Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

Fähigkeiten Titukescus Anerkennung zollt, 
Iprrcht von einem außenpolitischen Druck, für 
öen das Blatt Berlin (!), Rom und Warschau 
verantwortlich machen möchte. 
"Excelsior" ist der Meinung, öaß öer Vorstoß 
oes pvlnrschen Außenministers Beck in der 
Mmderheitenfrage in Genf direkt zum Aus- 
bruch öer Regierungskrise in Rumänien bei- 
getragen habe. Titulescu habe wohl das Ge 
fühl gehabt, in dieser Frage von seinem Mi- 
msterprü,identen nicht energisch genug unter 
stützt worden zu sein. 
Hc 
Tatarescu wird Dienstagmittag um 1 Uhr 
vom König in Audienz empfangen,' er soll 
hierbei schon die Liste der' neuen Regierungs- 
mrtglieder vorlegen wollen. Gesprächsweise 
£ f .. er şich I^hr zuversichtlich geäußert,' u. a. 
erklärte er, daß er die Lösungsformel der 
Regierungskrise bereits in der Tasche hätte, 
vjn der nächsten Umgebung Tatarescus ver 
tritt man die Auffassung, daß Tatarescu die 
Regierung auch dann bilden werde, wenn sich 
titulescu endgültig weigern sollte, das 
Außenministerium zu übernehmen. In diesem 
ö»-alle würde Tatarescu zumindest vorerst auch 
das Auswärtige Amt leiten. 
* * iS 
Mlrittsheschlutz 
der spanischen Regierung. 
DNB. Madrid, 1. Okt. Die spanische Regie- 
rung hat am Montagnachmittag ihren Rück 
tritt beschlossen. Nach dreimonatiger Ferien 
pause trat das Parlament unter umfassenden 
Sicherheitsmaßnahmen der Polizei zusammen. 
Ministerpräsident Samper nahm sofort das 
Wort, um seine bisherige Politik zu rechtferti 
gen. Anschließend erklärte der Führer öer 
katholischen Volksaktion Gil Nobles, seine 
Partei werde die Regierung nicht mehr unter 
stützen. Die Kabinettsmitglieöer zogen sich 
darauf zur Beratung zurück. Nach kurzer Zeit 
teilte der Landwirtschaftsminister öer Presse 
den Rücktrittsbeschluß der Regierung mit. 
Der Ministerpräsident begab sich zum Präsi 
denten öer Republik, der das Rücktrittsgesuch 
des Gesamtkabinetts angenommen hat. Sam 
per gab dem Staatspräsidenten den Rat, das 
Parlament nicht aufzulösen, sondern aus ihm 
eine Mehrheitsregierung auf der Grundlage 
der radikalen Partei mit Einschluß der Agra 
rier und der katholischen Volksaktion zu bil 
den. Das Parlament hat sich bis zur Lösung 
der Krise vertagt. Am Dienstag wird öer Prä 
sident die Beratungen mit den Parteiführern 
aufnehmen. Die polizeilichen Vorsichtsmaß 
nahmen zur Verhinderung von marxistischen 
Gewalttaten sind außerordentlich verstärkt 
worden. 
Şn turne Vorstoß Japans 
Sur Sicherung seiner Wirtschaftliche» Stellung in China? 
DD. London, 1. Oktober. Das unerwartete 
Eintreffen des jetzigen Generalinspekteurs der 
chinesischen Zölle in London, Sir Frederic 
Maze, veranlaßt die englische Presse, sich mit 
der Frage der Besetzung dieses Postens zu be 
fassen. Es wird daraus ganz allgemein auf 
eine grundlegende Veränderung in der Stel 
lung des englischen Handelseinflusses im Fer 
nen Osten geschlossen. 
