Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

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uno kamen bei etwas aufklarendem Wetter am 
späten Zlachmittag wohlbehalten im tiefwin 
terlichen Boöö an. Boöö, gegenüber öer Insel 
gruppe der Lofoten, am Eingang des Salt- 
Noröes gelegen, eine Stadt von etwa 6000 
Einwohnern, hat außer als Handelshafen Be- 
öeutung als Regierungsstadt şûr das Gebiet 
Nordland des norwegischen Staates. Ferner 
ist hier der Sitz verschiedener für den hohen 
Norden wichtiger Industrien, die nun durch 
mich in Angliederung an eine schon bestehende 
Brauerei um das Gebiet der Hefefabrikation 
erweitert werden sollten. Zunächst bekam ich 
von Bodö nicht viel zu sehen, denn bei unse 
rer Ankunft war es bereits pechdunkel, und 
in öer nächsten Zeit kam die Sonne auch nur 
für wenige Stunden über den umliegenden 
Bergen zum Vorschein. Während mehrerer 
Wochen im Dezember und Januar herrscht 
hier die lichtlose Polarnacht, die nur erhellt 
wird durch den ungewissen Schein des in frost 
klaren Nächten in oft unbeschreiblicher Pracht 
aufflammenden Nordlichtes. Ich war in einem 
sauberen, sehr guten Hotel untergebracht, wo 
ich auch mein Frühstück einnahm. Im übrigen 
bot sich mir dank öer hervorragenden Gast 
freundlichkeit der Nordländer sofort die Gele 
genheit, Mitglied des dortigen Gesellschafts- 
tlubs „Athenäum" zu werden, wo eine reich 
haltige Bibliothek und sonstige gesellschaftliche 
Zerstreuungsmittel neben einer vorzüglichen 
Verpflegung zu meiner Verfügung standen. 
Im übrigen brauchte ich mich, nachdem man 
mich wahrscheinlich einer genauen Besichtigung 
unterzogen hatte, über den Mangel au gesell- 
schaftlichen Einladungen nicht zu beklagen. 
Wenn ein Nordländer seine einem Fremden 
gegenüber zunächst stets beobachtete Zurück 
haltung erst einmal abgelegt hat, gehört er zu 
den umgänglichsten und gastfreiesten Menschen, 
die rch auf meinen zahlreichen Wanderfahrten 
durch ganz Europa je angetroffen habe. Ich 
hatte die Freude, bei der Montage der neuen 
Fabrik mit einem deutschen Obermonteur zu 
sammenarbeiten zu können, mit dem ich vor 
10 Jahren bereits eine neue Fabrik in Finn 
land eingerichtet hatte. Als wir uns am ersten 
Tag im Getriebe öer Montagearbeiten wie 
dersahen, begrüßte er mich als alter SA.-Mann 
mit einem von mir kräftig erwiderten „Heil 
Hitler!", was weder diesmal noch in der Fol 
gezeit irgendwelches Befremden bei den zahl 
reichen norwegischen Arbeitern und Handwer 
kern auslöste. Kameradschaftliche Zusammen 
arbeit, wie wir sie heute im neuen Deutschland 
als selbstverständlich kennen, wird bei den 
heute mehr als früher im guten Sinne demo 
kratisch eingestellten Norwegern überhaupt 
immer einen guten Eindruck hinterlassen. 
