Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

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stehen, ö. h. dieses Stärkeverhältnis wird von 
den Baumatznahmen anderer Länder nicht be- 
einflutzt. Sollte das allgemeine Gleichgewicht 
der Seerüstung, wie es in der Vergangenheit 
normalerweise aufrechterhalten wurde, durch 
irgendwelche anormalen und außerordentlichen 
Baumaßnahmen anderer Mächte heftig gestört 
werden, so behält sich die Regierung des Deut 
schen Reiches das Recht vor, die Regierung 
Seiner Majestät im Vereinigten Königreich 
aufzufordern, die auf diese Weise entstandene 
neue Lage zu prüfen. 
ö) Die Regierung des Deutschen Reiches 
begünstigt auf dem Gebiete der Seerüstungs 
begrenzung dasjenige System, das die Kriegs 
schiffe in Kategorien einteilt, wobei Höchstton- 
nage und — oder Höchstkaliber der Geschütze 
für die Schiffe jeder Kategorie festgesetzt wird, 
und das die jedem Lande zustehende Tonnage 
nach Schiffskategorien zuteilt. Folglich ist die 
Regierung des Deutschen Reiches bereit, 
grundsätzlich und unter Vorbehalt des nach 
stehenden Absatzes f) das 33prozentige Stärke 
verhältnis auf die Tonnage in jeder beizube 
haltenden Schiffskategorie anzuwenden und 
jede Abweichung von diesem Stärkeverhältnis 
in einer oder mehreren Kategorien von den 
hierüber in einem zukünftigen allgemeinen 
Vertrag über Seerüstungsbeschränkung etwa 
getroffenen Vereinbarungen abhängig zu 
machen. Derartige Vereinbarungen würden 
auf dem Grundsatz beruhen, daß jede Erhöhung 
in einer Kategorie durch eine entsprechende 
Herabsetzung in anderen Kategorien auszu 
gleichen wäre. Falls kein allgemeiner Vertrag 
über Seerüstungsbegrenzung abgeschlossen 
wird, oder falls der zukünftige allgemeine 
Vertrag keine Bestimmung über Kategorien 
beschränkung enthalten sollte, wird die Art 
und das Ausmaß des Rechtes der Regierung 
des Deutschen Reiches, das 35prozentige Stär 
keverhältnis in einer oder mehreren Katego 
rien abzuändern, durch Vereinbarung zwischen 
der Regierung des Deutschen Reiches und der 
Regierung Seiner Majestät des Vereinigten 
Königreiches im Hinblick auf die dann be 
stehende Flottenlage geregelt. 
e) Falls und solange andere bedeutende See 
mächte eine einzige Kategorie für Kreuzer und 
Zerstörer behalten, hat das Deutsche Reich das 
Recht auf eine Kategorie für diese beiden 
Schiffsklassen, obgleich es für diese beiden 
Klassen zwei Kategorien vorziehen würde. 
f) Hinsichtlich der Unterseeboote hat das 
Deutsche Reich jedoch das Recht, eine der ge 
samten Unterseeboottonnage der Mitglieder 
des britischen Commonwealth gleiche Untersee 
boottonnage zu besitzen, ohne jedoch das Stär 
keverhältnis 35 : Ivg hinsichtlich der Gesamt 
tonnage zu überschreiten. Die Regierung des 
Deutschen Reiches verpflichtet sich indessen, 
außer den in folgendem Satz angegebenen Um 
ständen, mit ihrer Unterseeboottonnage über 
45 vH. der gesamten Unterseeboottonnage der 
Mitglieder des britischen Commonwealth nicht 
hinauszugehen. Sollte eine Lage entstehen, die 
es nach Ansicht der Regierung des Deutschen 
Reiches notwendig macht, von ihrem Anspruch 
auf einen über die vorgenannten 45 vH. hin 
ausgehenden Prozentsatz Gebrauch zu machen, 
so behält sich die Regierung des Deutschen 
Reiches das Recht vor, der Regierung Seiner 
Majestät im Vereinigten Königreich davon 
Mitteilung zu machen und ist damit einver 
standen, die Angelegenheit zum Gegenstand 
freundschaftlicher Erörterungen zu machen, be 
vor sie dieses Recht ausübt. 
