ļoe- Şrņ übn ļrrglants ķlresPS-Politik.
nlschelduns sedrM
Die politische Lage in Polen nach dem Tode Pilsudskis. — Die abeffinische Frage und ihre Rückwirkung auf Europa.
©* Vor einigen Tagen hat ein begeisterter
frankophiler englischer Staatsmann die Un
sicherheit der englischen Politik kritisiert. Diese
Unsicherheit besteht nun z. T. deswegen, weil
innerhalb der Regierungsparteien schroffe Ge
gensätze über die einzuschlagende Politik be
stehen, z. T. aus Zwangsläufigkeiten der Ent
wicklung in Europa. Das neue Deutschland ist
da.
Die Richtung Baldwin-Chamberlain-Chnr-
chill und Hailsham will eine klare Fortführung
der Entente-Politik. Der englische Außenmini
ster steuert einen anderen Kurs, weil er das
russische Problem anders ansieht wie seine
frankophilen Freunde. Er will eine Befriedung
Europas nicht ohne oder gegen Deutschland.
Lord Eden steht der Gruppe Baldwin näher,
muß aber bei seiner außenpolitisch exponierten
Stellung in seinen Reden sich vorsichtiger aus
drücken als die unverantwortliche Opposition.
Eden hat nun in London eine große Rede
über die englische Politik gehalten. Sie ist um
so beachtenswerter, weil sie zeitlich vor der
großen Rede des Führers am Dienstag liegt.
Was Edens Rede auszeichnet, ist seine Klar
heit über die nächsten außenpolitischen Ziele
Englands, die in der Aufrechterhaltung des
Bölkerbundssystems gipfelt. Weniger Ver
ständnis bringt er der deutschen Lage gegen
über, wobei am Rande angemerkt werden muß.
daß man zweifelhaft bleiben kann, ob diese
Stellungnahme taktisch oder grundsätzlich be
dingt ist.
*
Wir haben gestern darauf hingewiesen, daß
in der kontinental-europäischen Politik ein
Angelpunkt für die nächste Zukunft Polen sei.
Wir wollen deshalb zur Beleuchtung der
außenpolitischen Lage hier etwas über die neue
Stellung Polens sagen. Nach dem Tode Pil
sudskis ist das Schicksal Polens zunächst in die
Hände der „Obersten" übergegangen. Es sind
jene Freunde Pilsudskis ans den Zeiten der
Verschwörung gegen den Zarismus, die in der
eisernen Schule des Marschalls gelernt haben.
Sie sitzen in den maßgebenden Stellen und
heißen: Beck, P roster, M o s e i ck i, K a -
s p r y z k y, R y d z - S m i g l y, S l a w e k un
ter anderen. Hinter diesen Männern steht die
starke Organisation der alten Legionäre und
vor allen Dingen das Heer. Sie verfügen z. Zt.
auch über die Mehrheit im Parlament und im
Senat. Solange diese Männer an der Spitze
Polens bleiben, werden sie auch die Richtlinien
Pilsudskis ehren, die Polens Politik antirus
sisch und antitschechisch festlegten. Verstärkt
wird ihre Stellung durch den auf der ersten
Seite dieses Blattes heute mitgeteilten An
schluß der Tschechoslowakei an das Bündnis
system Paris-Moskau.
Diesen Männern gegenüber steht die schroffe
Opposition der Nationaldemokraten, deren
eigentliche Führer aber zur Zeit in Paris
weilen. Sie warten seit 1930 auf die Gele
genheit zur Rückkehr; es sind unversöhnliche
Männer, deren innere Gesinnung ihren Aus
druck darin fand, daß ihre führende Zeitung
in Warschau beim Tode Pilsudskis ohne Tran
errand erschien und die Aufnahme des Auf
rufs der Staatsregicrung verweigerte (siehe
hierzu „Kleine Meldungen" in der heutigen
Nummer). Diese Männer stützen sich außen
politisch aus die französischen Militärkreise.
Sie heißen: Roman T m o m s k y, S i
Morris kr, Zewigowski unter anderen.
Sie werden jetzt bei dem Fehlen der starken
Hand und des großen Ansehens von Pil-
sudski versuchen, wieder vorzustoßen. Von dem
Erfolg dieses Vorstoßes hängt die zukünftige
Politik Polens ab. Ihr Sieg wird davon ab
hängen, ob die Freunde Pilsudskis unter sich
einig bleiben und persönliche Prestige-Fragen
der großen Sache Polens unterordnen können.