„Daily Expreß" spricht im Zusammenhang 
mrt der plötzlichen Rückkehr des bisherigen 
englischen Generalinspekteurs aus Schanghai 
von einer Fühlungnahme Japans mit der chi 
nesischen Regierung, wonach Japan den Ver 
such unternommen habe, zum Generalinspek 
teur öer chinesischen Zölle in Schanghai einen 
Japaner bestelle« zu lassen. Es wird darauf 
hingewiesen, daß dieser Posten über ein hal 
bes Jahrhundert immer mit einem Engländer 
besetzt worden sei. Es sei ein Erfolg der japa 
nischen Bemühungen, daß Sir Frederic Maze 
Schanghai so überraschend verlassen habe. 
Falls die Ausführungen des „Daily Ex 
preß" sich mit den Tatsachen decken, so würde 
dies zweifellos einen Ausdruck öer Aktivität 
öer japanischen Handelspolitik bedeuten. Man 
erinnert sich in diesem Zusammenhang an die 
Aufteilung der Märkte in den britischen Do 
minien und Kolonien. England zog damals in 
jeder Hinsicht den kürzeren, weil die japani 
schen Unterhändler in der Lage waren, an 
ihren Forderungen unbeirrbar festzuhalten. 
Größe japmusche UM'ver. 
Das Jnselreich demonstriert seine Militärmacht 
AOD. Tokio, 30. September. Wie das große 
japanische Blatt „Kokumin" mitteilt, werden 
am 11. Oktober in drei japanischen Provinzen 
große Uebungen öer japanischen Wehrmacht be 
ginnen, die am 14. Oktober mit einer Parade 
abgeschlossen werden sollen. An diesen Manö 
vern wird ein großer Teil öer japanischen 
Streitkräfte teilnehmen, wobei die eine Armee 
unter dem Kommando des berühmten japani 
schen Generals Abe unö die andere unter öer 
Führung des ehemaligen Kriegsministers Ge 
neral A r a k i stehen wird. Diesen Manövern 
wird eine große politische Bedeutung beige 
messen, um so mehr, als General Araki in der 
letzten Zeit wiederholt als Oberkommandie 
render der japanischen Armee in der Mand 
schurei genannt worden ist. Das japanische 
Blatt weist darauf hin, daß die Frage des Aus 
baues öer japanischen Nationalverteidigung im 
Hinblick auf das Jahr 193g, das als Schicksals 
jahr für de« gesamten Fernen Osten angesehen 
wird, und in Anbetracht der kommenden Flot 
tenbesprechungen zwischen London, Washington 
und Tokio weitestgehende Beachtung verdient. 
t-CihU, 
Moskau. Auf einer außerordentlichen Kon 
ferenz der Direktoren der sowejetrussischen Ei 
senbahnen rügte Verkehrskommissar Andre- 
jew die Disziplinlosigkeit öer Arbeiterschaft, die 
zahlreiche Unglücke in den vergangenen 9 Mo 
naten verschuldet habe. 
Peking. In der Stadt Tung-Tschu (Provinz 
Schansin) wurden 15 Kommunisten wegen 
Hochverrats hingerichtet. 
Warschau. „Gazeta Polska" und „Kurjer Po- 
ranny" erklären übereinstimmend, öaß die 
Bestätigung der österreichischen Unabhängig 
keit durch Frankreich, England und Italien 
höchstens der Ausgangspunkt neuer schwieri 
ger Verhandlungen geworden ist. 
Newyork. Der Gewerkchsaftsführer Green 
hat am Montag auf der Tagung der Gewerk 
schaften in San Franzisko die Einführung öer 
30-Stunden-Woche verlangt. Der von Roose 
velt in seiner Rundfunkrede gemachte Vor 
schlag eines Waffenstillstandes zwischen Ar 
beitgebern und Arbeitnehmern hat in Gewerk 
schaftskreisen eine günstige Aufnahme gefun 
den. 
RMzWenMe» im SoiDjdunion? 
