italienische Meister Roechi gegenüber. Im Schwergewicht
kämpfen der deutsche Ex-Europameister Hans Schönvath und
der italienische Meister Baiouera. Der deutsche Meister
Adolf Witt wird außerdem im Halbschwergewichtstreffen
gegen den österreichischen Meister Lazzek antreten. Auch für
dieses bedeutende Sportereignis rechnet man mit dem Zu
strom gewaltiger Massen von Volksgenossen. Aus vielen
Teilen des Reiches liegen schon Sonderzuganmeldungen vor,
so aus Berlin, Köln, Magdeburg usw.
Krönung und Abschluß der Deutschen Derby-Woche bildet
sodann am Sonntag, dem 30. Juni, der Tag des Deutschen
Derbys, des größten deutschen Zuchtrennens. Durch die
Teilnahme zahlreicher führender Persönlichkeiten des Reiches,
der Wehrmacht und der Bewegung wird das Deutsche Derby
sein besonderes Gepräge erhalten. Auch die Vertreter der
ausländischen Staaten werden in großer Zahl dem traditio
nellen Rennereignis beiwohnen, das in diesem Jahre wie
nie zuvor zu einem Fest des gesamten Volkes gestaltet wer
den soll. Zn den Rennpausen werden turnerische Vorfüh
rungen, Fallschirmabsprung« und Flugvorführungen für
reiche Abwechslung, sorgen. Man rechnet schon jetzt mit einem
Riesenzustrom aller Schichten des deutschen Volkes. Das
Deutsche Derby soll zu einem Fest des gesamten deutschen
Volkes werdenl
Preisverteilung
bei der internationalen Marinc-Pokal-Segelwettfahrt
in Kiel.
Rach Abschluß der Marine-Wettfahrten ist auf Grund des
schwedischen Punktsystems folgende Preisberechnung bekannt
gegeben: Schweden erhält den 1. Punktpreis, Deutschland
neben dem Anrecht auf den Hindcnburg-Pokal den 2. Punkt
preis, da es durch Ausscheiden bei der 2. Wettfahrt erheb
liche Punkte verloren hatte. Den 3. Punktpreis erhielt die
dänische Mannschaft. Weiterhin wurden zwei Steuermanns,
preis« verteilt, deren erster an Polen fiel. Der zweite
Steuermannspreis wurde Holland zuerkannt.
Trabrennen in Heide
fp. Heide, 18. Juni. Der Traberklub „Dithmarsia" e. D„
Heide in Holstein, veranstaltete am heutigen Sonntagnach
mittag auf der „Fichtenhain-Rennbahn" sein erstes dies
jähriges Trabrennen. Trotz der nicht sehr günstigen Witte
rung hatten sich doch zahlreich« Besucher und Interessenten
eingefunden. Insgesamt fanden 8 Rennen statt. Erstes
Rennen: 1. Juni Preis RM. 575.—. Trabfahrcn für 3- bis
7jährige inl. Pferde. Rennstrecke 2000 Meter. Es starteten
8 Pferde. Erster Sieger: „Rebukadnezar" 4jähr. br. H.
Bes. Stall Bahrenfeld, 2. „Mister Toots" 3j. br. W. Bes.!
H. Ehlers, Heide. 3. „Korund" 7j. br. Hengst. Bes.: H.
Alber, St. Margarethen.
2 Preis von Farmsen 850 RM. Trabfahren für 3jährige
und ältere Pferde. Rennstrecke 2000 Meter. Es starteten
8 Pferde. Erster Sieger: „Knospe", 7j. br. St. Bes.: Karl
Peters, Heide. 2. „Wenzel", 6j. br. H. Bes.: A. Heitmann,
Hamburg. 3. „Lidillon". 7j. br. W. Bes.: Frau H. Schil
lings, Wandsbek.
3. Landwirtschaftliches Trabreiten RM. 150.—. Trabreiten
für 3j. und ältere eingetragene Halbblutpferde. Rennstrecke
1800 Mtr. Es starteten 5 Pferde. 1. „Moritz", 8j. br. W.,
Bes.: Rudolf Manch Friedrichsgabckoog. 2. „Hella" a. dklbr.
Stute. Bes.: Georg Loy, Poppenwurth. 3. „Rest", dklbr.
