Schleswig-Holsteinischer Wirtschaftsdienst
Irr eigenen Worten
Führende Wirtschaftler
über die Wirtschaft
In Kiel hatte gestern
der Wirtschaftliche
Klub des Instituts
für Weltwirtschaft u.
Seeverkehr zu einem Sprcchabend eingeladen, auf
dem der bekannte Präsident des Instituts für
Konjunkturforschung' Probleme des Welthandels
behandelte. In Hamburg erörterte aus einer Kund
gebung der Industrie- und Handelskammer der
Neichsstatthalter Kaufmann die durch den Außen
handel hervorgerufenen Wirtschaftssorgen, in der
Lessing-Hochschule in Berlin endlich gab der Reichs
finanzminister wichtige Erklärungen über die
künftige Gestaltung der Reichsfinanzen ab. Aus
den im theoretischen und praktischen Gebiet der
Volkswirtschaft arbeitenden Reden soll kurz das
Wichtigste hervorgehoben werden. Der Reichsfinanz
minister schickt zunächst voraus, daß bei uns in der
Zeit der Erholung alles auf den Versuch abgestellt
werden müsse, die Besserung der Mengenproduktion
zu erreichen, aber ohne Preiskonjunktur zu schaf
fen, und nahm alsdann Stellung zu den
Maßnahmen aus steuerlichem Gebiet.
Er wies das Gerücht, daß die Reichsregierung eine
Wchrabgabe einzuführen beabsichtige, energisch zu
rück. Weitgehende Senkung der Steuern werde
allerdings vorläufig nicht möglich sein. Es lägen
vor uns große Aufgaben nationaler und wirtschaft
licher Art sowie Vorbelastungen, die man mit der
Arbeitsbeschaffungs-Politik übernommen habe. Für
die öffentlichen Finanzen sei mit Rücksicht auf diese
Vorbelastungen äußerste Sparsamkeit höchste Pflicht.
Zwar sind die Ausgaben für Arbeitsloscn-Unter-
stützungen um VA Milld. MM zurückgegangen und
die Einnahmen an Reichssteuern um VA Milld. M.M
angewachsen, so daß der öffentliche Haushalt damit
eine Verbesserung von rund drei Milld. MM auf
zuweisen hat. Diesen Erfolg hat man aber damit
erreicht, daß man insgesamt vier Milld. MM in
das Arbeitsbeschaffungs-Programm gesteckt hat.
Aus diesem ist noch ein Arbeitsvorrat von etwa
VA Milld. MM vorhanden. Die neuerworbene
Wehrhoheit stelle eine gewisse neue Auftragsquelle
für die Wirtschaft dar. Die Besserung in den öffent
lichen Haushalten habe es ermöglicht, wieder in
stärkerem Umfang laufende Mittel für sachliche
Zwecke der Gemeinden, der Länder und des Reiches
bereitzustellen. Die Arbeitslosen-Versicherung könne
sogar wieder in bescheidenem Umfang Beträge sür
die Finanzierung laufender öffentlicher Arbeiten
zur Verfügung stellen. Die Industrie werde zwar
noch nicht auf allzu starke neue Investitionen rech
nen können, aber jetzt liege ein laufender Bedarf
an Ersatzbeschaffungen für Maschinen und Werk
zeuge vor, die in der Krisenzeit zurückgestellt wer
den mußten. — Neichsstatthalter Kaufmann ging
davon aus, daß man Hamburg anfänglich im In
teresse der sicherzustellenden Ernährung und des
Binnenmarktes stiefmütterlich behandelt habe, daß
aber dann nach einer Unterredung mit dem Führer
im Vorjahr wesentliche Berbesserungsmaßnahmen
eingeleitet seien nach des Führers Grundsatz, daß,
wenn man aus größeren Gesichtspunkten heraus
einer solchen Stadt habe etwas nehmen müssen, sich
