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uno kamen bei etwas aufklarendem Wetter am
späten Zlachmittag wohlbehalten im tiefwin
terlichen Boöö an. Boöö, gegenüber öer Insel
gruppe der Lofoten, am Eingang des Salt-
Noröes gelegen, eine Stadt von etwa 6000
Einwohnern, hat außer als Handelshafen Be-
öeutung als Regierungsstadt şûr das Gebiet
Nordland des norwegischen Staates. Ferner
ist hier der Sitz verschiedener für den hohen
Norden wichtiger Industrien, die nun durch
mich in Angliederung an eine schon bestehende
Brauerei um das Gebiet der Hefefabrikation
erweitert werden sollten. Zunächst bekam ich
von Bodö nicht viel zu sehen, denn bei unse
rer Ankunft war es bereits pechdunkel, und
in öer nächsten Zeit kam die Sonne auch nur
für wenige Stunden über den umliegenden
Bergen zum Vorschein. Während mehrerer
Wochen im Dezember und Januar herrscht
hier die lichtlose Polarnacht, die nur erhellt
wird durch den ungewissen Schein des in frost
klaren Nächten in oft unbeschreiblicher Pracht
aufflammenden Nordlichtes. Ich war in einem
sauberen, sehr guten Hotel untergebracht, wo
ich auch mein Frühstück einnahm. Im übrigen
bot sich mir dank öer hervorragenden Gast
freundlichkeit der Nordländer sofort die Gele
genheit, Mitglied des dortigen Gesellschafts-
tlubs „Athenäum" zu werden, wo eine reich
haltige Bibliothek und sonstige gesellschaftliche
Zerstreuungsmittel neben einer vorzüglichen
Verpflegung zu meiner Verfügung standen.
Im übrigen brauchte ich mich, nachdem man
mich wahrscheinlich einer genauen Besichtigung
unterzogen hatte, über den Mangel au gesell-
schaftlichen Einladungen nicht zu beklagen.
Wenn ein Nordländer seine einem Fremden
gegenüber zunächst stets beobachtete Zurück
haltung erst einmal abgelegt hat, gehört er zu
den umgänglichsten und gastfreiesten Menschen,
die rch auf meinen zahlreichen Wanderfahrten
durch ganz Europa je angetroffen habe. Ich
hatte die Freude, bei der Montage der neuen
Fabrik mit einem deutschen Obermonteur zu
sammenarbeiten zu können, mit dem ich vor
10 Jahren bereits eine neue Fabrik in Finn
land eingerichtet hatte. Als wir uns am ersten
Tag im Getriebe öer Montagearbeiten wie
dersahen, begrüßte er mich als alter SA.-Mann
mit einem von mir kräftig erwiderten „Heil
Hitler!", was weder diesmal noch in der Fol
gezeit irgendwelches Befremden bei den zahl
reichen norwegischen Arbeitern und Handwer
kern auslöste. Kameradschaftliche Zusammen
arbeit, wie wir sie heute im neuen Deutschland
als selbstverständlich kennen, wird bei den
heute mehr als früher im guten Sinne demo
kratisch eingestellten Norwegern überhaupt
immer einen guten Eindruck hinterlassen.
