Fähigkeiten Titukescus Anerkennung zollt,
Iprrcht von einem außenpolitischen Druck, für
öen das Blatt Berlin (!), Rom und Warschau
verantwortlich machen möchte.
"Excelsior" ist der Meinung, öaß öer Vorstoß
oes pvlnrschen Außenministers Beck in der
Mmderheitenfrage in Genf direkt zum Aus-
bruch öer Regierungskrise in Rumänien bei-
getragen habe. Titulescu habe wohl das Ge
fühl gehabt, in dieser Frage von seinem Mi-
msterprü,identen nicht energisch genug unter
stützt worden zu sein.
Hc
Tatarescu wird Dienstagmittag um 1 Uhr
vom König in Audienz empfangen,' er soll
hierbei schon die Liste der' neuen Regierungs-
mrtglieder vorlegen wollen. Gesprächsweise
£ f .. er şich I^hr zuversichtlich geäußert,' u. a.
erklärte er, daß er die Lösungsformel der
Regierungskrise bereits in der Tasche hätte,
vjn der nächsten Umgebung Tatarescus ver
tritt man die Auffassung, daß Tatarescu die
Regierung auch dann bilden werde, wenn sich
titulescu endgültig weigern sollte, das
Außenministerium zu übernehmen. In diesem
ö»-alle würde Tatarescu zumindest vorerst auch
das Auswärtige Amt leiten.
* * iS
Mlrittsheschlutz
der spanischen Regierung.
DNB. Madrid, 1. Okt. Die spanische Regie-
rung hat am Montagnachmittag ihren Rück
tritt beschlossen. Nach dreimonatiger Ferien
pause trat das Parlament unter umfassenden
Sicherheitsmaßnahmen der Polizei zusammen.
Ministerpräsident Samper nahm sofort das
Wort, um seine bisherige Politik zu rechtferti
gen. Anschließend erklärte der Führer öer
katholischen Volksaktion Gil Nobles, seine
Partei werde die Regierung nicht mehr unter
stützen. Die Kabinettsmitglieöer zogen sich
darauf zur Beratung zurück. Nach kurzer Zeit
teilte der Landwirtschaftsminister öer Presse
den Rücktrittsbeschluß der Regierung mit.
Der Ministerpräsident begab sich zum Präsi
denten öer Republik, der das Rücktrittsgesuch
des Gesamtkabinetts angenommen hat. Sam
per gab dem Staatspräsidenten den Rat, das
Parlament nicht aufzulösen, sondern aus ihm
eine Mehrheitsregierung auf der Grundlage
der radikalen Partei mit Einschluß der Agra
rier und der katholischen Volksaktion zu bil
den. Das Parlament hat sich bis zur Lösung
der Krise vertagt. Am Dienstag wird öer Prä
sident die Beratungen mit den Parteiführern
aufnehmen. Die polizeilichen Vorsichtsmaß
nahmen zur Verhinderung von marxistischen
Gewalttaten sind außerordentlich verstärkt
worden.
Şn turne Vorstoß Japans
Sur Sicherung seiner Wirtschaftliche» Stellung in China?
DD. London, 1. Oktober. Das unerwartete
Eintreffen des jetzigen Generalinspekteurs der
chinesischen Zölle in London, Sir Frederic
Maze, veranlaßt die englische Presse, sich mit
der Frage der Besetzung dieses Postens zu be
fassen. Es wird daraus ganz allgemein auf
eine grundlegende Veränderung in der Stel
lung des englischen Handelseinflusses im Fer
nen Osten geschlossen.
„Daily Expreß" spricht im Zusammenhang
mrt der plötzlichen Rückkehr des bisherigen
englischen Generalinspekteurs aus Schanghai
von einer Fühlungnahme Japans mit der chi
nesischen Regierung, wonach Japan den Ver
such unternommen habe, zum Generalinspek
teur öer chinesischen Zölle in Schanghai einen
Japaner bestelle« zu lassen. Es wird darauf
hingewiesen, daß dieser Posten über ein hal
bes Jahrhundert immer mit einem Engländer
besetzt worden sei. Es sei ein Erfolg der japa
nischen Bemühungen, daß Sir Frederic Maze
Schanghai so überraschend verlassen habe.