g) Da es höchst unwahrscheinlich ist, daß die 
Berechnung des 35prozentigen Stärkeverhält 
nisses in jeder Schiffskategorie Tonnagezahlen 
ergibt, die genau teilbar sind durch die höchst 
zulässige Tonnage für Schiffe dieser Kategorie, 
kann es sich als notwendig herausstellen, daß 
Angleichungen vorgenommen werden müssen, 
damit das Deutsche Reich nicht daran verhin 
dert wird, seine Tonnage voll auszunutzen. Es 
ist daher abgemacht worden, daß die Regierung 
des Deutschen Reiches und die Regierung 
Seiner Majestät im Vereinigten Königreich 
vereinbaren werden, welche Angleichungen zu 
diesem Zwecke erforderlich sind. Es besteht 
Einigkeit darüber, daß dieses Verfahren nicht 
zu erheblichen oder dauernden Abweichungen 
von dem Verhältnis 35:100 hinsichtlich der 
Gesamtflottenstärken führen foll. 
3. Hinsichtlich Unterabschnitt C der obigen 
Erklärungen habe ich die Ehre, Ihnen mitzu 
teilen, daß die Regierung Seiner Majestät im 
Vereinigten Königreich von dem Vorbehalt 
Kenntnis genommen hat und das darin er 
wähnte Recht anerkennt, wobei Einverständnis 
darüber besteht, daß das Stärkeverhältnis 
35:100, falls zwischen den beiden Regierungen 
nichts Gegenteiliges vereinbart wird, auf 
rechterhalten bleibt." 
Ich beehre wich, Euer Exzellenz zu bestäti 
gen, daß der Vorschlag der Regierung des 
Deutschen Reiches in dem vorstehenden Schrei 
ben richtig wiedergegeben ist und nehme da 
von Kenntnis, daß die Regierung Seiner 
Majestät im Vereinigten Königreich diesen 
Vorschlag annimmt. 
Die Regierung des Deutschen Reiches ist auch 
ihrerseits der Ansicht, daß die Einigung, zu der 
sie nunmehr mit der Regierung Seiner 
Majestät im Vereinigten Königreich gelangt, 
und die sie als eine vom heutigen Tage ab 
gültige, dauernde und endgültige Einigung 
zwischen de» Seiden Regierungen Şşieht, den 
Die Kieler Woche 
Rund um Fehmarn 
Kiel, 18. Juni. Am zweiten Wettfahrttag 
der Kieler Woche wurde das Rennen der Aus 
gleichsjachten „Rund um Fehmarn" ausgetra 
gen. Die Boote, insgesamt 32, wurden um 9 
Uhr in mehreren Startgruppen auf ihre lange 
Reise geschickt. Der frische südwestliche Wind 
ließ einen schnellen Verlauf der Wettfahrt zu. 
Den Jachten war es freigestellt, die Insel 
Fehmarn rechts oder links herum zu umfah 
ren, so daß sich für die einzelnen Fahrer eine 
schwere Wahl ergab. Die Jachten, die außen 
herum um Fehmarn gingen, schienen den bes 
seren Teil gewählt zu haben. Von ihnen kam 
„Asta" (Kriegsmarine) als erstes Boot wieder 
im Kieler Hafen an, und zwar genau um Mit 
ternacht. Die übrigen Jachten kamen im Lau 
fe des Dienstagmorgen durch die Ziellinie. 
Als letztes Boot passierte „Musche", eine ganz 
kleine Ausgleichsjacht, gegen 11 Uhr die Ziel 
linie an der Jachtklubbrücke. Nach den hier 
vorliegenden Berichten und Ergebnissen hat 
die Wettfahrt ihren Zweck voll erfüllt, den 
Ausgleichsseglern während der Kieler Woche 
genügend Gelegenheit zu geben, neben reinem 
Rennregattasport auch ihr seemännisches Kön 
nen zu beweisen. Trotz der teilweise recht har 
ten Brise ereigneten sich keine nennenswer 
ten Havarien. Nur das Boot „Paul Bennecke" 
zerriß sich sein Segel während der Fahrt. 
Gegen starke Konkurrenz konnte am dritten 
Tage in der internationalen Klasse „Pimm" 
(Hütschler-Hamburg) mit einem weit überle 
genen zweiten Sieg (elf Minuten vor dem 
zweiten Preisträger Bremen, van Alfers 
Wye) ein Jahresanrecht auf den Preis des 
deutschen Seglerverbanöes in dieser Klasse er 
ringen. Im Vorjahr hatte das schwedische 
Boot „Sunshine" den Preis gewonnen. 
