Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

torse ujie ^utuiiuyruua. rin vies er Wettfahrt 
nahmen 46 Ausgleichsjachten aller Gruppen 
teil, Sie bei Len guten Winbverhältnisien gute 
Fahrt machen konnten. Die Boote trafen nach 
mittags zwischen 3 und 7 Uhr in Eckernförde 
ein, wo ihnen durch die Stadt ein herzlicher 
Empfang bereitet wurde. Den Preis der Stadt 
Eckernförde, der für die K. R.-Jacht, welche die 
größte Durchschnittsgeschwinöigkeit erreichte, 
ausgeschrieben war, erhielt die Ausgleichs 
jacht „Schelm" (R. Wallis, Kiel). Die Jachten 
traten am Freitag den Rückweg an. 
Der Busly-Erinnerungspreis fiel am Frei 
tag an Holland, und zwar wieder an die zwölf 
Fuß -Dingi- Jacht „Borreltje" (Eigner: H. 
CoopS) von der Wasiersportvereenigingen Loß- 
drecht). Die erzielte Zeit beträgt 1:24:58. 
Im Senatspreis der Stadt Hamburg siegte 
die Olympia-Jolle „O. G. 84" (Blankenburg, 
Kiel, KSB.). 
Der Führer und Reichskanzler hat für die 
Kieler Woche 1935 einen weiteren Preis ge 
stiftet, um den in vier Olympiaklassen gestrit 
ten werden soll. Und zwar ist er gegeben für 
den nach internationaler Prozentberechnung 
besten deutschen Steuermann einer dieser vier 
Klassen. 
Reichskriegsminister von Blomberg, der 
während der Kieler Woche in Kiel weilt, be 
suchte am Freitag das Marineehrenmal in 
Laboe. 
* 
Geständnis des Mörders. 
Altona, 21. Juni. Der wegen sittlicher Ver 
fehlungen in Untersuchungshaft befindliche 
und als Täter in der Mordsache Am Brun 
nenhof 3 in Altona verdächtige Otto Krepp 
hat unter der Last der in unermüdlicher Arbeit 
von der Kriminalpolizei herbeigeschafften Be 
weismittel nach langem Verhör ein Geständ 
nis abgelegt. Hiernach will Krepp die Tat 
allein ausgeführt haben. Als Tatwerkzeug be 
zeichnet er einen Hammer, der bei der Tatort 
besichtigung von der Kriminalpolizei gefunden 
ist. Die Kleidungsstücke hat Krepp dem ermor 
deten Dibbern abgenommen und zum Teil 
versetzt oder verkauft. Der gleichfalls festge 
nommene Walter Opitz bestreitet seine Betei 
ligung. 
* 
Kiel, 21. Juni. Falsche Fünfmarkstücke. In 
den letzten Tagen wurden in Kiel falsche Fünf 
markstücke alter Art mit dem Prägezeichen 
„F 1927" und „F 1928" angehalten, die an 
ihrem hellen Aussehen und leichteren Gewicht 
als unecht erkenntlich sind. Die Stücke sind in 
neuversilbertem Zustande in Umlauf gesetzt 
worden. — Ihr Sündenregister. Die beiden 
Jugendlichen, die, wie berichtet, in Neusteil 
festgenommen wurden, gestanden nach länge 
rem Leugnen ihre Untaten ein. Sie sind aus 
Kronsberg (Hannover) entflohen und kamen 
zunächst nach Bremerhaven. Ein mitleidiger 
Schiffer nahm sie mit nach Kiel. Dann benutz 
ten sie die erste Gelegenheit, in ein Wochen 
endhaus in Kitzeberg einzubrechen. In Jägers- 
berg wurde das Kanu entwendet, mit dem sie 
eine Fahrt nach Schilksee unternahmen. Dort 
stahlen sie einen Herrenbaöemantel. In Neu 
stein brachen sie in die Badeanstalt ein und 
nahmen Vorhängeschlösser und Werkzeug mit. 
