Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 4)

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l)ai, wie bekannt, der König drei Schüsse er 
halten, denen er erlegen ist. 
Havas meldet weiter aus Marseille, daß der 
Attentäter, ein etwa lOjähriger gutgekleideter 
Mann, von der Polizei niedergeschossen wor 
den sei. Er wurde in einen Kiosk geschafft und 
gab noch Lebenszeichen von sich. Die Polizei 
hatte große Mühe, die auf das höchste erregte 
Zuschauermenge zurückzudrängen. 
^Gelegentlich des Empfanges des Königs von 
Südslawien waren außerordentliche polizei 
liche Sicherungsmatznahmen getroffen worden. 
Mehr als 200 Rundschreiben mit den Licht 
bildern der verdächtigen Personen waren an 
die für die Aufrechterhaltung der Ordnung be 
stimmten Behörden verschickt worden. Außer 
dem hatte man in sämtlichen Marseiller und 
Pariser Hotels Nachforschungen nach verdüch 
tigen Elementen angestellt. 
DNB. Berlin, g. Okt. Staatssekretär Meist 
ner sprach Dienstagabend im Aufträge des 
Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler bei 
dem südslawischen Gesandten und dem fran 
zösischen Botschafter vor, um ihnen das Beileid 
des Führers zu dem Tode des südslawischen 
Königs und des französischen Außenministers 
anszndrücken. 
Jas Beiteiö des Führers. 
Beileidstelegramm des Führers 
an die Königin von Südslawien. 
DNB. Berlin, 9. Okt. Der Führer und 
Reichskanzler hat an die Königin von Süd 
slawien folgendes Beileidstelegramm gesandt: 
Tieferschüttert durch die Nachricht von dem 
fluchwürdigen Attentat, dem Seine Majestät 
der König zum Opfer gefallen ist, bitte ich Eure 
Majestät, den Ausdruck meines aufrichtigen 
Beileides entgegenzunehmen und der Anteil 
nahme des ganzen deutschen Volkes versichert 
zu sein. 
gez. Adolf Hitler, Deutscher Reichskanzler. 
Der Führer und Reichskanzler hat an den 
Präsidenten der französischen Republik folgen 
des Beileidstelegramm gesandt: 
Soeben erreicht mich die Nachricht, daß der 
französische Minister des Auswärtigen, Herr 
Barthou, den Verletzungen erlegen ist, die er 
bei dem fluchwürdigen Verbrechen in Mar 
seille erlitten hatte. Eurer Exzellenz spreche 
ich, zugleich im Namen des deutschen Volkes, 
die aufrichtigst empfundene Anteilnahme aus. 
Adolf Hitler, 
Deutscher Reichskanzler. 
Der deutsche Geschäftsträger, Botschaftsrat 
Forster, hat sich sofort nach Bekanntwerden der 
ersten Nachrichten über den tödlichen Verlauf 
des Anschlages auf die südslawische Gesandt 
schaft begeben, um sein Beileid zum Ausdruck 
zu bringen. In Vertretung des beurlaubten 
deutschen Generalkonsuls hat Vizekonsul Zim 
mermann in Marseille dem südslawischen Kon 
sul einen Beileidsbesuch abgestattet. 
Der Eindruck 
auf die Belgrader Bevölkerung. 
Die Nachricht von der Ermordung des 
Königs Alexander traf in Belgrad in den 
Abendstunden des Dienstag ein, wurde aber 
nicht veröffentlicht. Trotzdem sickerten aber 
Gerüchte durch und verbreiteten sich wie ein 
Lauffeuer durch die Stadt. Gleichzeitig wur 
den die Telefon- und Telegraphenleitungen 
mit dem Ausland und mit der Provinz unter 
brochen. Da niemand genaues über den An 
schlag wußte, entstand in der Bevölkerung 
Verwirrung. Alle Kinos unterbrachen ihre 
Vorstellungen, und alle Gaststätten wurden 
geschlossen. Die Straßen wurden sofort durch 
die gesamte Gendarmerie besetzt und die öffent 
lichen Gebäude durch starke Posten gesichert. 
Da in den Straßen ein lebhafter Abendverkehr 
herrschte, kam es an einigen Stellen zu großen 
Stauungen. Schließlich eilten die Menschen in 
unbestimmter Furcht so rasch wie möglich in 
ihre Wohnungen. Eine halbe Stunde später 
waren die Straßen fast menschenleer. 