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* 
Die jugoslawisch-bulgarische Annäherung 
Die Besprechungen in Sofia bewegen sich in 
einer Atmosphäre großer Herzlichkeit und voll- 
ständrger Offenheit. Am Freitagabend drück 
ten die Könige von Bulgarien und Jugosla 
wien sowie ihre Minister beim Empfang km 
Königspalast ihre lebhafte Befriedigung über 
den Gang der Verhandlungen und die er 
folgte Annäherung öer beiden Staaten aus, 
die seit dem letzten Jahre große Fortschritte 
zu verzeichnen habe. Es wurde wiederholt auf 
die herrschende gegenseitige Aufrichtigkeit und 
aus das Vertrauen auf eine freundschaftliche 
Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse 
hingewiesen. 
* ' . 
Ein 4llsacher Lebensretter zum Tobe 
verurleill. 
DNB. Wien, 1. Oktober. Das Loebener Mili 
tärgericht verurteilte am Montag den 37jtth- 
rigen Schuhmacher unö Bergführer Peter Pfi 
ster wegen Aufruhrs und Verbrechens nach 
dem Sprengstoffgesetz zum Tode durch den 
Strang. Pfister hat am Abend des 25. Juli den 
Gendarmerieposten in Admont (Steiermark) 
überfallen und Schutzkorpsleute gefangen ge 
nommen. Auch einzelne Bewohner wurden von 
seiner Truppe festgenommen. Er hat außerdem 
bei der Zerstörung einer Brücke mitgewirkt. 
Wie er aussagte, sei er gerade an diesem Abend 
mit einer Dame aus den Bergen zurückgekom 
men. Es seien bereits Trupps in den Straßen 
gewesen, die ihn zum Mittun aufgefordert hät 
ten. Auf verschiedene Fragen antwortete er, er 
sei seit fünf Jahren Bergführer, habe an 60 
Rettungsexpeditionen teilgenommen und 4» 
Menschen das Leben gerettet. Dafür seien ihm 
das Grüne Kreuz für Lebensrettung, die Sil 
berne Verdienstmedaille der Republik für Le 
bensrettung unö das Ehrenzeichen des Deut 
schen und Oesterreichischen Alpenvereins sowie 
ein Anerkennungsschreiben des Bundespräst- 
öenten Miklas verliehen worden. 
Bergführer Pfister begnadigt. 
Der zum Tode verurteilte Bergführer Peter 
Pfister wurde zn fünfzehn Jahren schweren 
Kerkers begnadigt. 
Auf einer Führertagung der katholischen 
Aktion in Wien hob der Vorsitzende öer Ak 
tion, Hauptschriftleiter Dr. Funder, hervor, 
daß der politische Katholizismus das Erbe öer 
Christlich-Sozialen Partei zu übernehmen 
habe. 
Der neue deutsche Botschafter in Moskau, 
Graf von der Schulenburg, ist gestern morgen 
in der russischen Hauptstadtsteingetroffen. 
DNB. Paris, 1. Okt. Ter Rigaer Sonder 
berichterstatter öer halbamtlichen französischen 
Nachrichtenagentur Havas macht sich zum 
Sprachrohr gewisser Gerüchte, die von Reisen 
den verbreitet werden, die nach längerem 
Aufenthalt aus Moskau zurückgekehrt sind. 
Danach, so schreibt öer Berichterstatter, kämpfe 
die sowjetrussische Regierung augenblicklich 
mit sehr großen Finanzschwierigkeiten. In 
zahlreichen Betrieben hätten die Angestellten 
und Beamten schon seit mehreren Monaten 
kein Geld mehr bekommen. Im Laufe des 
eptembers hätten Regierungsbeamte in den 
Moskauer Geschäften alle Schmuckstücke, Edel 
steine usw. beschlagnahmt. Die gleichen 
Schwierigkeiten dehnten sich auch auf die 
Finanzierung des Fünfjahresplanes aus. 