Tank der reichlichen Bereitstellung geschickter 
norwegischer Hilfskräfte gingen die Montage- 
arbeiten trotz mancher räumlicher Schwierig 
keiten rasch vonstatten, und schon Ende Fe 
bruar konnte ich die Fabrik in Betrieb setzen, 
worauf dann auch der Schleier des Geheim 
nisses, der bisher das neue Unternehmen in 
rätselhaftes Dunkel gehüllt hatte, sehr zum 
Aerger des südnorwegischen Hefentrustes, aber 
zur großen Freude der sehr lokalpatriotisch 
eingestellten Nordländer, gelüftet werden 
konnte. Da es gelang, sofort ein erstklassiges 
Produkt auf den Markt zu bringen, entwik- 
kelte sich die neue Fabrik sehr rasch in durch 
aus zufriedenstellender Weise, was eine Reihe 
sehr freundlicher Besprechungen, besonders in 
der nordnorwegischen Presse, mit Hinblick ans 
deutsche Qualitätsarbeit und erfolgreiche 
deutsch-norwegische Zusammenarbeit zur Folge 
hatte. Glücklicherweise fand ich neben meiner 
anstrengenden beruflichen Tätigkeit dank des 
weitgehenden Entgegenkommens meiner 
neuen norwegischen Bekannten und Freunde 
noch ausgiebig Gelegenheit, sehr viel von der 
prachtvollen Umgebung Bodös kennenzuler 
nen. Hierzu war es aber zunächst unbedingt 
erforderlich, daß ich Skilaufen lernte. In wei 
ser Voraussicht kommender Ereignisse hatte 
man mich in dieser Beziehung von vornherein 
in ein ziemlich scharfes Training genommen, 
so daß ich bald einigermaßen befriedigende 
Leistungen zeigte, und nicht mehr hoffnungs 
los hinter der übrigen Gesellschaft bei stärke 
ren Steigungen zurückblieb. So war cs mir 
möglich, auch in sportlicher Beziehung am nor 
wegischen Osterfest teilzunehmen, bei dem 
Städte und Ortschaften wie verödet daliegen, 
da alles hinauszieht in die nordische Berg 
welt, um in Sonne und Schnee den Körper zu 
stählen. Nur zu rasch verging die Zeit, schon 
war es nachts nur noch wenige Stunden dun 
kel, und öer Frühling zog ein auch in diese 
hochnordischen Breiten. Als ich am 1. Mai den 
Dampfer zur Rückreise bestieg, war freilich 
noch nichts grün, aber Eis und Schnee waren 
in den vom Golfstrom bespülten Küstengebie 
ten völlig verschwunden. In Trondheim zeigte 
sich schon das erste schüchterne Grün, in Schwe 
den überzog sich die Landschaft mehr und mehr 
mit einem zarten grünen Schleier, und dann 
fuhr ich, nach mehrtägigem Aufenthalt in Ko 
penhagen, hinein in den deutschen Frühling. 
D. B. 
Sonneuwendfeier; im „Sachfenhaw" 
Reichsleiter Alfred Rosenberg und Reichsfiihrer SS Himmler sprechen 
DNB. Verden, 22. Juni. Auf der histori 
schen Thingstätte „Sachsenhain" in Halsmüh 
len bei Verden fand am Freitagabend eine 
Sonnenwenöfeier statt, die ihre besondere Be 
deutung durch die Anwesenheit des Reichs 
führers öer SS. Himmler und des Reichs- 
leiters Alfred Rosenberg erhielt Die halb 
kreisförmig das Gelände einschließende Nie- 
öersachsenallee mit ihren bereits zum Teil auf 
gestellten 4500 Findlingen gibt der Blutstätte 
öer durch Karl den Großen hingerichteten 4600 
Sachsen das historische Gepräge. Im Vorder 
grund fließt munter plätschernd die Kleine 
Halse, von dem Heimatdichter Hermann Löns 
die „Rote Beeke" genannt. Kein besserer Platz 
für eine Feier öer Sonnenwende, dem uralten 
Brauch der Germanen, konnte gewählt wer 
den, als gerade die von Wald und Heide um 
gebene Stätte, auf der unsere Vorfahren ihr 
Leben für Freiheit und Ehre ließen, und auf 
der nunmehr die lodernden Flammenzeichen 
von öer Einigung deutscher Stämme künden 
und das Volk aufrütteln sollen zur Besinnung 
aus die ewigen Quellen seiner Kraft. 