das Reich bemühen müsse, diesen Verlust wieder zu
ersetzen, so durch Hilfe für die Schiffahrt, Aufträge
für die Industrie und durch Jndustrieverlagerung
nach Hamburg. Die
Sorgen des Handels
kenne er. Allerdings fehle vielfach im übrigen Reich
noch das richtige Verständnis für die Bedeutung des
Außenhandels. Gegenüber den hier und da sich
äußernden Bestrebungen in Jndustriekrcisen, den
Export auf direktem Wege vorzunehmen, betonte
der Reichsstatthalter, daß die Einschaltung des Han
dels sür die Bearbeitung des Weltmarktes noch nie
so notwendig erschienen sei wie gerade jetzt. Man
könne nicht auf die jahrhundertealte Erfahrung und
die tausendfältigen Beziehungen des Hamburger
Handels verzichten. Hinsichtlich der Sorgen der
Fnttermittelimporteure bedaure er es, baß diese erst
jetzt nach fünf Monaten an die maßgeblichen Stel
len herangebracht werden. Was wir nicht wissen, bas
können wir auch nicht ändern. Der Weg zu den
maßgeblichen Stellen: Handelskammer und Regie
rung, stehe jedem offen. Ich habe heute Nachricht
aus Berlin bekommen, daß der Reichöbaucrnsührer
sich mit der Frage der Organisation des Futter
mittelimports und seinen Beziehungen ernsthaft be
schäftigen wird, und es besteht die berechtigte Hoff
nung, daß er gelegentlich der Reichsnährstands-
Schau in Hamburg zu dieser Frage in unserem
Sinne positiv Stellung nehmen wird. — Die
Schwierigkeiten, die Ihnen auf dem Wege über die
Ueber,vachnngsstellen entstehen, sind zweifellos
groß, aber die Verhältnisse werden so gestaltet
werden, daß sie vor allem den mittleren und klei
nen Geschäften die Existenz ermöglichen. — Eine
weitere Sorge ist der Transithandel, dessen Rolle
in einer schwierigen Situation für Import und Ex
port noch bedeutender wird. Wenn Sie Möglichkei
ten nachweisen können, wie wir Sie in der Förde
rung des Transithandels unterstützen können, dann
dürfen Sie überzeugt sein, daß wir Sie auch unter
stützen werden.
Die Wege aus der Krise
untersuchte Prof. Wagemann bei seinem Thema
„Probleme des Welthandels". Er zeigte, daß sich die
Krise einmal aus einer Ueberproduktion auf den
Gebieten der landw. Rohstoffe und Nahrungsmittel
und andererseits aus einer übermäßigen Investi
tionstätigkeit in den Industrieländern entwickelt
habe, Tatsachen, die in Art und Ausmaß den ein
zelnen Volkswirtschaften infolge der weltwirtschaft
lichen Verflechtung die Sicht genommen Hütten,
wodurch die Krise so gewaltige Dimensionen an-
Welche Sparkassen,: laubiger
können nachträgliche Aufwertung aus dem Härtefonds verlangen?
Jnflationsgcschädigte Sparkassengläubiger könn-
ten bis zum 80. September 1084 einen Antrag auf
Ausgleichung von Härten stellen, wenn sich solche im
besonderen Maße bei ihnen ergeben hatten. Die
Milderung derartiger, sich in einzelnen Fällen er
gebender Härten aus einem „Härtefonds", ist vor
gesehen. Nachdem nunmehr die bis zum 80. Sep
tember 1934 eingegangenen Anträge geprüft wor
den sind, soll nach einem Erlaß des Preußischen
Ministers für Wirtschaft und Arbeit vom 28. März
1038 die Auszahlung der Härteveträge an die Spar
kassengläubiger beschleunigt durchgeführt werden.
