Drs Hamburger Leîstuugs- uud Şrzîehuugsschau, der
Rechenschaftsbericht der EmWrmgsWiŞĢ
Schau — nicht AusftelLuug
Bon Frankfurt 1887 bis Hamburg 1935.
Ueber die Entwicklung des landwirtschaftlichen
Ansstellungswesens.
Morgen, am 28. Mai 1935. werden in Hamburg
die Pforten zur zweiten Reichsnährstandsschau
geössnet. Tie Reichsnährstandsschauen sind die
Fortsetzung der bis 1933 unter Leitung der Deut
schen Landwirtschafts-Gesellschaft 39 mal durchge
führten sog. „Wanderausstellungen der D. L. G."
Der Dichter und Bauern-Jngenieur Max Eyth
ist der geistige Gründer und praktische Gestalter
der deutschen landwirtschaftlichen Ausstellungen.
Die Ehrfurcht vor seiner Leistung verpflichtet uns,
am Tage vor Eröffnung der Schau kurz dieses aus
Württemberg stammenden Kämpfers um den Fort
schritt der Technik, dieses einzigartigen Pioniers
des Landmaschinenbaus zu gedenken.
Max Cqth, der geistige Gründer
und praktische Gestalter
Eyth war Württemberger. Er hatte zu Beginn
der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts das Zei
chenbrett in einer kleinen Maschinenfabrik in Würt
temberg beiseite geschoben. Er mußte es, denn sein
Arbeitsgebiet beuchte ihm zu klein, draußen, außer
halb des deutschen Sprachgebietes hoffte er gleich
vielen seiner stürmerischen und durchweg begab
ten Stammesbrüder seinen Tatendurst befriedi
gen zu können.
Er hat es anfangs nicht leicht gehabt. Trotz gu
ter Zeugnisse wußte man weder in Belgien noch
anfangs in England etwas mit ihm anzufangen,
bis er endlich auf einer Ausstellung der König
lichen Landwirtschaftsgesellschaft von England 1862
in Leeds den Besitzer einer Dampfpflug-Fabrik
kennen lernte, der ihn bald darauf als Zeichner
beschäftigte.
Nur kurze Zeit blieb Eyth in der bescheidenen
Anfangsstellung. Sein reger Geist, seine umfas
sende Schulung, der praktische Sinn und vor allem
die gewaltige Unternehmungslust wurden bald er
kannt. Sein Chef, der nüchterne und zielbewußte
John Fowler, sandte ihn ins Ausland, um Dampf
pflüge zu verkaufen, zu montieren, den örtlichen
Verhältnissen anzupassen und Arbeitern aller Nas
sen und Bildungsgrade das Dampfpflügen zu
lehren.
Eyth hat das in ihn gesetzte Vertrauen gerecht
fertigt. Er hat -allen Widerständen zum Trotz mit
großem Geschick die betriebswirtschaftliche Zweck
mäßigkeit der von ihm ständig vervollkommneten
Dampfpflüge mit zweiseitigem Antrieb auf den
Baumwollfeldern Aegyptens, Nordamerikas u. des
südlichen Rußlands, auf den Zuckerplantagen West
indiens usw. unter Beweis gestellt, wie in selte
ner Weise aus seinem bedeutvollsten literarischen
Lebenswerk „Hinter Pflug und Schraubstock" her
vorgeht. Man kann nur jedem am bäuerlichen Le
ben interessierten Menschen raten, sich in einer
stillen Stunde diese umfangreiche, von deutschem
Können bescheiden, aber gründlich zeugende Arbeit
zu beschaffen. Es ist kein Zweifel: Gereuen wird
es ihm nicht.
Eyth hat in einer Zeit, als der größte Teil
seiner deutschen Artgcnossen noch kirchturmspoli
tisch befangen waren, die aus den vorhandenen
Energieguellen zwangsläufig folgernde künftige
Raumenge geahnt und sie später in der unge
bundenen Weite der Welt praktisch erkannt, wenn
auch noch nicht in ihrer vollen Tragödie.
Diese Raumenge zu lindern durch denkbar größte
und zweckmäßigste Ausnutzung des vorhandenen
deutschen Raumes war seine große Zielsetzung,
die praktischen Ausdruck fand in der Begründung
der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, deren
erste Wanderausstellung er im Jahre 1887 in
Frankfurt a. M. nach eigenen Gedanken, Zeich
nungen und Entwürfen selbst aufbaute.