Tank der reichlichen Bereitstellung geschickter
norwegischer Hilfskräfte gingen die Montage-
arbeiten trotz mancher räumlicher Schwierig
keiten rasch vonstatten, und schon Ende Fe
bruar konnte ich die Fabrik in Betrieb setzen,
worauf dann auch der Schleier des Geheim
nisses, der bisher das neue Unternehmen in
rätselhaftes Dunkel gehüllt hatte, sehr zum
Aerger des südnorwegischen Hefentrustes, aber
zur großen Freude der sehr lokalpatriotisch
eingestellten Nordländer, gelüftet werden
konnte. Da es gelang, sofort ein erstklassiges
Produkt auf den Markt zu bringen, entwik-
kelte sich die neue Fabrik sehr rasch in durch
aus zufriedenstellender Weise, was eine Reihe
sehr freundlicher Besprechungen, besonders in
der nordnorwegischen Presse, mit Hinblick ans
deutsche Qualitätsarbeit und erfolgreiche
deutsch-norwegische Zusammenarbeit zur Folge
hatte. Glücklicherweise fand ich neben meiner
anstrengenden beruflichen Tätigkeit dank des
weitgehenden Entgegenkommens meiner
neuen norwegischen Bekannten und Freunde
noch ausgiebig Gelegenheit, sehr viel von der
prachtvollen Umgebung Bodös kennenzuler
nen. Hierzu war es aber zunächst unbedingt
erforderlich, daß ich Skilaufen lernte. In wei
ser Voraussicht kommender Ereignisse hatte
man mich in dieser Beziehung von vornherein
in ein ziemlich scharfes Training genommen,
so daß ich bald einigermaßen befriedigende
Leistungen zeigte, und nicht mehr hoffnungs
los hinter der übrigen Gesellschaft bei stärke
ren Steigungen zurückblieb. So war cs mir
möglich, auch in sportlicher Beziehung am nor
wegischen Osterfest teilzunehmen, bei dem
Städte und Ortschaften wie verödet daliegen,
da alles hinauszieht in die nordische Berg
welt, um in Sonne und Schnee den Körper zu
stählen. Nur zu rasch verging die Zeit, schon
war es nachts nur noch wenige Stunden dun
kel, und öer Frühling zog ein auch in diese
hochnordischen Breiten. Als ich am 1. Mai den
Dampfer zur Rückreise bestieg, war freilich
noch nichts grün, aber Eis und Schnee waren
in den vom Golfstrom bespülten Küstengebie
ten völlig verschwunden. In Trondheim zeigte
sich schon das erste schüchterne Grün, in Schwe
den überzog sich die Landschaft mehr und mehr
mit einem zarten grünen Schleier, und dann
fuhr ich, nach mehrtägigem Aufenthalt in Ko
penhagen, hinein in den deutschen Frühling.
D. B.
Sonneuwendfeier; im „Sachfenhaw"
Reichsleiter Alfred Rosenberg und Reichsfiihrer SS Himmler sprechen
DNB. Verden, 22. Juni. Auf der histori
schen Thingstätte „Sachsenhain" in Halsmüh
len bei Verden fand am Freitagabend eine
Sonnenwenöfeier statt, die ihre besondere Be
deutung durch die Anwesenheit des Reichs
führers öer SS. Himmler und des Reichs-
leiters Alfred Rosenberg erhielt Die halb
kreisförmig das Gelände einschließende Nie-
öersachsenallee mit ihren bereits zum Teil auf
gestellten 4500 Findlingen gibt der Blutstätte
öer durch Karl den Großen hingerichteten 4600
Sachsen das historische Gepräge. Im Vorder
grund fließt munter plätschernd die Kleine
Halse, von dem Heimatdichter Hermann Löns
die „Rote Beeke" genannt. Kein besserer Platz
für eine Feier öer Sonnenwende, dem uralten
Brauch der Germanen, konnte gewählt wer
den, als gerade die von Wald und Heide um
gebene Stätte, auf der unsere Vorfahren ihr
Leben für Freiheit und Ehre ließen, und auf
der nunmehr die lodernden Flammenzeichen
von öer Einigung deutscher Stämme künden
und das Volk aufrütteln sollen zur Besinnung
aus die ewigen Quellen seiner Kraft.
Nachdem das Nieöersachsenlieö verklungen
war, ergriff Reichsführer SS. Himmler
das Wort zu einer wuchtigen Ansprache. Vor
vielen hundert Jahren, so führte er u. a. aus,
wurden, wie die Chronik berichtet, auf dieser
Stätte 4600 niedersächsische Bauern enthauptet.
Damals sind wir die Besiegten gewesen. Heute,
nach einem Jahrtausend, stehen wir als Sieger
auf diesem Platze. Damals fielen Köpfe, die
sich nicht beugen wollten, heute recken sich wie
der Köpfe, die sich gleichfalls nicht beugen wer
den.
Der Gedanke, unsere Ahnen zu ehren, hat
in unseren Herzen tiefe Wurzeln geschlagen.
Es ist ein Ruhmesblatt für den Arbeitsdienst
und für die SS., in diesem „Sachsenhain" nach
Jahrhunderten zum ersten Mal die Sonnen
wendfeier zu begehen. Diese Feier soll uns an
das uralte Gesetz deutschen Glaubens erinnern,
daß dem Aufstieg der Untergang, und dem
Untergang wieder neues Leben folgt, solange
der Wille und die Kraft des Blutes in einem
Wesen ans dieser Erde lebt.
