Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

Eden in Paris erfolglos 
Frankreich wieder am Scheideweg 
der die Musik der Vorökapelle vom unteren 
Deck überträgt. 
Von hier oben ist öer Blick noch freier. Der 
Kieler Hafen präsentiert sich zum Ausklang 
öer Kieler Woche in schönstem Licht. Zahl 
reiche Segler unö Paddler umschwärmen die 
„Königsberg", die Insassen winken herauf 
und werden wiedergegrüßt. Möwen umkrei 
sen ständig das mächtige Schiss, das sich in der 
sanften Dünung ganz leise wiegt, eben gerade 
so viel, um dem Fest die letzte seemännische 
Note zu geben: man tanzt auf merklich 
schwankendem Boden. 
Tie Zeit vergeht im Fluge. Liebenswür 
digste Gastfreundlichkeit, eine weltbekannte 
Tugend der deutschen Marine, läßt die Stun 
den zu Minuten werden. Zum Schluß spielt 
die Kapelle das Deutschland- und das Horst- 
Wessel-Lied, alles erhebt sich und hört die 
Nationalhymnen mit deutschem Gruß an. Das 
Gefühl der Feierlichkeit dieses Augenblicks 
erhebt uns, die wir hier im Angesicht der 
Geschützrohre der „Königsberg" den Klängen 
lauschen, unter denen unser Vaterland seiner 
neuen Größe entgegengeht. 
* 9 9 
Fronttämpsertresieil 
in Brighton 
DNB. Brighton, 23. Juni. Die deutschen 
Frontkämpfer legten am Sonntag nach einem 
Gedächtnisgottesdienst einen Kranz am städti 
schen Kriegerdenkmal nieder. Der Abord 
nungsführer Kleinkorres drückte in einer 
Rede den Wunsch aus, daß aus den Gräbern 
öer Kriegsgefallenen eine neue deutsch-engli 
sche Verständigung erwachsen möge. 
Am Nachmittag marschierten die englischen 
und deutschen Frontkämpfer mit ihren Fah 
nen zum Heldenfriedhof, um die dort beer 
digten deutschen Frontkämpfer zu ehren. 
Im Verlauf des Treffens haben die Orts 
gruppe Brighton der British Legion und die 
deutschen Frontkämpfer folgendes Telegramm 
an den Führer gesandt: 
„Die zu diesem ersten Treffen in Brighton 
vereinigten englischen und deutschen Front 
kämpfer senden dem Führer des Deutschen 
Reiches, ihrem Frontkameraden Adolf Hitler, 
herzlichste Grüße." 
Das deutsch-englische Frontkämpfertreffen 
erreichte am Sonnabendabend einen festlichen 
Höhepunkt auf einem vom englischen Front 
kämpferverband „British Legion" veranstalte 
ten Bankett. 
Hunderte von englischen Frontkämpfern so 
wie der Unterhausabgeordnete von Brighton, 
Sir Cooper Rawson, öer Bürgermeister von 
Brighton, General Lloyd und andere waren 
erschienen. Auch der Landesgruppenführer der 
NSDAP., Bene, war anwesend. 
Zu Beginn der Veranstaltung wurde unter 
großem Beifall ein Glückwunschtelegramm 
des Prinzen von Wales verlesen. Nach einem 
schweigenden Toast auf die Kriegsgefallenen 
sprach als Vertreter des deutschen Botschafters 
Botschaftsrat Fürst Bismarck. Die deutschen 
Besucher, so erklärte er u. a., seien tief gerührt 
über die Zeichen der wirklichen Freundschaft, 
die ihnen von ihren englischen Kameraden zu 
teil wurden. Die Begrüßung in England habe 
alle Erwartungen übertroffen, und die deut 
schen Besucher würden sich ihr ganzes. Leben 
daran erinnern. Niemand sei so berechtigt, die 
Hand der Freundschaft auszustrecken und Ver 
gangenes vergangen sein zu lassen wie die 
Frontkämpfer, die alle Schrecken des Krieges 
durchgemacht hätten. Unter großem Beifall 
erklärte Fürst Bismarck, Deutschland und Eng 
land hätten nur einmal in ihrer Geschichte 
gegeneinander gekämpft, und diese Katastro 
phe dürfe sich niemals wiederholen. 