Nachdem das Nieöersachsenlieö verklungen 
war, ergriff Reichsführer SS. Himmler 
das Wort zu einer wuchtigen Ansprache. Vor 
vielen hundert Jahren, so führte er u. a. aus, 
wurden, wie die Chronik berichtet, auf dieser 
Stätte 4600 niedersächsische Bauern enthauptet. 
Damals sind wir die Besiegten gewesen. Heute, 
nach einem Jahrtausend, stehen wir als Sieger 
auf diesem Platze. Damals fielen Köpfe, die 
sich nicht beugen wollten, heute recken sich wie 
der Köpfe, die sich gleichfalls nicht beugen wer 
den. 
Der Gedanke, unsere Ahnen zu ehren, hat 
in unseren Herzen tiefe Wurzeln geschlagen. 
Es ist ein Ruhmesblatt für den Arbeitsdienst 
und für die SS., in diesem „Sachsenhain" nach 
Jahrhunderten zum ersten Mal die Sonnen 
wendfeier zu begehen. Diese Feier soll uns an 
das uralte Gesetz deutschen Glaubens erinnern, 
daß dem Aufstieg der Untergang, und dem 
Untergang wieder neues Leben folgt, solange 
der Wille und die Kraft des Blutes in einem 
Wesen ans dieser Erde lebt. 
Hierauf sprach Reichsleiter Alfred Rosen 
berg. Wir haben, so führte er aus, das furcht 
bare Geschehen vor einem Jahrtausend auf 
dieser niedersächsischen Erde nicht betrachtet 
mit den tränenfeuchten Augen eines Spieß 
bürgers, denn wir wissen, daß alle Großtaten 
der Weltgeschichte von Menschen oft mit rau 
her Kraft ausgeführt werden. Man kann 
staatspolitisch die Tat Karls des Großen be 
trachten wie man will, sie war ein Unheil für 
die deutsche Nation. Es ist kein Zufall, daß die 
größte Revolution öer deutschen Geschichte un 
serer Tage angeknüpft hat an den tiefen Zu 
sammenbruch, den dieses Volk damals erlebte. 
Das kämpferische Geschlecht des 20. Jahrhun 
derts hat den Antrieb und den Willen der 
Kämpfer von damals begriffen. Wir empören 
uns heute dagegen, wenn eine alte Geschichts 
betrachtung sich anmaßt, die Germanen als 
Halbwilde hinzustellen. — In den nächsten 
Wochen werden wir ein friesisches Naturdenk 
mal einweihen können, die Bockholzberg- 
Thingstätte im Oldenburger Lande, ein Denk 
mal für die Stedinger. Wir wollen den alten 
Freiheitskämpfern Deutschlands solche Denk 
mäler setzen. Wir sprechen aber auch eine ern 
ste Warnung aus. Es darf nicht geschehen, daß 
Thingstätten wähl- und ziellos zu Dutzenden 
in Deutschland gegründet werden, die keine 
Berechtigung haben. Wir sind uns einer gro 
ßen Verpflichtung bewußt, daß jeder Stein, 
den wir heute setzen, und jede Thingstätte, ö'> 
wir einweihen, traditionsbilöenö sein muß für 
die kommenden Jahrhunderte. An dieser 
Stätte sollen sich nunmehr Jahr für Jahr die 
Kinder Niedersachsens, die Nachkommen jener, 
die hier erschlagen wurden, zusammenfinden, 
um erneut ein Bekenntnis für den großen, 
jahrtausendealten Freiheitskampf der Ahnen 
abzulegen. Wir wissen, daß der Kamps der 
Sachsen ein Freiheitskampf für ganz Deutsch 
land war, und bekennen uns zu dem Schluß 
des alten Niedersachsenliedes: „Heil Herzog 
Wittekinds Stamm." 