Dis Sinngebung der alten Ausstellung
Es war eine Selbstverständlichkeit, daß Eyth aus
Grund seiner Veranlagung und seines Berufes
die bessere Ausnutzung des deutschen Lebensrau
mes vornehmlich von der technischen Seite aus an
sah. Er glaubte, durch eine innige Verbindung der
Technik mit der Landwirtschaft die Leistungsfähig
keit der einzelnen Betriebe beträchtlich zu erhöhen,
wie er richtungweisend in der Eröffnungsrede
hervorhob, in unauslöschbaren Gedenken an den
überwältigenden Eindruck von dem Maschinenplatz
der oben genannten englischen Ausstellung mit
ähren Hunderten ihm „völlig unbekannten Formen
und Dingen", wie er selbst schreibt. „Mit ehrlichem
Staunen stand ich einer großen Industrie gegen
über, die sichtbar ihre Fühler über die ganze Erde
erstreckte, und von der ich keine Ahnung gehabt
hatte". lHinter Pflug und Schraubstock S. 423.)
Diese Industrie in Deutschland zu fördern im In
teresse gedeihlicher Entwicklung der Landwirtschaft
schien ihm eine dringende Notwendigkeit, die das
wechselseitige, durch eine großrahmige Ausstellung
von Jahr zu Jahr angeregte Kennenlernen zur
Voraussetzung hatte.
Die praktisch-technische Sinngebung der Aus
stellung ist offensichtlich. Sie hat sich im Laufe der
Zeit nur unwesentlich geändert. Mit dieser Fest
stellung wird natürlich in keiner Weise die Zweck
mäßigkeit der in der Vor- und Nachkriegszeit ziem
lich planmäßig durchgeführten Ausstellungen an
gezweifelt. Im Gegenteil, sie haben als Stätte des
L e ist u n gs iv ettü ew erb es ihren großen Wert gehabt,
Arrr Ausstellung bestiunut, aber nicht zugelaffeu
Die für Hamburg vorgesehenen schļesWîg-holsteinifchen Rinder
Wir veröffentlichen eine kurze Uebersicht über
die von den Zuchtverbünden für die 2. Reichsnähr-
standsschau vorgesehenen schleswig-holsteinischen
Rinder. Bekanntlich werden die Rotbunten, die
Angler und (wie nun endgültig feststeht), die
Skorthorns an der Ausstellung nicht teilnehmen.
Die Schwarzbunten werden lt. Bericht der Vor
woche von 26 vorgesehenen Tieren den grüßten
Teil, nämlich die 22 Fehmarner, nach Hamburg
schicken. Leider konnten wir von den Shorthorns
eine Darstellung über die möglichen Erfolge im
Wettbewerb aus technischen Gründen nicht erhal
ten. Wir kommen darauf noch zurück.
Die MsLömrtesr
Schleswig-Holstein ist als Beobachtungsgebiet
erklärt und damit ist den SchleSwig-Holsteini-
schen Rinderzüchtern die Möglichkeit genom
men, auf der großen Reichsnährstandsschau
vertreten zu sein. Diese Tatsache ist umso mehr
bedauerlich, als gerade unsere Zuchtverbände
die größten Anstrengungen gemacht haben, um
den Ruf der Heimatprovinz als Hauptzucht
gebiet Deutschlands würdig zu vertreten.
Der Verband Rotbunte Schleswig-Holsteiner
stellt uns eine Uebersicht über seine Ausstel
lungstiere zur Verfügung, welche zeigt, in wie
weit er die Beteiligung dieser großen Schau in
Aussicht genommen hatte.
Zum ersten Male sollte der Verband Rotbunte
Schleswig-Holsteiner als geschlossene Einheit anläß
lich der 2. ReichSnährstandsschau in Hamburg mit
seinen Tieren auftreten. Auf den früheren Aus
stellungen der DLG. hinderte die Trennung in
Unterorganisationen die einheitliche, geschlossene
Ausstellung. Der Verband hatte 24 Tiere für die
Beschickung in Hamburg ausgewählt, und wie die
Besichtigungen in den letzten Tagen ergeben haben,
ist auch von seiten der Besitzer in dankcns- und
anerkennenswerter Weise alles getan worden, um
die auserwählten Tiere in würdiger Form der
Ausstellung zuzuführen. Leider sind alle diese Mü
hen und Opfer umsonst gewesen, da in letzter
Minute die Provinz als Veobachtungsgebiet erklärt
und damit die Sperrung der Beschickung verhängt
worden ist.