Dort ereilte sie ihr Geschick. Es wurden vier 
Pakete gefunden, die die Sachen aus dem Ein 
bruch in Kitzeberg enthielten. Nun sehen die 
Burschen in Kiel ihrer Verurteilung entgegen. 
x. Neumünster, 21. Juni. Ein Steigen der 
Wohnungsnot ist nach Mitteilungen des Woh 
nungsamtes festzustellen. Es fehlten beim 
Jahresbeginn rd. 700 Wohnungen (hauptsäch 
lich Zweizimmer-Wohnungen), obwohl nach 
den Berichten des Stadtbauamtes im Laufe 
des verflossenen Jahres etwa 300 neue Woh 
nungen in Sechs-, Acht- und Zehnwohnungs 
bauten hergestellt wurden. Die Zahl der 
stadteigenen Wohnungen beträgt zur Zeit 
1310. Sie verringerte sich etwas durch Nieder 
legung der alten Häuser Plöner Straße 5, 7 
und 9, sowie durch den Verkauf mehrerer 
Häuser. Die Umwandlung des alten Kran 
kenhauses in ein Kinder- und Säuglingsheim 
erforderte rd. 6000 Mk., die Umwandlung des 
an der Wittorfer Grenze liegenden früheren 
Lagerhauses der Firma Wagner in ein Ob 
dachlosenheim mit 12 Räumen 12 000 Mark 
Baukosten. Augenblicklich werden an der 
Hebbelstraße zwei Wohnhäuser errichtet. 
Itzehoe, 21. Juni. Der Ausbau der Reichs- 
straße Itzehoe—Rendsburg. Die Begradigung 
der Chausseestrecke Jtzehoe-Hohenwestedt ist im 
Rohbau durchgeführt. Die in der Nähe der 
Stadt befindlichen Kurven, so beim Schützen 
platz und am sog. Bullenberg vor der Gast 
wirtschaft Blauer Lappen, sind ebenfalls im 
Untergrund fertig, d. h. die neu ausgebauten 
Teile sind mit Pack, Zwick, Steinschlag und Ba 
salt ausgelegt und gewalzt. Es wird jetzt bei 
trockenem Wetter eine Teermasse mit 5—10 
Millimeter großem Splitt aufgebracht, auf 
welcher später der sog. Teppich gelegt werden 
soll. Es ist dies eine Spezialteermasse, die im 
Kaltverfahren aufgebracht wird und außeror 
dentlich widerstandsfähig auch der Kälte und 
Hitze gegenüber ist. Der Teppich wird aber 
erst aufgebracht, wenn auf der ganzen Strecke 
die erste Teerschicht fertig ist, um die Arbeiten 
ohne Unterbrechung durchführen zu können. 
Die Arbeiten werden von einer Spezialfirma 
ausgeführt. 
Stvcksee (Kr. Segeberg), 21. Juni. Seltsame 
Fischbeute. Bei einem heftigen Gewitter 
schlug ein Blitz in den Stocksee und traf 
einen Schwarm großer Brachsen, die getötet 
und von den Wellen an Land getrieben wur 
den. Einwohner sammelten die Fische und 
wollten sie verkaufen. Der Pächter des Stock 
sees aber hatte von diesem unberechtigten 
Fischfang Kenntnis erhalten und verlangte 
die Herausgabe der Beute, die verweigert 
wurde. Die Angelegenheit wird vermutlich ein 
gerichtliches Nachspiel haben. 
Wilster, 21. Juni. 275 Jahre alte Apotheke. 
Die Schwan-Apotheke bestand am Donners 
tag 276 Jahre. Sie befindet sich in einem sehr 
alten Gebäude. Eine Inschrift am Gebäude be 
sagt, daß gegen den Tod noch kein Kraut ge 
wachsen sei. 
Haseldorf, 21. Juni. Zu viel Regen für 
die Marschen. Nach anfänglicher Trockenheit 
ist nun in unserer Marschgegend bereits zu 
viel Regen gefallen. Die Ländereien schwim 
men im Wasser, und nachteilige Folgen für 
die Gemüsekulturen werden entstehen, wenn 
nicht bald beständiges Wetter eintritt. 