Der Ministerrat trat nach dem Eintreffen 
der ersten Nachricht sofort zusammen, um die 
nötigen Beschlüsse zu fassen. Die Beratungen 
des Ministerrats dauern um 2 Uhr nachts noch 
an. Inzwischen war wenig genaues festzustel 
len. Nur die Rundfunkhörer, die mit ihren 
Apparaten das Ausland erreichen können, 
konnten sich in den Abendstunden ein Bild 
machen. Der größte Teil der hauptstädtischen 
Bevölkerung aber wußte nur, daß der König 
tot war. Als die erste Verwirrung des Volkes 
gewichen war, brach die große Empörung 
durch. 
» * 
König Alexander, dessen Fähigkeiten in den 
letzten Jahren auch von Zweiflern anerkannt 
wurden, hat sich großer Beliebtheit in Süd 
slawien erfreut, insbesondere seine Annähe 
rungspolitik an Bulgarien hatte den Beifall 
der gesamten südslawischen Bevölkerung. Die 
Massen sahen in Alexander nicht nur den 
Soldatenkönig, der alle Feldzüge mitgemacht 
hatte, sondern auch den großen Staatsmann, 
der die Einigung der südslawischen Stämme 
verwirklicht hatte und eben im Begriff war, 
durch die Versöhnung mit Italien das Werk 
zu krönen. Das Volk sah in ihm den starken 
Mann, der den Staat durch schwerste Gefah 
ren innen- und außenpolitischer mit 
Merer Hand leitete. 
besagen, daß sich der Tod des Generals 
Georges nicht bestätigt. Er schwebt allerdings 
in Lebensgefahr. Die Zahl der Todesopfer 
beläuft sich bisher auf drei. Außer König 
Alexander und Außenminister Barthou ist der 
Polizeibeamte G a l y getötet worden, der 
von dem Attentäter niedergeschossen wurde, 
als er ihn auf dem Weg zum Wagen des 
Königs anhalten wollte. Verletzt sind weiter 
noch drei Männer, vier Frauen und ein 
vierzehnjähriger Junge. Für die Absperrung 
waren 1200 Polizeibeamte, 190 Kriminal 
beamte, 120 Gendarmen sowie aktive Soldaten 
aufgeboten worden. Ter Mörder ist seinen 
Verletzungen erlegen. Die Untersuchung der 
Leiche führte zu einer sehr interessanten Ent 
deckung. Er hatte eine Tätowierung am 
linken Unterarm mit einer Buchstabenab 
kürzung der Worte „Freiheit oder Tod". Diese 
Tätowierung soll das Zeichen der mazedoni 
sche« Komitadschis sein. Nach neueren Mel 
dungen dürfte es sich nur um einen Attentäter 
handeln. Uebrigens ist sofort polizeiliche Be 
wachung für den südslawischen Thronfolger in 
England angeordnet worden. 
Königin Maria ist von der Todesnachricht 
im Sonderzug auf der Fahrt nach Paris ver 
ständigt worden. Sie befand sich nicht in Be 
gleitung ihres Gatten, da sie die Seereise 
wegen starker Seekrankheit unterbrechen 
mußte. Königin Maria hat sich rwch Marseille 
begeben und ist sofort zur Präfektur geleitet 
worden, wo die Leiche des Königs aufgebahrt 
liegt. Sie wird wahrscheinlich sofort nach 
Belgrad zurückkehren. 
In Paris ist es zu Kundgebungen gegen die 
französischen Polizei gekommen. Dabei kam es 
zu Schlägereien zwischen rechtsstehenden Kund 
gebern und marxistisch-kommunistischen Ele 
menten. In den französischen Zeitungen kommt 
einhellig die große Entrüstung über den An 
schlag zum Ausdruck. Man spricht von der 
Notwendigkeit, die weitverbreitete Unruhe in 
der Welt zu beseitigen. Eine Anzahl Blätter 
richten stärkste Angriffe gegen die französische 
Sicherheitspolizei, die so unfähig und so ver 
brecherisch sei, daß sie zulasse, daß ein so un 
geheuerliches Attentat den Boden Frankreichs 
beflecke. Verschiedene Zeitungen fordern den 
Gesamtrücktritt des französischen Kabinetts. 
Doumergue solle Gelegenheit haben, eine Ne 
gierung zu bilden, die fähig sei, mit Ehre und 
Sauberkeit zu regieren. 
Ueber die letzten Augenblicke des französi 
schen Außenministers Barthou wird bekannt, 
daß er sich gleich nach der Einlieferung in das 
Krankenhaus erkundigte, wie es dem König 
von Südslawien ergangen sei. Man verheim 
lichte ihm den Tod des Königs und Barthou 
gab seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß 
diesem nichts geschehen sei. Die letzten Worte 
des Außenministers waren: „Ich habe Schmer 
zen, gebt mir zu trinken!" 
