Jugend und die von der Krise am härtesten
betroffenen Volksklassen
überwältigende Verzweiflung beherrscht,
die jedes Vertraue« iu die Geschicke des
Landes untergräbt iu einer Stunde, in
der der Glaube notwendiger ist denn je.
Die ehemaligen Frontkämpfer haben die ver
schiedenen Versuche lange Zeit gewähren las
sen. Angesichts der jetzigen Umstände aber ist
es ihre Pflicht, die Oeffentlichkeit zu alarmie
ren und die volle Verantwortung zu über
nehmen. Der Verwaltungsrat des Verbandes
hat den Vorstand beauftragt, den Präsidenten
der Republik von dieser Einstellung in Kennt
nis zu setzen."
Wie der Verband mitteilt, ist für Mittwoch
eine Ansprache mit Präsident Lebrun vorge
sehen.
*
Die gleiche Stimmung ergibt sich aus den
Pressestimmen aus Frankreich und England.
Einmütig sind die Blätter in dem Urteil, daß
die Lage mehr als ernst ist. Aber positive Vor
schläge, wie man aus dem Wirrwarr heraus
kommen könnte, werden nicht gemacht. Die
Linkspresse ist insofern mit dem Ausgang des
vierten Juni zufrieden, als sie den Versuch
vereitelt glaubt, eine mit diktatorischen Voll
machten ausgerüstete Regierung zu schaffen.
Die kommunistische „Humanitè" und der
marxistische „Populaire" fordern Auflösung
der Kammer und Neuwahlen nach dem Listen
system. Auch die radikalsozialistische „Nöpubli-
que" schreibt: „Alle Bemühungen werden ver
geblich sein, wenn der neue Ministerpräsident
nicht binnen 24 Stunden sein Kabinett bildet,
wenn er nicht sofort die Vollmachten verlangt,
die das Parlament diesmal aus Angst vor dem
Volksurteil kaum verweigern dürfte. Zunächst
das Land, erst dann das Parlament. In die
Ferien mit der Kammer! Nur so kann man
den Franken und mit ihm das Regime retten!"
„Excelsior" und weitere Blätter machen die
Radikalsozialisten für den Zustand der Un
sicherheit und für die Beunruhigung verant
wortlich. Im „Matin" schreibt dessen Haupt
schriftleiter: Das Land hat von der Kammer
genug. Sie hat Unheil genug angerichtet. Sie
ist unfähig, nützliche Arbeit zu leisten. Die
Verfassung gibt dem Staatspräsidenten das
Recht, vom Senat die Auflösung der Kammer
zu fordern. Niemals würde man einen besseren
Gebrauch von diesem Rechte machen können,
niemals der Senat eine bessere Gelegenheit
haben, der Republik und Frankreich zu dienen.
„Echo de Paris" erklärt: Die parlamentarische
Republik, die einst mit einer Stimme Mehr
heit ausgerufen worden ist, hat gestern an sich
selbst mit 2 Stimmen Mehrheit einen Selbst
mordversuch begangen, der ihre Tage gefährdet.
Wie soll man jetzt noch das Parlament für
fähig halten, irgend etwas Gutes, Vernünf
tiges, Nützliches zu leisten? Welches Ansehen
genießt es noch, um sich bei der Nation Gel
tung zu verschaffen und zu versuchen, sie der
Katastrophe zu entreißen? Das Kabinett
Bouisson kann nach Ansicht des Blattes nur
durch ein Ministerium mit gleicher Zusam
mensetzung abgelöst werden, mit dem gleichen
Programm und entschlossen, die gleichen Mit
tel anzuwenden. Aber wenn man den öffent
lichen Frieden retten wolle, sei keine Minute
zu verlieren. — In der „Victoire" schreibt
Gustave Hervö: Die einzige Aussicht, den Bür
gerkrieg zu vermeiden, ist, die Nation, die sich
am Rande des Abgrundes befindet, ohne es zu
wissen, wach zu rütteln, sofort die Zusammen
fassung der nationalen Kräfte um Marschall
Pètain in die Wege zu leiten und dem Ge
danken einer republikanischen Diktatur des
öffentlichen Wohles den Weg zu ebnen. Diese
Diktatur müßte Marschall Pètain übertragen
werden.