Der Reichskriegsminister Generaloberst 
Freiherr von Blomberg ist am Dienstag ge 
gen 18 Uhr in Begleitung des Oberbefehlsha 
bers der Kriegsmarine, Admirals Raeder, 
zum Besuch der Kieler Woche in einem Son 
derflugzeug in Kiel eingetroffen. Kurz vorher 
landete auf dem Flugplatz Kiel-Holtenau ein 
im Sonöeröienst der Kieler Woche verkehren 
des Flugzeug, in dem sich der Reichssportfüh 
rer von Tschammer und Osten befand. Die 
Luftfahrtattaches von England, Frankreich, 
Italien, der Tschechoslowakei und Finnland 
waren am Dienstag als Gaste des Chefs der 
Marinestation der Ostsee, Vizeadmirals Al 
brecht, auf dem Stationstenöer „Nixe" Zu 
schauer der Regatten auf der Kieler Außen 
förde. 
Ausländischer Kriegsschiffsbesuch in Kiel. 
DNB. Kiel, 18. Juni. Im August werden 
finnische Kriegsschiffe, darunter die 500 
bis 700 Tonnen großen Unterseeboote „Jko- 
Turso", „Saukko", „Besihiisi" und „Vetehi- 
nen", sowie die neuen 4000 Tonnen großen 
Küstenpanzerschiffe „Jlmarinen" und „Bäi- 
nämöinen" der Kriegsmarineftadt Kiel einen 
Besuch abstatten. Vom 24. bis 26. Juni treffen 
zwei polnische Zerstörer zu einem Besuch 
ein: die Zerstörer „Wicher" und „Burza", die 
1500 Tonnen groß sind. Vom 28. Juli dis 
3. August wird das s ch w e d i s ch e Küstenpan 
zerschiff „Oskar II." (4100 To.) auf der Förde 
zu einem Besuch weilen. 
Auf der Marineschule Mürwik 
hat der Norddeutsche Lloyd Bremen vor eini 
ger Zeit eine Reihe junger Seeoffiziere sport 
lich ausbilden und schulen lassen, damit sie in 
der Lage sind, den für Sport und Gymnastik 
interessierten Fahrgästen der Lloydschiffe un 
ter Ausnutzung der für diese Zwecke vorgese 
henen Einrichtungen, wie Schwimmbäder, 
Turnsäle und Sportdecks, Partnerschaft zu 
Abschluß eines allgemeinen Abkommens über 
diese Fragen zwischen allen Seemächten der 
Welt erleichtern wird. 
Genehmigen Euer Exzellenz den Ausdruck 
meiner vorzüglichsten Hochachtung. 
gez. von Ribbentrop, 
Außerordentlicher bevollmächtigter Botschafter 
des Deutschen Reiches. 
bieten oder Unterricht zu erteilen. Es wird je 
einer dieser Sportoffiziere zunächst aus 
den in der Nordamerikafahrt beschäftigten 
Schnelldampfern „Bremen" und „Europa" 
und auf den Ostastenschnellöampfern „Scharn 
horst" und „Potsdam" des Norddeutschen 
Lloyds Verwendung finden. 
* * * 
Hapleon HL und Dänemark. 
KNS. Man schreibt uns: 
Mit dem französischen Kaiser Napoleon Hl. 
trieb man in Dänemark förmlich Abgötterei. 
Noch 1870 sagte der Kultusminister Hall im 
Staatsrat, beim Ausbruch eines Krieges 
zwischen Deutschland und Frankreich müßte 
Dänemark gemeinsame .Sache mit Frankreich 
machen. 
Napoleon III. dachte anders. Als 1867 König 
Friedrich VH. krank war, berichtete der dänische 
Gesandte in Paris am 24. Februar 1867, daß 
Napoleon erklärt habe, der Zeitpunkt einer 
Teilung Dänemarks sei nahe. Der Kaiser 
meinte, die Inseln sollten an Schweden, Jüt 
land, Schleswig und Holstein an den Augusten- 
burger fallen. 
Auch im Dezember 1861 erklärte der Kaiser 
dem preußischen Gesandten, die schleswig- 
holsteinische Frage könnte so am leichtesten 
geordnet werden, daß Schweden einen Teil er 
hielte und ein europäischer Kongreß die 
Grenzen festsetze. 
-- * * 
Bürgermeister Dr. Kaper, 
Kopenhagen 
kommt zur 2. Reichstagnng der Nordischen 
Gesellschaft. 