Nach einem Sieg-Heil der deutschen Besucher 
auf ihre Gastgeber setzte sich auch der englische 
Frontkümpfer-Hauptmann Me. Cabe für eine 
festere und stärkere deutsch-englische Freund 
schaft ein. Die englischen Gastgeber brachten 
dann ein dreifaches Hipp-Hipp-Hurra auf die 
Gäste aus und sangen zu ihren Ehren das 
Lied „Er ist ein fröhlicher, guter Kamerad." 
Der Führer öer deutschen Abordnung, Wal 
ter Kleinkorres, sagte in einer Ansprache u. a., 
die deutschen Frontsoldaten Hütten nach ihrer 
Rückkehr aus dem Weltkrieg Auflösung und 
Zerrüttung vorgefunden. Adolf Hitler habe 
Deutschland vom Untergang errettet und die 
neue Volksgemeinschaft geschaffen. Die anwe 
senden deutschen Frontkämpfer seien die Frie 
densbote» des neuen Deutschlands. 
Unter großem Beifall der Anwesenden wur 
de Walter Kleinkorres zum Ehrenmitglied der 
.British Legion, Abteilung Brighton, ernannt. 
Ein Vertreter der British Legion übergab dem 
deutschen Konsul von Pultitz die Papiere, die 
bei einem gefallenen deutschen Soldaten auf 
gefunden worden waren, um sie seinen Hin 
terbliebenen zukommen zu lassen. Der Unter 
hausabgeordnete Sir Cooper Rawson erklär 
te: Ich glaube, daß diese Versammlung eine 
weitreichende Wirkung haben wird. 
Zum Schluß der Veranstaltung wurden 
deutsche und englische Volkslieder gesungen, 
und alle Anwesenden beschlossen den Abend bei 
Tanz und gemütlichem Beisammensein. 
* 
Im Verlaufe des deutsch-englischen Front 
kämpfertreffens in Brighton hat die Bunöes- 
leitung öer Reichsvereinigung ehemaliger 
Kriegsgefangener die Ortsgruppe Brighton 
der British Legion zu einem Gegenbesuch in 
Deutschland im September eingeladen. 
Die Verhandlungen zwischen Laval und 
Eden in Paris sind eine englisch-französische 
Angelegenheit. Sie gehen uns nur etwas an, 
insofern sie das Londoner Abkommen vom 
18. Juni berühren. Der englische Völker 
bundsminister, der inzwischen in Rom einge 
troffen ist und erst am Donnerstag mit dem 
Ergebnis öer Besprechungen mit Mussolini 
wieder in Paris eintreffen wird, hat ange 
sichts öer noch immer völlig starren französi 
schen Haltung bisher keinen Fortschritt er 
zielen können, der über die Darstellung der 
beiderseitigen ^Standpunkte hinausgegangen 
wäre. Es hat sich wahrend der zweitägigen 
Pariser Besprechungen gezeigt, daß maßgeb 
liche Männer Frankreichs sich noch immer in 
der Rolle eines europäischen Aufsehers gefal 
len, obwohl das, gemessen am heutigen Stand 
der Dinge, ein Anachronismus geworden ist. 
Mit ermüdender Gleichförmigkeit, die durch 
die ständige Wiederholung veralteter Begriffe 
nicht beweiskräftiger wird, werden die abge 
leierten Schlagworte von der „kollektiven 
Sicherheit", vom „Grundsatz der Einheits 
front" (gegen Deutschland, versteht sich), vom 
Grundsatz des gegenseitigen Beistandes, von 
automatischen Aktionen, von der Kontrolle der 
Luftstreitkräfte und vor allem von der „Front 
der internationalen Zusammenarbeit von 
Stresa" unter ständiger Bezugnahme auf die 
Londoner Beschlüsse vom 3. Februar vorge 
bracht. Diese Schlagworte sind heute zum 
allergrößten Teil längst eine Archivangelegen 
heit geworden. Aber sie beherrschen die fran 
zösische Diktion, wie die Besprechungen mit 
Eden wieder zeigen, noch immer so stark, daß 
daraus mit aller Klarheit immer wieder nur 
der einzige Leitgedanke der französischen 
Außenpolitik hervorgeht: daß nach wie vor 
die Intentionen der französischen Politik im 
Verein mit dem französischen Staatenblock 
in Europa maßgebend sein sollen und daß 
dritte Mächte die von Paris formulierten 
Beschlüsse auch dann vorbehaltlos anzuneh 
men haben, wenn sie etwa der Form halber 
zu einer abschließenden Sitzung der Mächte 
unter dem Vorsitz Frankreichs zugelassen 
werden. Zweifellos hat ein Staatsmann von 
öer Befähigung Lavals die Durchsetzung einer 
solchen europäischen Diktaturpolitik schon als 
unmöglich angesehen, wenn er vor sich selbst 
ehrlich ist. Aber hier zeigt sich an ihm, wie 
sehr er — bessere Einsicht und guten Willen 
einmal vorausgesetzt — dem in Frankreich 
noch immer herrschenden Spiel der Parteien 
verhaftet ist, wie das auch die Vorgänge bei 
seiner Kabinettsbildung und die Zusammen 
setzung seiner Regierung erneut gezeigt 
haben. 