*
Die größte Krise seit Bestehen der Republik.
England und die Lage in Zrankreich.
DNB. London, 3. Juni. (Eig. Funkmeldung.)
Die englische Presse verfolgt die Regierungs
krise in Frankreich mit großer Spannung.
„Daily Telegraph" schreibt in einem Leitar
tikel: Der Sturz von drei französischen Regie
rungen innerhalb von 9 Monaten beleuchtet
den Geist der Uneinigkeit und der Zersetzung,
der unglücklicherweise unter den politischen
Parteien in Frankreich herrscht.
„Daily Mail" sagt, daß Frankreich zur Zeit
die größte politische Krise seit der Gründung
der dritten Republik durchmache, die sich mög
licherweise sogar als eine europäische Krise
auswirken könne.
„News Chronicle" erklärt, die französische
Kammer müsse den modernen Anforderungen
angepaßt werden und in etwas besseres als ein
unverantwortliches Sprachrohr reiner In
teressengruppen verwandelt werden.
*
Zusammenstöße in Vans.
DNB. Paris, 6. Juni. (Eig. Funkmeldung.)
Die Kundgebungen auf dem großen Boulevard,
die am Opernplatz zu Zusammenstößen mit der
Polizei führten, sind, wie der „Amis du Peup-
le", das Organ der faschistisch eingestellten „So-
lidarits Francaise" mitteilt, von diesem Ver
band organisiert worden als Protest gegen die
Beschlagnahme des Bundesblattes und die
Bildung des Kabinetts Bouisson-Cailleaux.
„Amis du Peuple" berichtet, daß etwa 1000
Mitglieder der „Solidaritö francaise" die Bon
levarös entlang gezogen seien mit dem Ruse
Zur Ostlandtagung des B D A.
Große Volksdeutsche Schau
Seit Wochen wird fleißig gearbeitet, um die
große Pfingsttagung des VDA. in der Ost
mark, in Königsberg, bis in alle Einzel
heiten vorzubereiten. Was es heißt, rund
40 000 Teilnehmer zu betreuen, davon macht
sich der Außenstehende wohl schwer eine Vor
stellung. 36 Sonderzüge und 20 große sowie
mehrere kleinere Schiffe sind für Beförderung
vorgesehen. Nach Möglichkeit ist Vorsorge ge
troffen, daß jeder Teilnehmer nur einmal mit
der Bahn fährt und auf der An- oder Rück
reise den Schiffs weg benutzt. Um die zahl
losen Aufgaben, die sich aus der Durchführung
der riesigen Ostlandtagung, die wohl die
größte Veranstaltung des VDA. werden dürf
te, zur Zufriedenheit zu lösen, hat die oberste
Leitung die entsprechenden Unterabteilungen
beauftragt, die Vorarbeiten zu übernehmen.
Die Abteilung „Ausstellung" bereitet eine
große Volksdeutsche Schau sowie Sonderaus
stellungen über das Auslanösdeutschtum vor.
In diesem Rahmen wird ein 16 Quadratmeter
großes Europa-Relief zu sehen sein, auf dem
Glühbirnen die Wanderungswegs des deut--
schen Menschen sowie die auslandsdeutschen
Siedlungsgebiete veranschaulichen. Die Abtei
lung „Festzug" gestaltet die Volksdeutsche Kul
turschau, die am Pfingstmontag deutsches Le
ben drinnen und draußen, deutsche Arbeit,
deutsches Brauchtum, deutsche Sitten und
Volkstrachten darstellen wird. Eine andere
Abteilung sorgt für Organisierung der gro
ßen völkischen Kundgebung zu Ehren des Ge
neralfeldmarschalls von Hindenburg am Tan-
nenberg-Nationaldenkmal. Damit auch der
Frohsinn zu seinem Recht kommt, wird ein
Festplatz mit Kapellen, Trachtenvorführungen
und Volkstänzen für Kurzweil sorgen. Im
rheinischen Winzerzelt werden die Besucher
deutschen Rebensaft genießen können.