Stute, Bes.: I. Jansen, Heide.
4. Preis von Bahrenfeld RM. 650.—. Amateurfahren.
Trabfohren für 3jährige und ältere inl. Pferde. Rennstrecke
2000 Mtr. Es startete". 9 Pferde. 1. „Morgengruß", lOjähr.
br. W. Bef.: R. Vollmert, St. Margarethen. 2. „John
Toots", 7jähr. br. W. Bef.: SA.-Reitersturm 11/11.
3. „Elastik", 5j. br. St. Bes.: Fritz Springer, Heide.
5. Landwirtschaftliches Galoppreiten RM. 150.—. Galopp-
reiten für 3jähr. und ältere eingetragene Halbblutpferde.
Rennstrecke 1800 Mtr Es starteten 5 Pferde. 1. „Landgraf"
5jähr. F. W. Bes.: Claus Thiedemann, Weddinghufen.
2. „Amica", 8j. br. Stute. Bef.: Möhrings Reit- u. Fahr
schule, Heide.
6. Klubrrnnen RM. 700.—. Trabrennen für 3jähr. und
ältere inl. Pferde. Rennstrecke 2100 Mtr. Es starteten
9 Pferde. 1. „Ben Hur" 8jähr. F. H. Bes.: F. Bredehorst,
Bremen. 2. „Nutwood Ruby", 7j. br. W. Bes.: Fr.
Schmidt, Bremen. 3. „Kobalt", 7j. br. H. Bes.: W. Ham-
dorf, Hamburg.
7. Amazonenrcnnen. Trabfahren für Damen für 3jähr.
und ältere inl. Pferde. Rennstrecke 2000 Meter. Es starte
ten 7 Pferde. 1. „Morgengruß", lOj. br. W. Bes.: R. Voll,
inert, St. Margarethen. 2. „Paria 1" a. br. St. Bes.:
I. F. Peters, Hägen. 3. „Eatalpa", 9j. br. St. Bes.: Ehr.
Lucht und W. Boje, Burg.
8. Preis von Elmshorn RM. 575,—. Trabfahren für 3jäh.
rige und ältere inl. Pferde. Rennstrecke 2000 Mtr. Es star
teten 6 Pferde. 1. „Impuls" 7j. F. W. Bes.: Ehr. Plam.
beck, Heide. 2. „Ernährer", a. br. W Bes.: P. Linusen,
Wittbeck. 3. „Lidillon", 7j. br. W. Bes.: Frau H. Schil
ling, Hamburg.
Am Toto herrschte reger Betrieb und an Einsätzen fehlte
es nicht.
Mstsr-Spsrt
Oesterreich gewährt vollkommene Steuerfreiheit für vorüber
gehend eingeführte Kraftfahrzeuge.
Der DDAL., Sitz München, unterrichtet uns, Laß in
Oesterreich seit oem 1. Mai 1935 die Kraftwagenabgabe so
wohl für inländische, als auch für vorübergehend eingeführte
ausländische Kraftfahrzeuge aufgehoben wurde. Jeder aus
dem Ausland kommende Kraftfahrer kann somit innerhalb
der Gültigkeitsdauer des benutzten österreichischen Triptiks
oder Larnets in Oesterreich verbleiben, ohne irgendwelche
Steuern für sein Kraftfahrzeug entrichten zu müssen.
Von der vorerwähnten Kraftwagenabgabe wird jedoch die
Verkehrssteuer, wie sie für vorübergehend eingeführte aus-
ländische Autobusse, Mietwagen, sowie Lastkraftwagen erhoben
wird, nicht berührt.
SpsriZwang irr China
Der Lhef der Nanking-Regierung, Tschiangkaischek, hat
kürzlich ein« für China sehr bedeutsame Anordnung gege
ben. Rach seinem Willen soll künftig jeder Lehrer, jeder
Schüler von einer bestimmten Klasse ab, sowie jeder Beam
te einen Sport treiben. Er darf sich aussuchen, welche
Sportart er ausüben will, aber auf diesem Gebiet muß er
dann ständig und intensiv trainieren. In dem Programm
zur Stärkung des chinesischen Volkes und zur Rettung der
illation spiele der Sport eine große Rolle. Aus diesem
Grunde hätten die Vorfahren der heutigen Chinesen auch
das Bogenschießen und Wagenrennen unter jene sechs Kunst
fertigkeiten aufgenommen, die einst jeder Lehrer und Be
amte beherrschen mußte. Leider liebten die Nachfahren die
ser Männer das bequeme Leben so sehr, daß sie dem Sport
nur wenig Interesse entgegenbrächten, und das treffe ins
besondere auch auf die Funktionäre der Nationalpartei der
Kuomintang zu. Diese Tendenz vertrage sich nicht mit der
Regierungspolitik, daher müsse man zum Cportzwäng schrei
ten. Alle zwei Jahre sollen von nun an große Sportfest«
mit Wettkämpfen stattfinden.