*
Ein zweiter Angelpunkt bleibt die Stellung
nahme Englands. An anderer Stelle dieses
Blattes wird Mitgeteilt, daß auch England zu
Entscheidungen gedrängt wird. Diese Ent
scheidung wird beschleuunigt werden müssen
durch die Vorgänge in Ostafrika, durch die
England sehr leicht in einen Gegensatz zu Ita
lien gedrängt werden kann, weil die kolonia
len Interessen Englands eine Vermeidung
von Waffenkonflik'en in Ostafrika verlangen.
So sehen wir also, daß die Spannungen wall>
sen und der Friede bedroht erscheint, wenn
England wieder voll in das Entente-Wasser
tritt und Pole» von Frankreich für seine
„Sicherheitsziele" gewonnen wird. Aus den
vorstehenden außenpolitischen Betrachtungen
ergibt sich, in einer wie ernsten Stunde für
Europa wir stehen und wie wesentlich die
Entscheidung sein wird, die der Führer
Deutschlands trefsen wird. Es ist begreiflich,
daß seine Rede nicht nur bei uns, sondern be
sonders auch im Auslande mit äußerster
Spannung erwartet wird.
*
Eden gab zunächst einen kurzen Ueberblick
über die mit dem englisch-französischen Proto
koll vom 3. Februar eingeleitete Politik und
fuhr dann fort, er wolle in ein paar Sätzen in
die Erinnerung zurückrufen, warum das Er
gebnis des Berliner Besuches nicht alle Hoff
nungen erfüllt habe. Das Londoner Protokoll
habe in der Hauptsache zwei Dinge behandelt:
Sicherheit und Abrüstung. In keiner dieser
beiden Fragen habe man in Berlin wesentliche
Fortschritte erzielen können. In der Sicher
heitsfrage habe Deutschland in bezug auf einen
mehrseitigen osteuropäischen Nichtangriffspakt
ein Angebot gemacht. Es sei wichtig, daß alles
getan werde um den besten Gebrauch von die
sem Angebot. England gründe seine Auffassung
von der europäischen Sicherheit auf den Völ
kerbund; leider sei es nicht in der Lage, zur
Zeit Deutschlands Bereitwilligkeit zu verzeich
nen, seine Mitgliedschaft wieder aufzunehmen.
Auch in der Rüstungsfrage hätten sich die
englischen Hoffnungen nicht erfüllt. Es sei
durchaus richtig, daß die deutsche Regierung,
wie schon oft zuvor, ihren Wunsch nach einem
Rüstnngsabkommen betont habe. Was die in
dieser Frage bestehenden Schwierigkeiten an
gehe, so wolle er das Beispiel der Trnppenbe-
stände anführen. In allen bisherigen Ab
rüstungsbesprechungen sei man davon ausge
gangen, daß in einem etwaigen Abkommen
über die militärischen Streitkräfte Parität
zwischen den in Europa befindlichen Truppen
der drei großen westlichen Festlandsmächte
Frankreich, Deutschland und Italien herrschen
müsse. Dieser Vorschlag sei auch im Macdonald-
Plan enthalten gewesen. Für die drei genann
ten Länder seien 200 000 Mann und für Sow-
jetrußland die erheblich höhere Ziffer von
600 000 Mann vorgeschlagen worden.
Als er vor einem Jahre Berlin, Rom und
Paris besuchte, sei der Paritätsgrundsatz für
die drei westlichen Festlandsmächte nirgendwo
bestritten worden. Deutschland habe jedoch da
mals eine Erhöhung der Zahl von 200 000 aus
300 000 Mann vorgeschlagen. Wenn jetzt die
deutsche Regierung die Notwendigkeit von
550 000 Mann aufrechterhalte, sei es klar, daß
bei einer so hohen Ziffer die Parität zwischen
den drei westlichen Festlandsmächten aus einer
gleichen Ausbildungsgrundlage ehrlich gesagt
unerreichbar sei.
Er wisse die Ansicht der deutschen Regie
rung zu schätzen, daß diese Ziffer angesichts
der deutschen Besorgnisse in Osteuropa ge
rechtfertigt sei.