Hierauf sei auch der Beschluß des Rates der 
Volkskommissare zurückzuführen, wonach in 
Zukunft jeder Neubauplan von der Regie 
rung vorher genehmigt werden muß. Man 
habe gerade in dieser Beziehung sehr viele 
Betrügereien und Irrtümer aufgedeckt. Auf 
alle Fälle, so schreibt öer Berichterstatter der 
Havas-Agentur, nehme man in gut unterrich 
teten Kreisen in Riga mit Sicherheit an, daß 
die sowjetrussische Regierung ihre Bemühun 
gen noch verstärken werde, um im Ausland 
einen größeren Kredit zu erhalten. 
* * * 
Edens Reise nach Skandinavien. 
DNB. London, 1. Okt. Wie jetzt amtlich mit 
geteilt wird, hat Großsiegelbewahrer Eden von 
der dänischen Regierung die Einladung erhal 
ten, Dänemark in der Zeit vom 12. bis 14. 
Oktober einen Besuch abzustatten. Eden hat 
diese Einladung angenommen. Der Großsiegel 
bewahrer wird London am 12. Oktober im 
Flugzeug mit Kurs auf Kopenhagen verlassen, 
von wo er am 14. Oktober nach Stockholm 
abreisen wird. In Stockholm wird er sich vom 
16.—17. Oktober aufhalten. Anschließend begibt 
sich Eden nach Oslo, von wo er am 20. Okto 
ber die Rückreise nach London antreten wird. 
Eden wird auf seiner Reise von keiner ande 
ren offiziellen Persönlichkeit begleitet sein. Als 
Zweck öer Reise wird noch einmal angegeben, 
daß es sich lediglich um den allgemeinen 
Wunsch handelt, die Handelsbeziehungen zu 
den Ländern der einladenden Negierungen 
enger zu gestalten und um die Meinungen 
über die Abrüstungsfrage austauschen zu 
können. 
* . * 
Ein erster Schritt der Memelgaranlen. 
DNB. Berlin, 1. Oktober. Die „Berliner 
Börsenzeitung" meldet aus Tilsit: Wie hier 
bekannt wird, sind die Vertreter der Unter 
zeichnermächte des Memelabkommens, Eng 
land, Frankreich und Italien, dieser Tage in 
Kowno im litauischen Außenministerium vor 
stellig geworden, um im Aufträge ihrer Regie 
rungen gegen die litauischen Vertragsverlet 
zungen im Memelgebiet Verwahrung einzu 
legen. Wie zuverlässig verlautet, haben die 
Vertreter der Mächte zum Ausdruck gebracht, 
daß die Maßnahmen öer litauischen Regierung 
im Memelgebiet bei ihren Regierungen größte 
Besorgnis hervorgerufen hätten, und daß es 
mit Rücksicht auf den auch in Genf eingenom 
menen Standpunkt der Unverletzlichkeit öer 
Verträge notwendig sei, die gesetzmäßigen Zu 
stände im Memelgebiet unverzüglich wieder 
herzustellen. 
Der litauischen Regierung soll weiter die 
Mitteilung gemacht worden sein, öaß mit der 
Prüfung der kürzlich den Unterzeichnermäch 
ten in Genf überreichten Memelbeschwerde ein 
juristischer Ausschuß beauftragt worden sei. 
Sollte es sich herausstellen, daß die Maßnah 
men Litauens im Widerspruch zum Memel 
statut ständen, so würden die Unterzeichner 
mächte sofort weitere energische Schritte zur 
Wiederherstellung des Rechtszustandes unter 
nehmen. 
Rcdakteurwechsel in Kopenhagen. 
