Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

Aus dem Ģedtkfasûd 
Der frühere Inhaber der Hochseenetzwerke 
wegen Verslcherungsbetrugsversuchs angeklagt 
Itzehoe, 17. Mai. Vor der Großen Straf 
kammer des Altonaer Landgerichts, das zur 
Zeit in Itzehoe tagt, begann ein mehrtägiger 
Prozeß gegen den Angeklagten Walter Brök- 
ker, der sich als früherer Inhaber der Hoch- 
seenetzweke wegen versuchten Versicherungs 
betruges zu verantworten hat. 
Ter Angeklagte war am 29. Sept. 1932 beim 
Bedienen einer Maschine in seinem Betriebe 
mit der linken Hand ins Getriebe gekommen, 
wobei die Hand schwer verstümmelt wurde. 
Da Bröcker verhältnismäßig hoch gegen Un 
fall versichert war, seine finanziellen Ver 
hältnisse aber nicht gut bestellt waren, tauchte 
der Verdacht auf, daß er den Unfall absichtlich 
herbeigeführt hätte, um in den Besitz der ho 
hen Versicherungssumme von insgesamt einer 
Million RM. zu gelangen. Durch den kurz 
nach dem Unfall eingetretenen Konkurs der 
Hochseenetzwerke- AG. bestätigte sich die An 
nahme über die schlechte finanzielle Lage des 
Angeklagten. 
Bei der Vernehmung schilderte der Ange 
klagte eingehend seinen Lebenslauf sowie die 
Entwicklung der Hochseenetzwerke. Er ist ge 
boren 1877, kam als 23jähriger nach Itzehoe 
und gründete mit mehreren Gesellschaftern 
die Noröeutschen Netzwerke, aus denen er 1911 
ausschied und die Hochseenetzwerke gründete, 
deren finanzielles Rückgrat die 1931 zusam 
mengebrochene Schröder-Bank in Bremen 
war. 
Zu der Versicherungsangelegeneit gibt 
Bröcker an, daß er sich bei drei Versiche 
rungsgesellschaften mit insgesamt einer Milli 
on RM. habe versichern lassen, die als Sicher 
heit für die Bürgschaft der Schröderbank gel 
ten sollten. Am Tage des Unfalls habe er sich 
an einer Maschine zu schaffen gemacht, die 
zum Verkauf stand. Dabei sei er mit der 
Hand plötzlich ins Zahngetriebe gekommen, so 
daß ihm mehrere Finger zerquetscht wurden. 
Später mußte sogar die Hand amputiert wer 
den. Auffallend ist allerdings, daß Bröcker zu 
einer Zeit in den Betrieb gegangen war, als 
noch kein Mensch anwesend war und sich nur 
der Chauffeur draußen aufhielt. Wie es zu 
dem Unfall gekommen ist, weiß der Angeklagte 
nicht zu erklären, bestreitet jedoch entschieden, 
ihn absichtlich herbeigeführt zu haben. Darauf 
wurde die Verhandlung auf Freitag vertagt. 
x. Neumünster, 17. Mai. Drei Urteile des 
Altonaer Sondergerichts. Unter dem Vorsitz 
des Landgerichtsdirektors Dr. Schnittgens aus 
Altona und zweier Amtsgerichtsräte von dort 
als Beisitzer verhandelte heute im Schöffen 
saal des hiesigen Amtsgerichts das Sonder 
gericht in drei Strafprozessen gegen eine 
gleiche Anzahl Beschuldigter wegen Ver 
fehlungen gegen das Gesetz zur Abwehr heim 
tückischer Angriffe auf Staat und Partei. In 
der Nacht zum 7. Februar d. I. hatte der 41- 
jährige Johann Kr. aus Neumünster in einer 
hiesigen Gastwirtschaft stark gezecht und be 
gann dann in Gegenwart mehrerer Gäste und 
der Wirtin unflätige Reden zu führen, in 
denen er führende Persönlichkeiten der Reichs 
regierung beleidigte und beschimpfte. Völlig 
unverständlich erscheint das Gebaren des K. 
deshalb, weil er nachweislich stets ein natio 
nal gesinnter Mensch war, der bereits wegen 
zehnjähriger Zugehörigkeit zum Kyffhäuser- 
bund und im Felde ausgezeichnet wurde und 
durch den Verlust eines Armes schwerkriegs- 
beschädigt ist. Deshalb wurde auf eine milde 
Strafe von drei Monaten (der Hälfte des An 
trags) erkannt. Biel schlimmer erging es dem 
50jährigen Oskar N. aus Kiel, einem vielfach 
und wegen Raubes mit Zuchthaus vorbestraf 
ten Mann, der in der Wohnung der Witwe 
U. in der Waitzstraße erschienen war und hier 
durch beleidigende Reden die Partei, den Füh 
rer und mehrere Minister verunglimpft hatte. 