Grußworte Görings und Fricks.
Ministerpräsident Hermann Göring
nennt in einem Grußwort an die Tagung des
Volksbundes für das Deutschtum im Auslan
de das Volk das entscheidende Grundelement
des Nationalsozialismus. „Es liegt uns des
halb fern", so sagt der Ministerpräsident wei
ter, „unserem Reiche fremdes Volkstum
gewaltsam eingliedern zu wollen. Eine Volks
deutsche Bewegung ist keine Angelegenheit
staatlicher Machtpolitik. Ich bin überzeugt,
daß auf die Dauer die vom Führer geprägten
Grundgedanken zur Frage des Volkstums
Gemeingut aller Völker werden müssen) denn
nichts trägt zur Sicherung des Friedens mehr
bei als die allseitige Achtung auch fremden
Volkstums. Möge die Königsberger Tagung
unter diesem Leitgedanken erfolgreiche Arbeit
leisten!"
Der Reichs- und preußische Minister des
Innern, Frick, begrüßt die Ostlandtagung
mit folgenden Worten: „In Ostpreußen hat
der Nationalsozialismus, die große Freiheits
bewegung Adolf Hitlers, eine feste Burg und
die grenzdeutsche Volkstumsarbeit eine vor
bildliche Form gefunden. Möge Ostpreußen
für alle Grenzgebiete und darüber hinaus für
die gesamte Schutz- und Volkstumsarbeit ein
leuchtendes Vorbild bleiben, über dem das
Wort Hindenburgs „Die Treue ist das Mark
der Ehre" und der Geist des Führers und
Reichskanzlers als Schutz und Schirm in gu
ten und bösen Tagen stehen!"
Erklärung des Reichsjustizministerîums
Die Wahrheit in den Devisenprozessen
Berlin, 4. Juni. Die Pressestelle des Reichs
justizministeriums teilt mit:
Die „Germania" und die „Märkische Volks
zeitung" haben eine Erklärung des Erzbischöf
lichen Ordinariats in Breslau zu dem Verfah
ren gegen katholische Geistliche und Angehörige
von Klöstern wegen Devisenverbrechens ver
öffentlicht. Diese Erklärung ist geeignet, die
Oeffentlichkeit über die Schwere der Anschul
digungen gegen die Beteiligten irrezuführen.
Im einzelnen ist festzustellen:
1. Das Erzbischöfliche Ordinariat besitzt nicht
die Unterlagen, die es instandsetzen würden, zu
dem sachlichen Inhalt der Verfahren Stellung
zu nehmen.
2. In der Erklärung wird die Frage ausge
worfen, ob die Beteiligten nicht aus Unkennt
nis oder infolge Irreführung seitens dritter
Personen gehandelt haben.
Tatsächlich waren von den bis jetzt verur
teilten Ordensangehörigen die drei Haupt
täter in vollem Umfang geständig. Sie haben
zugegeben, gewußt zu haben, daß die unbe
fugte Verbringung von Reichsmarkbeträgen
ins Ausland strafbar ist. Außer diesen Perso
nen haben in den noch schwebenden zur Zeit
60 Verfahren bisher 23 beschuldigte Geistliche
und Ordensangehörige eingeräumt, bewußt
gegen die Devisenbestimmungen verstoßen zu
haben. Die Gesamthöhe der Summen, die zuge
gebenermaßen bewußt verbotswidrig ins Aus
land verbracht wurden oder über die im Aus
land verfügt wurde, geht in die Millionen.