Die für die Auszahlung benötigten Mittel stehen
den Sparkassen zur Verfügung Vermieden soll
jedoch werden, daß die flüssigen Mittel der Spar
kaffen auf Kosten der Gewährung produktiver Kre
dite plötzlich allzu stark in Anspruch genommen
werden. Die Auszahlung der genannten Beträge
soll daher nur ratenweise freigegeben werden, die
Auszahlung in angemessenen Teilbeträgen erfol
gen. Die bedürftigsten Gläubiger müssen vorzugs
weise berücksichtigt werden. Für die Auszahlung ist
im einzelnen folgendes bestimmt:
a) Die Sparkassen haben vom 1. April 1988 ab,
auf Antrag die Härtezuwendungen in Teilbeträgen
von monatlich 100 JIM auszuzahlen, sofern der An
tragsteller a) das 69. Lebensjahr vollendet hat oder
b) ein Jahreseinkommen von weniger als 1990
Reichsmark besitzt oder c) laufend aus öffentlichen
Füorsorgemitteln betreut wird. Ein eingereichter
Auszahlungsantrag gilt als für die gesamte Härte
zuwendung gestellt, so daß nach dem ersten Antrage
ohne weiteres monatlich 199 MM bis zur Auszah
lung der gesamten Härtezuwendung ausgezahlt
werden.
b) In den übrigen Fällen haben die Sparkassen
vom 1. April 1938 ab aus den Hü.iezuwendungen
monatliche Beträge bis 50 MM auszuzahlen.
Von den Auszahlungen zu 1 und 2 sind die
Sparkassen befreit, soweit sie sich für die Auszah
lungen die notwendigen Mittel im Wege der un
bedingt zu vermeidenden Jnanpsruchnahme neuer
Akzeptkredite beschaffen müßten. Andererseits kön
nen sie je nach den Verhältnissen die Härtezuwen
dungen auch beschleunigt auszahlen. Möglich ist z.
B., daß sie vom 1. April 1935 ab Härtezuwenbun-
gen in der gleichen Weise wie regelrechte, zu sat-
zungsmäßigen Kündignngs- und Anszahlungs-
vcöingungen laufende Spareinlagen behandeln.
Ein derartiges Entgegenkommen soll insbesondere
dann angebracht sein, wenn die betreffenden Gläu
biger in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen
leben.
c) Vom 1. April 1936 ab spätestens haben die
Sparkassen die Härtezuwendungen als mit sat
zungsmäßiger Kündigung laufende Spareinlagen
zu behandeln.
dj Die Härtezuwendungen sind mit Wirkung vom
1. Oktober 1934 ab zu den Zinssätzen zu verzinsen,
die für Spareinlagen mit satznngsmäßiger Kündi
gung gelten.
Hamburger Börse
Amtliche Notierung in MM für 199 MM Nennwert
Handel und Wandel
Bank«,
Recchsdant
DD.-Bonk
Dresdn Bant
Bereinsļmnt
Westh. Bank
Echl.-H. Bant
Derkehrs-Äkt.
Hvg. Hochbahn
Dtich.-Lsttafriko
Sapag
Hbg.-Südamei
Rordd. Lloyd
4Boerm..i!inie
<Obne Gewhär«
17.5. 16.5.
16200 161 00
93 00 93.75
93.00 93.75
109 50 110 00
120 00 120.00
75 50 —
Jndustr.-Akt. 17. 5. 16. 5.
93 50
41.00
33.75
26 50
35.25
39 00
92.50
41.00
34.00
26 50
36 00
39 00
Ällg. 81..©.
Ällen-Tkm
Breitenb. dem
lklbschl.-Br.
Holsten-Br.
Harp. Bgd..©.
©elsenkirchener
Phönix
Echuckert-Ll.
Siemen»
HEW.
Deutsche SrbBl
IG.-Farben
Reubesih
Şbesitz
3975
145.00
128.00
96.50
101.00
>09.25
117.25
166.00
129 62
>13.25
>49.00
21.40
115.50
39 62
145.00
128.00
96.00
101 00
107.00
111.75
164 25
130.75
111.75
147.50
20.50
115 62
Amtliche Währungskurse.
1 Pfund Sterling
1 Dollar »,,,»«
100 dän. Kr 4677
190 kranz. Frank. 16.365
Peseta 33 95
Lira ............ 2053
lOhne Gewähr!! Geldkurs
Metall. Elektrolvtkupfer per loo Kg- 17.5.
prompt elf Hba. oü. Brenw Rotterd. 45.50
17.5. 16.5.