Die Erfolge, welche mit den vorgesehenen Tieren
zu erzielen waren, sind naturgemäß nicht vollständig
festliegend, soweit es sich auf die Formklassen und
die Sammlungen bezieht. Fest liegen aber die Er
folge, welche die Rotbunten Schleswig-Holsteiner
Rinder in den Leistungskläffen in Konkurrenz gegen
die Schwarzbunten Schläge aus Ostpreußen, Sach
sen, Pommern, Schleswig-Holstein erzielen konnten.
In der Klasse 272 stehen mit überragender Lei
stung die Kühe „Gasse 19105" lH. Delfs, Tappen
dorf) und „Lena 58 933" (Emil Witter, Gr.-Nien-
dorf) oben an. Diese beiden Kühe haben im Durch
schnitt von 6 Jahren 246 bzw. 243 Kg. Fett gegeben.
Für sie ist die Leistungspunktzayl auf 286,8 und
2731,1 errechnet. In ihrer Klasse mußten ihnen die
ersten Preise zufallen, denn die nächstfolgende
Schwarzbunte Kuh (Prov. Sachsen) konnte ihnen
mit 210,5 Leistungspunkten ebenso wenig gefährlich
werden, wie die in der Klasse 272 am höchsten ste
hende Schwarzbunte Ostpreußen-Kuh, welche bei
175 Kg. Fett 191,2 Leistungspunkte aufwies.
In der Klasse 273 stehen die Rotbunten SchlcS-
wig-Holsteiner Kühe „Nixe" und „Rauke" lJohs.
Wichmann, Heinkenborstel) ebenfalls überagend an
der Spitze. „Nixe" mit ihrem 2jähr. Durchschnitt
von 233 Kg. Fett bei 3,79 vH. Fett hat mit ihrer
Mutter „Filma", die im 7jühr. Mittel bei 3,80 vH.
gleich 208 Kg. Fett gab, 872 Leistungspunkte.
„Rauke" im 2jähr. Mittel 3,91 vH. Fett, die Mutter
„Jartclo" im 6jühr. Mittel 4,13 vH. Fett hat 350,8
Leistungspunkte. Die Schwarzbunte Ostpreußen
Kuh „Berlin", die als nächste in dieser Klasse ran
giert, weist nur 826,7 Leistungspunkte auf. An 4.
und 6. Stelle in derselben Klasse erscheinen die
Rotbunte Schleswig-Holsteiner „Pampa" lKarl
Mohr, Altenbeich) mit 320,1 Leistungspunkten und
„Mine" sAd. Thormählen, Strohdeich) mit 318.9
Leistungspunkten, also auch in dieser Klasse eine
überragend gute Stellung der Kühe des Berban-
des Rotbunte Schleswig-Holsteiner.
In Klasse 275 steht der Rotbunte Schleswig-Hol
steiner Bulle „Ostermann 10 731" an 2. Stelle, er
rangiert aber damit immer noch vor zwei Bullen
aus Ostpreußen, zwei Schwarzbunten Bullen der
Pommerschen Herdbuchgescllschaft u. einem Schwarz
bunten Bullen auS Halle. — In den Klaffen 278
und 27g waren die Formkühe „Otti", „Ortana"
und „Suse", sämtlich Frau Ww. Rabe, Quarnstedt,
gehörig, der Vollständigkeit halber zum Leistungs-
wettbewerb gemeldet. Ebenso wie die Kuh „Klara"
lA. Bockmann, Hoffcld) zum Lei stun gswettbewcrb
gemeldet ist.
In Klasse 280, Bullen mit mindestens einem
Jahresabschluß der Mutter und Großmutter, stehen
die Bullen „Rodel 11518" (W. Fischer, Armstedt)
und „Prächtiger 11242" lGutsverwaltung Prons
torf) an 3. und 4. Stelle und damit immer noch
vor 5 Bullen der Ostpreußisch-Holländer Herdbuch-
gesellschaft und 2 Bullen der Pommerschen Herd
buchgesellschaft. Für die Bullen „Rodel" und
„Prächtiger" ergeben sich 436,5 bzw. 436,1 Leistungs
punkte. Aus den Leistungstieren waren weiter für
eine Verbandsleistungssammlung zusammenge
stellt: „Ostermann" mit „Mine", „Nixe", „Rauke",
„Pampa", welche errechnet als Sammlung 343 Lei
stungspunkte hatten. Die in dieser Klaffe angemel
dete Ostpreußische Sammlung weist eine Leistungs-
punktzahl von 831,6 Punkten auf.