Soweit Geständnisse nicht vorliegen, ergibt
sich in einer ganzen Reihe von Fällen neben
anderen aus der Art der Begehung der Zu
widerhandlungen, aus dem Verbergen der Be-
„Nieder Bouisson", „Nieder Bouisson", „Nieder
Cailleaux!" Mehrere hundert Polizisten seien
rücksichtslos gegen die Demonstranten vorge
gangen. Bei dem Handgemenge hätten einige
Bundesmitglieder ernstliche Verletzungen da
vongetragen. Nur dem Dazwischentreten der
Bundesleitung sei es zu verdanken, daß ern
stere Zwischenfälle vermieden worden seien.
Eine Warnung Lavals an das Varlamenl
DNB. Paris, 6. Juni. Außenminister Laval
gab nach seiner Unterredung mit dem Präsi
denten der Republik, in der er vorschlug,
Bouisson erneut mit der Regierungsbildung
zu betrauen, der Presse folgende Erklärung ab:
„Ich bedauere die Abstimmung der Kammer
Ich bleibe den demokratischen Einrichtungen
und der öffentlichen Freiheit zugetan, aber, um
sie hochzuhalten, darf man den öffentlichen
Kredit und die Autorität des Staates nicht in
Gefahr bringen. Ich habe die Ehre, seit mehre
ren Monaten die auswärtige Politik Frank
reichs zu leiten. Auf diesem Gebiet mehr als
auf irgend einem anderen muß Frankreich stark
bleiben. Die Leiter der Außenpolitik werden
die notwendige Autorität haben, nur in dem
Maße, als der öffentliche Kredit des Landes
nicht beeinträchtigt wird. Europa ist unruhig.
Der Friede ist ungewiß, und meine ganzen
Bestrebungen sind darauf gerichtet, ihm eine
feste Grundlage zu geben. Die politische Krise
in unserem Lande schwächt die Autorität Frank
reichs.
träge in der Ordenskleiöung, aus der Vernich
tung oder anderweiftgen Beiseiteschaffung der
Bücher, aus der falschen Buchführung und aus
fingiertem Schriftwechsel, daß die Beschuldig
ten sich der Strafbarkeit ihres Handelns be
wußt waren.
3. Das Erzbischöfliche Ordinariat behauptet,
daß die bischöflichen Ordinariate bei den vor
gekommenen Handlungen von Oröensleuten
nicht beteiligt seien. Tatsächlich sind im Laufe
der Ermittlungen auf Grund richterlichen
Haftbefehls einige leitende Ordinariatsbeamte
festgenommen worden. Gegen einen General-
vikar hat der Generalstaatsanwalt in Berlin
bereits Anklage erhoben.
Die Erklärung des Erzbischöflichen Ordina
riats enthält Anschuldigungen gegen die deut
sche Rechtspflege. Das Ordinariat glaubt,
„einer späteren Zeit müsse es vorbehalten blei
ben, unbeschadet der Achtung vor den schwe
benden, gerichtlichen Verhandlungen ein ruhi
ges, alle Momente abwägendes Urteil über die
genannten Vergehen in ihrer Gesamtheit zu
treffen". Darin kommt zum Ausdruck, daß die
deutschen Gerichte jetzt nicht in der Lage seien,
ein ruhiges, alle Momente abwägendes, also
gerechtes Urteil zu fällen. Namens der deut
schen Rechtspflege wird diese Auffassung ent
schieden zurückgewiesen.
* * *
Roosevelt verzichtet auf das Nirasystem.
Rooseveli gibt sich geschlagen.
DNB. Washington, 3. Juni. (Eig. Funkm.)