12.205 >2.135
2.488 2.486
54.19
16365
33.92
20.53
16. 5.
45 50
Dem Bredstedter Ferkelmarkt vom 17. Mai
waren 111 Tiere zugeführt. Handel flott, Markt
geräumt. 4— üwüchige Ferkel 18—22 MM, 6—8 W.
22—24 MM, 8—13 W. 24—27 MM, schwere nach Ge
ivicht 87—61, mittelschivere 61—66, leichte 66—72
Pfennig. Gute Ware über Notiz. Die Preise sind
der Vorwoche gegenüber gestiegen um 1—3 MM je
Stück.
Heider Ferkelmarkt vom 18. Mai
Auftrieb: 836. Preise: 1. 14-16, 2. 16-18, 3. 18
bis 29 MM, nach Gewicht: 1. 42—47. 2. 38—48. Han
del langsam, Markt, nicht geräumt. — Viehpreise
unverändert. Auftrieb: 34 Rinder. Handel ruhig.
Schleswiger Ferkelmarkt vom 18. Mai
Zufuhr: rd. 489. Preise: 4—6 Wochen alte 11—13,
6—8 W. 13—19, 8—19 W. 19—23 MM. Nach Gewicht
56—64 Pfg. Handel mittelmäßig, Markt nicht ge
räumt. — Wochenmarkt. Meiereibutter 1,80 MM,
Bauernbutter 1,40 MM, Eier 7,5—8 Pfg.
Nenmnnsteraner Ferkelmarkt vom 17. Mai
Austrieb: 157. Bei flauem Handel wurden durch
weg 68—75 Pfg. bezahlt.
Nemonten bis z« 1409 MM
Dem Remontenmarkt in Schenefeld am letzten
Donnerstag waren 199 Pferde zugesührt. Hiervon
wurden 26 angekauft für Preife bis zu 1409 'MM,
Dem Bredstedter Magerviehmarkt vom 17. Mai
waren 83 Rinder und 33 Schafe zugeführt. Kalb-
quien kosteten 249—330, Kalbkühe 280—340, junge
Fehrkühe 240—290, ältere Fchrktthe 200—240, \A*
jährige Ochsen und Ouien 169—210, Kälber 49—79,
Schafe mit 1 Lamm 55—65, Schafe mit 2 Lämmern
75—80, Ijähr. Schafe 32—38 MM; Spitzentiere über
Notiz.
Dem Hamburger Schweinemarkt vom 17. Mai
waren 3756 Schweine zugetrieben, 609 mehr als in
der Borwoche. Handel mittel. Preise unverändert
bei schlechterer Qualität, Sauen etwas steigend.
Markt geräumt.
Viehmärkte vom 18. Mai
Stettin: Bullen 40. 36—38, 31—35, 24—39, Kühe —,
39, 23—28. 20—22, Färsen 38, —. 28-39, 26—27,
Kälber —, 45—55, 30—44, 23—28, Lämmer und Ham
mel 42-44, Schafe 36, Schiveine 45-47, 42-46, 40
bis 45, 38-49, 33, —, Sauen 42—44, 37-41. Auf
trieb: 86 Rinder, 48 Kälber, 84 Schafe und 620
Schweine. Verlaus: Schweine sehr ruhig, fönst ruhig.
Köln: Kälber 58. 60—55, 49-46, 88-38, Schweine
—, 47—50, 46—50, 42—46, —, —, Sauen —, 44.
Auftrieb: 70 Kälber, 655 Schweine. Verlauf: ziem
lich ruhig.