Hierauf sprach Reichsleiter Alfred Rosen
berg. Wir haben, so führte er aus, das furcht
bare Geschehen vor einem Jahrtausend auf
dieser niedersächsischen Erde nicht betrachtet
mit den tränenfeuchten Augen eines Spieß
bürgers, denn wir wissen, daß alle Großtaten
der Weltgeschichte von Menschen oft mit rau
her Kraft ausgeführt werden. Man kann
staatspolitisch die Tat Karls des Großen be
trachten wie man will, sie war ein Unheil für
die deutsche Nation. Es ist kein Zufall, daß die
größte Revolution öer deutschen Geschichte un
serer Tage angeknüpft hat an den tiefen Zu
sammenbruch, den dieses Volk damals erlebte.
Das kämpferische Geschlecht des 20. Jahrhun
derts hat den Antrieb und den Willen der
Kämpfer von damals begriffen. Wir empören
uns heute dagegen, wenn eine alte Geschichts
betrachtung sich anmaßt, die Germanen als
Halbwilde hinzustellen. — In den nächsten
Wochen werden wir ein friesisches Naturdenk
mal einweihen können, die Bockholzberg-
Thingstätte im Oldenburger Lande, ein Denk
mal für die Stedinger. Wir wollen den alten
Freiheitskämpfern Deutschlands solche Denk
mäler setzen. Wir sprechen aber auch eine ern
ste Warnung aus. Es darf nicht geschehen, daß
Thingstätten wähl- und ziellos zu Dutzenden
in Deutschland gegründet werden, die keine
Berechtigung haben. Wir sind uns einer gro
ßen Verpflichtung bewußt, daß jeder Stein,
den wir heute setzen, und jede Thingstätte, ö'>
wir einweihen, traditionsbilöenö sein muß für
die kommenden Jahrhunderte. An dieser
Stätte sollen sich nunmehr Jahr für Jahr die
Kinder Niedersachsens, die Nachkommen jener,
die hier erschlagen wurden, zusammenfinden,
um erneut ein Bekenntnis für den großen,
jahrtausendealten Freiheitskampf der Ahnen
abzulegen. Wir wissen, daß der Kamps der
Sachsen ein Freiheitskampf für ganz Deutsch
land war, und bekennen uns zu dem Schluß
des alten Niedersachsenliedes: „Heil Herzog
Wittekinds Stamm."
Es folgte ein drei Minuten langes Schwei
gen im Gedenken an die Deutschen, die im
Freiheitskampf für Deutschland ihr Leben lie
ßen. Unter den Klängen zweier Lurenblüser
wurde der Holzstoß entzündet. Die Flammen
loderten gen Himmel und ließen die Gedan
ken zurückwandern zu den Vätern auf deut
scher Scholle, die in einsamer Nacht vor dem
Feuer Gott erlebten und an die Kraft ihres
Blutes glaubten.
Die mächtige Kundgebung schloß mit dem
gemeinsamen Gesang des Liedes „Flamme
empor" und des Treue-Liedes. Reichsführer
der SS. Himmler brachte ein dreifaches Sieg
heil auf den Führer aus. Den Schluß der
Feier bildete ein Vorbeimarsch öer gesamten
Formationen vor dem Reichsführer öer SS.
vor dem Verdener Rathaus.
London. Ter britische Gesandte in Kopen
hagen, Gurney, wurde zum Botschafter in
Rio de Janeiro ernannt. Zum Gesandten in
Kopenhagen wurde der bisherige Gesandte in
Budapest Sir Patrick Ramsay ernannt.
Rundfunkübertragung
der Rede des Reichsministers Rust.
Der Deutschlandsender überträgt am heuti
gen Sonnabend von 18 bis 18.45 Uhr die Rede
des Reichsministers Rust auf dem Stadion bei
Koblenz. Rust spricht bei öer Jugendkundge-
bung im Rahmen des Gauparteitages Kob
lenz-Trier.
Als Auftakt zu dem Fest der deutschen Jugend veranstalteten die Berliner Turner
vor dem Jahttdenkuial in der Hasenheide eine große Sonnenwendfeier, auf der
Obcrpräsldcnt Kube sprach.