Daher wolle er sich für einen Augenblick der
Lage in Osteuropa widmen. Es sei nicht seine
Ansicht, die Innenpolitik irgendeines Landes
zu erörtern, und was man auch immer von
dem Experiment denke, das zur Zeit in Sow
jetrußland erprobt werde: Niemals zuvor sei
er in einem Lande gewesen, das auf viele
Jahre hinaus so sehr mit seinen inneren Ar
beiten in Anspruch genommen sei wie Sowjet
rußland, wo noch manches getan werden müsse,
um das Schiff wieder in den richtigen Kurs zu
bringen. Das werde auch von vielen Leuten in
Sowjetrußland selbst nicht bestritten. Sowjet
rußland würde sich in seinem eigenen Interesse
gegen alles wenden, was die Maschinerie, die
es zur Zeit in mühevoller Arbeit errichtet ha
be, erschüttern könnte, und man könne sich keine
größeren Erschütterungen vorstellen als einen
Krieg.
Auch der geographische Faktor dürfe nicht
übersehen werden. Die Entfernungen, die den
größten Teil Deutschlands und Sowjetruß
lands trennten, seien riesig. Seit der Wieder
geburt des großen polnischen Staates, der be
reit und gewillt sei, auf der europäischen Bühne
eine beträchtliche Rolle zu spielen, sei die Mög
lichkeit eines sowjetrussischen Angriffes auf
Deutschland ein geographischer Anachronismus
geworden. (!)
Aus diesen und anderen Gründen sei es für
ihn schwierig, die Besorgnisse über einen mili
tärischen Angriff Sowjetrußlands zu teilen, die
in Deutschland heute anscheinend herrschen,
und er müsse hinzufügen, daß, wenn eine Na
tion sich um ihre eigene Sicherheit sorge, für
ste der beste Weg der sein würde, ihren Platz
im Völkerbünde einzunehmen, um dadurch den
Nutzen der kollektive» Sicherheit zu erhalten.
Wenn jetzt die internationale Lage vielfach
mit den Jahren vor dem Kriege verglichen
werde, so sei ein solcher Vergleich nur teilweise
richtig. Heute gebe es mindestens zwei höchst
wichtige stabilisierende Elemente, die vor dem
Kriege nicht bestanden: Erstens der Völker
bund und zweitens die Locarnoverträge.
Der Locarnopakt sei zum Vorteil aller seiner
Unterzeichner abgeschlossen worden. Die Ge
genseitigkeit sei das lebenswichtige Element
von Locarno.
Der Redner fragte dann,
welche Politik England bei der gegenwär
tigen europäischen Lage treiben solle.
Großbritannien könne Frieden und Sicherheit
nicht in der Isolierung finden. Auch ein Sy
stem von Bündnissen sei keine dauerhafte Lö
sung der Schwierigkeit. Als einzige Lösung
verbleibe lediglich ein kollektives Friedens-
fystem. Die einzig praktische Lösung eines sol
chen heute bestehenden Systems sei der Völker
bund.
Die englische Politik sei gegen keine Nation
gerichtet, sondern nur gegen solche Nation oder
Nationen, die gegen die Grundsätze der Bölker-
bundsatzungen verstießen, die England ange
nommen habe. England werde immer auf der
Seite des kollektiven Systems gegen jede Re
gierung oder jedes Volk zu finden sein, das
durch eine Rückkehr zur Machtpolitik den Frie
den zu brechen suche, den dieses System gerade
schaffen wolle. Die öffentliche Meinung in
England werde nicht so sehr durch Friedens«
erklärungeu als vielmehr durch konstruktive
Beiträge beeinflußt werden, die eine Regie
rung zur gemeinsamen guten Sache zu leisten
bereit sei.
Vertragstreue oder Verrat?
um »einet
MMltWRl WW»
DNB. London, 17. Mai. (Eig. Funkmeld.)
Der diplomatische Mitarbeiter der „Morning
Post" erklärt, das Kabinett werde sich heute
auf einer Sondersitzung mit der abessinischen
Angelegenheit beschäftigen. Ter britische Bot
schafter in Rom, Drummond, trifft vormittags
mit dem Flugzeug in London ein.