128. Jahrgang ' Nr. 139
Sportbeilage der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung (Rendsburger Tageblatt)
Dienstag, den 18. Juni 1935
Kieler Wsche gestartet
Bei leicht bewegter See haben in Kiel die internationalen Segelregatten begonnen.
(Schirner, K.)
Unterkreisturufest in SchuchL-AuLorf
Futzball in Schleswig-Holstein
Holstein gegen Flensburg 1908 7:2.
Das im Laufe der Woche ausgetragene Werbespiel zwischen
Holstein und Flensburg 1908 stand im Mittelpunkt des
fchleswig-holsteinifchen Fußballfports. Trotzdem die Flens
burger ihr Können nicht wenig gesteigert haben und einen
lobenswerten Kampfeseifer besaßen, zeigte Holst»in erwar-
tungsgemäß die bessere Leistung und siegte so verdient mit
7 :2.
Preußen-Germania gegen Kilia 3:1 (2:1).
An dem überraschenden Ergebnis hat in erster Linie die
völlig verfehlte Mannschaftsaufstellung Kilias beigetragen.
Man hatte den Kilianern doch einen knappen Sieg zuge
traut. Preußen-Germania zeigte beste Leistungen und ein
entschlossenes Spiel.
Weitere Spiele.
Eintracht-Kiel gegen VfB.-Kiel 3:3 (2:2)
TSB.-Kiel-Gaard«n gegen Borussia 1:1 (1:1).
Union-Teutonia gegen SC. Komet 6:2 (4:1).
Rasensport-Schleswig gegen Eckernförder SV. 2:0.
Heider SV. gegen Preußen-Itzehoe 2:0.
Wacker-Münchcn gegen HSV. 1:1 (8:0).
Sperber-Hamburg gegen Polizei-Kiel 5:0 (1:0).
Deutscher Fußballsieg in Frankreich.
Vor 4000 Zuschauern konnte CSV. Ulm auch das 2. Spiel
gegen den AFC. Le Havre mit 2:1 (1:0) gewinnen.
Schweden siegt über Dänemark.
In dem vor rund 25 000 Zuschauern ausgetragenen Fuß
balländerkampf zwischen Schweden und Dänemark in Göte-
burg konnten die Schweden mit 3:1 (1:1) einen schönen Sieg
erringen.
Die deutschen Hmchdüllmeister
Polizei-Magdeburg und Eimsbüttel-Hamburg.
Polizei-Magdeburg gegen Hindenburg-Minden 10:8 (3:4).
Der Entscheidungskampf um die deutsche Handballmeister-
schast der Männer wurde am Sonntag in Stuttgart ausge-
tragen. Es war ein sehr harter Kampf zwischen zwei gleich
starken Parteien, der aber in den letzten 10 Minuten durch
bessere Angriffe der Polizisten entschieden wurde.
Eimsbüttel-Hamburg gegen DfR.-Mannheiin 4:2 (3:1).
Auch diesen Kampf um die Frauenmeisterschaft konnten die
Hamburgerinnen erst nach schwerem Kampf für sich ent
scheiden. Dennoch ist der Sieg der Hamburgerinnen gerecht,
da sie im Sturm bessere Leistungen zeigten.
Rendsburg
R. B. V. I — Borussia-Kiel 1 8:18.
Für die kürzlich erlittene Niederlage durch den N. B. V.
konnten die Borussen harte Vergeltung üben. In der ersten
Halbzeit war das Spiel ausgeglichen. Während der R. B. V.
mit seinen Torgelegenheiten wenig anzufangen wußte,
konnte Borussia schon im ersten Spielabschnitt mit 7:3 eine
sichere Führung herausholen. Die ersten 15 Minuten der
zweiten Hälfte brachten dann die klare Entscheidung für die
Gaardener. Borussia kam ausgezeichnet in Fahrt und schaffte
in dieser Zeit einen Vorsprung von 18:4. Im Endkampf
gewannen die R.B.V.er aber wieder Terrain und holten in
den Schlußminuten noch 4 klare Tore.