Dis Rsrchsamtsleitsr tagen in München
Grundlegende Ausführungen des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley
DNB. Berlin, 21. Juni. Im Haus der PO.
in München fand, wie die NSK. meldet, eine
Tagung der Leiter der Hauptämter in der
Reichsorganisationsleitung statt. Im Mittel
punkt der Besprechungen standen grundlegende
Ausführungen des Reichsorganisationsleiters
Dr. Ley, in denen er in großen Zügen aus
seinem Amtsbereich im Hinblick auf die Ge
samtausgaben der Partei die Arbeitsrichtlinien
für seine Mitarbeiter entwickelte. Im beson
deren befaßte sich Dr. Ley mit der Führungs
aufgabe, die die Partei in der Deutschen Ar
beitsfront zu erfüllen hat. Denn wenn aus der
Partei systematisch jede Art von Interessen
vertretung grundsätzlich ferngehalten werde,
so sei die Deutsche Arbeitsfront die Organisa
tion, in der die Jnteressenwahrung in klare
Bahnen und in den strengen Rahmen der Ge
meinschaft gelenkt werde. Wie der Staatsappa
rat als gesetzgebende Körperschaft, als Exeku
tive das Volk betreue, so sei die Deutsche Ar
beitsfront als nationalsozialistische Gemein
schaft gewissermaßen die Selbstverwaltung der
arbeitenden Volksgenossen,
Ganz besondere Aufgaben erwüchsen der
Deutschen Arbeitsfront durch die Tatsache, daß
der Führer ihr allein die gesamte soziale Be
treuung der schaffenden Deutschen, die Ord
nung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
übertragen habe. Die Kraft zu diesen Aufgaben
habe die Deutsche Arbeitsfront durch ihre be
wußte Unterstellung unter die Aufsicht und die
Führung der Partei erhalten. Zum Schluß
seines eindrucksvollen Ueberblicks über die
Gesamtarbeit der Deutschen Arbeitsfront be
faßte sich Dr. Ley eingehend mit der bevor
stehenden Konstituierung der Arbeitskammer
und des Reichsarbeits- und Wirtschaftsrates
und der grundlegenden Bedeutung dieser Ein
richtung.
Im Anschluß an die Ausführungen des
Reichsorganisationsleiters erstatteten die Lei
ter der einzelnen Aemter Bericht über den
gegenwärtigen Stand ihrer Arbeit. In diesen
Berichten, die in mehrstündiger Aussprache
erörtert wurden, entstand ein eindrucksvolles
Bild von der Vielgestaltigkeit der Arbeit, die
von der Partei auf allen Gebieten mit dem
Ernst und dem Verantwortungsbewußtsein
ihrer historischen Aufgabe geleistet wird.
* * *
1000 ehemalige Arbeitsdienstmänner
in der mecklenburgischen Landwirtschaft.
NSK. Schwerin, 21. Juni. Die Erzeugungs
schlacht in diesem Jahr fordert erhöhte Leistung
vom Bauern, und so muß er denn jede ein
zelne Kraft ausnutzen. Aber die Zahl öer
Kräfte reicht noch lange nicht aus. Nach einem
Aufruf der Landarbeitsgemeinschaft Arbeits
dank Nordmark sollen 1000 ehemalige Ar-
beitsöienstmänner dem mecklenburgischen
Bauer zur Unterstützung herangezogen werden.
Das mm Adreßbuch für
Rendsburg und Awgegeud
ist nunmehr fertiggestellt. In den nächsten
Tagen wird es den Vorbestellern durch Botîn
ausgehändigt werden.
Die Herausgabe hat sich, entgegen öer ur
sprünglichen Absicht des Verlages, etwas ver
zögert, da es bei der großen Fülle von Ver
änderungen in dem gesamten Adresseu-
material, namentlich auch bec der Besetzung
der Behörden, Verbände und Vereine usw.,
notwendig war, fast das ganze Adreßbuch neu
zu gestalten. Die Bearbeitung wurde in einer
Zeit durchgeführt, als sich noch viele Verän
derungen in Fluß befanden. Der Verlag hielt
es deshalb für geboten, mit der Herausgabe
des Adreßbuches etwas zu zögern, um nun
mit dem neuen Buch auch wirklich etwas
Vervollkommnetes zu bieten. (Z. B. konnten
neue Straßen mit aufgenommen werden
usw.)
Das neue Adreßbuch ist für alle Handwer
ker, Gewerbetreibenden, Behörden und son
stigen Unternehmen unentbehrlich, da es das
Adressenmaterial für Rendsburg und die um
liegenden Orte nach dem neuesten Stande
gewissenhaft an den Quellen erfaßt und
übersichtlich gegliedert darbietet. Tie Be
nutzung längst veralteter Adreßbücher führt
nur zu vielen Fehlleitungen und bringt Aer-
gcr und Kosten mit sich, die durch die ein
malige Aufwendung des Anschaffungspreises
für das neue Adreßbuch leicht vermieden
werden können.