N. wurde zu einem Jahr Gefängnis verur 
teilt u. im Gerichtssaal verhaftet.— Eigenartig 
war das Verhalten des 41jährigen Emil P. in 
Westerrönfeld bei Rendsburg, der in seiner 
Eigenschaft als Heilgehilfe einer jungen Frau 
Ratschläge erteilte und im Lause des Gesprä 
ches eine schwerbeleidigenüe Aeußerung über 
den Führer machte. Allerdings (wie er immer 
wieder betonte) unter Vorbehalt und mit dem 
Bemerken, er habe sie selbst von einem Be 
kannten gehört. Da er sich im übrigen eines 
vorzüglichen Leumundes erfreut, kam er mit 
zwei Monaten Gefängnis sehr milde davon. 
ho. Schenefeld, 18. Mai. In der Strafsitzung 
des hiesigen Amtsgerichts waren drei Sachen 
zu entscheiden. Ein junger Mann aus Aas 
büttel erhielt eine Geldstrafe von 30 RM. für 
die Beleidigung eines jungen Mädchens. Er 
war weiter angeklagt, die Armbanduhr des 
jungen Mädchens gestohlen zu haben. Da ihm 
dies nicht nachgewiesen werden konnte, mußte 
er deswegen freigesprochen werden. Eine 
Strafsache wegen Entziehung der Unter 
haltspflicht gegenüber dem eigenen Sohn 
mußte ausgesetzt werden, weil die Sache noch 
nicht genügend aufgeklärt ist. — Ein Händler 
6 Mk. verurteilt, weil er mit einer ungeeichten 
6 RM. verurteilt, weil er mit einer ungeichten 
Waage in der hiesigen Gegend aufgekauft 
hattü. 
Reichssender Hamburg 
331,9. Zwilchenlender: Hannover, Bremen. Flens 
burg, Magdeburg. Stettin (225,8) 
Hamburg: Sonntag, 19. Mai 
6.0(1: Hafenkonz-ert. Die Glocken vom Gr- 
Michel. Choral: Wer nur den lieben <Äott 
läßt walten. 8.00: Zeit, Wetter, Nachr. 
8.15: Gymnastik. 8-30: Zehn Minuten 
Funktechnik. 8.45: Kunstsviegel. 9.00: 
Bremen: Bremer Stadtmusikanteu. Ltg.r 
Reinh. Krug. 10.00: Funkstille. 10.30: 
Einkehr am Feiertag. 11.00: Reichsseu. 
dung: G. F. Händel: Dettinger Tedeum. 
11.45: Frankfurt: Reichssendung: Eröffnung 
der Reichsautobahn Frankfurt a. M. — 
Darmstadt. 13.15: Frankfurt: Musik am 
Mittag. 14.00: Stunde der Kinder: Käme, 
rad Pferd. Tierschutz-Hörspiel. 14.30: Ber 
lin: Unterhaltungsmusik. Ltg.: W. Steiner. 
15.00: Stuttgart: Internationales Soli- 
tude-Rennen 1935 f. Krafträder und Kraft 
räder mtt Beiwagen. 15.30: Stettin: 
Maiensang. Ein fröhlicher Hymnus auf 
den Wonnemonat. 
16.00: München: Besperkonzert. 17-00: 
Braunschweig: Bunte Bilder ans Braun- 
schweigs Vergangenheit und Gegenwart. 
19.00: Männerchöre aus Vierlanden. 19-20: 
Ludw. Fr. Barthel: Ein Dichter selbst er 
greift das Wort. 19.30: Allerlei Sport. 
19.45: Sport . 19-55: Wetter. 20.00: 
Vom Deutschlandsender: Alt-Wien im Wal 
zertakt. 22.00: Nachr. 22.30: Vom 
Deutschlandsender: Adalb-ert Lutter spielt. 
Hamburg: Montag. 29. Mai 
5.40: Zeit, Wetter; Berichte für Landwirte. 
5.55: Zeit, Wetter. 6.00: Frankfurt: Mor 
genmusik. Musikzug der Standarte R 63. 