Falls die Ausführungen des „Daily Ex
preß" sich mit den Tatsachen decken, so würde
dies zweifellos einen Ausdruck öer Aktivität
öer japanischen Handelspolitik bedeuten. Man
erinnert sich in diesem Zusammenhang an die
Aufteilung der Märkte in den britischen Do
minien und Kolonien. England zog damals in
jeder Hinsicht den kürzeren, weil die japani
schen Unterhändler in der Lage waren, an
ihren Forderungen unbeirrbar festzuhalten.
Größe japmusche UM'ver.
Das Jnselreich demonstriert seine Militärmacht
AOD. Tokio, 30. September. Wie das große
japanische Blatt „Kokumin" mitteilt, werden
am 11. Oktober in drei japanischen Provinzen
große Uebungen öer japanischen Wehrmacht be
ginnen, die am 14. Oktober mit einer Parade
abgeschlossen werden sollen. An diesen Manö
vern wird ein großer Teil öer japanischen
Streitkräfte teilnehmen, wobei die eine Armee
unter dem Kommando des berühmten japani
schen Generals Abe unö die andere unter öer
Führung des ehemaligen Kriegsministers Ge
neral A r a k i stehen wird. Diesen Manövern
wird eine große politische Bedeutung beige
messen, um so mehr, als General Araki in der
letzten Zeit wiederholt als Oberkommandie
render der japanischen Armee in der Mand
schurei genannt worden ist. Das japanische
Blatt weist darauf hin, daß die Frage des Aus
baues öer japanischen Nationalverteidigung im
Hinblick auf das Jahr 193g, das als Schicksals
jahr für de« gesamten Fernen Osten angesehen
wird, und in Anbetracht der kommenden Flot
tenbesprechungen zwischen London, Washington
und Tokio weitestgehende Beachtung verdient.
t-CihU,
Moskau. Auf einer außerordentlichen Kon
ferenz der Direktoren der sowejetrussischen Ei
senbahnen rügte Verkehrskommissar Andre-
jew die Disziplinlosigkeit öer Arbeiterschaft, die
zahlreiche Unglücke in den vergangenen 9 Mo
naten verschuldet habe.
Peking. In der Stadt Tung-Tschu (Provinz
Schansin) wurden 15 Kommunisten wegen
Hochverrats hingerichtet.
Warschau. „Gazeta Polska" und „Kurjer Po-
ranny" erklären übereinstimmend, öaß die
Bestätigung der österreichischen Unabhängig
keit durch Frankreich, England und Italien
höchstens der Ausgangspunkt neuer schwieri
ger Verhandlungen geworden ist.
Newyork. Der Gewerkchsaftsführer Green
hat am Montag auf der Tagung der Gewerk
schaften in San Franzisko die Einführung öer
30-Stunden-Woche verlangt. Der von Roose
velt in seiner Rundfunkrede gemachte Vor
schlag eines Waffenstillstandes zwischen Ar
beitgebern und Arbeitnehmern hat in Gewerk
schaftskreisen eine günstige Aufnahme gefun
den.
RMzWenMe» im SoiDjdunion?
-i cn:* .... r» .. .t... *- .
*
Die jugoslawisch-bulgarische Annäherung
Die Besprechungen in Sofia bewegen sich in
einer Atmosphäre großer Herzlichkeit und voll-
ständrger Offenheit. Am Freitagabend drück
ten die Könige von Bulgarien und Jugosla
wien sowie ihre Minister beim Empfang km
Königspalast ihre lebhafte Befriedigung über
den Gang der Verhandlungen und die er
folgte Annäherung öer beiden Staaten aus,
die seit dem letzten Jahre große Fortschritte
zu verzeichnen habe. Es wurde wiederholt auf
die herrschende gegenseitige Aufrichtigkeit und
aus das Vertrauen auf eine freundschaftliche
Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse
hingewiesen.
* ' .
Ein 4llsacher Lebensretter zum Tobe
verurleill.
DNB. Wien, 1. Oktober. Das Loebener Mili
tärgericht verurteilte am Montag den 37jtth-
rigen Schuhmacher unö Bergführer Peter Pfi
ster wegen Aufruhrs und Verbrechens nach
dem Sprengstoffgesetz zum Tode durch den
Strang. Pfister hat am Abend des 25. Juli den
Gendarmerieposten in Admont (Steiermark)
überfallen und Schutzkorpsleute gefangen ge
nommen. Auch einzelne Bewohner wurden von
seiner Truppe festgenommen. Er hat außerdem
bei der Zerstörung einer Brücke mitgewirkt.