Die sich aus diesen Leistungszahlen ergebenden
Erfolge dürfen wir als feststehend für den Ver
band buchen. Darüber hinaus stellen wir mit un
seren Bullen „Ostermann" (W. Dreckmann, Rolfs
hagen), „Postillon" (Stierhaltungs-Gcnossenschaft
Kollmar), „Prächtiger" lGutsverwaltung Prons
torf), „Oleander" (Ferd. Thormählen, Langenhals)
für die Klasse 185 eine zweifellos gute Kollektion,
der sich für die Klaffe 186 in durchaus würdiger
Form die Bullen „Passaucr" (Stierhaltungs-Ge-
nossenschast Hedwigenkoog), „Schenk" sGravert,
Sude) und „Rodel" (Fischer, Armstedt) anreihen.
Für Klasse 188 war nur der auf der letzten Auk
tion für 4000 JIM von der Stierhaltungs-Genossen-
schaft Steinburg erworbene Bulle „Stattlicher" ge
meldet. Züchter, welche diese Bnlleu kennen, werden
zugeben» daß wir berechtigte Aussicht aus gute Er
folge hatten.
Außer den oben erwähnten Leistungskühen waren
in erster Linie für die Formkonknrrenz ausgespro
chen typtreue Kühe bereitgestellt. Erwähnt sei hier
die schwere, den Fleischmilchtyp verkörpernde Kuh
„Marie" von Hans Peters, Damm. Ferner die
Kuh „Mine" (Thormählen, Strohdeich) und
„Hanna" (Frauen, Brockdorf). In Klaffe 191a und
b waren die Kühe „Klara" (Bockmann, Hoffeld)
und „Mächtige" (Hugo Magens, Sommerland) ne
ben „Otti" und „Ortana" vorgesehen. In Klasse 102
sollten unsere Hochleistungskühe „Nixe", „Rauke"
und „Pampa" neben der sehr edlen „Olly" (Frau
Naeve, Borgstodtfelde) gestellt werden. Für Klasse
198 war nur die iunge Kuh „Suse" in Ergänzung
der Einzelzüchtersammlung von Frau Ww. Rabe,
Quarnstedt, gemeldet.
In der Färseuklaffe 195 stellten mir die sehr hoch
wertigen Starken „Thalia" (Drube, Lasbek) und
„Unke" (Tietjen, Fitzbek) zur Verfügung.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß mit diesem
ausgestthrten Material innerhalb der Klaffen eine
wesentliche Konkurrenz für die übrigen Aussteller
von uns vorgestellt worden wäre.
An Sammlungen waren ferner von uns gemel
det: Eine Einzelzüchterversammlung der Frau
Ww. Rabe, Quarustedt (bestehend aus drei Tieren),
eine Sammlung des Kreisrindviehzuchtvereins
Steinburg (bestehend aus 9 Tieren) und eine
Sammlung des Verbandes Rotbunte SchleSwig-
Holsteiner (bestehend aus 15 Tieren) für die Klasse
286.
Dis Angler
Der Herdbuchkontrollverbanö Angeln hatte für die
diesjährige ReichSnährstandsschau in Hamburg bei
der Zusammenstellung seiner Kollektion das Haupt
gewicht ans gute Leistungen gelegt. Der Ruf des
Angler Rindes, daß eS fettreiche Milch in genü
gender Literzahl zu erzeugen vermag, sollte den
Besuchern der Ausstellung klar bewiesen werden.
In der alten Bnllenklasse ist angemeldet der
Sieger von Erfurt „Meteor 8 79 9", ein Forsch-
Sohn aus der bekannten Dauerleistungskuh „Per
le", gezüchtet von El. R. Rasch, Dornhöh, und im
Besitz der Genossenschaft Taarstedt. „Perle" brachte
im Durchschnitt von 10 Jahren 4524 Kg. Milch mit
8,98 vH. und 180 Kg. Fett. „Perles" Nachkommen
schaft zeichnet sich stets durch den guten Fettgehalt
aus. Die ersten Töchter von „Meteor 8799" brin
gen ebenfalls über 4 vH. Fett.
