Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

Jugend und die von der Krise am härtesten 
betroffenen Volksklassen 
überwältigende Verzweiflung beherrscht, 
die jedes Vertraue« iu die Geschicke des 
Landes untergräbt iu einer Stunde, in 
der der Glaube notwendiger ist denn je. 
Die ehemaligen Frontkämpfer haben die ver 
schiedenen Versuche lange Zeit gewähren las 
sen. Angesichts der jetzigen Umstände aber ist 
es ihre Pflicht, die Oeffentlichkeit zu alarmie 
ren und die volle Verantwortung zu über 
nehmen. Der Verwaltungsrat des Verbandes 
hat den Vorstand beauftragt, den Präsidenten 
der Republik von dieser Einstellung in Kennt 
nis zu setzen." 
Wie der Verband mitteilt, ist für Mittwoch 
eine Ansprache mit Präsident Lebrun vorge 
sehen. 
* 
Die gleiche Stimmung ergibt sich aus den 
Pressestimmen aus Frankreich und England. 
Einmütig sind die Blätter in dem Urteil, daß 
die Lage mehr als ernst ist. Aber positive Vor 
schläge, wie man aus dem Wirrwarr heraus 
kommen könnte, werden nicht gemacht. Die 
Linkspresse ist insofern mit dem Ausgang des 
vierten Juni zufrieden, als sie den Versuch 
vereitelt glaubt, eine mit diktatorischen Voll 
machten ausgerüstete Regierung zu schaffen. 
Die kommunistische „Humanitè" und der 
marxistische „Populaire" fordern Auflösung 
der Kammer und Neuwahlen nach dem Listen 
system. Auch die radikalsozialistische „Nöpubli- 
que" schreibt: „Alle Bemühungen werden ver 
geblich sein, wenn der neue Ministerpräsident 
nicht binnen 24 Stunden sein Kabinett bildet, 
wenn er nicht sofort die Vollmachten verlangt, 
die das Parlament diesmal aus Angst vor dem 
Volksurteil kaum verweigern dürfte. Zunächst 
das Land, erst dann das Parlament. In die 
Ferien mit der Kammer! Nur so kann man 
den Franken und mit ihm das Regime retten!" 
„Excelsior" und weitere Blätter machen die 
Radikalsozialisten für den Zustand der Un 
sicherheit und für die Beunruhigung verant 
wortlich. Im „Matin" schreibt dessen Haupt 
schriftleiter: Das Land hat von der Kammer 
genug. Sie hat Unheil genug angerichtet. Sie 
ist unfähig, nützliche Arbeit zu leisten. Die 
Verfassung gibt dem Staatspräsidenten das 
Recht, vom Senat die Auflösung der Kammer 
zu fordern. Niemals würde man einen besseren 
Gebrauch von diesem Rechte machen können, 
niemals der Senat eine bessere Gelegenheit 
haben, der Republik und Frankreich zu dienen. 
„Echo de Paris" erklärt: Die parlamentarische 
Republik, die einst mit einer Stimme Mehr 
heit ausgerufen worden ist, hat gestern an sich 
selbst mit 2 Stimmen Mehrheit einen Selbst 
mordversuch begangen, der ihre Tage gefährdet. 
Wie soll man jetzt noch das Parlament für 
fähig halten, irgend etwas Gutes, Vernünf 
tiges, Nützliches zu leisten? Welches Ansehen 
genießt es noch, um sich bei der Nation Gel 
tung zu verschaffen und zu versuchen, sie der 
Katastrophe zu entreißen? Das Kabinett 
Bouisson kann nach Ansicht des Blattes nur 
durch ein Ministerium mit gleicher Zusam 
mensetzung abgelöst werden, mit dem gleichen 
Programm und entschlossen, die gleichen Mit 
tel anzuwenden. Aber wenn man den öffent 
lichen Frieden retten wolle, sei keine Minute 
zu verlieren. — In der „Victoire" schreibt 
Gustave Hervö: Die einzige Aussicht, den Bür 
gerkrieg zu vermeiden, ist, die Nation, die sich 
am Rande des Abgrundes befindet, ohne es zu 
wissen, wach zu rütteln, sofort die Zusammen 
fassung der nationalen Kräfte um Marschall 
Pètain in die Wege zu leiten und dem Ge 
danken einer republikanischen Diktatur des 
öffentlichen Wohles den Weg zu ebnen. Diese 
Diktatur müßte Marschall Pètain übertragen 
werden. 