WêttWcherr
von 3VW6 Post-Sportlern
Vom 15.—23. Juni veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Post-Sportvereine ihren 4. Reichswetttampf im
Kleinkatiber-Sportschicßen, der im Vorjahre bereits die un-
gewöhnlich starke Beteiligung von 166 Post-Sportvereinen
mit 20 501 Post-Schützen brachte. Die Arbeitsgemeinschaft,
die sich inzwischen auf 386 Vereine vergrößert hat, wird in
diesem Jahre in etwa 300 Städten mit insgesamt 30 000
Schützen aufmarschieren, die unter neutraler Aufsicht seitens
der Schützenorganisationen ihre Bedingungen erfüllen wer-
den; die endgültige Ausweriuug erfolgt in Berlin. Jeder
Teilnehmer hat 15 Schuß abzugeben, und zwar )e 5 Schutz
liegend, kniend (oder sitzend) und stehend. Es sind Klassen
für Schützen, Altersschlltzen über 60 Jahre. Iuagschützen und
Damen vorgesehen; außerdem findet ein Mannschaftskampf
um den Wanderpreis des Herrn Reichspostministers mit einer
Sonderklasse für erstmalig teilnehmende Post-Sportvereine
statt. Herr Reichspostminister Freiherr von Eltz-Rübenach
hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernom-
men, der Her: Rcichsminister des Innern, der Herr Reichs-
kriegsminister und der Herr Reichssportfllhrer sowie Förde-
rer und Gönner des Schießsports haben die Veranstaltung
durch Preisstiftungen gefördert. Da die Spitzenkönner der
Post-Sportvereine an den Olympia-Prüfungen teilnehnen,
darf man wieder mit glänzenden Einzell und Manns Hafts,
leistungen rechnen.
Rend§àrger Kanu-Club
Fahrt zur Kieler Woche
Am letzten Sonntag unternahm der R. K. C. eine Wan-
derfahrt nach Kiel, um einen Teil der Kieler Woche mitzu
erleben. Die Fahrt durch den Kanal war nicht gerade durch
schönes Wetter begünstigt; aber dennoch wurde die Mühe
reichlich belohnt durch den prächtigen Anblick, den uns unsere
stolze deutsche Kriegsflotte beim Verlassen der Holtenau«
Schleusen bot. Ein ungewöhnliches Leben und Treiben
herrschte im Hafen.
Zunächst widmeten wir der Wiler Bucht unsere ganze
Aufmerksamkeit. Mitten durch das Gewirr von Seglern und
Barkassen bahnten wir uns mit den Booten unseren Weg
und nahmen als ersten den „Admiral Schcer" gründlich in
Augenschein. Dann ging es am herrlichen Hindenburgufer
entlang, das trotz des schlechten Wetters von Schaulustigen
dicht umsäumt war, und gelangten so zum Olympia-Hafen.
Dort bor sich uns ein herrliches Bild. Segeljachten und
-jollen lagen einträchtig nebeneinander, alles umsäumt von
herrlichem Flaggenschmnck. Ganz besondere Aufmertsamkeit
zogen die Modellschiffe auf sich, die von der deutschen Ju
gend formgerecht hergestellt sind.
Weiter ging unsere Fahrt, am Signalturm vorbei zum
Bootshaus des K. K. K. Hier wurde das nasse Sportzeug
abgelegt und dann ging es zu Fuß am Hindenburg-Ufcr
entlang, um den ganzen Eindruck noch einmal auf sich wir
ken zu lassen. Vor sich sah man Me. unzählig vielen kleinen
Fahrzeuge und im Hintergründe die stolzen Schiffe unserer
Kriegsmarine. Den Abschluß unserer Kieler Fahrt bildete
die Besichtigung einiger Torpedoboote. Dann wurde es auch
bald Zeit zum Aufbruch, und die Bahn bracht« uns wieder
nach Rendsburg.