Es folgte ein drei Minuten langes Schwei 
gen im Gedenken an die Deutschen, die im 
Freiheitskampf für Deutschland ihr Leben lie 
ßen. Unter den Klängen zweier Lurenblüser 
wurde der Holzstoß entzündet. Die Flammen 
loderten gen Himmel und ließen die Gedan 
ken zurückwandern zu den Vätern auf deut 
scher Scholle, die in einsamer Nacht vor dem 
Feuer Gott erlebten und an die Kraft ihres 
Blutes glaubten. 
Die mächtige Kundgebung schloß mit dem 
gemeinsamen Gesang des Liedes „Flamme 
empor" und des Treue-Liedes. Reichsführer 
der SS. Himmler brachte ein dreifaches Sieg 
heil auf den Führer aus. Den Schluß der 
Feier bildete ein Vorbeimarsch öer gesamten 
Formationen vor dem Reichsführer öer SS. 
vor dem Verdener Rathaus. 
London. Ter britische Gesandte in Kopen 
hagen, Gurney, wurde zum Botschafter in 
Rio de Janeiro ernannt. Zum Gesandten in 
Kopenhagen wurde der bisherige Gesandte in 
Budapest Sir Patrick Ramsay ernannt. 
Rundfunkübertragung 
der Rede des Reichsministers Rust. 
Der Deutschlandsender überträgt am heuti 
gen Sonnabend von 18 bis 18.45 Uhr die Rede 
des Reichsministers Rust auf dem Stadion bei 
Koblenz. Rust spricht bei öer Jugendkundge- 
bung im Rahmen des Gauparteitages Kob 
lenz-Trier. 
Als Auftakt zu dem Fest der deutschen Jugend veranstalteten die Berliner Turner 
vor dem Jahttdenkuial in der Hasenheide eine große Sonnenwendfeier, auf der 
Obcrpräsldcnt Kube sprach. 
Dis Rsrchsamtsleitsr tagen in München 
Grundlegende Ausführungen des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley 
DNB. Berlin, 21. Juni. Im Haus der PO. 
in München fand, wie die NSK. meldet, eine 
Tagung der Leiter der Hauptämter in der 
Reichsorganisationsleitung statt. Im Mittel 
punkt der Besprechungen standen grundlegende 
Ausführungen des Reichsorganisationsleiters 
Dr. Ley, in denen er in großen Zügen aus 
seinem Amtsbereich im Hinblick auf die Ge 
samtausgaben der Partei die Arbeitsrichtlinien 
für seine Mitarbeiter entwickelte. Im beson 
deren befaßte sich Dr. Ley mit der Führungs 
aufgabe, die die Partei in der Deutschen Ar 
beitsfront zu erfüllen hat. Denn wenn aus der 
Partei systematisch jede Art von Interessen 
vertretung grundsätzlich ferngehalten werde, 
so sei die Deutsche Arbeitsfront die Organisa 
tion, in der die Jnteressenwahrung in klare 
Bahnen und in den strengen Rahmen der Ge 
meinschaft gelenkt werde. Wie der Staatsappa 
rat als gesetzgebende Körperschaft, als Exeku 
tive das Volk betreue, so sei die Deutsche Ar 
beitsfront als nationalsozialistische Gemein 
schaft gewissermaßen die Selbstverwaltung der 
arbeitenden Volksgenossen, 
Ganz besondere Aufgaben erwüchsen der 
Deutschen Arbeitsfront durch die Tatsache, daß 
der Führer ihr allein die gesamte soziale Be 
treuung der schaffenden Deutschen, die Ord 
nung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer 
übertragen habe. Die Kraft zu diesen Aufgaben 
habe die Deutsche Arbeitsfront durch ihre be 
wußte Unterstellung unter die Aufsicht und die 
Führung der Partei erhalten. Zum Schluß 
seines eindrucksvollen Ueberblicks über die 
Gesamtarbeit der Deutschen Arbeitsfront be 
faßte sich Dr. Ley eingehend mit der bevor 
stehenden Konstituierung der Arbeitskammer 
und des Reichsarbeits- und Wirtschaftsrates 
und der grundlegenden Bedeutung dieser Ein 
richtung. 