* 
Die größte Krise seit Bestehen der Republik. 
England und die Lage in Zrankreich. 
DNB. London, 3. Juni. (Eig. Funkmeldung.) 
Die englische Presse verfolgt die Regierungs 
krise in Frankreich mit großer Spannung. 
„Daily Telegraph" schreibt in einem Leitar 
tikel: Der Sturz von drei französischen Regie 
rungen innerhalb von 9 Monaten beleuchtet 
den Geist der Uneinigkeit und der Zersetzung, 
der unglücklicherweise unter den politischen 
Parteien in Frankreich herrscht. 
„Daily Mail" sagt, daß Frankreich zur Zeit 
die größte politische Krise seit der Gründung 
der dritten Republik durchmache, die sich mög 
licherweise sogar als eine europäische Krise 
auswirken könne. 
„News Chronicle" erklärt, die französische 
Kammer müsse den modernen Anforderungen 
angepaßt werden und in etwas besseres als ein 
unverantwortliches Sprachrohr reiner In 
teressengruppen verwandelt werden. 
* 
Zusammenstöße in Vans. 
DNB. Paris, 6. Juni. (Eig. Funkmeldung.) 
Die Kundgebungen auf dem großen Boulevard, 
die am Opernplatz zu Zusammenstößen mit der 
Polizei führten, sind, wie der „Amis du Peup- 
le", das Organ der faschistisch eingestellten „So- 
lidarits Francaise" mitteilt, von diesem Ver 
band organisiert worden als Protest gegen die 
Beschlagnahme des Bundesblattes und die 
Bildung des Kabinetts Bouisson-Cailleaux. 
„Amis du Peuple" berichtet, daß etwa 1000 
Mitglieder der „Solidaritö francaise" die Bon 
levarös entlang gezogen seien mit dem Ruse 
Zur Ostlandtagung des B D A. 
Große Volksdeutsche Schau 
Seit Wochen wird fleißig gearbeitet, um die 
große Pfingsttagung des VDA. in der Ost 
mark, in Königsberg, bis in alle Einzel 
heiten vorzubereiten. Was es heißt, rund 
40 000 Teilnehmer zu betreuen, davon macht 
sich der Außenstehende wohl schwer eine Vor 
stellung. 36 Sonderzüge und 20 große sowie 
mehrere kleinere Schiffe sind für Beförderung 
vorgesehen. Nach Möglichkeit ist Vorsorge ge 
troffen, daß jeder Teilnehmer nur einmal mit 
der Bahn fährt und auf der An- oder Rück 
reise den Schiffs weg benutzt. Um die zahl 
losen Aufgaben, die sich aus der Durchführung 
der riesigen Ostlandtagung, die wohl die 
größte Veranstaltung des VDA. werden dürf 
te, zur Zufriedenheit zu lösen, hat die oberste 
Leitung die entsprechenden Unterabteilungen 
beauftragt, die Vorarbeiten zu übernehmen. 
Die Abteilung „Ausstellung" bereitet eine 
große Volksdeutsche Schau sowie Sonderaus 
stellungen über das Auslanösdeutschtum vor. 
In diesem Rahmen wird ein 16 Quadratmeter 
großes Europa-Relief zu sehen sein, auf dem 
Glühbirnen die Wanderungswegs des deut-- 
schen Menschen sowie die auslandsdeutschen 
Siedlungsgebiete veranschaulichen. Die Abtei 
lung „Festzug" gestaltet die Volksdeutsche Kul 
turschau, die am Pfingstmontag deutsches Le 
ben drinnen und draußen, deutsche Arbeit, 
deutsches Brauchtum, deutsche Sitten und 
Volkstrachten darstellen wird. Eine andere 
Abteilung sorgt für Organisierung der gro 
ßen völkischen Kundgebung zu Ehren des Ge 
neralfeldmarschalls von Hindenburg am Tan- 
nenberg-Nationaldenkmal. Damit auch der 
Frohsinn zu seinem Recht kommt, wird ein 
Festplatz mit Kapellen, Trachtenvorführungen 
und Volkstänzen für Kurzweil sorgen. Im 
rheinischen Winzerzelt werden die Besucher 
deutschen Rebensaft genießen können. 