Das Unterkreisturnfest in Schacht-Andorf hatte am letzten
Sonntag viele Turner und Interessierte in unseren Ort
gebracht. Alle Straßen prangten im schönsten Flaggen-
schmuck. Die Bevölkerung hatte Girlanden gebunden, wofür
die D. T. an dieser Stelle herzlich dankt. Rach einer kurzen
Kampfrichtersitzung begannen die Wettkämpfe in den volks
tümlichen Uebungen und die Vorführungen an den Geräten.
Am Morgen herrschte kühles, aber doch erträgliches Wetter.
Der große Sportplatz zeigte ein belebtes Bild von frischen
und fröhlichen Turnern. Zum ersten Mal« wurde gemäß
den Richtlinien in jeder Abteilung eine völkische Aus-
sprach« vorgenommen, und zwar durch den Unterkreisdiet-
wart Möller, ferner durch die Turnbrüder Reher und Rolfs.
Als Thema war gestellt: Jahn — Hitler ein Vergleich.
Rach der Aussprache, die ganz ungezwungen am runden
Tisch durchgeführt wurde, mußten die Dietwarte feststellen,
daß die Erfassung der Grundgedanken des nationalsozialisti
schen Staates den einzelnen Turnern und Turnerinnen nicht
nur geläufig war, sondern daß sie auch imstande waren, die
Vergleiche mit Iahn zu ziehen. Teilnehmer und Prüfer
waren zufriedengestellt. Jedem Turner wurde deutlich, daß
es keinen Turnkampf -ohne völkische Aussprache mehr gäbe,
— Währenddessen saßen schon fleißige Preisrichter im
Schulhanse zur Wertung der Punktzahl der Kämpfer. Hilfs
bereite Frauen hatten in unserer Schulküche eine wohl
schmeckende, kräftige Frühlingssuppe gekocht. Und bald sah
man bei Gastwirt Lüthje eine fröhliche Mittagsrunde. Allen
Spendern für das Essen und den Frauen sowie jungen
Mädchen, die beim Vorbereiten halfen, sei ebenfalls an
dieser Stelle unser Dank ausgesprochen. — Beim Hotel
„Glückauf" trat man nunmehr zum Festzug an. Einige SA,-
Fahnenabordnnngen und die SA. marschierten voran. Be
sonders nett sahen die kleinen Turnermädchen in den roten
Jäckchen und weißen Kleidern aus. Leider konnte der Zug,
der durch die meisten Straßen ging, wegen des eintretenden
Regens nicht nach Schacht fortgesetzt werden. Rach der Auf
stellung vor dem Gedenkstein begrüßte der Vereinsführer
G u t s ch k e im Namen der D. T. und der Gemeinde die
Anwesenden, während der Unterkreisführer R e u l e k e für
die freundliche Aufnahme dankte und insbesondere ans das
in wenigen Wochen stattfindende Gaufest in Lübeck hinwies.
Seine Rede klang aus mit einem Sieg-Heil auf Führer und
Volk, worauf das Deutschlandlied und das Horst-Weffel-Lied
gesungen wurden. Nachdem noch ein Vertreter der P. O.,
die gleichfalls vollzählig zum Festzng angetreten war, die
Erschienenen begrüßt hatte, begannen di« Spiele. Besonders
gefiel der Chorfesttanz der Turnerinnen. Zum Schluß tra
ten die Turner und Turnerinnen zu den allgemeinen Frei
übungen an. Aufmerksam verfolgten die Zuschauer diesen
geradezu imposanten Aufzug. Ein Wille regierte das
Ganz«, exakt wurde die erste Uebung trotz des Regens zu
Ende geführt. Leider mußte wegen eines furchtbaren
Regengusses der letzte Teil abgebrochen werden. Anschließend
wurde zur Siegerverküiidignng im Hotel „Glückauf" ange
treten. Hier sprach der Kreissührer Nägel über das Fest
des 75jährigen Bestehens der D. T. im Neichsbund für
DNB. Hamburg, 14. Juni. Das Deutsche Derby, die
alljährlich in Hamburg stattfindende bedeutsamste deutsche
pserdesportliche Prüfung, wird in diesem Jahre die Grund-
lag« bilden für ein« großzügig angelegte Volksfestwoche, die
vom 22. bis zum 30. Juni dauern und nach einer Reihe
anderer Großveranstaltungen mit dem Derbysonntag Krö-
nung und Abschluß finden wird. Die Dcrbywoche soll heute
nicht mehr nur Sport- und gesellschaftliches Ereignis fein,
sondern zu einem Fest des deutschen Volkes ausgebaut wer-
den gemäß der Parole, die Reichsstatthalter Kaufmann gege-
den hat: „Das Deutsche Derby 1935 in Hamburg soll zu
einer Volkssportwoche ausgestaltet werden!"