Kapelle Hauck. In der Pause 6.35: Gymna 
stik. 6.45: Wocheneingangsspruch. 7.00: 
Frankfurt: Fortsetzung der Morgenmusik. 
8.00: Wetter: Viertelstunde für die Haus 
frau. 8.15: Funkstille. 10.15: Schul 
funk: Na Ostland will wi fahren! 2. Die 
ersten Kämpfe. 10.50: Nachr- 11.00: Nur 
für Hamburg, Stettin und Bremen: Funk» 
Werbung; anschl.: Funkstille. 
12.00: Meldungen für die Binnenschiffahrt, 
Binnenlands- und Seewetterbericht. 12.10: 
Dr. Haaring: Der Hackfruchtbau als Grund 
lage der Ackerwirtschaft. 12.20: Hannover: 
Schloßkonzert. Ltg.: von Sosen.. In der 
Pause: 13.00: Umschau am Mittag. 14-00: 
Nachr. 14.20: Musikal. Kurzweil. 15.00: 
Börse. 15.30: Wirtschaftsmeldungen aus 
Brasilien. (Aufn.). 15.40: Schiffahrtsfunk. 
16.00: Frauenstunde: Freud u. Leid. Eine 
Hörfolge um die Liebe. 16.40: Wir über 
nachten in einer Jugendherberge. (Aufn.) 
17.00: Stuttgart: Musik am Nachmittag. 
Ltg.: Görlich. 18-30: Funkschau. 18.45: 
Frankfurter Abendbörse, Hamburger Frucht- 
u. Gemüsemarkt, Hafendienst. 18-55: 
Wetter. 
19.00: Nürnberg: Fahrt ins Blaue. 20-00: 
Meldg. 20.10: Hannover: Luis Svohr. 
Die Jahreszeiten-Sinfonie. 20.55: Kiel: 
Walzer in aller Welt. Ltg.: Hans Döring. 
22.00: Nachr. 22-25: Musikal. Zwischen 
spiel. 23.00: Breslau: Nachtmusik. Ltg.: 
Rischka. 
Hamburg: Dienstag, 21. Mai 
5.40: Zeit, Wetter: Bücher für Landwirte. 
5.55: Zeit, Wetter. 6.00: Kiel: Kieler 
Orchestergemeinschaft. Ltg.: H. Döring. In 
der Pause: 6-45: Gymnastik. 8.00: Wet 
ter; Viertelstunde für die Hausfrau. 8.15: 
Funkstille. 10.15: Schulfunk: Antony dan 
Leeuwenhoek. Der Erfinder des Mikroskops. 
19,50: Nachr. 11-00: Nur für Hamburg, 
Magdeburg und Flensburg: Funkwerbung. 
Anschl.: Funkstille. 
12.00: Meldungen für die Binnenschiffahrt: 
Binnenlands- nnd Seewetterbericht. 12.10: 
Leipzig: Btusrk am Mittag. Ltg.: Schestak. 
In der Pause: 13.00: Umschau am Mittag. 
14.00: Nachr. 14.20: Musikal. Kurzweil. 
15.00: Börse. 15.30: Wirtfchaftsmeldun- 
gen aus Brasilien. (Aufnö 15.40: Schiff- 
fahrtsfunk. 
16.00: Stettin: Melodien um Wellen u. Wo 
gen. Ltg.: Plato- 16.45: Zur 2. Reichs-- 
nährstaudschan in Hamburg. Besuch bei der 
Schauleitung. 17.00: Königsberg: Musik 
am Nachmittag. Ltg.: Wilcken. 18.30: 
Rundfunkhören ist nicht schwer, doch in 
diesem Falle sehr: „bui-bui-ļbnisbui-i-ra-ra- 
ra-ra". 18.45: Franks. Abendbörse, Ha 
fendienst. 18.55: Wetter- 
19.00: Sintflut. Von uralten Mythen nnd 
erdgeschichtlicher Wirklichkeit. 19.30: 
Kampf- und Werklieder. Ltg.: P. Barth. 
20.00: Meldg. 20.15: Köln: Reichssdg.: 
Stunde der Nation: Im Herzen der Ruhr- 
industrie. 21.00: Arbeiter rastet- 22.00: 
Nachr. 22.25: Chorwerke von Hermann 
Simon, K. Thomas und O. Jochum (Aufn.). 
23.00: München: Musik zur guten Nacht. 