KNS. Das Kopenhagener Blatt „Dagens 
Nyheder", dessen Weiterexistenz vor kurzem in 
Frage gestellt wurde, ist durch Zuführung 
neuen Kapitals über die Krise hinweggekom 
men. Das neue Kapital soll von dem Verlag 
Gyldendal und „Freunden des Blattes" her 
rühren. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß der 
langjährige außenpolitische Mitarbeiter des 
Blattes, Nicolai Blädel, zum 1. Oktober 
auf eigenen Wunsch ausgeschieden und zu 
„Berlingske Tiöende" übergegangen ist. Sein 
Nachfolger bei „Dagens Nyheder" wird der 
cand. polit. Aaage Schoch, der Schriftleiter 
an öer großen Aarhuser Zeitung „Jyllands- 
posten" gewesen ist. (Vor der Zuführung des 
neuen Kapitals schrieb man sehr sachlich über 
Deutschland. Heute leider nicht mehr.) 
• • * 
ZolkskŞ Wwche öet Kitsche» 
Lchillkià 
Volksdeutsche Opferwoche der deutschen 
Schulkinder. 
Vor nunmehr fast 15 Jahren hat der VDA. 
die reichsdeutschen Schulkinder aufgerufen, 
Mittel für die Erhaltung öer schwer bedräng 
ten deutschen Schulen im Ausland aufzubrin 
gen. Aus kleinen Anfängen erwuchs die 
„Volksdeutsche Opferwoche", an der jetzt alle 
deutschen Schulkinder teilnehmen unö teilneh 
men müssen, wenn die Mittel zusammenkom 
men sollen, die zur Erhaltung des deutschen 
Schulwesens im Ausland notwendig sind. 
Die diesjährige Opferwoche findet vom 1. bis 
15. Oktober statt. Sie ist keine öffentliche 
Sammlung im üblichen Sinne, denn die 
Schulkinder sammeln nur mit Ouittungs- 
büchern in ihrem engeren Verwandten- unö 
Bekanntenkreise. 
Die Opferwoche fällt nicht unter das Sam- 
melverbyt! 
Alfred Rosenberg beim Appell des 
Reichsschulungsamtes. 
Sie ŞchàMkit Kr NrNP. 
DNB. Berlin, 2. Okt. Im Sitzungssaal 
öer „Bank der Arbeiter" in der Wallstraße 
begann, wie der „V. B." meldet, am Mon 
tagvormittag der Appell des Reichsschulungs 
amtes. Teilnehmer sind neben den Mitarbei 
tern des Reichsschulungsamtes unter ihrem 
Leiter Dr. Frauenöorfer die Leiter öer 
Reichsführerschule und öer Landesschulen der 
NSDAP., ferner sämtliche Gauschulungs 
leiter und die Leiter der Gauschulen oder ihre 
Vertreter. Der Appell des Reichsschulungs 
amts, der die nächsten Aufgaben zur Schulung 
der Parteigenossenschaft und ihre Durchfüh 
rung festsetzen soll, erhielt besondere Bedeu 
tung durch die richtungweisende Ansprache 
des Beauftragten des Führers für die welt 
anschauliche Schulung der Partei, Reichsleiter 
Alfred Rosenberg. Alfred Rosenberg zeigte 
die großen Richtlinien der Schulungsarbeit 
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf. 
Heute, wo wir den Staat in seinen Schlüssel 
stellungen übernommen haben, müßten wir 
uns darüber klar sein, öaß die Fähigkeiten 
und Kraftanstrengungen, die von uns von 
1919 bis 1933 gefordert wurden, wesentlich 
andere waren, als heute die Anforderungen 
an uns alle. Unsere Aufgabe sei heute nicht 
mehr polemischer Art, sondern liege in der 
Ausgestaltung alles dessen, was im Kern zwar 
in den vergangenen 14 Jahren vorhanden 
war, was sich aber nicht überall habe ent 
wickeln können. Die nationalsozialistische 
Weltanschauung geht von wenigen Grund 
sätzen und Postulaten aus. Diese sind aber 
entscheidend für alle Gebiete des Lebens. Von 
der Ausgestaltung dieser Grundsätze wird 
Deutschlands Schicksal für alle Zukunft ab 
hängen. 