Den Auftakt bildet am Donnabend, dem 22. Juni, der
Waffcntag der deutschen Kavallerie, zu dem nicht weniger
als 20 000 alte deutsche Kavalleristen in Hamburg erwartet
werden. Auch der greise Generalfeldmarschall von Mackensen
hat sein Erscheinen zugesagt. Auf dem Turnierplatz in
Hambnrg-Borstel wird Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann
am Nachmittag des Sonnabends die Derby-Feftwoche eröff
nen. Anschließend findet eine große „Reiterschau" des
Waffenrings der Deutschen Kavallerie statt. Große Wasser-
sportveranstaltungen auf der Binnenalster am Spätnachmit-
tag leiten über zur „Weihestunde dec Deutschen Kavallerie",
die mitten im Stadtzentrum, am Jungfernstieg, stattfinden
und mit dem großen Zapfenstreich ihren Abschluß finden
wird.
Am Sonntag wird sich dann der Waffcnring der Deutschen
Kavallerie am Vormittag m einem großen Festzug, bei dem
die Uniformen des alten Heeres zur Geltung kommen wer
den, durch die Stadt bewegen. Am Nachmittag erfolgt in
Hamburg-Horn die Eröffnung der Derby-Rcnnwoche mit
einem Masseu-Brieftanbenaufstieg als Gruß an ganz
Deutschland Mit dem Großen Hansapreis werden sodann
die Rennen gestartet. Der Tag wird seine besondere Bedeu
tung durch die Anwesenheit des Ministerpräsidenten Gene
rals Goring erhalten, der um 17 Uhr die Einweihung
der neuen Hermann-Göring-Jagdbahn in Horn vornehmen
wird.
Der „Tag der Wehrmacht" setzt am Montag die Reihe der
Großveranstaltungen fort. Auf dem Turnierplatz Börstel
wirb am Nachmittag ein umfangreiches und hochinteressantes
Leibesübungen, der alle Tumfachfchaften jetzt umfaßt. Turn
bruder Reulecke gab die Sieger bekannt. Danach vergnügte
man sich noch einige Stunden bei frohem Tanze.
Die Kranz-Sieger bei den Wettkampf-Ergebnissen:
Neunkampf.
Turner, allgem. Klasse, Jahrgang 1916 und früher.
1. Werner Wieben, GIückauf-Büdelsdorf, 135 Punkte;
2. Ioh, Rößler, Hamdorf, 125 P.; 3. Fritz Köhn, RMTV.,
124 Punkte.
Rcunkampf
Turner, Unterstufe, Jahrgang 1916 und früher.
1. W. Reisewitz, Osterrönseld, 164 P,; 2. W. Preetzer,
Osterröiifeld, 147 P.; 3. E. Esch Rortorf, 145 P.
Fünfkampf.
Turner, Jahrgang 1916 und früher.
1 Thäte, RMTV., 70 P.; H. Schink, RMTV., 55 P.;
3. H. Holz, Glückauf, 67 P.; 4. P. Köhn, RMTV , 63 P.;
4. A. Einfeldt, Rortorf, 63 P.
Drerkampf.
Ingen,dturner, Jahrgang 1917—18.
1. H. Förster, RMTV., 64 P.; 2. E. Weiland, Rortorf,
45 P,; 3. K. Holstein, Schacht-Andorf, 40 P.
Dreikampf.
Jngendturncr, Jahrgang 1919—20.
1. E. Knoop, Osterrönseld, 43 P.; 2. I. Ramm, Glückauf,
Büdelsdorf, 42 P.; 3. W. Kuhr, Glückauf; 3. Berg, Oster-
rönfeld; H. Ramm, Glückauf, und M. Stump, Schacht-Au-
dorf mit je 38 Punkten.