Für die junge Bullenklaffe sollten zwei Halb
brüder in Konkurrenz treten, und zwar „O d o l
9 4 58" und „Peter 9844". Beide sind gezüchtet
von P. Jngmersen, Steinbergkirche, und im Besitz
von Hansen und Otzen in Gintost (s. Bild), letzte
rer gehört A. Jessen, Giidcrott. Besonders gut sind
die Leistungen der Vorfahren des Bullen „Peter
9844". Die Mutter lieferte 5263 Kg. Milch mit 4,14
vH. und 218 Kg. Fett, deren Mutter in 5 Jahren
4762 Kg. Milch mit 4,23 vH. und 202 Kg. Fett, und
die Großmutter in 3 Jahren 5652 Kg. Milch mit
4,66 vH. und 263 Kg. Fett.
In der Klasse 204, Kühe in Milch kommen in
Frage: „Luzie 64899", eine Forsch-Tochter von
El. R. Rasch, Dornhöh, mit einer Leistung von
6306 Kg. Milch mit 4,02 vH. und 254 Kg. Fett;
„Kunigunde 62884" von H. Lassen, Oersberg,
mit einer Leistung in 4jähr. Durchschnitt 4447 Kg.
Milch mit 4.02 vH. und 179 Kg. Fett (deren Mut
ter brachte in 8jähr. Durchschnitt 5153 Kg. Milch
mit 4,22 vH. und 217 Kg. Fett),' „Lorchen 64068"
von P. Jngwersen, Steinbergkirche, die Mutter
von „Odol" und „Peter", mit einer im letzten Jahr
erzeugten Leistung von 5263 Kg. Milch mit 4,14
vH. und 218 Kg. Fett,' „Mia 69183", eine Gernot-
Chavon-Tochter von D. Brix, Westerholm, mit
einer Leistung von 3717 Kg. Milch mit 4,60 vH.
und 171 Kg. Fett (ihre Mutter brachte 4777 Kg.
Milch mit 4,47 vH. und 214 Kg. Fett),' „Köni
gin 62203" von W. Hölck, Süderbrarup, gezüchtet
von I. Braas, Süöerbrarup-Holm, die im 3jähr.
Durchschnitt 5458 Kg. Milch mit 4,10 vH. und 224
Kg. Fett brachte (ihre Mutter in Sjahr. Durch
schnitt 4620 Kg. Milch mit 4,03 vH. und 186 Kg.
Fett). Chr. Jürgensen, Stangheck stellte für diese
Klasse aus „M aria 67564", eine Johannes-Bela-
Tochter, deren Leistung mit dem 2. Kalb 4818 Kg.
Milch mit 4,67 vH. und 225 Kg. Fett betrug, weiter
die Kuh „Nanny 675565", ebenfalls eine Johan
nes-Tochter aus der „I d a 60483" mit der Starken
leistung von 8881 Kg. Milch mit 4,76 vH. und 185
Kg. Fett.
In der Klasse 203, Kühe vor dem 1. 1. 35 belegt,
also tragende Kühe, sollten konkurrieren: „Jose
phine 60185", eine „D o n a t - 5 3 8 7 "- T o ch t e r
von M. Philipsen-Dollerup, deren Leistung im
Durchschnitt von 4 Jahren 4488 Kg. Milch mit
4,18 vH. und 188 Kg. Fett ist, deren Mutter und
beide Großmutter über 4 vH. Fett geliefert haben;
„Lore 64919" von H. Peters, Arup, gezüchtet von
L. Nissen, Arup, die vorjährige zweitbeste Lei
stungskuh Deutschlands in Erfurt. Sie lieferte
trotz der Ausstellung 6600 Kg. Milch mit 4,27 vH.
und 282 Kg. Fett und konnte in diesem Jahr mit
über 500 Leistungspunktcn in Hamburg antreten;
„Gr eichen 58947", eine 10jährige Stammkuh von
Chr. Jürgensen, Stangheck, die in 6jähr. Durch
schnitt 6113 Kg. Milch mit 3,69 vH. und 189 Kg.
Fett brachte und deren Tochter „Jda 60483" von
Doran-Paul-Freiherr, die mit einer Leistung von
4461 Kg. Milch mit 4,07 vH. und 182 Kg. Fett in
4jähr. Durchschnitt wohl konkurrieren kann; Nixe
68214", eine Günter-Tochter von M. Lassen, Dol-
lerup, die als Starke 4700 Kg. Milch mit 4,15 vH.
und 195 Kg. Fett lieferte, deren Mutter 4,10 vH.
und Großmutter 4,49 vH. Fett lieferten.