Auch die Londoner Zeitungen verurteilen 
das abscheuliche Verbrechen von Marseille. 
Man sagt u. a., eine Partei habe Rache geübt 
an einem König, der sein Land mit starker 
Hand gelenkt und sich dabei Feinde gemacht 
habe. Barthou sei mitten in wichtigen Ver 
handlungen niedergestreckt worden. Er sei der 
wahre Leiter des französischen Kabinetts ge 
wesen, ein entschlossener Manrider Wirklich 
keit. eSin Einfluß sei gerade in dem Augen 
blick aus der europäischen Diplomatie entfernt 
worden, wo er im Begriffe war, die langwie 
rigen Meinungsverschiedenheiten zwischen sei 
nem Lande und Italien zu schlichten. Lloyd 
George stellte fest, daß die Beweggründe für 
das Attentat auf König Alexander offenbar 
innenpolitischer Art waren. 
toil Icplft I. m Msl«ien, 
der in der Nacht zum Freitag vergangener 
Woche Belgrad verlassen hatte, um Paris 
einen Besuch abzustatten, wurde am 16. De 
zember 1888 in Cetinje als zweiter Sohn des 
damaligen Präsidenten und nachmaligen Kö 
nigs Peter Karageorgewitsch geboren. Seine 
erste Ausbildung genoß er im russischen Ka 
dettenkorps. Nachdem sein Vater im Jahre 
1903 zum König von Serbien gewählt worden 
war, kam Alexander nach Belgrad, wo er sich 
später staatsrechtlichen Studien widmete. Im 
Jahre 1909 wurde Alexander zum Thronfolger 
ausgerufen, nachdem sein älterer Bruder Ge 
org abgedankt hatte. Von nun an widmete er 
sich vor allem der Armee. Im ersten Balkan 
kriege im Jahre 1912 übernahm er das Kom 
mando der 1. serbischen Armee und siegte in der 
Schlacht von Kumanowo. Als König Peter 
schwer erkrankte, übernahm Alexander am 
24. Juni 1914 die Regentschaft. Nach dem Tode 
seines Vaters bestieg er im Jahre 1921 als 
König der Serben, Kroaten und Slowenen den 
Thron. Er leistete am 29. Juni 1921 den Eid 
auf die Veitstag-Berfassung, die er am 6. Ja 
nuar 1929 außer Kraft setzte. Mit Hilfe des 
Kabinetts Zivkowitsch führte er die absolute 
Regierungsform ein. 
Die konstitutionelle Regierungsform wurde 
im September 1931 jedoch wieder eingeführt, 
nachdem bereits am 3. Oktober 1929 der Name 
des Königreiches der Serben, Kroaten und 
Slovenen in die Bezeichnung Königreich Süd- 
lawien umgeändert worden war. Die Grund 
züge der neuen Verfassung wurden prokla 
miert. Anfang 1932 verzichtete der König auf 
vier Millionen Dinar seiner Zivilliste. Im 
Jahre 1933 begann Alexander sich praktisch mit 
der Balkanpolitik zu befassen. Er besuchte in 
diesem Jahre den König von Rumänien, 
prach König Boris von Bulgarien bei einer 
Durchreise in Belgrad und führte im Septem 
ber 1933 eine Balkanrunöreise durch. Am 24. 
September 1933 war er beim König von Ru 
mänien in Sinanja, am 3. Oktober beim König 
von Bulgarien in Varna und am 4. Oktober 
bei Kemal Pascha in Istanbul. Diese Reise 
land unter dem Leitspruch: „Ter Balkan den 
Balkanvölkern." Sie hatte eine Anzahl von 
Friedens- und Freundschaftsverträgen zur 
Folge, darunter den am 9. Februar 1934 abge 
schlossenen Balkanpakt. Mit Ausnahme von 
Bulgarien unterzeichneten diesen Vertrag 
Südslawien, Griechenland, Rumänien und die 
Türkei. Als im Juni 1934 Sowjetrußland 
von der Tschechoslowakei und Rumänien an 
erkannt wurde, schloß sich Südslawien diesem 
Schritt nicht an. 
Im Jahre 1922 hatte König Alexander sich 
mit Maria, der zweiten Tochter König Ferdi 
nands von Rumänien, vermählt. Dieser Ehe 
ind drei Söhne entsprossen. 
ander I. als Peter H. am 11. Oktober den Thron 
Südslawiens besteigt. 