Grußworte Görings und Fricks. 
Ministerpräsident Hermann Göring 
nennt in einem Grußwort an die Tagung des 
Volksbundes für das Deutschtum im Auslan 
de das Volk das entscheidende Grundelement 
des Nationalsozialismus. „Es liegt uns des 
halb fern", so sagt der Ministerpräsident wei 
ter, „unserem Reiche fremdes Volkstum 
gewaltsam eingliedern zu wollen. Eine Volks 
deutsche Bewegung ist keine Angelegenheit 
staatlicher Machtpolitik. Ich bin überzeugt, 
daß auf die Dauer die vom Führer geprägten 
Grundgedanken zur Frage des Volkstums 
Gemeingut aller Völker werden müssen) denn 
nichts trägt zur Sicherung des Friedens mehr 
bei als die allseitige Achtung auch fremden 
Volkstums. Möge die Königsberger Tagung 
unter diesem Leitgedanken erfolgreiche Arbeit 
leisten!" 
Der Reichs- und preußische Minister des 
Innern, Frick, begrüßt die Ostlandtagung 
mit folgenden Worten: „In Ostpreußen hat 
der Nationalsozialismus, die große Freiheits 
bewegung Adolf Hitlers, eine feste Burg und 
die grenzdeutsche Volkstumsarbeit eine vor 
bildliche Form gefunden. Möge Ostpreußen 
für alle Grenzgebiete und darüber hinaus für 
die gesamte Schutz- und Volkstumsarbeit ein 
leuchtendes Vorbild bleiben, über dem das 
Wort Hindenburgs „Die Treue ist das Mark 
der Ehre" und der Geist des Führers und 
Reichskanzlers als Schutz und Schirm in gu 
ten und bösen Tagen stehen!" 
Erklärung des Reichsjustizministerîums 
Die Wahrheit in den Devisenprozessen 
Berlin, 4. Juni. Die Pressestelle des Reichs 
justizministeriums teilt mit: 
Die „Germania" und die „Märkische Volks 
zeitung" haben eine Erklärung des Erzbischöf 
lichen Ordinariats in Breslau zu dem Verfah 
ren gegen katholische Geistliche und Angehörige 
von Klöstern wegen Devisenverbrechens ver 
öffentlicht. Diese Erklärung ist geeignet, die 
Oeffentlichkeit über die Schwere der Anschul 
digungen gegen die Beteiligten irrezuführen. 
Im einzelnen ist festzustellen: 
1. Das Erzbischöfliche Ordinariat besitzt nicht 
die Unterlagen, die es instandsetzen würden, zu 
dem sachlichen Inhalt der Verfahren Stellung 
zu nehmen. 
2. In der Erklärung wird die Frage ausge 
worfen, ob die Beteiligten nicht aus Unkennt 
nis oder infolge Irreführung seitens dritter 
Personen gehandelt haben. 
Tatsächlich waren von den bis jetzt verur 
teilten Ordensangehörigen die drei Haupt 
täter in vollem Umfang geständig. Sie haben 
zugegeben, gewußt zu haben, daß die unbe 
fugte Verbringung von Reichsmarkbeträgen 
ins Ausland strafbar ist. Außer diesen Perso 
nen haben in den noch schwebenden zur Zeit 
60 Verfahren bisher 23 beschuldigte Geistliche 
und Ordensangehörige eingeräumt, bewußt 
gegen die Devisenbestimmungen verstoßen zu 
haben. Die Gesamthöhe der Summen, die zuge 
gebenermaßen bewußt verbotswidrig ins Aus 
land verbracht wurden oder über die im Aus 
land verfügt wurde, geht in die Millionen. 