Unter der bereits jetzt einlaufenden großen 
Anzahl der Anmeldungen zur Teilnahme an 
der 2. Reichstagung der Nordischen Gesell 
schaft vom 23. bis 29. Juni liegt auch eine 
Zusage des Kopenhagener Bürgermeisters, 
Dr. Ernst Kaper, vor. Dr. Kaper, über den 
wir Sonnabend in unserer Landeszeitung 
einen längeren Artikel veröffentlichten anläß 
lich der Unterredung eines Redaktionsmit 
gliedes mit ihm, war bereits zur 700-Jahr- 
feier und zur Eröffnung des Ostseejahres 
1931 in Lübeck. Er ist ein guter Kenner der 
deutschen Literatur und hat in Einzeldarstel 
lungen deutsche Literatur dem dänischen Volk 
bekanntgemacht. Seine dänische Goethe-Bio 
graphie ist bereits in mehreren Auflagen er 
schienen. 
* * * 
Dänische ftMonalsszialisienkundgebung 
in Fredericm. 
Am Sonntag wurde in Fredericia eine Lan 
desversammlung der dänischen National 
sozialisten abgehalten. Nach einem Umzug, 
an dem sich mehrere Tausende mit Fahnen u. 
vier Musikkapellen beteiligten, fand ein Feld- 
gottesdienst statt, bei dem Pastor Malling- 
Bröns redete. Danach bewegte sich der Zug 
nach dem Kastell, auf dessen Wällen man sich 
lagerte, um Turnvorführungen zuzuschauen 
und den Reden von Fritz Clausen-Baurup, 
Kapitän Arrildskov-Ranöers, Hofbesitzer Jör- 
gensen-Högholt, Pastor Malling-Bröns und 
Kaufmann Jörgensen-Slagelse zu lauschen, 
die sich gegen die Parlamentswirtschaft, die 
Hochfinanz und das internationale Judentum 
richteten. Aufsehen erregte besonders die Mit 
teilung des Grafen Knuth-Knuthenborg von 
einem Gerücht, wonach Stauning gelegentlich 
seiner Amerikareise über den Verkauf von 
Grönland an die Amerikaner verhandeln 
wolle. Auch deutsche und schwedische National 
sozialisten waren bei der Kundgebung zugegen, 
die mit einer Parade der Fahnen ihren Ab 
schluß fand. Außer einigen Zurufen während 
des Umzugs durch die Stadt wurde die Kund 
gebung nicht gestört. 
Acht Chinesen sind wegen Mordes an dem 
japanischen Polizeiobersten Mazukata hinge 
richtet worden. 
Ae NgllmsaüM hinter der Front. 
DNB. Paris, 18. Juni. Die RahmenübungeU 
bei Potiers, an der zahlreiche Offiziere aller 
Waffengattungen und Dienstgrade unter Lei 
tung des Generals und Mitgliedes des Ober 
sten Kriegsrates, Belhague, teilnehmen, sind 
besonders der Frage der Organisation hinter 
der Front gewidmet, der vor allem in der mo 
dernen Armee eine besondere Bedeutung zu 
kommt. Man wird die Frage der rückwärtigen 
Verbindungen studieren, den Kraftwagenver 
kehr, den Materialnachschuü, die Lebensmittel 
versorgung und die Räumung bedrohter Ge 
biete. 
Welche Bedeutung diesen Uebungen zuge 
schrieben wird, ergibt sich daraus, daß mehrere 
Stäbe und die höhere Führerschule für Offi 
ziere an ihnen teilnehmen. Die Zahl der an 
den Rahmenübungen beteiligten Mannschaften 
ist gering. Es werden nur motorisierte Ein 
heiten für die Uebung herangezogen und zwar 
nur als Verbindungsleute. Zwei Flugzeug 
geschwader nehmen ebenfalls an den Uebun 
gen teil. 
Französisches Kriegsschiff in Swincmünde. 
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Zum ersten Male ist seit dem Weltkriege jetzt ein französisches Kriegsschiff zum 
Besuch in einem deutschen Hafen eingelaufen: Das französische Fischereischutzboot 
„Ailette" hat am Hohenzollernbollwerk des Swinemünder Hafens festgemacht. 
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Sparmaßnahmen im italienischen Zeitungs 
wesen. 
DNB. Rom, 18. Juni. Am Dienstag trat in 
Italien eine Zeitungsverordnung in Kraft, 
die bestimmt, daß sämtliche Blätter in jeder 
Woche nicht mehr als eine Nummer von zehn 
Seiten Umfang haben dürfen. An zwei Tagen 
muß die Nummer auf sechs Seiten herabgesetzt 
werden, an den übrigen Tagen dürfen die 
Blätter nur in achtseitigen Ausgaben er 
scheinen. Diese Maßnahme wird mit dem Hin 
weis auf Wirtschaftspolitische Erwägungen be 
gründet, da Italien für den Bezug von 
Zellulose aus dem Ausland rund 150 Milli 
onen Lire jährlich zahle. 