In der Proklamation an das Volk hierzu 
heißt es: Unser großer König Alexander I. ist 
als Opfer eines : erbärmlichen Anschlages am 
9. Oktober um 4 Uhr in Marseille verstorben. 
Der Märtyrerkönig hat mit seinem Blut sein 
Friedenswerk besiegelt, für das er seine Reise 
in das verbündete Frankreich unternommen 
hatte. Die letzten Worte, die König Alexander 
Der 11jährige Kronprinz Peter von Süd 
slawien hätte in der Sandroyd-Schule 
Surrey noch 2 Jahre als Zögling leben sollet 
Als der Schuldirektor durch einen telefonische" 
Anruf verständigt wurde, nahm der 
Prinz gerade an Schulspielen teil. Es wur^ 
beschlossen, ihm die große Aenderung, die i" 
seinem Leben eingetreten ist, erst am Mb 
wochvormittag bekannt zu geben. Prinz Peb 
ging daher völlig ahnungslos zu Bett. Einst 
weilen steht nur fest, daß der Prinz zum 
gräbnis seines Vaters nach Südslawien şş 
rückkehren wird. Wahrscheinlich wird daN" 
seine Erziehung in Südslawien durch Privat 
unterricht fortgesetzt werden. 
MfchuW às Begentschafķsraļes. 
DNB. Belgrad, 10. Okt. (Eig. FunkmeM' 
In Anwesenheit von Prinz Paul, Ministen 
Präsident Uzunowitsch, dem Belgrader Statt 
kommanöanten, Kommandant der königliche" 
Garde, General Giwkowitsch, und dem Flûş 
adjutanten des verstorbenen Königs Alexande- 
wuröe die Testamentseröffnung vorgenoin 
men. In dem Testament hat König Alexanşş 
während der Minderjährigkeit des Kö 
Da 
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Peter zu Regenten eingesetzt: Prinz Past 
Karageorgewitsch, den Senator und ehemall 
gen Minister Dr. Zeöenko Stankt 
witsch und den Ban der Banschaft SstN' 
Dr. Ivo Perowitsch. Als Nachfolger w. 
Prinz Paul ist der kommandierende Genets 
A 
und militärische Befehlshaber von Velgen 
T o m i t s ch, für Senator Stankowitsch tö 
Senator Banjanin und für PerowiĢ 
Senator Z e tz bestimmt worden. 
Der Ministerrat hat anläßlich des tragisch^ 
Todes des Königs Alexander eine Landes 
trauer von 6 Monaten festgesetzt. 
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Doumergue Außenmimsier. 
Bis zur endgültigen Regelung der Nachfolgt 
Barthous hat Ministerpräsideut DoumergN' 
die Leitung des französischen Außenminister 
ums übernommen. 
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Was sonst noch in der Politik? 
MîļàerschMîW in HorîitgaL 
DNB. Paris, 9. Oktober. Die Blätter be 
richten aus Lissabon, daß die Polizei einer 
Militärverschwörung auf die Spur gekommen 
sei, durch die die portugiesische Regierung ge 
stürzt werden sollte. Als Haupträüelsführer 
wird ein dem Präsidenten der Republik eng 
befreundeter General genannt. Minister 
präsident Salazar hat sofort den Kriegs 
marine- und den Kriegsminister zu einer 
Besprechung gebeten und der Polizeileitung, 
sowie den Kriegshäfen und Flotteneinheiten 
und sämtlichen Garnisonen Anweisung gege 
ben, für die Aufrechterhaltung der Ordnung 
zu sorgen. Mehrere Offiziere aus Lissabon, 
Oporto und anderen Städten sollen ihre Gar 
nison gewechselt haben. Mehrere Verhaftun 
gen sind vorgenommen worden. 
* * * 
Buhe 
Der Bachsslger König Alexanders. 
Der Nachfolger des in Marseille einem 
Mordanschlag zum Opfer gefallenen Königs 
Alexanders von Südslawien, Prinz Peter, be 
endet sich zur Zeit in einem College in Eng 
land. Er ist 11 Jahre alt. 
Die „Agence Avala" kündigte in einer amt 
lichen Verlautbarung an, daß der älteste Sohn 
HO itt Marjeill? Verstorbenen Königs Alex- 
m Madrid und Bntcdotta. 
DNB. Madrid, 9. Okt. Madrid ist während 
des Vormittags und des frühen Nachmittags 
des Dienstags verhältnismäßig ruhig geblie 
ben. Außer einigen kurzen Schießereien am 
Rande der Hauptstadt, über deren Auswir 
kungen bisher nichts bekannt geworden ist, er 
eigneten sich keine bedeutenderen Ueberfälle. 