Am Hamburger Fleischmarkt
steigerte sich die GeschäftZbelebung entsprechend der
größeren Nachfrage nach besten Fleischklassen an
läßlich der Reichsnährstandsschau. Die Belebung
wirkte sich zuletzt aus dem Schiveineslcischmarkt
aus, bes. aber im Rindfleischgeschäft. Bevorzugt
wiederum die besten Fleischarten wie Hintervicr-
tel. Nach Kalbfleisch ging die Nachfrage ctivas zu
rück, da die kühle Witterung die Zufuhren an
Spargel stark hemmte. Das Interesse an Hammel-
»leisch belebte sich bei mittlerem Geschästsverlauf
ebenfalls etwas. Zufuhren: 2173 Rinder fBorwoche
2134), 1780 Kälber (1332), 463 Schafe (761), 10 388
Schweine (8922); Preise: Ochsen 30—41 (Vorwoche
30—41), Bullen 30-41 (30-41), Färsen 30-41 (30
bis 41), Kühe 17-40 (17—40), Kälber 24—65 (24 bis
65), Schafe 30—46 (25-46), Schweine 38—47 (38 bis
47); Rindfleisch 60—78 (60—80), Kalbfleisch 50—105
(50—110), Hammelfleisch 60-92 (50—92), Schweine
fleisch 52—63 (52-63),
Nach dem Reichsbankansweis
vom 15. Mai hat sich die gesamte Anlage der Bank
in Wechseln und Schecks, Lombards und Wert
papieren um 106,0 auf 4348 Mill, verringert, eine
erfreuliche Entlastung, Die Abdeckung der Ultimo-
Beanspruchung betrug 94,5 vH. gegen 58,2 vH. im
Vormonat, und 61,7 vH. im Vorjahr. Im einzelnen
haben die Bestände an Handelswechseln und -schecks
um 86 auf 3604, an Lombardforderungen um 10 auf
66, an deckungsfähigen Wertpapieren um 12 aus
345 und an Reichsschatzivechseln um 0,3 auf 2,9
Mill. MM abgenommen, dagegen die Bestände an
sonstigen Wertpapieren um 3 auf 331 Mill. MM zu
genommen. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf
stellte sich ans 5620 Mill, M,M gegen 5641 Mill. MM
in der Borwoche, 6693 Mill. MM zur entsprechenden
Zeit des Vormonats und 5389 Mill. MM zur ent
sprechenden Vorjahreszeit. Die Bestände an Gold
und decknngsfähigen Devisen haben um 0,1 auf
86,3 Mill. MM zugenommen (davon Gold 82,8
Versicherung und Arbeitsbeschaffung
Bei den Erörterungen zur Uebernahme einer
Anleihe durch die Versicherungsträger, die sich in
der Größe etwa der Sparkassenanleihe (500 Mill.
MM bei 4,5 vH. Zinsen, einem Ausgabekurs von
9,825 vH, und jährlich 2 vH. Tilgnug unter Ver
wendung der Zinsersparniffe zur Tilgungsverstär
kung) anlehnen dürfte, wird eine Beteiligung der
Bersicherniigsgesellschaften in Erwägung gezogen.
Wie verlautet, hat sich die Rcichsversicheriingsanstalt
sür Angestellte zur Uebernahme eines Betrages
von 100 Mill. MM bereit erklärt.
Die öffentlich-rechtlichen Versicherungsgesellschaf
ten legen bereits regelmäßig 25 vH. ihres Vermö
gens in öffentlichen Anleihen an. Wenn sie sich dar
über hinaus zur Uebernahme weiterer Beträge
bereit erklären, darf wohl angenommen werden,
daß die übernehmenden Summen den Hanptteil
ausmachen.
Zitronen
dürfen nach Mitteilung des Preiskommissars bei
den zur Zeit geltenden Einfuhrpreisen im Klein
handel etwa 5 bis 6 Pfg. je Stück kosten.
Weitere Preiserhöhungen für Metalle
hat die Ueberwachungsstelle mit Wirkung vom 18.
Mai für verschiedene unedle Metallsorten festgesetzt.