Wie er aussagte, sei er gerade an diesem Abend
mit einer Dame aus den Bergen zurückgekom
men. Es seien bereits Trupps in den Straßen
gewesen, die ihn zum Mittun aufgefordert hät
ten. Auf verschiedene Fragen antwortete er, er
sei seit fünf Jahren Bergführer, habe an 60
Rettungsexpeditionen teilgenommen und 4»
Menschen das Leben gerettet. Dafür seien ihm
das Grüne Kreuz für Lebensrettung, die Sil
berne Verdienstmedaille der Republik für Le
bensrettung unö das Ehrenzeichen des Deut
schen und Oesterreichischen Alpenvereins sowie
ein Anerkennungsschreiben des Bundespräst-
öenten Miklas verliehen worden.
Bergführer Pfister begnadigt.
Der zum Tode verurteilte Bergführer Peter
Pfister wurde zn fünfzehn Jahren schweren
Kerkers begnadigt.
Auf einer Führertagung der katholischen
Aktion in Wien hob der Vorsitzende öer Ak
tion, Hauptschriftleiter Dr. Funder, hervor,
daß der politische Katholizismus das Erbe öer
Christlich-Sozialen Partei zu übernehmen
habe.
Der neue deutsche Botschafter in Moskau,
Graf von der Schulenburg, ist gestern morgen
in der russischen Hauptstadtsteingetroffen.
DNB. Paris, 1. Okt. Ter Rigaer Sonder
berichterstatter öer halbamtlichen französischen
Nachrichtenagentur Havas macht sich zum
Sprachrohr gewisser Gerüchte, die von Reisen
den verbreitet werden, die nach längerem
Aufenthalt aus Moskau zurückgekehrt sind.
Danach, so schreibt öer Berichterstatter, kämpfe
die sowjetrussische Regierung augenblicklich
mit sehr großen Finanzschwierigkeiten. In
zahlreichen Betrieben hätten die Angestellten
und Beamten schon seit mehreren Monaten
kein Geld mehr bekommen. Im Laufe des
eptembers hätten Regierungsbeamte in den
Moskauer Geschäften alle Schmuckstücke, Edel
steine usw. beschlagnahmt. Die gleichen
Schwierigkeiten dehnten sich auch auf die
Finanzierung des Fünfjahresplanes aus.
Hierauf sei auch der Beschluß des Rates der
Volkskommissare zurückzuführen, wonach in
Zukunft jeder Neubauplan von der Regie
rung vorher genehmigt werden muß. Man
habe gerade in dieser Beziehung sehr viele
Betrügereien und Irrtümer aufgedeckt. Auf
alle Fälle, so schreibt öer Berichterstatter der
Havas-Agentur, nehme man in gut unterrich
teten Kreisen in Riga mit Sicherheit an, daß
die sowjetrussische Regierung ihre Bemühun
gen noch verstärken werde, um im Ausland
einen größeren Kredit zu erhalten.
* * *
Edens Reise nach Skandinavien.
DNB. London, 1. Okt. Wie jetzt amtlich mit
geteilt wird, hat Großsiegelbewahrer Eden von
der dänischen Regierung die Einladung erhal
ten, Dänemark in der Zeit vom 12. bis 14.
Oktober einen Besuch abzustatten. Eden hat
diese Einladung angenommen. Der Großsiegel
bewahrer wird London am 12. Oktober im
Flugzeug mit Kurs auf Kopenhagen verlassen,
von wo er am 14. Oktober nach Stockholm
abreisen wird. In Stockholm wird er sich vom
16.—17. Oktober aufhalten. Anschließend begibt
sich Eden nach Oslo, von wo er am 20. Okto
ber die Rückreise nach London antreten wird.
Eden wird auf seiner Reise von keiner ande
ren offiziellen Persönlichkeit begleitet sein. Als
Zweck öer Reise wird noch einmal angegeben,
daß es sich lediglich um den allgemeinen
Wunsch handelt, die Handelsbeziehungen zu
den Ländern der einladenden Negierungen
enger zu gestalten und um die Meinungen
über die Abrüstungsfrage austauschen zu
können.
* . *
Ein erster Schritt der Memelgaranlen.