Trotz der dringenden Aufforderung durch die 
Regierung an die städtischen Arbeiter und An 
gestellten, sich sofort wieder an ihrer Arbeits 
stätte einzufinden, wenn sie nicht ihres Arbeits 
platzes verlustig gehen wollten, ist diesem Be 
fehl nur in sehr beschränktem Umfange Folge 
geleistet worden. Straßenbahnen, wie Auto 
busse verkehren nur teilweise und nicht mit 
eigenem Personal. Wie verlautet, haben auch 
die übrigen Arbeiter nur an einigen Stellen 
die Arbeit wieder aufgenommen. 
In Barcelona soll vollständig Ruhe herr 
schen und die Arbeit ihren normalen Fortgang 
nehmen. 
Auch Schießereien sind hier nicht mehr vor 
gekommen. In Asturien und im Baskenland 
dagegen setzt sich der Feldzug der Truppen 
gegen die Aufständischen fort. Es ist aber an 
zunehmen, daß in Kürze auch die letzten 
Festungen der Revolutionäre genommen sein 
werden. 
DNB. Madrid, 9. Okt. Die Dienstagnach 
mittag im Kongreßhause einberufene Sitzung 
des spanischen Parlamentes gestaltete sich zu 
einer großen Vertrauenskundgebung für den 
spanischen Ministerpräsidenten Lerroux und 
sein Kabinett. 
Einem Antrage wurde einmütig zugestimmt, 
nach dem in Spanien die Todesstrafe wieder 
eingeführt wird. Dies kommt in Betracht bei 
Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz, in 
Fällen hei bewaffnetem Angriff aus has 
menschliche Leben und in Fällen von schwere^ 
Raub. 
* * * 
Wilm ļrMrļ um Litauen. 
DNB! Köwno, 9. Oktober. Ganz Lita^ 
beging am Dienstag zum 14. Male ^ 
Trauertag aus Anlaß der Besetzung K 
Wilna-Gebiets durch die Polen. Aus diesig 
Anlaß fanden im ganzen Lande Kundgeb^ 
gen statt, bei denen zum unermüdlichen Ķaşş 
für die Wiedergewinnung des verlorenen 
bietes aufgefordert wurde. Staatliche şş 
private Gebäude trugen TrauerbeflagguM 
Um 12 Uhr mittags ruhte eine Minute ^ 
gesamte Verkehr. 
In wenigen Zeilen. 
Zum neuen kommissarischen Leiter der 
desstelle Hamburg des Reichsministeriums ŗ 
Bolksaufklärung und Propaganda ist der 
herige Gaupropagandaleiter Pg. Hauschildt 
nannt worden. 
stattete gestern ^ 
Reichsminister Rust 
Kardinalerzbischof von Ungarn Szereöi £ 
dem Schlosse Esztergom einen offiziellen M 
such ab. Dort fand eine längere freunösch^ 
liche Aussprache zwischen dem Kardinalerz, 
schof und dem Reichserziehungsminister f^L 
Zum Gesandten Oesterreichs in Rom rvşş, 
der bisherige österreichische Gesandte in Blw 
rest, Bollgruber, ernannt. , 
In Madrid wurden im Laufe des Dienst 
insgesamt 270 Verhaftungen vorgenomv", 
und zahlreiche Maschinenpistolen und anô^ 
Waffen beschlagnahmt. «, 
Zu Schießereien zwischen Polizei und ş 
ständischen kam es in Cordoba und Bilo^ 
Mehrere Tote und Verwundete sind dort» 
verzeichnen. , 
Die Zulassung der Juden zum University 
studium in Litauen stößt auf wachse^. 
Schwierigkeiten. Während noch vor zwei ķ 
ren fast 80 Prozent der Mediziner Jstst^, 
waren, ist in diesem Jahre wegen 
erfüllung der gestellten Anforderungen ŗ, 
einziger Jude mehr aufgenommen wlşş,, 
Bei den anderen Fakultäten liegen die 
hältnisse ähnlich. (l 
Der seit Sonntagmittag vermißte Minist. 
Präsident Galilo Solis aus Panama ist rjļj 
von einem amerikanischen Heeresflugzeug % 
der Insel Rey im Golf von Panama şş.,/ 
den worden. Solis Hat auf der Insel eine A 
landung vornehmen müssen. M \ 
17 Verschwörer sind in Mexiko vttpy 
worden. Sie sollen kirchlichen Kreisen nah^ 
hen. Ihnen wird die Vorbereitung eines rckü 
Ausstandes vorgeworfen. '1 
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