Im Anschluß an die Ausführungen des 
Reichsorganisationsleiters erstatteten die Lei 
ter der einzelnen Aemter Bericht über den 
gegenwärtigen Stand ihrer Arbeit. In diesen 
Berichten, die in mehrstündiger Aussprache 
erörtert wurden, entstand ein eindrucksvolles 
Bild von der Vielgestaltigkeit der Arbeit, die 
von der Partei auf allen Gebieten mit dem 
Ernst und dem Verantwortungsbewußtsein 
ihrer historischen Aufgabe geleistet wird. 
* * * 
1000 ehemalige Arbeitsdienstmänner 
in der mecklenburgischen Landwirtschaft. 
NSK. Schwerin, 21. Juni. Die Erzeugungs 
schlacht in diesem Jahr fordert erhöhte Leistung 
vom Bauern, und so muß er denn jede ein 
zelne Kraft ausnutzen. Aber die Zahl öer 
Kräfte reicht noch lange nicht aus. Nach einem 
Aufruf der Landarbeitsgemeinschaft Arbeits 
dank Nordmark sollen 1000 ehemalige Ar- 
beitsöienstmänner dem mecklenburgischen 
Bauer zur Unterstützung herangezogen werden. 
Das mm Adreßbuch für 
Rendsburg und Awgegeud 
ist nunmehr fertiggestellt. In den nächsten 
Tagen wird es den Vorbestellern durch Botîn 
ausgehändigt werden. 
Die Herausgabe hat sich, entgegen öer ur 
sprünglichen Absicht des Verlages, etwas ver 
zögert, da es bei der großen Fülle von Ver 
änderungen in dem gesamten Adresseu- 
material, namentlich auch bec der Besetzung 
der Behörden, Verbände und Vereine usw., 
notwendig war, fast das ganze Adreßbuch neu 
zu gestalten. Die Bearbeitung wurde in einer 
Zeit durchgeführt, als sich noch viele Verän 
derungen in Fluß befanden. Der Verlag hielt 
es deshalb für geboten, mit der Herausgabe 
des Adreßbuches etwas zu zögern, um nun 
mit dem neuen Buch auch wirklich etwas 
Vervollkommnetes zu bieten. (Z. B. konnten 
neue Straßen mit aufgenommen werden 
usw.) 
Das neue Adreßbuch ist für alle Handwer 
ker, Gewerbetreibenden, Behörden und son 
stigen Unternehmen unentbehrlich, da es das 
Adressenmaterial für Rendsburg und die um 
liegenden Orte nach dem neuesten Stande 
gewissenhaft an den Quellen erfaßt und 
übersichtlich gegliedert darbietet. Tie Be 
nutzung längst veralteter Adreßbücher führt 
nur zu vielen Fehlleitungen und bringt Aer- 
gcr und Kosten mit sich, die durch die ein 
malige Aufwendung des Anschaffungspreises 
für das neue Adreßbuch leicht vermieden 
werden können. 
Das 208 Seiten starke Buch mit alphabeti 
schem Namensverzeichnis, Adressenverzeich 
nis nach Straßen geordnet, mit einem Ver 
zeichnis sämtlicher Behörden, Vereine und 
Verbünde, Branchenverzeichnis und vielen 
anderen wichtigen Angaben kostet jetzt 
RM. 8,00. Bestellungen werden möglichst 
bald erbeten. 
Adreßbuchverlag 
Heinrich Möller Söhne, Rendsburg. 
$35 deuW-dämsche AŞîMkehrs- 
abkommen. 
Mißverständliche Aufsasiungen in Norwegen 
werden richtiggestellt. 
DNB. Berlin, 22. Juni. (Eig. Funkmeldg.). 