DNB. Berlin, 1. Oktober. Die „Berliner
Börsenzeitung" meldet aus Tilsit: Wie hier
bekannt wird, sind die Vertreter der Unter
zeichnermächte des Memelabkommens, Eng
land, Frankreich und Italien, dieser Tage in
Kowno im litauischen Außenministerium vor
stellig geworden, um im Aufträge ihrer Regie
rungen gegen die litauischen Vertragsverlet
zungen im Memelgebiet Verwahrung einzu
legen. Wie zuverlässig verlautet, haben die
Vertreter der Mächte zum Ausdruck gebracht,
daß die Maßnahmen öer litauischen Regierung
im Memelgebiet bei ihren Regierungen größte
Besorgnis hervorgerufen hätten, und daß es
mit Rücksicht auf den auch in Genf eingenom
menen Standpunkt der Unverletzlichkeit öer
Verträge notwendig sei, die gesetzmäßigen Zu
stände im Memelgebiet unverzüglich wieder
herzustellen.
Der litauischen Regierung soll weiter die
Mitteilung gemacht worden sein, öaß mit der
Prüfung der kürzlich den Unterzeichnermäch
ten in Genf überreichten Memelbeschwerde ein
juristischer Ausschuß beauftragt worden sei.
Sollte es sich herausstellen, daß die Maßnah
men Litauens im Widerspruch zum Memel
statut ständen, so würden die Unterzeichner
mächte sofort weitere energische Schritte zur
Wiederherstellung des Rechtszustandes unter
nehmen.
Rcdakteurwechsel in Kopenhagen.
KNS. Das Kopenhagener Blatt „Dagens
Nyheder", dessen Weiterexistenz vor kurzem in
Frage gestellt wurde, ist durch Zuführung
neuen Kapitals über die Krise hinweggekom
men. Das neue Kapital soll von dem Verlag
Gyldendal und „Freunden des Blattes" her
rühren. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß der
langjährige außenpolitische Mitarbeiter des
Blattes, Nicolai Blädel, zum 1. Oktober
auf eigenen Wunsch ausgeschieden und zu
„Berlingske Tiöende" übergegangen ist. Sein
Nachfolger bei „Dagens Nyheder" wird der
cand. polit. Aaage Schoch, der Schriftleiter
an öer großen Aarhuser Zeitung „Jyllands-
posten" gewesen ist. (Vor der Zuführung des
neuen Kapitals schrieb man sehr sachlich über
Deutschland. Heute leider nicht mehr.)
• • *
ZolkskŞ Wwche öet Kitsche»
Lchillkià
Volksdeutsche Opferwoche der deutschen
Schulkinder.
Vor nunmehr fast 15 Jahren hat der VDA.
die reichsdeutschen Schulkinder aufgerufen,
Mittel für die Erhaltung öer schwer bedräng
ten deutschen Schulen im Ausland aufzubrin
gen. Aus kleinen Anfängen erwuchs die
„Volksdeutsche Opferwoche", an der jetzt alle
deutschen Schulkinder teilnehmen unö teilneh
men müssen, wenn die Mittel zusammenkom
men sollen, die zur Erhaltung des deutschen
Schulwesens im Ausland notwendig sind.
Die diesjährige Opferwoche findet vom 1. bis
15. Oktober statt. Sie ist keine öffentliche
Sammlung im üblichen Sinne, denn die
Schulkinder sammeln nur mit Ouittungs-
büchern in ihrem engeren Verwandten- unö
Bekanntenkreise.
Die Opferwoche fällt nicht unter das Sam-
melverbyt!
Alfred Rosenberg beim Appell des
Reichsschulungsamtes.
Sie ŞchàMkit Kr NrNP.
DNB. Berlin, 2. Okt. Im Sitzungssaal
öer „Bank der Arbeiter" in der Wallstraße
begann, wie der „V. B." meldet, am Mon
tagvormittag der Appell des Reichsschulungs
amtes. Teilnehmer sind neben den Mitarbei
tern des Reichsschulungsamtes unter ihrem
Leiter Dr. Frauenöorfer die Leiter öer
Reichsführerschule und öer Landesschulen der
NSDAP., ferner sämtliche Gauschulungs
leiter und die Leiter der Gauschulen oder ihre
Vertreter. Der Appell des Reichsschulungs
amts, der die nächsten Aufgaben zur Schulung
der Parteigenossenschaft und ihre Durchfüh
rung festsetzen soll, erhielt besondere Bedeu
tung durch die richtungweisende Ansprache
des Beauftragten des Führers für die welt
anschauliche Schulung der Partei, Reichsleiter
Alfred Rosenberg. Alfred Rosenberg zeigte
die großen Richtlinien der Schulungsarbeit
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf.