Deutschlandsender 
W«N« 1571 
Tr«tschkandsmlver: Sonntag, 19. Mal 
6.00: Hamburger Hafenkouzert. Die Gloà 
vom Großen Michel. Choral: Wer nur 
den lieben Gott läßt walten- 8.00: Stunde 
der Scholle. 9.00: Deutsche Feierstunde. 
10.00: Phantasien aus der Wurlitzer Or 
gel 10.45: Deutsches Volk — Deutsche 
Luftfahrt. 
11.00: Reichssendnng: Hamburg: G. F- Hän 
del: Dettinger Tedeum. 11.45: Reichssen 
dung: Frankfurt: Eröffnung der Reichs 
autobahn Frankfurt a. M. — Darmstadt. 
13.15: Frankfurt: Musik am Mittag. Ltg.: 
H. Rosbaud. 14-00: Kinderfunkspiele: Das 
tapfere Schneiderlein. (Aufn.). 14.30: Kla 
viermusik von F. Chopin. (Aufn-)- 15.00: 
M. Luserke: Sievaert Einauge. Sagen vom 
Meer. 15.30: Lieder der Jugend a. Pflug. 
16.00: München: Vesperkonzert. 18-00:Son- 
nenschein nnd blitzende Trompeten. Kapelle 
Woitschach. 
19.00: Musikal. Maibowle. (Aufnö 19 45: 
Sport des Sonntags. 20.00: Alt-Wien im 
Walzertakt. 22.00: Wetter-, Tages- nnd 
Sportnachr.; anschl.: Deutschlandecho. 22.45: 
Seewetterbericht. 23.00: Adalbert Lutter 
spielt. 
Deutschla,ritzender: Montag. 20. Mai 
6.00: Guten Morgen, lieber Hörer! Glocken- 
spiel, Tagesspruch. Choral: Großer Gott, 
wir loben dich. 6.05: Gymnastik. 6.20: 
Kapelle Eugen Iahn mit Ernst Petermann. 
8.00: Morgenständchen für die Hausfrau. 
Kapelle Herb. Fröhlich. 9.00: Sperrzeit. 
9.40: Sendepause. 10-00: Nachr. 10.15: 
Königsberg: Das Tannenberg-Denkmal. Ein 
Rundgang. 10.50: Sendepause- 11.15: 
Seewetterbericht. 11.30: Lied am Vor 
mittag. 11.40: A. Schrenk: Freude und 
Sorge mit dem ersten Grünfutter.: an 
schließend: Wetter. 
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Ltg-: von 
Sosen. Dazw.: 12.55: Zeitzeichen. 13.00: 
Glückwünsche. 13.45: Nachr. 14.00: Aller 
lei — von Zwei bis Drei! 15.00: Pro 
gramm, Wetter, Börse. 15.10: Werkstunde 
für die Jugend: Wie werden Diapositive 
hergestellt? 15.40: Unsere Jungvolk-Som 
merlager. Gebiet Kurmark berichtet. 
16.00: Klingendes Kunterbunt. 17.30: W. 
Schultz: Von den Bärten der alten Germa 
nen. — 17,45: Das Pozniak-Trio spielt. 
18.30: In sechs Tagen — Avusrennen! 
18.45: Wer ist wer? — Was ist was? 
18.55: Das Gedicht; anschl.: Wetter- 
19-00: Musik im deutschen Heim. 20-00: 
Kernspruch: anschl.: Kurznachr. 20-10: Die 
Berliner Philharmoniker spielen- Ltg.: H. 
Stange. 21.30: Ein Hans ivird gebaut- 
Funkkomödie von E. Sttmmel. 22-00: 
Wetter-, Tages- n. Sportnachr.; anschl.: 
Deutschlandecho. 22,45: Seewetterbericht. 
23.00: Adalbert Lutter spielt. 
Deutschlandsender: Dirnstag. 21. Mal 
6,00: Guten Morgen, lieber Hörer! Glocken 
spiel, Tagesspruch. Choral: O, daß ich tau- 
send Zungen hätte. 6.05: Gymnastik- 6.20: 
Kapelle Eng. Jahn mit Ernst Petermann. 
8.00: Morgenständchen für die Hausfrau. 
Kapelle H. Fröhlich. 9.00: Sperrzeit. 10.00: 
Nachr. 10.15: Auslandskunde: Mister 
Morse schreibt in die Ferne. Ein Hörspiel. 