Soweit Geständnisse nicht vorliegen, ergibt 
sich in einer ganzen Reihe von Fällen neben 
anderen aus der Art der Begehung der Zu 
widerhandlungen, aus dem Verbergen der Be- 
„Nieder Bouisson", „Nieder Bouisson", „Nieder 
Cailleaux!" Mehrere hundert Polizisten seien 
rücksichtslos gegen die Demonstranten vorge 
gangen. Bei dem Handgemenge hätten einige 
Bundesmitglieder ernstliche Verletzungen da 
vongetragen. Nur dem Dazwischentreten der 
Bundesleitung sei es zu verdanken, daß ern 
stere Zwischenfälle vermieden worden seien. 
Eine Warnung Lavals an das Varlamenl 
DNB. Paris, 6. Juni. Außenminister Laval 
gab nach seiner Unterredung mit dem Präsi 
denten der Republik, in der er vorschlug, 
Bouisson erneut mit der Regierungsbildung 
zu betrauen, der Presse folgende Erklärung ab: 
„Ich bedauere die Abstimmung der Kammer 
Ich bleibe den demokratischen Einrichtungen 
und der öffentlichen Freiheit zugetan, aber, um 
sie hochzuhalten, darf man den öffentlichen 
Kredit und die Autorität des Staates nicht in 
Gefahr bringen. Ich habe die Ehre, seit mehre 
ren Monaten die auswärtige Politik Frank 
reichs zu leiten. Auf diesem Gebiet mehr als 
auf irgend einem anderen muß Frankreich stark 
bleiben. Die Leiter der Außenpolitik werden 
die notwendige Autorität haben, nur in dem 
Maße, als der öffentliche Kredit des Landes 
nicht beeinträchtigt wird. Europa ist unruhig. 
Der Friede ist ungewiß, und meine ganzen 
Bestrebungen sind darauf gerichtet, ihm eine 
feste Grundlage zu geben. Die politische Krise 
in unserem Lande schwächt die Autorität Frank 
reichs. 
träge in der Ordenskleiöung, aus der Vernich 
tung oder anderweiftgen Beiseiteschaffung der 
Bücher, aus der falschen Buchführung und aus 
fingiertem Schriftwechsel, daß die Beschuldig 
ten sich der Strafbarkeit ihres Handelns be 
wußt waren. 
3. Das Erzbischöfliche Ordinariat behauptet, 
daß die bischöflichen Ordinariate bei den vor 
gekommenen Handlungen von Oröensleuten 
nicht beteiligt seien. Tatsächlich sind im Laufe 
der Ermittlungen auf Grund richterlichen 
Haftbefehls einige leitende Ordinariatsbeamte 
festgenommen worden. Gegen einen General- 
vikar hat der Generalstaatsanwalt in Berlin 
bereits Anklage erhoben. 
Die Erklärung des Erzbischöflichen Ordina 
riats enthält Anschuldigungen gegen die deut 
sche Rechtspflege. Das Ordinariat glaubt, 
„einer späteren Zeit müsse es vorbehalten blei 
ben, unbeschadet der Achtung vor den schwe 
benden, gerichtlichen Verhandlungen ein ruhi 
ges, alle Momente abwägendes Urteil über die 
genannten Vergehen in ihrer Gesamtheit zu 
treffen". Darin kommt zum Ausdruck, daß die 
deutschen Gerichte jetzt nicht in der Lage seien, 
ein ruhiges, alle Momente abwägendes, also 
gerechtes Urteil zu fällen. Namens der deut 
schen Rechtspflege wird diese Auffassung ent 
schieden zurückgewiesen. 
* * * 
Roosevelt verzichtet auf das Nirasystem. 
Rooseveli gibt sich geschlagen. 
DNB. Washington, 3. Juni. (Eig. Funkm.) 