Heute, wo wir den Staat in seinen Schlüssel
stellungen übernommen haben, müßten wir
uns darüber klar sein, öaß die Fähigkeiten
und Kraftanstrengungen, die von uns von
1919 bis 1933 gefordert wurden, wesentlich
andere waren, als heute die Anforderungen
an uns alle. Unsere Aufgabe sei heute nicht
mehr polemischer Art, sondern liege in der
Ausgestaltung alles dessen, was im Kern zwar
in den vergangenen 14 Jahren vorhanden
war, was sich aber nicht überall habe ent
wickeln können. Die nationalsozialistische
Weltanschauung geht von wenigen Grund
sätzen und Postulaten aus. Diese sind aber
entscheidend für alle Gebiete des Lebens. Von
der Ausgestaltung dieser Grundsätze wird
Deutschlands Schicksal für alle Zukunft ab
hängen.
Diese große Aufgabe zu lösen, ist jetzt die
Schulungsarbeit der Bewegung berufen. Der
ganze Schulungsplan der Bewegung wird
weiter auszubauen sein und immer mehr eine
Vereinheitlichung für das ganze Reich eintre
ten, damit wir nach Jahr und Tag auf eine
durchgeschulte Parteigenossenschaft blicken
können.
* * *
Der Führer aus hem WWuser.
DNB. Sangerhausen, 1. Okt. Der Führer
trat am Montagvormittag im Kraftwagen
von Hannover aus die Rückfahrt von der
Erntedankfestfeier auf dem Bückeberg an. Die
Fahrt ging über Hildesheim in den Harz, über
dessen Berge der Herbst seine buntesten Far
ben ausgeschüttet hat. In einem Harzer Forst
hause wurde kurze Rast gemacht. Verhängte
auch zunächst dichter Nebel die Berge, so brach
doch am Nachmittag die Sonne durch die Wol
ken und schuf mit dem Herbstlaub der Bäume
ein Gemälde Gold in Gold. Ueber Nordhausen
ging die Fahrt dann in die Goldene Aue, auf
der in sattesten Farben die hohen Züge des
Kyffhäusergebirges stiegen. In zahlreichen
Serpentinen ging es dann empor zum Kamm
des deutschen Sagenberges, auf dem sich wuch
tig das 1896 geweihte Kyffhäuser-National-
denkmal erhob, das wohl eines der schönsten
und schönstgelegenen deutschen Denkmäler ist,
von dessen Höhe öer Blick -durchs Land
schweift, das deutsche Geschichte ist.
Der Führer besichtigte das dem Deutschen
Reichskriegerbund Kyffhäuser gehörende Na
tionaldenkmal in allen Einzelheiten, insbe
sondere auch die Ehrenhalle, in öer über
Opfersteinen die Fahnen der Kriegervereine
aus den Gebieten aufbewahrt werden, die
Versailles Deutschland nahm. In dieser Halle
befindet sich jetzt auch eine Gedenktafel für die
Gefallenen des Weltkrieges, der Freikorps
und öer Hitlerbewegung. ,
Eişenbchnuugîûļk m Polen.
Im Nebel aufeinandcrgefahre«.
DNB. Krakau, 2. Okt. (Eig. Funkmeldung.)
Die Schnellzüge Wien—Warschau und Döin
gen—Krakau sind heute morgen um 8 Uhr
in der Station Krzcszowice in dichtem Nebel
aufeinander gefahren. Nach den bisherigen
Feststellungen wurden 3 Personen getötet und
16 verletzt. Eine Untersuchungskommission hat
sich an den Unsallort begeben.
In wenigen Zeilen.
Die Saarkommission veröffentlicht eine neue
Verordnung, wonach den politischen Parteien
unter allen Umständen Räume für Abstim
mungsversammlungen zur Verfügung gestellt
werden müssen. Sollte sich herausstellen, daß
irgendeine Partei mit den Saalinhabern Ver
träge geschlossen hat, die verhindern sollen, daß
den politischen Gegnern geeignete Räume be
reitgestellt werden können, so sind die Kreis-
inspektoren der Abstimmungskommission er
mächtigt, von sich aus die nötigen Säle den
Parteien zuzuweisen. (Das gilt nur für die
Emigranten und Separatisten!)
61 Leiter von Kollektivbauernwirtschaften
unö Staatsgütern sind, nach einer Moskauer
Meldung, in den letzten 24 Stunden abgesetzt
worden. 38 von ihnen sind in Haft genom
men, da sie die Interessen des Staates geschL-
öigt haben Men« ...