10.50: Fröhl. Kindergarten- 11.15: See 
wetterbericht. 11.30: Frieda Nehm: Was 
ist jetzt im Gemüsegarten zu tun? — 11.40: 
T. Tröscher: Wir gleichen die Arbeits 
kurve ans. Anschl.: Wetter- 
12.00: Leipzig: Die Dresdner Philharmonie. 
Ltg.: Schestak. Dazw-: 12.55: Zeitzeichen. 
13.00: Glückwünsche. 13-45: Nachr. 14.00: 
Allerlei — von Zwei bis Drei! 15.00: 
Programm, Wetter, Börse. 15.10: Die In- 
tendantin (Else Rassow) erzählt von ihrem 
Schaffen. 15.45: Bücherstunde: Es lebe 
der Humor! 
16.00: Klingendes Kunterbunt. 17-30: In- 
gendsportstunde: Wie erwerbe ich das HJ-> 
Leistungsabzeichen? 17.45: Hitlerjugend au 
der Arbeit. Neue Lieder u. Spielmusiken. 
18.20: Hauptschriftleiter Fritzsche: Politi 
sche Zeitnngsschau. 18.40: àmsul Rein- 
Hardt: Alaska. 
19.00: Kaiserslautern: Pfälzische Bauern-n. 
Volksmusik. 20.00: Kernspruch: anschl.: 
Wetter u. Kurznachr. 20-15: Reichssdg.: 
Köln: Stunde der Nation: Im Herzen der 
Ruhrindustrie. 21.00: Aus dem Svortpa- 
last, Berlin: Zwei Jahre Reichsluftschutz, 
bund- Kundgebung und feierliche Verpflich 
tung von 18 000 Amtsträgern, der Lau- 
desgruppe Groß-Berlin. Es spricht der 
Reichsminister Herrn. Göring. 22.00: Wet. 
ter-, Tages- und Sportnachrichten: anschl.r 
Deutschlandecho. 22.45: Seewetterbericht. 
23.00: Adalbert Lutter spielt. 
Um Wcehesiabcna&emeni 
bezogen kostet in Rendsburg und Büdelsdorf die „Schleswig-Holsteļnļsche 
Landeszeitung" bei Abholung für die Ausgabe A 40 ‘pfg. wöchentlich 
bei Abholung für die Ausgabe 6 
mit großer Illustrierter Beilage 45 Pfg. wöchentlich. 
Ausgabestelle für Rendsburg nur Geschäftsstelle der „Schleswig-Holsteinischen 
Landeszeitung", Eingang Herrenstraße 
Ausgabestelle für Büdelsdorf nur Karl Gerlach. Büdelsdorf. Hollerstraße 39 
Ausgabe der Wochenabonnements von 1-2 Uhr mittags - Wochenabonnements 
sind jeweils im voraus zu bezahlen und können Montags begonnen werden. 
Äegierungsumbildvng und Neuwahl 
in England. 
London, 17. Mai. Der parlamentarische Be 
richterstatter Reuters beschäftigt sich am Frei 
tag eingehend mit den Umbildnngsgerüchten. 
Es sei anzunehmen, heißt es in dem Beriy», 
daß die Aenderungen im Kabinett wahrschein 
lich vor oder während der Pfingstpause in die 
Tat umgesetzt werden würden. Zwar sei es 
keineswegs sicher,' aber es würde auch be-- 
stimmt keine Ueberraschung bedeuten, wen« 
Macdonald und Baldwin ihre Posten tausche» 
würden. Der größte Teil des Geredes über 
einen zwangsweisen Rücktritt Simons als 
Außenminister werde von interessierten Krei 
sen verbreitet und könne als unbegründet ab 
getan werden. Dagegen erwarte man einen 
Wechsel im Lnfifahrtministerium, das Lord 
Londonderry inne hat. Außerdem sei es nicht 
ausgeschlossen, daß die Leiter des Kolonial 
ministeriums (Sir Philip Cunliffe-Lister) und 
des Innenministeriums (Sir John Gilmour) 
in den Peerstand erhoben werden würden. 
In anderen Blättern wird weiter gegen 
Simon Sturm gelaufen. Dem politischen 
Korrespondenten der „Daily Mail" zufolge 
wurden die geplanten Aenderungen am Frei 
tag zwischen Baldwin und Macdonald bespro 
chen, ohne daß jedoch eine endgültige Entschei 
dung herbeigeführt worden sei. Als wahr 
scheinlicher Nachfolger für Außenminister Sir 
John Simon wird heute wiederum der Lord 
siegelbewahrer Eden genannt. Zweifel bestehen 
noch darüber, ob Macdonald schon im Som 
mer den Posten des Ministerpräsidenten an 
Baldwin abgeben ober ob er vorher noch als 
Haupt der Nationalregierung in die Wahlen 
gehen werde. 