„Morning Post" widmet aus diesem Anlaß
den Leitartikel der abessinischen Frage. Das
Blatt tritt dabei sehr nachdrücklich gegen Ita
lien auf. Es vertritt die Ansicht, daß infolge
der Haltung Italiens die Regierung vor einer
sehr ernsten Frage stehe. Mussolini habe an
England und Frankreich in ihrer Eigenschaft
als Unterzeichnermächte des Abessinien-Ver
trages von 1906 wie an alle Mitglieder des
Völkerbundsrates eine Art Herausforderung
gerichtet. Jy dem Dreimüchte-Vertrag von
1906 verbürgten Italien, Frankreich und Eng
land die Unverletzlichkeit und Unabhängig
keit Abessiniens. Diese Bürgschaft werde in
der Völkerbundssatzung bestätigt. Mussolinis
Rede scheine beide Tatsachen unbeachtet zu
lassen.
Unter diesen Umständen ist nach Auffassung
der „Morning Post" die britische Regierung
gezwungen, sich zu fragen, wie sie sich im Falle
eines endgültigen Bruches zwischen den bei-
.den Parteien verhalten soll, ob sie zu dem
Vertrag und der Bölkerbundssatzung stehe,
oder den Dingen ihren Lauf lassen solle.
Der erste Weg würbe einen Zusammenstoß
mit Italien in Genf und seinen wahrschein
lichen Austritt aus dem Völkerbund mit al
len Folgen bedeuten, der zweite Weg würde
die Preisgabe Abessiniens und eine weitere
Schmälerung des Ansehens des Völkerbundes
als Beschirmer der schwächeren Seite zur
Folge haben.
Eme Stadt feiert.
Friedliches Bombardement der alten Feste Fredericia. — Trauer der Alten.
Freüericia-Kopenhagen, 15. Mai.
Mit der Einweihung des neuen Bahnhofes
in Fredericia waren die offiziellen Feiern im
Zeichen der neuen Beltbrücke abgeschlossen. Das
Volk aber fing nun erst an. Ueberreich au Fest-
schmuck war Fredericia, bunte Lampionketten
hingen über den langen Straßen, ja, weit am
Strand entlang. Auf dem Marktplatz spielten
2 Kapellen, nach deren Spiel getanzt wurde.
Ein eigenartig schönes Bild, dieser im bunten
Licht inmitten alter Häuser liegende Platz, halb
so groß wie der Rendsburgcr Paradeplatz. Nur
hat er nicht das berühmte Katzenkopf-Pflaster,
auf das alle Leute schimpfen, wenn nicht gerade
Jahrmarkt ist. Nein, hier in Fredericia ist
alles schön asphaltiert, zum Tanz im Freien
gut geeignet. Trotzdem aber waren es nicht
viele, die bei dieser Gelegenheit „eine Sohte
auf den Asphalt legen" wollten. Es war näm
lich empfindlich kalt.
Feuerwerk um Mitternacht.
Als sich die vielen 10 000 Menschen am schö
nen Strandweg von Fredericia aufbauten,
waren alle Wolken am Himmel verschwunden.
Wunderbar hell war es, dabei windstill und
nicht mehr kalt. Zu den unzähligen Lampions,
den Fackeln und Scheinwerfern gesellten sich
die Lichter von Strib und Middclfart. Weiter
rvcg sah man die Beltbrücke im Glanze der
Lichter liegen. Das märchenhafte Bild dieses
nordischen Abends wurde erst abgerundet, als
die alte Eisenbahnfähre, die jetzt ausgedient
hat, mit den Gästen der Staatsbahn am Ufer
erschien, von vielen hundert Glühlampen fest
lich erleuchtet. Kurz vor 12 Uhr ging eine
Breitseite von Kanonenböllern auf dem Fähr
schiff los. Damit war das Zeichen gegeben zu
einem großen Bombardement der alten Feste
Fredericia. Auf den Wällen stand dicht an dicht
die Bevölkerung, diesmal nicht in Verteidi
gungsstellung, sondern als harmlose Zuschauer,
Blanch harte Schlacht ist schon gekämpft wor
den um den Besitz der vormals starken Festung
Dänemarks. Viele Denkmäler geben Zeugnis
vom Heldenkampf. Das schönste Denkmal aber
sind die Wallanlagen selbst, die fast restlos als
Anlagen erhalten geblieben sind. Welcher histo
rischer Reichtum dieser schönen Stadt, und wie
sinnvoll den jetzt Lebenden und den späteren
Geschlechtern nutzbar gemacht! Schade um
Rendsburg, daß hier nicht Männer gelebt ha
ben, die nicht nur Wirklichkeitssinn gehabt ha
ben, sondern auch Sinn für die große Vergan
genheit unserer Stadt.