Das Nira-System der Richtlinien für etwa 
600 Industriezweige, deren Beachtung die 
Bundesregierung 1% Jahre lang zu erzwingen 
sich bemüht hatte, wurde am Freitagabend 
vom Präsidenten Roosevelt endgültig zu den 
Akten gelegt. Er kündigte in einer besonderen 
Pressekonferenz an, daß die Regierung den 
Apparat zur Durchführung von Mindestlöh 
nen, Arbeitshöchstzeit und anständigen Ar 
beitsbedingungen sowie des Verbotes von un 
lauterem Wettbewerb und von Kinderarbeit 
abschaffen werde. Bleiben solle lediglich ein 
Gerippe der Nira-Verwaltung, das zwei Ar 
ten Büroarbeiten auszuführen haben werde: 
1. Zusammenstellung und Untersuchung der 
Wirkungen, die die Nira-Codes bis zur Ent 
scheidung des obersten Bundesgerichts auf die 
Arbeitslosigkeit, die Löhne und die Preise aus 
geübt haben. 2. Sammlung von Mitteilungen 
über die jetzige Lage. Die Dauer dieser stark 
verkleinerten Nira-Verwaltung solle am t 
April nächsten Jahres ablaufen. 
* * * 
Der neue holländische Virtschasisminisler 
Während noch der Rücktritt des holländischen 
Wirtschaftsministers Steenberghe in den Nie 
derlanden das Tagesgespräch bildet, zumal er 
auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb des 
Kabinetts über die Auswirkungen der Belga- 
Abwertung und der französischen Finanzkrise 
zurückging, wird bekannt, daß schon am Mitt 
woch oder Donnerstag der von dem Minister 
präsidenten Colijn vorgeschlagene Nachfolger, 
Professor Dr. Gelissen, durch die Königin er 
nannt werden wird. Es wird dabei in politi 
schen Kreisen Amsterdams erneut betont, 
Colijn wolle unter allen Umständen an der 
Stabilität des Gulden 
Zer Zührek an die kriegsblinden. 
DNB. Berlin, 5. Juni. (Eig. Funkmeldung.)' 
Der Führer und Reichskanzler richtete anläß 
lich des deutschen Kriegsblinöentreffens und 
der Kriegsblinöenausstellung in Stuttgart an 
den Bundesobmann der deutschen Kriegsblin 
den, Dr. Pein, folgendes Schreiben: 
„Für das treue Gedenken der in der Stadt 
halle zu Stuttgart versammelt gewesenen 
Kriegsblinden sage ich Ihnen und allen Be 
teiligten meinen aufrichtigen Dank. In tie 
fer Dankbarkeit gedenke ich des dauernden 
großen Opfers, das gerade die Kriegsblin 
den dem Vaterlands dargebracht haben und 
täglich erneuern. Ich bitte Sie, diesen beson 
ders hart geprüften Kriegskameraden und 
ihren in gleicher Lage befindlichen Gästen 
aus Frankreich und Italien meine aufrich 
tigen Grüße und die Versicherung meiner 
treuesten kameradschaftlichen Verbundenheit 
zu übermitteln. 
Mit deutschem Gruß 
gez. Adolf Hitler." 
* * * 
Slurmpser im Weißen Neer. 
DNB. Moskau, 6. Juni. (Eig. Funkbericht.) 
Das sowjetrussische Baggerschiff „Tscherny- 
schewskij" mit einer Besatzung von 47 Mann 
erlitt während eines Sturmes im Weißen 
Meer schwere Beschädigungen und ist seitdem 
verschollen. Ein Schleppdampfer barg auf eiuer 
unbewohnten Insel 15 Leichen der Besatzung 
des verschollenen Schiffes. 
* * * 
Msenmiierschlagungs-AgZeh 
gegen 60 Lsmjeiheamle. 
Kiew, 4. Juni. Wie die „Prawda" meldet, 
ist im ukrainischen Landwirtschaftskommissa- 
riat eine Riesenunterschlagung aufgedeckt 
worden, an der nicht weniger als 60 Beamte, 
darunter sogar der ehemalige Gehilfe des 
Volkskommissars für Landwirtschaft, Ogija, 
beteiligt sind. Der /Schaden, der dem Staat 
zugefügt wurde, beläuft sich auf mehrere 
100 OOO Rubel. Die Voruntersuchung durch 
das ukrainische Jnnenkommissariat, die 
frühere GPU., ist beendet. Die unter Anklage 
stehenden 60 Sowjetbeamten werden sich in 
diesen Tagen vor dem Obersten Gericht der 
Ukrainischen Republik zu verantworten haben. 