Diese große Aufgabe zu lösen, ist jetzt die 
Schulungsarbeit der Bewegung berufen. Der 
ganze Schulungsplan der Bewegung wird 
weiter auszubauen sein und immer mehr eine 
Vereinheitlichung für das ganze Reich eintre 
ten, damit wir nach Jahr und Tag auf eine 
durchgeschulte Parteigenossenschaft blicken 
können. 
* * * 
Der Führer aus hem WWuser. 
DNB. Sangerhausen, 1. Okt. Der Führer 
trat am Montagvormittag im Kraftwagen 
von Hannover aus die Rückfahrt von der 
Erntedankfestfeier auf dem Bückeberg an. Die 
Fahrt ging über Hildesheim in den Harz, über 
dessen Berge der Herbst seine buntesten Far 
ben ausgeschüttet hat. In einem Harzer Forst 
hause wurde kurze Rast gemacht. Verhängte 
auch zunächst dichter Nebel die Berge, so brach 
doch am Nachmittag die Sonne durch die Wol 
ken und schuf mit dem Herbstlaub der Bäume 
ein Gemälde Gold in Gold. Ueber Nordhausen 
ging die Fahrt dann in die Goldene Aue, auf 
der in sattesten Farben die hohen Züge des 
Kyffhäusergebirges stiegen. In zahlreichen 
Serpentinen ging es dann empor zum Kamm 
des deutschen Sagenberges, auf dem sich wuch 
tig das 1896 geweihte Kyffhäuser-National- 
denkmal erhob, das wohl eines der schönsten 
und schönstgelegenen deutschen Denkmäler ist, 
von dessen Höhe öer Blick -durchs Land 
schweift, das deutsche Geschichte ist. 
Der Führer besichtigte das dem Deutschen 
Reichskriegerbund Kyffhäuser gehörende Na 
tionaldenkmal in allen Einzelheiten, insbe 
sondere auch die Ehrenhalle, in öer über 
Opfersteinen die Fahnen der Kriegervereine 
aus den Gebieten aufbewahrt werden, die 
Versailles Deutschland nahm. In dieser Halle 
befindet sich jetzt auch eine Gedenktafel für die 
Gefallenen des Weltkrieges, der Freikorps 
und öer Hitlerbewegung. , 
Eişenbchnuugîûļk m Polen. 
Im Nebel aufeinandcrgefahre«. 
DNB. Krakau, 2. Okt. (Eig. Funkmeldung.) 
Die Schnellzüge Wien—Warschau und Döin 
gen—Krakau sind heute morgen um 8 Uhr 
in der Station Krzcszowice in dichtem Nebel 
aufeinander gefahren. Nach den bisherigen 
Feststellungen wurden 3 Personen getötet und 
16 verletzt. Eine Untersuchungskommission hat 
sich an den Unsallort begeben. 
In wenigen Zeilen. 
Die Saarkommission veröffentlicht eine neue 
Verordnung, wonach den politischen Parteien 
unter allen Umständen Räume für Abstim 
mungsversammlungen zur Verfügung gestellt 
werden müssen. Sollte sich herausstellen, daß 
irgendeine Partei mit den Saalinhabern Ver 
träge geschlossen hat, die verhindern sollen, daß 
den politischen Gegnern geeignete Räume be 
reitgestellt werden können, so sind die Kreis- 
inspektoren der Abstimmungskommission er 
mächtigt, von sich aus die nötigen Säle den 
Parteien zuzuweisen. (Das gilt nur für die 
Emigranten und Separatisten!) 
61 Leiter von Kollektivbauernwirtschaften 
unö Staatsgütern sind, nach einer Moskauer 
Meldung, in den letzten 24 Stunden abgesetzt 
worden. 38 von ihnen sind in Haft genom 
men, da sie die Interessen des Staates geschL- 
öigt haben Men« ...
	        
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