Man hat sich jetzt in Paris in seiner Unzu 
gänglichkeit gegenüber allen Vernunftgrün- 
öen auch dadurch nicht beirren lassen, daß bei 
spielsweise England in der Flottenfrage in 
aller Form darauf hingewiesen hat, daß eine 
weitere Erhöhung der französischen Flotten 
stärke mit den guten Beziehungen zwischen 
den beiden Ländern nicht zu vereinen sein 
würde. Man geht wohl nicht fehl in der An 
nahme, daß darin eine deutliche Anspielung 
unter anderem auf die französischen Pläne 
öer Kiellegung weiterer 35 000-Tonnen- 
Schiffe liegt, zu denen man in Paris ur 
sprünglich den italienischen Schlachtkreuzer- 
bau dieser Tonnage als Vorwand genommen 
hatte. Es bleibt nun abzuwarten, ob Herr 
Eden aus Rom mit Besprechungsergebnissen 
zurückkehren wird, die Herrn Laval ein we 
nigstens teilweises Einlenken angezeigt. er 
scheinen lassen, nachdem die Unterlagen seiner 
bisherigen Politik (Londoner Beschlüsse vom 
3. Februar, die „Front von Stresa" unö das 
Genfer „Urteil" vom 17. April) durch die 
Praxis hinfällig geworden sind. 
Im übrigen muß man, wenn England^jetzt 
in Paris auch seiner neuen Politik der Frie 
denssicherung durch zwei- oder mehrseitige 
Verträge treu geblieben ist, aller Voraussicht 
nach mit Kompromissen unter den drei West 
mächten rechnen, da manche Kreise, vor allem 
in Paris, glauben, die Beschlüsse vom 3. Febr. 
noch immer als bindend ansehen zu müssen. 
* 
Wir fügen die eigentlichen Meldungen über 
die Reise Edens an. 
Rach der Rückkehr aus Rom 
neue Aussprache in Paris. 
Paris, 22. Juni. Die Aussprache Laval— 
Eden ist am Sonnabendmittag um 12 Uhr 
wiederaufgenommen worden,- sie wurde durch 
ein Frühstück unterbrochen und ging nach 15 
Uhr zu Ende. Laval hat im Anschluß daran 
heute der Presse eine Erklärung abgegeben, 
die folgendermaßen lautet: 
„Ich habe mit Eden alle erforderlichen Er 
klärungen über das zwischen England und 
Deutschland zustandegekommene Flottenab 
kommen ausgetauscht. Wir haben ferner die 
europäischen Fragen behandelt, die sich aus der 
augenblicklich internationalen Lage ergeben. 
Auch haben wir unter Bezugnahme auf die 
Londoner Erklärung vom 3. Februar die Form 
geprüft, die der Zusammenarbeit beider Regie 
rungen gegeben werden soll. Uns schien erfor 
derlich, praktische Mittel zur Lösung aller Fra 
gen zu finden, die in London behandelt wur 
den und die nicht nur unsere'beiden Länder, 
sondern auch dritte europäische Mächte interes 
sieren. Eden hat seiner Regierung Mitteilung 
gemacht. Ich werde mit ihm nach seiner Rück 
kehr aus Rom eine neue Unterredung haben. 
Eden und ich stimmen in der Erkenntnis über 
ein, daß Frankreich und England ihrer ge 
meinsamen Pflicht treu bleiben: Ars das 
engste an dem Ausbau des europäischer Frie 
dens durch Erhöhung der kollektiven Sicherheit 
zu arbeiten." 