Das Nira-System der Richtlinien für etwa
600 Industriezweige, deren Beachtung die
Bundesregierung 1% Jahre lang zu erzwingen
sich bemüht hatte, wurde am Freitagabend
vom Präsidenten Roosevelt endgültig zu den
Akten gelegt. Er kündigte in einer besonderen
Pressekonferenz an, daß die Regierung den
Apparat zur Durchführung von Mindestlöh
nen, Arbeitshöchstzeit und anständigen Ar
beitsbedingungen sowie des Verbotes von un
lauterem Wettbewerb und von Kinderarbeit
abschaffen werde. Bleiben solle lediglich ein
Gerippe der Nira-Verwaltung, das zwei Ar
ten Büroarbeiten auszuführen haben werde:
1. Zusammenstellung und Untersuchung der
Wirkungen, die die Nira-Codes bis zur Ent
scheidung des obersten Bundesgerichts auf die
Arbeitslosigkeit, die Löhne und die Preise aus
geübt haben. 2. Sammlung von Mitteilungen
über die jetzige Lage. Die Dauer dieser stark
verkleinerten Nira-Verwaltung solle am t
April nächsten Jahres ablaufen.
* * *
Der neue holländische Virtschasisminisler
Während noch der Rücktritt des holländischen
Wirtschaftsministers Steenberghe in den Nie
derlanden das Tagesgespräch bildet, zumal er
auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb des
Kabinetts über die Auswirkungen der Belga-
Abwertung und der französischen Finanzkrise
zurückging, wird bekannt, daß schon am Mitt
woch oder Donnerstag der von dem Minister
präsidenten Colijn vorgeschlagene Nachfolger,
Professor Dr. Gelissen, durch die Königin er
nannt werden wird. Es wird dabei in politi
schen Kreisen Amsterdams erneut betont,
Colijn wolle unter allen Umständen an der
Stabilität des Gulden
Zer Zührek an die kriegsblinden.
DNB. Berlin, 5. Juni. (Eig. Funkmeldung.)'
Der Führer und Reichskanzler richtete anläß
lich des deutschen Kriegsblinöentreffens und
der Kriegsblinöenausstellung in Stuttgart an
den Bundesobmann der deutschen Kriegsblin
den, Dr. Pein, folgendes Schreiben:
„Für das treue Gedenken der in der Stadt
halle zu Stuttgart versammelt gewesenen
Kriegsblinden sage ich Ihnen und allen Be
teiligten meinen aufrichtigen Dank. In tie
fer Dankbarkeit gedenke ich des dauernden
großen Opfers, das gerade die Kriegsblin
den dem Vaterlands dargebracht haben und
täglich erneuern. Ich bitte Sie, diesen beson
ders hart geprüften Kriegskameraden und
ihren in gleicher Lage befindlichen Gästen
aus Frankreich und Italien meine aufrich
tigen Grüße und die Versicherung meiner
treuesten kameradschaftlichen Verbundenheit
zu übermitteln.
Mit deutschem Gruß
gez. Adolf Hitler."
* * *
Slurmpser im Weißen Neer.
DNB. Moskau, 6. Juni. (Eig. Funkbericht.)
Das sowjetrussische Baggerschiff „Tscherny-
schewskij" mit einer Besatzung von 47 Mann
erlitt während eines Sturmes im Weißen
Meer schwere Beschädigungen und ist seitdem
verschollen. Ein Schleppdampfer barg auf eiuer
unbewohnten Insel 15 Leichen der Besatzung
des verschollenen Schiffes.
* * *
Msenmiierschlagungs-AgZeh
gegen 60 Lsmjeiheamle.
Kiew, 4. Juni. Wie die „Prawda" meldet,
ist im ukrainischen Landwirtschaftskommissa-
riat eine Riesenunterschlagung aufgedeckt
worden, an der nicht weniger als 60 Beamte,
darunter sogar der ehemalige Gehilfe des
Volkskommissars für Landwirtschaft, Ogija,
beteiligt sind. Der /Schaden, der dem Staat
zugefügt wurde, beläuft sich auf mehrere
100 OOO Rubel. Die Voruntersuchung durch
das ukrainische Jnnenkommissariat, die
frühere GPU., ist beendet. Die unter Anklage
stehenden 60 Sowjetbeamten werden sich in
diesen Tagen vor dem Obersten Gericht der
Ukrainischen Republik zu verantworten haben.