* * * 
Hamburger Mmnibus verunglückt. 
17 Fahrgäste verletzt. 
DNB. Kyrrtz, 3. Juni. (Eig. Funkm.) Auf 
der Berlin—Hamburger Chaussee, in der 
Nähe von Wusterhausen, ereignete sich ein 
schweres Verkehrsunglück. Der täglich 
zwischen Berlin und Hamburg verkehrende 
Hamburger Expretzomnibus „Vaterland" stieß 
unweit der Schwenze-Brücke mit dem Lastzug 
einer Privatfirma, dessen Anhänger zwecks 
Reparatur aufgebockt war, zusammen. Der 
Anhänger des Lastzuges kippte um und riß 
den Personenomnibus mit. Das Vorderteil 
des Expreßwagens wurde eingedrückt, die 
Unglücksstelle bot ein Bild der Zerstörung. 
Von den 18 Fahrgästen des Personenomni 
busses wurden 17 verletzt, darunter 4 schwer. 
Die Verletzten fanden Aufnahme im Kyritzer 
Krankenhaus, Lebensgefahr besteht bei keinem. 
, ZN Wenigen Zeilen 
Todesurteil. 
DNB. Glogau, 4. Juni. Das Schwurgericht 
verurteilte den 20jährigen Otto Tietze aus 
Primkenau wegen Mordes an der Hausange 
stellten Emma Ernst zum Tode. Tietze hatte 
mit der Ernst ein Verhältnis, das nicht ohne 
Folgen blieb. Am 9. Dezember 1934 stieß er 
das Mädchen in die Oder. 
Tod des deutschen Gesandten in Brüssel. Am 
4. Juni starb im 88. Lebensjahr der deutsche 
Gesandte in Brüssel, Dr. Raban Graf Adel 
mann v. Adelmannsfelden. 
Der großlitauische Stadtverordnete Viktor 
Gailus ist zum kommissarischen Oberbürger 
meister der Stadt Memel ernannt worden. 
Der Führer an den Präsidenten von Uru 
guay. Der Führer und Reichskanzler hat den 
Präsidenten der Republik Uruguay zu seiner 
Errettung von dem Attentat beglückwünscht 
und ihm dabei seine besten Wünsche für bal 
dige Wiederherstellung übermittelt. 
Münchens Haushalt schließt mit einer hal 
ben Million ^Ul Ueberschuß ab. Die Jahres 
rechnung 1934 der Stadtgemeinde München 
schließt mit einem Ueberschuß von über einer 
halben Million MJl ab, der dem Tilgungs 
fonds zur Tilgung kurzfristiger Schulden zu 
geführt wird. Außerdem ist es in den Haus 
haltsjahren 1933 und 1934 gelungen, einen 
aus dem Haushaltsjahr 1931 stammenden 
Restfehlbetrag von 41/2 Millionen &JI abzu 
decken. 
Verantwortlicher Hauptschrtstleiter uni Herausgeber: ff«** 
dinand Möller. 
Stellvertreter des Haupischkiftletters: Herbert Puhlmami. 
Verantwortlich für Politik: Fevd. Möller; für den all 
gemeinen Teil: Adolf Gregori; für den wirtschaftliche» 
Teil: t. V. Ferd. Möller; für den provinziellen »nt 
örtlichen Teil: Karl MWer, alle in Rendsburg. 
Verantwortlicher Anzeigenleiter: Karl Jacobsen, Rendsburg, 
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsburg. 
D.-A- Schleswig-Holsteinisch« Lanüeszeitung (Rendsburgs 
Tageblatt — Hohenwestedter Zeitung — Die Landpo? 
Hanerau-Hademarschen — Eüderbraruxe? 
D.»A, V, SS 1312t MàS.
	        
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