* 
Aus dem ĢedäUsscud 
Schleswig, 21 Juni. Unordentlicher Stra- 
tzenbahnführer. Aus einem Gespräch zwischen 
zwei Fahrgästen und einem Stratzenbahnfüh- 
rer entnahm der Oberbuchhalter der Städt. 
Betriebswerke, daß den Fahrgästen von einem 
anderen Führer tags zuvor schon einmal be 
nutzte Fahrscheine verkauft worden waren. 
Er beschlagnahmte diese Scheine und stellte an 
Hand der Kontroll-Listen fest, daß nur K. diese 
Scheine verkauft haben konnte. K., zur Rede 
gestellt, gestand ein, in etwa zehn Fällen be 
nutzte Fahrscheine im Wagen aufgesammelt 
und wieder verkauft zu haben. Das Geld hatte 
er für sich behalten. Er wurde nach neunjähri 
ger Dienstzeit fristlos entlassen und mußte sich 
wegen Untreue verantworten. Das Urteil lau 
tete auf eine Gefängnisstrafe von einem Mo 
nat und 20 Mark Geldstrafe, wobei das Ge 
richt anführte, die Strafe müsse schwer sein, 
damit jeder abgeschreckt werde, das Vertrauen 
seines Arbeitgebers so zu mißbrauchen,' zu 
solchen Posten könnten nur Leute gebraucht 
werden, die redlich seien. 
Husum, 21. Juni. Etwas freundlicher, bitte! 
Wegen Beleidigung verurteilte das Schöffen 
gericht eine Husumer Einwohnerin zu einer 
Geldstrafe von 200 MM. Sie war anläßlich 
einer Sammlung für das Winterhilfswerk 
zwei freiwilligen Sammlern in drohender 
Haltung mit der Hundepeitsche in der Hand 
entgegengetreten und hatte den beiden jungen 
Leuten eine Spende abgeschlagen mit dem Be 
merken, sie sollten sich an die Leute wenden, die 
Sachschaden an ihrem Hause verursacht hätten. 
Dies ungehörige Verhalten konnte auch nicht 
abgeschwächt werden durch die Behauptung, 
sie habe lediglich gesagt, „die Leute, die an 
meinem Hause Schaden anrichteten, hätten 
Schläge mit der Hundepeitsche verdient". Das 
Gericht mußte die Angeklagte in eine empfind 
liche Geldstrafe nehmen, weil ein derartig 
„freundlicher" Empfang von freiwilligen Hel 
fern für die gute Sache des Winterhilfswerks 
durchaus nicht am Platze ist und eine Beleidi 
gung darstellt. 
Friedrichstadt, 21. Juni. Er hatte wenig Zeit. 
Ein Zusammenstoß zwischen Auto und Motor 
rad ereignete sich am 12. Mai in Lunden an 
der Straßenkreuzung Gänsemarkt-Süderbahn 
hofstraße. Hierbei wurde der Kraftradfahrer 
Willi P. aus Lunden schwer verletzt und blieb 
besinnungslos auf dem Straßenpflaster liegen. 
Der Führer des Autos fuhr, ohne sich um den 
Verletzten zu kümmern, mit seinem Wagen 
davon. Er wurde jedoch kurze Zeit nach dem 
Unfall in der Person des Wilh. P. aus Husum 
ermittelt. Gegen ihn war Anklage wegen 
schwerer Körperverletzung und Vergehens 
gegen das Gesetz über den Verkehr mit Kraft 
fahrzeugen erhoben. Auf Grund der in der 
Verhandlung vor dem hiesigen Amtsgericht 
erfolgten Beweisaufnahme kam das Gericht 
zu der Ansicht, daß der Angeklagte an dem 
Unfall die Schuld trägt. Sein Verschwinden 
entschuldigte er damit, daß er wenig Zeit ge 
habt habe und bereits andere sich um den 
Verletzten bemüht hätten. Das Urteil lautet 
auf eine Geldstrafe von 200 MM. 