* * *
Hamburger Mmnibus verunglückt.
17 Fahrgäste verletzt.
DNB. Kyrrtz, 3. Juni. (Eig. Funkm.) Auf
der Berlin—Hamburger Chaussee, in der
Nähe von Wusterhausen, ereignete sich ein
schweres Verkehrsunglück. Der täglich
zwischen Berlin und Hamburg verkehrende
Hamburger Expretzomnibus „Vaterland" stieß
unweit der Schwenze-Brücke mit dem Lastzug
einer Privatfirma, dessen Anhänger zwecks
Reparatur aufgebockt war, zusammen. Der
Anhänger des Lastzuges kippte um und riß
den Personenomnibus mit. Das Vorderteil
des Expreßwagens wurde eingedrückt, die
Unglücksstelle bot ein Bild der Zerstörung.
Von den 18 Fahrgästen des Personenomni
busses wurden 17 verletzt, darunter 4 schwer.
Die Verletzten fanden Aufnahme im Kyritzer
Krankenhaus, Lebensgefahr besteht bei keinem.
, ZN Wenigen Zeilen
Todesurteil.
DNB. Glogau, 4. Juni. Das Schwurgericht
verurteilte den 20jährigen Otto Tietze aus
Primkenau wegen Mordes an der Hausange
stellten Emma Ernst zum Tode. Tietze hatte
mit der Ernst ein Verhältnis, das nicht ohne
Folgen blieb. Am 9. Dezember 1934 stieß er
das Mädchen in die Oder.
Tod des deutschen Gesandten in Brüssel. Am
4. Juni starb im 88. Lebensjahr der deutsche
Gesandte in Brüssel, Dr. Raban Graf Adel
mann v. Adelmannsfelden.
Der großlitauische Stadtverordnete Viktor
Gailus ist zum kommissarischen Oberbürger
meister der Stadt Memel ernannt worden.
Der Führer an den Präsidenten von Uru
guay. Der Führer und Reichskanzler hat den
Präsidenten der Republik Uruguay zu seiner
Errettung von dem Attentat beglückwünscht
und ihm dabei seine besten Wünsche für bal
dige Wiederherstellung übermittelt.
Münchens Haushalt schließt mit einer hal
ben Million ^Ul Ueberschuß ab. Die Jahres
rechnung 1934 der Stadtgemeinde München
schließt mit einem Ueberschuß von über einer
halben Million MJl ab, der dem Tilgungs
fonds zur Tilgung kurzfristiger Schulden zu
geführt wird. Außerdem ist es in den Haus
haltsjahren 1933 und 1934 gelungen, einen
aus dem Haushaltsjahr 1931 stammenden
Restfehlbetrag von 41/2 Millionen &JI abzu
decken.
Verantwortlicher Hauptschrtstleiter uni Herausgeber: ff«**
dinand Möller.
Stellvertreter des Haupischkiftletters: Herbert Puhlmami.
Verantwortlich für Politik: Fevd. Möller; für den all
gemeinen Teil: Adolf Gregori; für den wirtschaftliche»
Teil: t. V. Ferd. Möller; für den provinziellen »nt
örtlichen Teil: Karl MWer, alle in Rendsburg.
Verantwortlicher Anzeigenleiter: Karl Jacobsen, Rendsburg,
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsburg.
D.-A- Schleswig-Holsteinisch« Lanüeszeitung (Rendsburgs
Tageblatt — Hohenwestedter Zeitung — Die Landpo?
Hanerau-Hademarschen — Eüderbraruxe?
D.»A, V, SS 1312t MàS.