Das SmjŞss greift um sich. 
Der neue Schlag gegen die Rechtsopposition. 
AOD. Moskau, 17. Juni. Die sowjet. 
russischen amtlichen Stellen dementieren die 
Nachricht über die Verhaftung der Witwe 
Lenins. Vor kurzem sind im Auslande Nach 
richten erschienen, daß die Witwe Lenins von 
der OGPU. festgenommen worden sei, weil sie 
die Richtlinien der Politik des Zentral 
komitees der Partei bekämpft habe. Diese 
Nachrichten seien entstanden im Zusammen, 
hang mit zahlreichen Verhaftungen oppositio 
neller Elemente und der Amtsenthebung 
Jenukidses. 
Auf der anderen Seite wird zugegeben, daß 
gegen zahlreiche Mitglieder der Partei und 
Regierung Verfahren schweben, die die An 
weisungen der Partei verletzt haben. Das 
Plenum des Zentralkomitees der Kommu 
nistischen 'Partei hat der Kommission der 
Parteikontrolle große Vollmachten gegeben, 
rücksichtslos gegen die oppositionellen Ele 
mente innerhalb der Partei vorzugehen, wo 
bei der Hauptschlag sich gegen die ehemaligen 
Anhänger des Rechtsblocks richtet, der ver* 
sucht, die Wirtschaftspolitik Stalins zu sabo 
tieren. 
In Moskau wie auch in Leningrad wurden 
vor kurzem zahlreiche Trotzkisten festgenom 
men, die versucht haben, auf illegalem Wege 
mit Trotzki sich in Verbindung zu setzen und 
ihm Material über die Lage in der Sowjet 
union zur Verfügung zu stellen. 
Die Nachricht, daß die Schwester Lenins, 
Frau Elisarow, in Haft genommen wurde, 
wird ebenfalls dementiert. 
3rr Wenigen Zeilen 
Eine Truppenvesichtigung findet am 18. und 
19. Juni durch den Oberbefehlshaber des Hee 
res, General der Artillerie Freiherrn von 
Fritsch, auf dem Truppenübungsplatz Mun 
sterlager statt. 
Vor dem Appcllationsgericht in Lüttich be 
ginnt heute die Verhandlung gegen die 4 Mal- 
medyer, denen „Handlungen, die die Ordnung 
in Neubelgien umzustoßen bezweckten" vor 
geworfen werden. Die Bevölkerung von Eu- 
pen-Malmedy sieht dem Ausgang des Prozes 
ses mit Ruhe entgegen, da sie weiß, auf wie 
schwachen Füßen die Anklage steht. 
Die englische Regierung ist mit 9 neuen 
Männern ergänzt worden. Es handelt sich da 
bei um die Besetzung der Posten von Mini 
stern, die keinen Kabinettsrang haben, sowie 
um Bestellung einiger Staatssekretäre. 
Ministerpräsident Baldwin wird wahr 
scheinlich der Septembertagung der Völker, 
bundsversammlung und des Völkerbunds 
rates in Genf beiwohnen. 
Der in den englischen Zeitungen veröffent 
lichte Bericht, wonach Macdonald sich zur 
Durchführung einer diplomatischen Mission 
nach den Vereinigten Staaten begeben sollte, 
entbehrt jeder Begründung. 
Verantwortlicher Hauptschriftiettei und Perausgeber: Fer 
dinand Möller. 
Stellvertreter des Hauprschriftlevers: Herbert Puhlmann. 
Verantwortlich für Politik: Herbert Puhlmamr; für den all. 
gemeinen Teil: Ädolt Gregori: für den wirtschaftlichen 
Teil: i. V. Ferd. Möller; für den provinziellen imi 
örtlichen Teil: Karl Müller, alle in Rendsburg. 
Verantwortlicher Anzeigenletter! Karl Jacobsen, Rendsburg. 
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne. Rendsburg. 
0--A. Schieswig.Holsteintsche Landeszeitung (Rendsburg« 
Tageblatt — Hohenwested-ter Zeitung — Die Landpost 
Hanerau-Hademarschen — Eüderbraruper Tageblatt 
EuA, & ss »m & æ*. & j
	        
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