„Daily Herald" glaubt, daß zunächst das 
Außenministerium neu besetzt werde, während 
mit einer allgemeinen Umbildung des Kabi 
netts erst nach den Neuwahlen, die bestimmt 
im Oktober stattfinden, zu rechnen sei. 
Eröffnung her MchZlmMchŞà 
FrMMî-Nà—IürmsiM. 
DNB. Berlin, 17. Mai. Am Tage der Er 
öffnung der Reichsautobahnstrecke Frankfurt- 
Main—Darmstadt werden in Anwesenheit des 
Führers sprechen zunächst der Generalmspek- 
tor für das deutsche Straßenwesen Dr. Todt, 
weiter Gauleiter und Reichsstatthalter Spren 
ger, Generaldirektor Dr. Dorpmüller und ein 
am Bau der Strecke beteiligter Arbeiter. Die 
Schlußansprache hält der Reichsminister für 
Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goeb 
bels. 
Die Kundgebung wird längs der Reichsauto 
bahn äüf Lautsprecher und ferner auf alle deut 
schen Sender übertragen. 
Irr WSuigeN Zeilerr. 
Das neue deutsche Strafrecht — Fertigstel 
lung im Herbst. Im Anschluß an den Bericht 
des Reichsjustizministers über das kommende 
deutsche Strafrecht wird in der „Deutschen 
Justiz" mitgeteilt, daß beabsichtigt sei, den 
Entwurf bis zum Herbst dieses Jahres in 
zweiter Lesung fertig zu beraten, um ihn 
alsdann einer letzten Durcharbeitung zwecks 
Vorlage an das Kabinett zu unterziehen. 
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die 
meisten Veröffentlichungen zur Neugestaltung 
des Strafrechtes in den Beratungen der amt 
lichen Strafrechtskommission Berücksichtigung 
gefunden haben. 
Hinrichtung. Heilte früh wurde in Halle der 
Walter Gorzawski hingerichtet, der die Köchin 
Flora Braun-Halle ermordet hatte. 
Bei der Fahndung nach vier Mördern, die de» 
Gemeindevorstanü des Dorfes San Antonio er 
mordet hatten, stieß die Polizei auf eine Räuber 
bande. Von den Räubern, die an 300 Mann zähl 
ten, wurden 20 getötet und mehrere gefangen ge 
nommen. 
Ein fossiles Elchgeweih im Hadcrslebener Mu 
seum. Im Haöerslebener Museum erhielt ein fos 
siles Elchgeweih einen Ehrenplatz, das seinerzeit bei 
Stokkerhoved gefunden worden ist. Man schützt das 
Alter des mächtigen Geweihs auf etwa 8000 Jahre. 
Dubliner Berkehrsftreik nach 11 Wochen 
beigelegt. Der seit 11 Wochen andauernde 
Verkehrsstreik in der Hauptstadt des irische» 
Freistaates, Dublin, ist jetzt durch Eingreife» 
des irischen Wirtschaftsministers beigelegt 
worden. Die Schlichtungsvorschläge, die all 
gemeine Lohnerhöhungen vorsehen, wurde» 
von den Streikenden mit 1500 Stimmenmehr 
heit angenommen. Seit 11 Wochen ist der ge 
samte Verkehr in Dublin bis auf einen Not 
zug durch Armeelastmagen lahmgelegt gewe 
sen. 
Istanbul, 17. Mai. In wohl einzigartiger 
Form gaben Schüler des Städtchens Sams»» 
ihrer Unzufriedenheit wegen schlechter Zen 
suren Ausdruck. Sie stellten eine Bombe her 
und warfen sie in das Haus eines ihrer Leh^ 
rer, den sie für ihre schlechten Schulergebnisse 
verantwortlich machen zu können glaubte». 
Glücklicherweise befand sich im Augenblick der 
Explosion niemand in demZimmer,durchöesseü 
Fenster die Bombe geworfen wurde. So ka^ 
men keine Menschen zu Schaden, wenn aȀ 
schwere Verwüstungen angerichtet wurde». 
Die Polizei verhaftete 50 Schüler) diese wer^ 
den jetzt wahrscheinlich noch schlechtere Zet^ 
jurerr p srwartM Men,
	        
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