Sechskampf.
Turnerinnen, Jahrgang 1917 und früher,
1 L. Brand, RMTV., 99 P.; 2. G. Znrgeh, RMTV., 98
P.; 3. E. Sotmann, RMTV., 94 P.
Sechskampf.
Turnerinnen, Jahrgang 1918—21.
1. E. Behrendsen, Glückauf, 102 P.; 2. G. Larzuy, Glück
auf, 97 P.; 3. E. Jabionski, Glückauf, 93 P.
Dreikampf.
Turnerinnen, Jahrgang 1917 und früher.
1. H. Beusse, RMTV., 72 P.
Dreikampf.
Jugendturnerinnen, Jahrg. 1918 und später, Kl. A.
1. K. Grögerchen, Glückauf, 43 P.; 2. H. Stöcken, BDM.,
Schacht-Andorf, 35 P.
Klasse B.
1. E. Holm, Glückauf, 45 P.; 2. E. Langholz, Glückauf,
40 P.; 3. H. Matthießen, Schacht-Andorf, 37 P.
4 mal 10ll-Mctcr-Staffcl für Turner.
1. RMTV. mit 53.2 Sek.
Schwedenstafsel: RMTV. 2,19,8 Min.
4. mal 100-Mcter-Staffel für Turnerinnen.
1, Glückauf mit 62 Sek.
Programm militärischer Uebungen und Bewegungen abrol
len, an dem nicht weniger als 1000 Mann des Heeres teil
nehmen werden.
Am Dienstag, dem „Tag der Flieger", finden am Spät
nachmittag auf dem Borfteler Turnierplatz zahlreiche span
nende flugsportlich« Darbietungen statt, die vom Deutschen
Luftsport-Verband gemeinsam mit dem Reichsluftschutzbund
veranstaltet werden. Am Vormittag beginnt in Klein-
Flottbek das Turnier des Norddeutschen Vereins für Jucht
und Prüfung deutschen Halbbluts. Der Abend bringt in der
riesigen Hanseatenhalle ein Opernkonzertgastspiel mit den
weltberühmten Solisten der Mailänder Skala.
Der „Volksrenntag" auf der Rennbahn in Horn am
Mittwoch wird nicht weniger als 25 000 Volksgenossen durch
Sonderzüge der RSG. Kraft durch Freud« nach Hamburg
bringen, die am Nachmittag einem erstklassigen Programm
klassischer internationaler Rennen beiwohnen werden.
Am Donnerstag wird das Turnier des Norddeutschen Ver
eins für Zucht und Prüfung deutschen Halbbluts auf dem
Turnierplatz in Klein-Flottbek beendet, bei dem als Schau-
nummer auch die Kuban-Kosaken des Rittmeisters Tarassenko
ihre waghalsigen Reiterkunststiicke zeigen werden.
Die Rennen in Horn werden am Freitagnachmittag fort-
gesetzt. Am Abend findet im Hamburger Zoo ein Großkon-
zert von Heereskapellen statt.
Im Zeichen sportlicher Eroßkämpfe steht auch der Sonn
abend, die am frühen Nachmittag mit dem Deutschen Spring
derby und dem Freiherr-von-Langen-Erinnerungspreis, einer
schweren Dressurprüfung unter Beteiligung der besten Drrs-
surpfcrde Deutschlands, beginnen. Die besten Rugbyspieler
Deutschlands werden sich am Nachmittag auf dem Victoria-
Sportplatz in Hamburg-Hoheluft in dem Kampf Norddeutsch
land gegen Deutsche Ländermannschaft gegenüberstehen. An
schließend steigt der Fußballgroßkampf Gau Nordmark gegen
Gau Bayer». — Die Hanseatenhalle wird am Sonnabend
abend zum Schauplatz internationaler Boxgroßkämpse, die im
wesentlichen einen Länderkampf Deutschland—Italien brin
gen werden. Um die Europameisterschaft im Weltergewicht
kämpfen Gustav Eder-Deutschland, der jetzige Europameister,
und der italienisch« Meister Venturi. Im Mittelgewicht
stehen sich der deutsche Meister Jupp Befselmann und der
Deutsche Derby-Woche - HuMZurgs Volksfest
vom 22.—30. Juni
Ibram.Sptd ttitd Sport
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