Chr. Jürgensen, Stangheck, ein alter hervor
ragender Züchter des Angler Rindes, dessen Tiere
schon im vorigen Jahrhundert bis heute auf fast
allen größeren Tierschauen Deutschlands ausgestellt
wurden, konnte in diesem Jahr neben einer Ein
zelzüchtersammlung, bestehend aus den aufgeführ
ten 4 Tieren, eine Familie anmelden und zwar
Großmutter, Mutter und Kind, bestehend aus
„Gretchen", „Jda" und „Nanny" sowie eine Lei
stungssammlung mit den Kühen „Maria", „Jda"
und „Nanny".
Sämtliche aufgeführten Tiere sind zur Leistungs-
prämiierung angemeldet, die, so wollen wir hoffen,
trotz Abwesenheit der Tiere in Hamburg zur
Durchführung gelangen und uns Angler Züchtern
den Beweis der Leistungsfähigkeit unseres futter
dankbaren Rindes erbringen wird.
Die SchWsrzbnnLen
Die hiesigen Rindviehzuchtverbände sind durch
den Erlaß des Preußischen Ministeriums, wodurch
die Provinz Schleswig-Holstein zum Beobachtungs
gebiet erklärt worden ist, besonders hart betroffen,
weil ihnen dadurch in letzter Stunde eine Be
schickung der Reichsnährstandsausstellung in Ham
burg unmöglich gemacht ist. Nur die Tiere von der
Insel Fehmarn, wo seit vielen Jahren kein Seu
chenfall vorgekommen ist, dürfen auf dem Wasser
wege zur Ausstellung gebracht werden. Der Ver
band „Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner" kann
allerdings nicht seine volle Sammlung, wie sie
sorgfältig vorbereitet und zusammengestellt war,
zur Schau stellen, weil die Tiere von dem Fest
land nicht zugelassen werden. Dadurch werden be
sonders die älteren Spitzenbullen ausfallen müssen,
so der Bulle „Pater" von der Baronin Baselli,
Stawedder, und der Bulle „Sello" von B. V. Pe
ters, Tating und G. Thomsen, Garding-Geest, die
beide auf der letzten Bullenprämiierung in Lübeck
in ihrer Klasse an der Spitze marschierten. Auch
die beiden hochklassigen Bullen „Sebastian" und
„Saturn" von der Genossenschaft Ascheberg bzw.
Gcschendors werden fehlen müssen, so daß der Ver
band sein Glanzstück, nämlich die „Peredo-Bullen-
familie", nicht wird zeigen können. Aber immer
hin werden 22 Tiere von Fehmarn zum Wettbe
werb antreten, die ihren Mann stehen werden.
Diese Tiere sind so ausgewählt, daß sie sich nicht
nur aus die meisten Klassen für Form- und Lei
stungskonkurrenz verteilen, sondern außerdeur
auch drei Einzelzüchtersammlungen, 2 Familien,
1 Genoffenschafts und 1 Verbandssammlung bilden
können. Jedenfalls wird der Verband auch mit
dieser leider nur unvollständigen Kollektion das
Zuchtziel des Verbandes den vielen Besuchern
klar vor Augen führen.
Der inländische und oft recht zahlreich vertretene
ausländische Besucher erhielt den gewünschten
Ueberblick über den technischen Teil der Landwirt
schaft, wie auch mancher Ausländer rühmend und
beneidend hervorgehoben hat. Die Besucher sahen
die Fortschritte in Tierzucht u. Pflanzenbau, wenn
auch unter mangelnder Berücksichtigung der be
triebswirtschaftlichen Gesichtspunkte, sie verfolgten
die Fortschritte der Industrie, die ihrerseits mit
Recht die mit der Ausstellung verbundenen Kosten
durch den angestrebten Maschinenverkauf zu be
streiten versuchte. Der Züchter wiederum hatte
eine treffende Gelegenheit, seine Leistungen mit
denen anderer messen zu können. Er nahm manche
Anregung über die dem Zuchtziel entsprechende
spätere Weiterarbeit mit auf den Heimweg. Das
steht außer Frage, auch wenn der ständige Teil
nehmer an dert T>-L,-G,-Anstellungen ab und zu
gelangweilt feststellte, daß immer dasselbe und nuk
wenig Neues geboten wurde, und mißmutig gş'
lobte, im nächsten Jahre nicht wieder zu erschein
nen, was meistenteils aber nicht geschah, weil der
gesunde Instinkt vernunftswidrige Einwände be
seitigte und ihn dort sein ließ, wohin er gehörte«
soweit Art und Umfang des Berufes es forder«
ten.
Indes perhallten die NW nach einer