9 9 @ 
Heros fit derrtsch-französische 
Verständigung 
DNB. Paris, 23. Juni. In der „Victoire" 
tritt Herve erneut für eine deutsch-französische 
Verständigung ein und erklärt, daß eine 
deutsch-französische Versöhnung weder zum 
Nachteil von Polen oder Italien noch auf dem 
Rücken Sowjetrußlands erfolgen würde. Dem 
Beispiele Englands folgend solle Frankreich 
mit Deutschland Frieden machen, nicht aus 
Angst vor Deutschland, sondern weil Frank 
reich mehr zu tun habe, als sich alle 30 oder 40 
Jahre mit einem großen Nachbarvolk gegen 
seitig abzuwürgen. 
9*9 
dstS WußköMMMM. 
Ueber den Abschluß der Flottenverhandlun 
gen wurde folgendes Kommunique ausgege 
ben: 
Die Besprechungen zwischen den deutschen 
und den englischen Vertretern seit der Veröf 
fentlichung des Notenwechsels vom 18. Juni 
haben in demselben freundschaftlichen Geiste 
wie die früheren Besprechungen mit anderen 
Regierungen stattgefunden. Ein umfassender 
Meinungsaustausch fand über Fragen wie zu 
künftige qualitative Begrenzungen und zu 
künftige Bauprogramme statt, und eine Dar 
legung sowohl der Stellungnahme Deutsch 
lands als auch öer Vorschläge der englischen 
Regierung bezüglich eines zukünftigen allge 
meinen Abkommens über Flottenbegrenzung 
wird vertraulich den Regierungen der anderen 
interessierten Mächte in den zukünftigen Be 
sprechungen deren Vertretern mitgeteilt. Der 
Meinungsaustausch zwischen der deutschen und 
der englischen Regierung hat selbstverständlich 
provisorischen Charakter, da spätere Entschei 
dungen auf einer zukünftigen internationalen 
Flottenkonferenz von der Haltung anderer 
Mächte abhängen. 
;tïpi der »mische» Slolfenabacânuag 
London, 22. Juni. Die deutsche Flottenabord 
nung gab zu Ehren der englischen Abordnung 
ein Frühstück im Carlton-Hotel, an dem u. a. 
teilnahmen der englische Außenminister Sir 
Samuel H o a r e, der Admiral der Flotte Sir 
A. E. M. Chatfield, der Staatssekretär 
C r a i g i e, der Admiral Sir James Little, 
Kapitän Panchurst, Commander Clarke 
und Commander G. Hughes Hallet. Von 
deutscher Seite nahmen außer der deutschen 
Abordnung teil der Botschafter von H o e s ch, 
Botschaftsrat Fürst Bismarck, Militär 
attaches Freiherr Geyr von Schweppen- 
bürg, Legationssekretär Dr. von S ch er 
st e n b e r g und Attachee Dr. Fritz Ran 
dolph. 
Rückkehr der deukschen UMndelMļion 
Ribbentrop erstattet dem Führer Bericht. 
DNB. Hamburg, 23. Juni. Die deutsche 
Flottendelegation kehrte heute von London 
nach Deutschland zurück und traf um 14.30 Uhr 
mit dem Flugzeug in Hamburg ein, wo Bot 
schafter v. Ribbentrop dem Führer in Anwe 
senheit des Oberbefehlshabers der Kriegsma 
rine, Admiral Naeder, sowie der Mitglieder 
der Delegation, Konteradmiral Schuster und 
Kapitän Kiderlen, Bericht erstattete. 
Eden in Paris. 
Der englische Völkerbunösminister ist in 
öer französischen Hauptstadt eingetroffen. 
Auf unserem Bilde wird er von dem französi 
schen Ministerpräsidenten Laval (rechts!) bes 
grüßt. MeWyork-Timesj K.j. j 
Beginn der Nordischen Tagnng 
Reichssormerrivendfeier der deutschen Jugend 
DNB. Travemünde, 24. Juni. (Eig. Funk 
meldung.) Am Sonntagnachmittag fand im 
Teutsch-nordischen Schriftstellerhaus Trave 
münde" anläßlich der nordischen Tagung 
in Tee-Empfang statt, zu dem sich Reichs 
eiter Alfred Rosenberg, der Remchs- 
ngendführer Baldur von Schirach, der 
Bürgermeister von Lübeck, Bre^chsler, 
Vertreter der Partei, SA. und SS., sowie 
ährende Persönlichkeiten des Geisteslebens 
er nordischen Länder und Deutschlands ein- 
efunden hatten. 
