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128. Jahrgang.
128. Jahrgang.
Renàsburgèr TagebloL
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Dr. Frick
ordnet Sammelpause an
Berlin, 20. Juni. Der Reichs- und preußische
Minister des Innern hat wegen der starke«
Belastung der Volksgenossen mit Beitrags-
leistungen aller Art und im Hinblick auf die
bevorstehende Inanspruchnahme ihrer Opfer-
bereitschaft für das Winterhilfswerk 1938/36
eine Sammelpause für die Zeit vom 1. Juli
bis 39. September 1935 angeordnet. I« dieser
Zeit ist das Sammeln auf Straßen und Plät
zen und von Haus zu Haus verboten. Die für
diese Sammlungen erteilten Genehmigungen
sind widerrufen.
Rechnerische Ergebnisse des Londoner Abkommens
Recht, 47 280 To. für diese Schisfsart zu ver- Die alte Rest
wenden. Es ist eine Höchstgrenze von 27 000 stiller Diktat g(
To. vertraglich abgemacht worden, doch erstre- \ e L ^, 11 ? *7
bcn beide Staaten die allgemeine Gültigkeit Torpedoboote 1
einer Höchstgrenze von 22 000 To. Der für Ersatzbauten n
Deutschland in dieser Schiffsart verfügbare vorgesehen: S
Tonnageraum ermöglicht den Bau von minde- Kleine Kreuzer
stens 2 Flugzeugträgern, Tonnen, Torpe
Während in London noch einige Verhand
lungen über technische Einzelheiten geführt
werden, ist bekanntlich das zahlenmäßige Ver
hältnis der deutschen zur englischen Flotte be
reits geklärt. Es werden zunächst folgende
Zahlen der Ausgestaltung der deutschen Flotte
zugrunde liegen.
Bis zum 31. September 1936, an dem die
Bindung Englands an das Flottenabkommen
von Washington aus dem Jahre 1922 und an
das Londoner Abkommen vom Jahre 1930 ab
läuft, beträgt die Gesamttonnage der engli
schen Flotte 1201700 To. Nach dem Verhältnis
35 :100 kommt demnach für die Gesamtstärke
der zukünftigen deutschen Flotte ein Tonnen-
gchalt von 420 595 in Betracht. Entsprechend
der vorgesehenen Verteilung auf die einzelnen
Schiffskatcgorien ergibt sich folgender Plan:
1. Schlachtschiffe. Entsprechend der englischen
Tonnage von 525 000 laut Washingtoner Ver
trag kann Deutschland 183 750 To. für Schlacht
schiffe verwenden. Deutschland hat bisher an
Schiffen, die dieser Kategorie nahekommen, die
drei Schiffe der Tcntschlandklasse von je 10 000
To., cs kann also noch 163 750 To. in dieser-
Schiffskategorie bauen. Als Höchstgrenze für
daS einzelne Schiff wurde in London eilte
Tonnage von 35000 vertraglich ausgemacht.
Beide Länder stimmen jedoch darin überein,
daß eine allgemein gültige Höchstgrenze von
25 000 To. anzustreben ist.
2. Schwere Kreuzer. Entsprechend der eng
lischen Tonnage von 146 800 To. kann Deutsch
land in dieser Schiffsklasse 51380 To. verbau
en. Die Höchstgrenze beträgt pro Schiff 10 000
To. Es besteht jedoch selbstverständlich die
Möglichkeit für Deutschland, nach eigenem Be
lieben Kreuzer von kleinerem Tonnengehalt
zu bauen. •' • . ,
8. Leichte Kreuzer. Entsprechend der engli
schen Tonnage von 192 200 To. kann Deutsch
land 67 270 To. verbauen. 6 leichte Kreuzer
sind vorhanden,' sie haben zusammen 35 400
To. Es können also noch 32 000 To. verbaut
werden. Es steht im Belieben Deutschlands, 8
Schiffe zu je 4000 oder 5 Schiffe zu je 6000 oder
3 Schiffe zu je 10 000 To. zu bauen.
4. Zerstörer. Entsprechend der englischen
Tonnage von 150 000 To. stehen Deutschland
52500 To. insgesamt zur Verfügung. 12 Boote
von je 800 To. sind vorhanden, es können also
noch 43 000 To. verbaut werden. Bekanntlich
hat Deutschland auf Grund des Londoner Ab
kommens das Recht, in der Ausnutzung der
Tonnagemöglichkeiten zwischen leichten Kreu
zern und Zerstörern zu wechseln.
5. Unterseeboote. Entsprechend der englischen
Tonnage 62 700 würde Deutschland nach dem
Verhältnis von 36 :100 18 445 To. zur Verfü
gung haben. Auf Grund der besonderen Rege
lung in der U-Bootsfrage aber hätte Deutsch
land au sich das Recht, ebenfalls 52 700 To. für
U-Boote zu verwenden, wenn es das entspre
chende Plus gegenüber dem Verhältnis 35:100
von anderen Schiffskategorien abzieht.
Deutschtand hat sich aber bekanntlich aus frei
em Entschluß vorläufig verpflichtet, nur bis
zu 45 Proz. der englischen U-Boot-Tonnage zu
bauen. Das wären 23 700 To. Nach den bishe
rigen Verträgen beträgt die Höchstgrenze für
ein Boot 2000 To. Bekanntlich hat sich Frank
reich hinsichtlich der Festsetzung der U-Boot-
Gesamttonnage weder an das Washingtoner
noch an das Londoner Abkommen von 1930
gehalten. Es baut beispielsweise einige U-
Boot-Riesen von fast 3000 To. In Deutschland
sind z. Zt. 12 kleine U-Boote von je 250 To.
in Bau. In der U-Bootfrage besteht, zwischen
Deutschland und England Uebereinstimmung
darüber, daß die z. Zt. international gültigen
Höchstgrenzen von 2000 bis 2800 To. für U-
Boote erheblich zu hoch liegen.
