sein, wie ungeheuer ernst die Lage dort ist
„Volldampf — voraus!"
Die schweren Panzerriesen der Großmächte auf dem Wege
nach Fernost
Anker auf . - .!
2n allen Erdteilen, auf denen seefah
rende Völker wohnen, klingt in diesen Tagen
das Kommando. Riesige, gepanzerte Festun
gen mit drohend starrenden Drillingstürmen,
die Stahlmasten breit über das Deck gestellt,
gespickt mit M.-Es. und Maschinenkanonen,
schwere Rauchschleier hinter sich ziehend: so
stampfen die Dreadnoughts der USA. durch
die See. Die Decks übersät mit Vomben-
und Jagdmaschinen, geschützt von der Meute
der Zerstörer: so ziehen die Flugzeugmutter
schiffe Großbritanniens gen Osten. Mit
kriegsstarker Besatzung, überladen bereits
mit Munition, sämtliche Schiffe klar zum
Gefecht: so liegt — aufgeregt aus grauen
Schloten qualmend — die japanische Flotte
in Niigata, in Najoja und dem durch die
weite Mudsubucht geschützten Aomori.
Das Ziel aller heißt: Fernost! Der Krieg
zwischen Japan und Rußland — sagen die
Sachverständigen — steht vor der Tür. Wer
nicht direkt beteiligt, entsendet seine Flotte
zum Schutz der Meißen, die in China, in
Mandschukuo, in Sibirien, dem Reich des
roten Zaren leben.
Demonstration - oder mehr?
Noch ist er, dieser Aufmarsch der großen
Weltflotten, nur eine Demonstration. Noch
drohen die langgezogenen Rohre der Dreh
türme nur. noch sind die schwer über der
See hängenden Rauchschleier nur eine War
nung an den, der es etwa wagen sollte, im
ewigen Kriegsgebiet des Fernen Ostens
Wann kehrt er wieder . . .?
Ein amerikanischer Panzerriese kurz vor dem
Auslaufen
ausgebrochen. Der
Draht berichtet von
Geheimabkommen, von
Verhandlungen zwi
schen Tokio und Lon
don, zwischen Paris
und Nanking, zwischen
Rußland und anderen
Mächten. Es ist nicht
abzusehen, was hier
^ .. ,,, Gerücht, was Wahr
st rst. Eins aber steht fest, daß im Osten
sich. Gewitter zusammenballen, die die
Kriegsflotten der Mächte keineswegs un
beteiligt an sich vorüberziehen lassen, son-
dein in denen sie — zum größten Teil
wenigstens — eine sehr aktive Rolle spielen
werden!
Echachtschiffe und !l-Boote drohen
Wieder taucht also für uns — so un
beteiligt das deutsche Volk am kommenden
Geschehen auch sein mag — die große Frage
auf: Welche Flotte ist die überlegene? Die
jenige, die über die stärksten Panzerriesen
verfügt, die die meisten ll-Voote besitzt, die
die schnellste Angriffswaffe hat?
Jedes Land hat sich hier auf eine andere
Taktik festgelegt, die am klarsten hervorgeht
aus einer Uebersicht über die Stärkeverhält-
Ltnd Deutschland...?
. Ungeheuerlich sind die Tonnagezahlen
dieser Riesenflotten, deren jede über schwim
mende Festungen von riesigen Ausmaßen
verfügt. Mit 1,24 Millionen Tonnen steht
Heute schon liegen die versiegelten Ee-
heimorders für die Kommandanten der
Panzerriesen an Bord, heute schon wissen
die Eeschwaderchefs, die „mit geheimem Ziel"
auslaufen, wo sie stationiert sein werden.
In den Munitionskammern liegen wartend
Letzter Appell vor der großen Reise
Die Offiziere und Mannschaften eines englischen Ostasien-Kreuzers während der letzten Besich
tigung in der Heimat
Heute noch Gäste eines französischen Kriegsschiffes . . .
, . . sind diese Farbigen morgen vielleicht schon seine erbitterten Gegner!
Rechte anzutasten, die die „weißen Mächte"
sich erwarben.
Aber: Wird es bei der Demonstration
bleiben? Handelt es sich bei den Flotten-
^usmärschen im Gelben Meer, vor Chinas
Küsten, wirklich nur um den Schutz der
Vriten, der Franzosen, der Amerikaner, die
bort sitzen und Handel treiben?
Man hört von ernsthaften Konflikten,
bis zwischen Amerika und der Sowjetunion
nisie der verschiedenen Seestreitkräfte.
Uebersicht ergibt folgendes Bild:
Schlacht
schiffe
Japan .... 9
USA 15
England ... 15
Frankreich ... 10
Italien .... 4
England — selbstverständlich — an der
Spitze, die Zahl seiner Einheiten (360
Schiffe) wird allerdings von den USA. mit
434 Schiffen weit übertroffen, denen aber
nur 1,09 Millionen Tonnen zur Verfügung
stehen. Es folgen: Japan mit 236 Schiffen
und 772 000 Tonnen, Frankreich mit 300
Schiffen und 614 000 Tonnen, Italien mit
294 Schiffen und 417 000 Tonnen.
Unwillkürlich drängt sich angesichts dieser
gigantischen Zahlen dem Betrachter die
Frage auf: „. . . und Deutschland?"
Abgesehen von den beiden 10 000-Tonnen-
Panzer-Schiffen „Deutschland" und „Admiral
Scheer" besitzt die Reichsmarine heute drei
Linienschiffe („Schleswig-Hol
stein", „Schlesien" „Hessen"),
fünf Kreuzer („Königsberg",
„Leipzig", „Karlsruhe", „Köln",
„Emden"), vier Halbflottillen
Torpedoboote, eine Halbflottille
Minensuchboote, eine Halbflot
tille Schnellboote, eine Halb
flottille Räumboote, das Schul
schiff „Eorch Fock" und das
Artillerieschulboot „Bremse".
Dazu: keine U-Boote, kei
nen Flugzeugträger, keine
Wasserflugzeuge!
Und das heißt dann: Gleich
berechtigung —
Die Geheimorders
liegen an Bord
Deutschland schaltet demnach
— darüber müssen wir uns
klar sein — für aktive Mit-
handlungen bei den kommen
den Konflikten in Fern-Ost
völlig aus. Den Rahm von
der Milch werden also die
großen „Neutralen" England,
Frankreich und Amerika ab
schöpfen, indes Japan, Ruß-
Diese land und China in mörderischen
Kämpfen verbluten.
Kreu- Zer- U- Mntter-
zer störer Boote schisse
die Granaten und Torpedos. Die Funk
stationen spielen.
„Anker auf!"
Die Flotten der Welt liegen unter Dampf'
oder sammeln sich schon — allerdings zögernd
noch — im Fernen Osten. Das Wetter
leuchten kommender Kämpfe zuckt am Hori
zont. Nur Deutschland steht abseits. Wir
wissen, was das heißt: Krieg! Wir haben
anderes zu tun, als Milliarden und Aber
milliarden, als die Blüte der Nation aufs
Spiel zu setzen, um „Prestigefragen", um
Vorteile, die erkauft werden können nur mit
Strömen von Blut. Mögen die anderen
kämpfen — Deutschland arbeitet.
««
„Zu siegen und zu sterben
Nachtaufnahme japanischer Truppen, die an Bord des
Transportschiffes gehen