Verkaufserlöse in den einzelnen Sclilaciifwertkiassen des Hamburger Rindermarkfes
(Ohne Gewähr)
(Mitgeteilt von der Marktvereinigung, Hamburg)
(Ohne Gewähr)
nehmen konnte. Es hätte eine Ueberbetonung der
Auslandsbezichungen vorgelegen. Als Reaktion
darauf sei diese ihrem Gegenteil gewichen: den
Autarkiebestrebungen, in denen ein richtiger Kern
enthalten sei. Die Versuche nun, die weltwirtschaft
liche Verstrickung vorübergehend zu lösen, um sich
den unheilvollen Kräften der Weltkrise zu entzie
hen, hätten nur negativ gewirkt. Als dem Protek
tionismus jedoch positive Maßnahmen zur Entwick
lung der Binnenwirtschaft an die Seite traten, na
mentlich Krediterweiternng und Arbeitsbeschaffung,
entstand die Aussicht auf Ueberwindung der Krise
von innen her, aus den inneren volkswirtschaft
lichen Kräften heraus. Konjunkturpolitische Au
tarkie sei aber nicht Selbstzweck, sondern Mittel
zum Zweck. Der Wiederanstieg der Weltwirtschaft
werde von selbst die protektonistischcn Bindungen
wieder lösen, die internationale Verständigung aber
könne diesen Genesungsprozeß fördern. Bor allen
Dingen sei zu hoffen, daß in den Gläubigerlänbern
die Einsicht zum Siege komme, daß die internatio
nale Krebitverflechtung und die internationale
Handelsverflechtung wieder aufeinander abgestimmt
sein müßten. — Aehnliche Gedankengänge ent
wickelte Prof. Wiedcnfelü in einem Vortrag der
Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft in Ber
lin. Er betonte, daß Deutschland von der so gewal
tig beschleunigten Ent-Europäisierung des Welt
handels und Weltverkehrs mit besonderer Wucht
und Härte getroffen werde. Eine Umstellung sei
für uns dadurch entscheidend erschwert, daß nicht
die kapitalbetonten Maffenindustrie-Zweige, son
dern die arbeitsbetonten Zweige der feineren Ver
arbeitung unserem industriellen Aufbau das Ge
präge geben; eine Umstellung der Fabrikation
könnte also nur unter Vernichtung wertvollsten
Wissens und Könnens vorgenommen werden. Wir
müßten immer wieder versuchen, auch im Ausland
uns den Absatz jener arbeitsbetonten Qualitäts
waren zu erhalten und zu steigern, die vor allem
in den alten Kulturländern West- und Nvrdcuro-
pas aufgenommen werden können.
Das Arbeitsbuch
wird vom 1. Juni ab eingeführt für Arbeiter und
Angestellte einschk. der Lehrlinge und Volontäre.
Es gilt nicht für Beschäftigte mit mehr als 1000 MM.
Monatsgehalt, für Besatzungen der Seefahrzeuge,
für Arbeiter und Angestellte, die ihren Wohnort im
Auslande haben, sür Beschäftigung in der Heim
arbeit, sowie für die Beschäftigung volksschulpflich
tiger Kinder. Das Arbeitsbuch wird auf Antrag
des Arbeiters oder Angestellten vom Arbeitsamt
kostenfrei ausgestellt. Bei Aufnahme der Beschäfti
gung ist das Arbeitsbuch unverzüglich dem Unter,
nehmer zu übergeben, der den Tag des Beginns,
die genaue Art der Beschäftigung sowie den Tag
ihrer Beendigung eintragen und bescheinigen muß.
Der Pfandbriefumlanf
ist zum erstenmal seit Ausbruch der Kreditkrise im
März gewachsen. Der Jnlandsabsatz ist, begünstigt
durch den Kupontermin und die Auszahliina der
Konversionsprämie, — so hoch, daß er durch die
erhöhten Rückflüsse im Auslandsgeschäft nicht aus
gewogen wird.
Rendsburger Wochenmarkt
am Sonnabend, dem 18. Maî 1935
(Preise zwischen 9 und 10 Uhr. Ohne Gewähr!)
Rindfleisch Pfd
Schweines!. Pfd.
Flomen Pfd.
Ger.hiej.Speck Pfd.
Kalbfleisch Pfd.