6. Flugzeugträger. Entsprechend der engli
schen Tonnage von 135 000 hat Deutschland das
Rundfunkrede Dr. Ms zum Rokkreuztag
TNB. Berlin, 20. Juni. Der Reichs- und
preußische Minister des Innern, Dr. Frick,
wird am Freitag, dem 21. Juni 1935, vor 29.19
bis 29.15 Uhr über alle deutschen Sender zum
Rotkreuztag sprechen.
kommunistische Sprengstoffverbrecher
vor dem Volksgerichtshof.
DNB. Berlin, 21. Juni. (Eig. Funkmeldg.)
Der erste Senat des Volksgerichtshofes trat
am Freitag in eine zweitägige Verhandlung
gegen 6 Kommunisten aus Goslar und Oker
im Harz sowie aus Hannover ein, denen Vor
bereitung zum Hochverrat bis in das Frühjahr
1933 hinein, teilweise auch Sprengstoffverbre
chen und Fortführung des verbotenen Rot-
frontkümpferbundes vorgeworfen wird.
Die Angeklagten haben sich Waffen beschafft,
um für den Fall des von ihnen in nächster
Zeit erwarteten gewaltsamen Umsturzes ges
rüstet zu sein. Auf Veranlassung des 18mal,
zum Teil erheblich vorbestraften 47jährigen
Wilhelm Lehne und seinem 10 Jahre jüngeren
Bruder Albert wurden auch Versuche mit
Bomben angestellt, die zur Erhöhung der
Sprengwirkung mit Eisenstücken gefüllt wa
ren. Der gleichfalls mehrfach vorbestrafte
26jährige Walter Eichhorn hat versucht, die
Reichswehr in Goslar zu zersetzen. Die restli
chen drei Angeklagten, der 28jährige Siegfried
Hille, der 39jährige Hugo Rübesamen und der
46jührige Franz Staziwa waren Mitglieder
der sogenannten Scheringex Staffel, einer ge
tarnten Nachfolgeorganisation des verbotenen
Rotfrontkämpferbundes. Mehrere der Angeņ
klagten waren übrigens auch an einem Ueber-
fall beteiligt, bei dem am 15. Februar 1933 der
SS.-Mann Otto Könnecke in Oker blutig ge
schlagen und seiner Schußwaffe beraubt wurde.
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Nach dem Abschluß deS deutsch-englischen Flottenabkommens wendet sich das Interesse den
Einheiten der deutschen Kriegsmarine zu, denen bisher der Schutz der> heimischen Küsten
oblag. Unsere Zeichnung zeigt in der Mitte die neuen Panzerschiffe, gefolgt von den alten
Linienschiffen, weiter rechts Torpedoboote und Kreuzer.
• ... • • • (Max Schneppat, K.)
Im Zeichen der Kameradschaft
Deutsche Frontkämpfer in England
herzlich empfangen
DNB. Loudon, 21. Juni (Eig. Funkmeldg.). „Daily Mail" schreibt: Als die
Eine Abordnung deutscher Kriegsteilnehmer das letzte Mal nach Brighton käme
aus Westfalen, die vom englischen Front- sie Gefangene, die von bewaffnete:
kämpferbund nach England eingeladen wor- eskortiert wurden. Heute wurder
den war, traf am Donnerstag in Brighton Bürgermeister empfangen und
ein und wurde dort außerordentlich herzlich Menschenmengen und flatternde B>
empfangen. Hunderte von englischen Kriegs- K*üßten sie.
teilnehmern und eine große Menschenmenge „Preß Assocratron erklärt: .ue
begrüßten die 29 deutschen Frontkämpfer. Zum der Aeußerung des Prinzen von ^
Zeichen der Freundschaft wurden die Banner geeignetere
des englischen Frontkümvferbundes, British den Deutschen die Hand der Freund
6« deutschen Abordnung Mietn. MjftÄļfg
ander gekreuzt. Der Bürgermeister von rampserouno, wuroe ge,lern in -on
Brighton, Gibson, sagte in der Begrüßungs- uue, n.
anspräche u. a.: „Ich glaube, daß wir in nicht
geringem Maße dazu beitragen, die Sache des /S ****** **«*«**.***
Friedens unter den Nationen der Welt zu
fördern."
Die gesamte Morgenpresse veröffentlicht
ausführliche Berichte von der Ankunft der
Deutschen in Brighton. „Daily Telegraph"
schreibt u. a.: „Die deutsche Abordnung wurde
von den englischen Frontkämpfern mit den
Worten „Willkommen, Kameraden!" begrüßt.
Die deutschen und englischen Kriegsteilnehmer
schüttelten sich die Hände und umarmten sich.
Unter den Engländern waren viele Kriegs
verletzte. Ein kriegsblinder Offizier schüttelte
den Deutschen mit den Worten „Willkommen,
Brüder!" die Hände. Neben ihm war ein Sol
dat, der ein Bein verloren hatte. Die Deut
schen reichten ihm die Hände. Später mar
schierten die Frontsoldaten durch die Straßen
und deutsche Flaggen wehten neben den Fah
nen der British Legion.
„News Chronicle" berichtet: „Unter denen,
die den Deutschen die Hand schüttelten, waren
manche Kriegerwitwen, die die Auszeichnun
gen ihrer gefallenen Männer trugen. Als die
Deutschen durch die Stadt marschierten, brach
die Menschenmenge immer wieder in stürmi
sche Hochrufe aus."