Kiel, 21. Juni. Wegen gewerbsmäßiger Ab 
treibung in 5 Fällen wurde vom Schwur 
gericht die 42jährige Auguste A. zu 2 Jahren 
Gefängnis und 4 Jahren Ehrverlust verur 
teilt. 
eg. Flensburg, 21. Juni. Beleidigung eines 
Richters. Vom Schöffengericht wurde Anfang 
dieses Jahres Hans Schn, aus R. wegen Be 
leidigung eines Rechtsanwalts in N. und der 
Mitglieder des Kirchenvorstandes in R. zu 
6 Wochen Gefängnis verurteilt, die er gegen 
wärtig verbüßt. Das Urteil wurde in der Be 
rufungsinstanz von dem Flensburger Land 
gericht bestätigt. Zwischen den beiden Ter 
minen schrieb Sch. an die Berufungsinstanz, 
daß der Vorsitzende des Schöffengerichts 
wider besseres Wissen das Recht gebeugt habe, 
und bezeichnete das Urteil als ein „Schand 
urteil". Die vorgesetzte Behörde des Richters 
stellte gegen Sch. Strafantrag, und vor dem 
Flensburger Schöffengericht hatte er sich nun 
erneut wegen Beleidigung zu verantworten. 
Der Angeklagte ist nach dem Gutachten des 
Kreisarztes voll verantwortlich für sein Tun, 
allerdings müsse man ihn als Querulanten 
bezeichnen. Auch in der jetzigen Verhand 
lung wollte Sch. nicht einsehen, daß er sich auf 
einem falschen Weg befindet, und erhob aber 
mals Beleidigungen gegen den Richterstand. 
Das Gericht verurteilte ihn zu drei Monaten 
Gefängnis. 
Klaus-Groth-Vers im Westerländer 
Museum. 
mo. Klaus Groth, unser plattdeutscher Dich 
ter, weilte 1898 zur Erholung in Westerland. 
Er widmete der Badeverwaltung aus An 
erkennung sein Bild, das jetzt im Wester- 
länöer Museum einen Ehrenplatz hat, und 
schrieb darunter folgenden Vers: 
Am besten is dat ut de Feern 
Mit Könige und Dichter, 
Negbi könnt se Een arg verfehln 
mit ehr Gesichter. 
Man dacht, öat seeg na Wunder nt, 
Recht as to wünschen, 
Un endlich süht ut't Bild herut 
En stackels Minschen. 
* 
Kleine Provinzpost 
In der Muhliusstratze in Kiel wurde eine 
60jährige Witwe in der Küche auf einem Stuhl 
gasvergiftet tot aufgefunden. — Wildernde 
Hunde zerfleischten in Lieth (Dithm.) auf der 
Koppel eines Landwirts 9 Gänse. Die Verfol 
gung der Hunde ergab, daß ihre schadenersatz 
pflichtigen Besitzer in Heide wohnen, (fp.) — 
Zu einer Reisegesellschaft, die nach Westerland 
kam, zählten auch Sudentenöeutsche. (mo.) — 
Schlächtermeister Julius Markussen und Frau 
in Leck feiern am 1. Juli goldene Hochzeit. 
Markussen ist 75 Jahre alt, seine Frau ein 
Jahr jünger. Die Schlachterei betreibt heute 
der Sohn. — Zum morgigen Knivsbergfest hat 
die Kieler Hochschule für Lehrerbildung ihre 
Anmeldung zurückgezogen. An Stelle der 
Stuöententurner wird vielleicht eine Riege 
des Turnerbundes Nvrüschleswig auftreten. 
Nachts stieß bei Helfe bei Marne ein Tank 
wagen der Deutsch-Amerikanischen Petroleum- 
gesellschaft gegen einen Chausseebaum. Der 
Tank selbst blieb unbeschädigt. Mit verhältnis 
mäßig leichten Verletzungen kam der Fahrer 
ins Marner Krankenhaus. — In Apenrade 
wurde der im Tuberkulosehospital verstorbene 
25jährige Schuhmacher Chr. Knudsen von sei 
nen 6 Brüdern zu Grabe getragen. 
Wetteransstchten: Mäßige südliche Winde, heiter 
bis wolkig, trocken, zunehmende Erwärmung, 
später Gewitterneigung, Frühdunst. 
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