Lamm-,
Hammelfl. Pfd.
Wurst Pfd.
Gänse Pfd.
Hühner Pfd.
Lnten. geschl.,
ca. 3 Pfd.
Legehühner Stck.
Tauben Etck.
Kaninchen Etck.
Bauernbutt. Pfd.
Meiereibutt. Pfd.
Käse Pfd.
Gier Etck.
Honig Pfd
Kartvtfeln Pfd
Neue KuelossUu Psd.
Wirsingkohl Pfd.
Blumenkohl Etck.
Suppenkraut Bd
Wurz., rote. Pfd.
70-120
75-120
75-80
90
65-120
90-100
60-130
75
75 80
200-250
220- 250
80- 90
90 - 200
135
145-150
40-100
8
110
4-5
25-26
20-25
40-60
10
10
Pfd.
Stück
Pfd.
Pfd.
Pfd.
Kops
Pfd.
Pfd.
Pfd.
Pfd.
Spargel
Gurken
Sellerie
Porre
Zwiebeln
Schnittlauch Bund
Spinat
Salat
Rhabarber
Aepfel
Birnen
Tomaten
Weintrauben Pfd.
Zitronen Stück
Radirchen 3 Bund
Fische:
Rai Pfd.
Dorsch Pfd.
Heringe Pfd.
Butt Pfd.
Braffen
Feuerung:
Tors. Fuder,
ca. 8 gtr.
Holz gtr.
20—60
50
40 50
15
15-20
10
15-20
5-10
10
10-50
40-65
60-100
120
5-10
15
100-110
15—20
10—20
35-40
45
Ochsen
Färsen
Bullen
Kühe
Kl.
Anz.| Preis
16. 5.
Anz.
9
Preis
. 5.
Anz.ļ Preis
16. 5.
Anz.ļ Preis
9. 5.
Anz.ļ Preis
16. 5.
Anz.| Preis
9. 5.
Anz.[ Preis
16. 5.
Anz.| Preis
9. 5.
A
B
C
D
195
160
65
25
41—44
38-41
30-37
20-28
142
136
101
6
41-46
38-41
30-37
21-28
117
106
96
26
41 -44
38-41
30-35
23-29
112
182
99
8
41-46
38-41
30 - 37
26—28
66
191
87
60
40-41
35-39
30-34
22—29
145
137
58
7
40-45
35-39
30-34
26—28
120
212
341
240
37-31
32—36
26-31
10—25
225
291
235
201
37-45
32-36
27-31
13-26
Beschickung und Handel mittelmäßig
Stillschweigende Verlängerung der Aufwertungs-
Hypotheken der privaten Versichernngsgesellschafte»
Der Verband Deutscher Lebensversicherungs
gesellschaften e. V. hat den ihm angeschlossenen Ge
sellschaften empfohlen, denjenigen Schuldnern von
Aufwertungshypotheken, die von dem Angebot auf
eine langfristige Neuordnung bes Schuldverhält«
niffes keinen Gebrauch machen wollen, die still«
schweigende Verlängerung aller einwandfreien Auf
wertungshypotheken um ein Jahr zu dem schon
bisher geltenden Zinssatz von 5,5 vH. ohne Erhe
bung einer Verlängerungsgebühr und ohne sonstige
materielle und formelle Auflagen zu bewilligen.
Steuern
20. Mai: Abführung der in der Zeit vom 1. bis 1b.
Mai einbehaltenen Lohnsteuer, wenn der abzu
führende Betrag mindestens 200 MM beträgt.
20. Mai: Abführung der in der Zeit vom 1. bis 15.
Mai einbehaltenen Bürgersteuer, wenn der ab
zuführende Betrag mindestens 200 MM. beträgt.
24. Mai: Fälligkeit für die vom Arbeitslohn einzu«
behaltende Bürgersteuerrate bei Zahlungen für
Zeiträume von nicht mehr als einer Wochä.
Die Rate ist bei der nächsten Lohnzahlung ein«
zubehalten.
Preußen; 25. Mai: Biersteue»
%