Das 208 Seiten starke Buch mit alphabeti
schem Namensverzeichnis, Adressenverzeich
nis nach Straßen geordnet, mit einem Ver
zeichnis sämtlicher Behörden, Vereine und
Verbünde, Branchenverzeichnis und vielen
anderen wichtigen Angaben kostet jetzt
RM. 8,00. Bestellungen werden möglichst
bald erbeten.
Adreßbuchverlag
Heinrich Möller Söhne, Rendsburg.
$35 deuW-dämsche AŞîMkehrs-
abkommen.
Mißverständliche Aufsasiungen in Norwegen
werden richtiggestellt.
DNB. Berlin, 22. Juni. (Eig. Funkmeldg.).
Die in der norwegischen Presse erschienenen
Mitteilungen über den Abschluß eines deutsch-
dänischen Reiseverkehrsabkommens haben zu
mißverständlichen Auffassungen in norwegi
schen Kreisen geführt. Es sei daher auf das
Folgende hingewiesen: Nach den gegenüber
allen Ländern gleicherweise geltenden deut
schen Devisenvorschriften können deutsche Rei
sende nur 10 Mark in jedem Monat ohne be
sondere Genehmigung ins Ausland mit sich
führen. Diese Beschränkung ist allein durch die
ungünstige deutsche Devisenlage bedingt, die
nach Auffassung öer deutschen Regierung einen
stärkeren Devisenabfluß durch den deutschen
Reiseverkehr ins Ausland unter keinen Um
ständen verträgt, zumal ein Ausgleich des
Devisenverlustes nicht etwa dadurch eintritt,
daß die ausländischen Reisenden fremde Va
luten nach Deutschland einbringen. Die aus
ländischen Besucher, die nach Deutschland kom
men, bestreiten dort ihre Ausgaben nämlich
mit der sogenannten Register- oder Touristen
mark, die erheblich unter dem Kurs der freien
Reichsmark erworben werden kann. Die hier-
ür aufgewendeten fremden Devisen gehen
aber nicht nach Deutschland, sondern verblei
ben in ausländischen Banken, die aus der Vor
kriegszeit Forderungen an Deutschland haben.
Deutschland hat sich stets bereit gezeigt, mit
anderen Ländern Vereinbarungen zu treffen,
durch die einerseits den deutschen Reisenden
die Mitnahme von größeren Beträgen auf
Reisen ins Ausland ermöglicht wird, und die
andererseits aber auch den Erfordernissen der
deutschen Devisenlage Rechnung tragen, also
Devisenverluste für Deutschland durch den
Reiseverkehr ausschließen. Eine Reihe von
Ländern, so Italien, die Schweiz und neuer
dings auch Dänemark, die am deutschen Reise
verkehr besonders interessiert sind, haben sich
bereit gefunden, den Erfordernissen der un
günstigen deutschen Devisenlage Rechnung zu
tragen und haben derartige Verträge mit
Deutschland abgeschlossen. Nach diesen Verträ
gen werden die für den Reiseverkehr notwen
digen Devisen aus dem Erlös besonders ver
einbarter zusätzlicher deutscher Ausfuhr nach
dem jeweiligen Vertragslanöe zur Verfügung
gestellt. Auf öer gleichen Grundlage waren
übrigens auch zwischen öer deutschen und öer
norwegischen Regierung Vereinbarungen ge
troffen worden, die während der vergangenen
Winter- und während öer Reisesaison des letz
ten Jahres deutschen Reisenden die Mitnahme
von 600 Reichsmark für jede Person und je
den Kalendermonat nach Norwegen ermöglich
ten,' Verhandlungen, die zu einer entsprechen
den Vereinbarung auch für die kommende
Reisesaison führen sollen, sind im Gange.
Verantwortlicher Hauptschrtftietler und Herausgeber: Fer,
dtnond Müller.
Stellvertreter de» HaupischriftleUers: Herbert Puhlmann.
Verantwortlich für Politik: Herbert Puhlmann; für den all.
gemeinen Teil: Äüolf Sregori; für den wirtschaftlichen
Teil: i> V. Ferd. Möller; für den provinziellen unt
örtlichen Teil; Karl Müller, alle in Rendsburg.
Verantwortlicher Anzeigenleiter: Karl Jacobsen, Rendsburg,
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsburg.
D--A- Echleswig.Holstetnifche Landeszeitung (Rendsburg«»
Tageblatt — Hohenwestedter Zeitung — Die Landpost
Hanerau-Hademarfchen — Eüderbraruper Tageblattl
0,A, V. 35 13 124, Kl. Nr. ö. ^