Ausklang.
Am 15. Mai morgens gehen wir noch einmal
znm Hafen von Fredericia. Die drei Fähr
schiffe, die seit 1872 den Verkehr von Jütland
nach Fünen und Seeland vermittelt haben, sind
schon abgedampft zum Liegeplatz der Staats
bahn in Strib. Auf dem alten Bahnhof ist noch
großes Umziehen. Am Hafen sitzen alte Ein
wohner der Stadt. Sie sehen uns an, als er
warten sie Trost von uns. Ja, manch schöne
Erinnerung war doch verbunden mit diesen
Fährschiffen, auf die man täglich schimpfte,
wenn sie den Verkehr behinderten, um die man
trauert, nun, da sie nicht mehr fahren.
Wir gehen zum neuen Bahnhof. Eine Stunde
Verspätung? Ja, der neue Fahrplan, der neue
Weg, der neue Bahnhof. Keine murrt. Man
hat doch die ganze Nacht dieses Neue gefeiert..
Ueber die neue Beltbrücke geht die Fahrt.
Scharenweis stehen hier die Neugierigen. Am
Fenster stehen alle Reisenden. Heute noch.
Morgen noch. Und dann ist dieses Neue alt
und wird nur noch von Fremden und Fach
leuten bestaunt. Wie bei unserer Rendsburger
Hochbrücke. Herbert Puhlmann.
Keine Mgliedersperre für HI und BM.
In verschiedenen Zeitungen waren vor
einigen Tagen offizielle Meldungen, aus de
nen zu schließen war, daß eine Mitglieder
sperre f ü r Hitler-Jugend und BDM. erlas
sen sei. Wie aus der Verfügung des Reichs
schatzmeisters hervorgeht, ist aber lediglich die
schon bestehende Sperre für die Aufnahme in
die NSDAP, nunmehr auch ausgedehnt wor
den auf die Aufnahme von Mitgliedern aus
der HI. und dem BDM., die im allgemeinen
mit ihrem 18. Lebensjahr in die Partei über
führt werden.
Eine Aufnahme von Mitgliedern in die
HI. und den BDM. wie auch in das Deutsche
Jungvolk und die Jungmädel in der HI. ist
nach wie vor möglich.
Französische MWn zur Durchreise
Mains in Berlin.
DNB. Paris, 17. Mai. (Eig. Funkmeldung.»
Alle Pariser Blätter berichten über den kurzen
Aufenthalt des Marschalls Petain in Berlin.
Dabei wird besonders hervorgehoben, daß der
Marschall in Begleitung von General von Rei
chenau das Ehrenmal Unter den Linden be
suchte. In der „Victoire" beschäftigt sich Gu
stave Hervö eingehender mit dieser kurzen
Reiseunterbrechung. Er wertet die Begrüßung
Pötains als schönen und ritterlichen Zug und
erklärt, daß man nach dieser Geste besonders
im Zusammenhang mit den feierlichen Erklä
rungen des Führers, wonach es zwischen
Deutschland und Frankreich keine territorialen
Meinungsverschiedenheiten mehr gebe, hoffen
dürfe, daß noch Möglichkeiten für eine Aus
sprache mit Berlin beständen.
Japan zur Erklärung Swansons.
DNB. Tokio, 16. Mai. Die Erklärung des
amerikanischen Marineministers Swanson,
daß die Zone des 180. Längengrades, also etwa
die Linie Aleuten—Neuseeland, von der ame
rikanischen und japanischen Flotte auch in Ma
növern nicht berührt werden solle, wird vpn
der japanischen Admiralität als politisch nnĢ
tig bezeichnet und begrüßt. Sie meint, daß
Amerika die Gefahren erkannt hat. die durch
Manöver im strategischen Seeraum Japans
entstehen könnten. Japan habe die angegebene
Zone stets vermieden.