Der Leiter öer Nordischen Gesellschaft, Dr. 
koines, begrüßte die Gäste und wies auf 
ie engen Beziehungen zwischen Deutschland 
md dem Norden hin. 
Sodann ergriff der Präsident der Reichs 
chrifttumskammer, Dr. Hans Friedrich 
S l u n ck, das Wort und gab bekannt, daß ein 
mamburger Kaufmann, der nicht genannt sein 
oill, unter dem Namen „Hanseatische Stif- 
ung" eine Schenkung erlassen habe, die dem 
-chrifttum zugute kommen solle. Es handelt 
ich bei dieser Stiftung um eine Summe, die 
inen Betrag von 30 000 MM jährlich für das 
-chrifttum verfügbar macht. Je 10 000 MM 
ollen für ein besonderes Werk der angelsäch- 
ischen, der großniederländischen und der nor- 
äschen Länder bereitgestellt werden. 
* 
Die deutsch-nordische Woche wurde gestern 
ibend sinn- und eindrucksvoll durch eine groß 
angelegte Sonnenwendfeier auf öer schön an- 
,elegten, an der Lübecker Meeresbucht gelege- 
men Hermannshöhe eröffnet. 800 Feuer waren 
mm die ganze Lübecker Bucht während der Mit 
ternacht in einem gewaltigen Kranz entzündet. 
Der stille, sternklare Himmel, an dessem öst 
lichen Horizont erst bei Beginn der Feier die 
ilutrote Halbmondscheibe sichtbar wurde, bot 
ünen weiteren prachtvollen Rahmen für die 
Zeier, in deren Mittelpunkt eine Feuerrede 
)es Reichsjugendführers Baldur von Schirach 
land. Als Gäste waren neben vielen hervor 
ragenden Persönlichkeiten aus dem Norden u. 
m. auch der Gauleiter, Oberpräsident Lohse, 
und aus Berlin der Reichsleiter Rosenberg 
erschienen. Die Veranstaltung war von Zehn 
tausenden von Menschen besucht. 
In seiner Feuerreöe führte der Reichs 
jugendführer Baldur von Schirach u. a. aus: 
Angesichts dieser lodernden Flammen ge 
loben wir, gleich dem Feuer vor uns, uns rein 
selbstlos zu verzehren im Dienste für unsere 
ewige deutsche Heimat. Gerade heute an dieser 
stillen Stunde unserer Weihefeier heißt es für 
uns erneut, Bekenntnis abzulegen zu dem hö 
heren Gesetz des Kampfes um die Einheit und 
um die Reinheit. Wie die reine Flamme vor 
Euch sich selbst verzehrt im Kampf gegen die 
Finsternis der Nacht, so sollst auch Du, deutsche 
Jugend, rein und selbstlos das Licht Deines 
Glaubens an Deutschland durch Nacht unö 
Dunkel tragen. Bekenne über Konfessionen 
und Klassen die ewige Wahrheit Deines Glau 
bens an den von Gott gesandten Führer und 
seine Fahne. Eine ganz besondere Ehre und 
Freude für uns ist es, in dieser Stunde alle 
die zu grüßen, die von den nordischen Län 
dern hierher geeilt sind, um mit uns diese 
Feierstunde zu erleben. Hier am Ufer öer Ost 
see, die mehr ist als ein Meer, die eine Idee 
bedeutet, die für uns Verpflichtung und For 
derung für die Zukunft ist, begrüßen wir freu 
dig unsere Brüder im Geist, die hier unter 
uns weilen. Wir gedenken in Ehrfurcht ganz 
besonders jenes großen Einsamen, Knud 
Hamsun, der in seinem Buch „Segen der Erde" 
ein Glaubens- und Bekenntnisbuch auch für 
die deutsche Jugend geschaffen hat. In Liebe 
und Verehrung neigen wir uns vor dieser 
größten dichterischen Offenbarung des nordi 
schen Genius in unserer Zeit . . . 
Zum Schluß sagte Baldur von Schirach: 
Von der Ostsee bis zu den Feuern an der Saar, 
von den Feuern in den Bergen bis zu den 
Feuern in den Ebenen grüßt in Adolf Hitler 
Deutschland den Allmächtigen, der dieses Land 
so sichtbar gesegnet hat. 
Die eindrucksvolle Feier endete mit einem 
Sieaüeil auf den Führer.
	        
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