Die in der norwegischen Presse erschienenen 
Mitteilungen über den Abschluß eines deutsch- 
dänischen Reiseverkehrsabkommens haben zu 
mißverständlichen Auffassungen in norwegi 
schen Kreisen geführt. Es sei daher auf das 
Folgende hingewiesen: Nach den gegenüber 
allen Ländern gleicherweise geltenden deut 
schen Devisenvorschriften können deutsche Rei 
sende nur 10 Mark in jedem Monat ohne be 
sondere Genehmigung ins Ausland mit sich 
führen. Diese Beschränkung ist allein durch die 
ungünstige deutsche Devisenlage bedingt, die 
nach Auffassung öer deutschen Regierung einen 
stärkeren Devisenabfluß durch den deutschen 
Reiseverkehr ins Ausland unter keinen Um 
ständen verträgt, zumal ein Ausgleich des 
Devisenverlustes nicht etwa dadurch eintritt, 
daß die ausländischen Reisenden fremde Va 
luten nach Deutschland einbringen. Die aus 
ländischen Besucher, die nach Deutschland kom 
men, bestreiten dort ihre Ausgaben nämlich 
mit der sogenannten Register- oder Touristen 
mark, die erheblich unter dem Kurs der freien 
Reichsmark erworben werden kann. Die hier- 
ür aufgewendeten fremden Devisen gehen 
aber nicht nach Deutschland, sondern verblei 
ben in ausländischen Banken, die aus der Vor 
kriegszeit Forderungen an Deutschland haben. 
Deutschland hat sich stets bereit gezeigt, mit 
anderen Ländern Vereinbarungen zu treffen, 
durch die einerseits den deutschen Reisenden 
die Mitnahme von größeren Beträgen auf 
Reisen ins Ausland ermöglicht wird, und die 
andererseits aber auch den Erfordernissen der 
deutschen Devisenlage Rechnung tragen, also 
Devisenverluste für Deutschland durch den 
Reiseverkehr ausschließen. Eine Reihe von 
Ländern, so Italien, die Schweiz und neuer 
dings auch Dänemark, die am deutschen Reise 
verkehr besonders interessiert sind, haben sich 
bereit gefunden, den Erfordernissen der un 
günstigen deutschen Devisenlage Rechnung zu 
tragen und haben derartige Verträge mit 
Deutschland abgeschlossen. Nach diesen Verträ 
gen werden die für den Reiseverkehr notwen 
digen Devisen aus dem Erlös besonders ver 
einbarter zusätzlicher deutscher Ausfuhr nach 
dem jeweiligen Vertragslanöe zur Verfügung 
gestellt. Auf öer gleichen Grundlage waren 
übrigens auch zwischen öer deutschen und öer 
norwegischen Regierung Vereinbarungen ge 
troffen worden, die während der vergangenen 
Winter- und während öer Reisesaison des letz 
ten Jahres deutschen Reisenden die Mitnahme 
von 600 Reichsmark für jede Person und je 
den Kalendermonat nach Norwegen ermöglich 
ten,' Verhandlungen, die zu einer entsprechen 
den Vereinbarung auch für die kommende 
Reisesaison führen sollen, sind im Gange. 
Verantwortlicher Hauptschrtftietler und Herausgeber: Fer, 
dtnond Müller. 
Stellvertreter de» HaupischriftleUers: Herbert Puhlmann. 
Verantwortlich für Politik: Herbert Puhlmann; für den all. 
gemeinen Teil: Äüolf Sregori; für den wirtschaftlichen 
Teil: i> V. Ferd. Möller; für den provinziellen unt 
örtlichen Teil; Karl Müller, alle in Rendsburg. 
Verantwortlicher Anzeigenleiter: Karl Jacobsen, Rendsburg, 
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsburg. 
D--A- Echleswig.Holstetnifche Landeszeitung (Rendsburg«» 
Tageblatt — Hohenwestedter Zeitung — Die Landpost 
Hanerau-Hademarfchen — Eüderbraruper Tageblattl 
0,A, V. 35 13 124, Kl. Nr. ö. ^
	        
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