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128. Jahrgang.
Schleswig-HolsternistHL
Renösburger Drgeblatt
Vezngspreke: AiiszaL» A Rekchsmark L73 monaMch; »0*306* B elnschl. Illustriert« Wochenbeilage
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Von dem großen Kulturrverk im Herzen Schleswig-Holsteins.
' vorwärts bei der Eiderabdämmung I
Gewaltige Detonierungsarbciten «erden durchgeführt. — Anfang Juli sollen die Schleusentore eingebant werden.
* Der Mai hat Bäume und Sträucher mit
frischem Grün geschmückt. Festlich leuchten
die weißen Blüten des Schwarzdorns aus den
Knicks, und auf den Weiden tummeln sich
muntere Fohlen und junge Lämmer. Auch
der Storch ist wieder heimgekehrt nach Stapel
holm und klappert froh von seinem hohen Nest
herab. Der Frühling geht wieder mit wehen
den grünen Fahnen hoffnungsfroh durchs
Land.
. Hoffnungsfroh sind auch die Menschen
überall, und an der Eider sieht man mit zu
friedenen Gesichtern, wie das große Werk der
Eiderabdämmung rüstig vorwärtsschreitet. Im
Herbst 1933 wurde damit begonnen, und mit
allen Mitteln wurde die Arbeit vorwärts
getrieben. Wir haben dann im vorigen Jahr
im Mai über den Stand der Arbeiten berichten
können und auch im Spätsommer noch einmal
einen Ueberblick darüber gegeben.
Nun sind wir wieder an der Eider gewesen
Einer der drei Betonmischmaschinen bei der
Arbeit. Ein Wagen Kies wird herangebracht.
Oben links die Wasserbehälter.
Lichtbild: Landcszeitung.
Das hatte einen besonderen Grund. Seit
einiger Zeit ist
mit den großen Betonierungsarbeiten
begonnen,
"nd in der vorigen Woche goß man gerade den
größten Block, die gewaltige Sohlenplatte der
Entwässerungsschleuse aus Beton. Eine solch
ungeheure Platte zu gießen, ist eine Arbeit,
»ie große Umsicht und umfangreiche Vor
bereitungen erfordert, denn sic mißt -15X45
Meter und hat eine Ticke von 1.80 Meter. Ter
Guß wurde auf eine neue bisher wenig geübte
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Tie Mischtrommel.
Lichtbild: Lanbeszeitung.
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große Sohlenplatte der Entwässerungsschleuse wird aus Beton gegossen.
Lichtbild: Landeszeitung.
Art durchgeführt. In drei Betonmisch
maschinen, wie ivir eine im Bild bei der Arbeit
zeigen, wurde der Beton gemischt und dann je
niit einer Pumpe durch ein Rohr von ca. 15
Zentimeter Durchmesser nach der etwa 150
Meter entfernten Baustelle gedrückt. Ans drei
Rohren quoll dort die Betonmasse heraus und
wurde ausgebreitet. 110 Stunden ununter
brochen Tag und Nacht andauernder Arbeit
waren notwendig, um diese gewaltige Beton-
platte fertigzustellen, und 3200 Kubikmeter
Beton wurden von den drei Mischmaschinen
dazu geliefert.
Bevor der eigentliche Guß durchgeführt
wurde, mußte der ganze Block ausgeschachtet,
Das Betongemisch wird durch Rohrleitungen
an die Baustelle gedrückt und dort verteilt.
Lichtbild: Krummmga, Lunden.
mit Pfählen hergerichtet und die Eisenbcweh-
rung verlegt werden, zu der allein 150 Tonnen
Eisen gebraucht wurden. Das ist der größte
Block, der bis jetzt fertiggestellt ist. Weitere
kleinere folgen in kurzen Abständen.
Für die ganze Schleuse wird insgesamt
die ungeheure Menge von ca. 14 000
Kubikmeter Beton, 5000 Tonnen Zement
und fast 500 Tonnen Eisen gebraucht.
Um die Arbeiten ohne Behinderung durch
das Grundwasser trocken durchführen zu kön
nen, hat man eine umsangreiche Grnndwasscr-
absenkungsanlage errichtet.
50 Rohrbrunnen reiche» etwa 15 Meter
unter die gepflasterte Sohle in den
Untergrund hinein,
um das Grundwasser, ehe es überhaupt an die
Oberfläche kommt, herauszuziehen und durch
eine gemeinsame Leitung, die alle 50 Brunnen
verbindet, zu sammeln. Durch eine Rohr
leitung wird das Wasser — pro Stunde etwa
600 Kubikmeter — über den Teich direkt in
die Eider gepumpt. Während der letzten
Wochen läuft die Anlage ununterbrochen und
wird so lange in Betrieb bleiben, bis die Be
tondecke völlig fertiggestellt ist.
Unterhalb der Schiffahrtsschleuse ist die
Sohle bereits fertig betoniert. Die Klinker-
verblendung ist, wie auf unserem Bilde zu
sehen ist, bis zur halben Höhe hochgeführt, und
die Eisenverstrebungcn sind bereits aufgestellt.
In nächster Zeit, sobald die Betonmisch
maschinen von der letzten großen Arbeit über
holt sind, können dann auch diese Wände be
toniert werden. Nach etwa zwei Monaten
hofft man mit diesen schwierigen Arbeiten
fertig zu sein, die von den in einer Arbeits
gemeinschaft zusammengeschlossenen Firmen
Andresen-Bredstedt, Claus Rvhmer-Rends-
burg, Greve-Flensburg und Loost-Wilster
ausgeführt werden. Dann wird man voraus
sichtlich am 1. Juli mit dem Einbau der großen
Tore beginnen können, der etwa Anfang
Oktober zum Abschluß kommen dürfte.
Auch mit den Vorarbeiten für die eigent
liche Abdämmung wird bereits begonnen.
Durch Schiffe wird das Material heran
gebracht, das für die quer durch die Eider zu
bauende 40 Meter breite Sohlensicherung ge
braucht wird. Buschmatratzen mit Stein-
beschwerung werden verwendet, um eine feste
Unterlage für den zu schüttenden Damm her
zurichten. Zu all diesen Arbeiten wird nur
deutsches Material verwendet, sodaß neben
den an der Abdämmung direkt beschäftigten
Arbeitern noch zahlreiche weitere deutsche
Arbeiter indirekt Beschäftigung bei den das
Material liefernden deutschen Firmen finden.
So geht auch in diesem Frühjahr die Arbeit
an der Eiderabdämmnng wieder mit voller
Kraft weiter. Sie wird auch den ganzen
Somracr hindurch mit Nachdruck fortgesetzt
werden, und im nächsten Jahre wird dann
voraussichtlich das große Werk vollendet wer
den können. Sturmfluten und Ueberschwem-
mungen in der Eiöerniederung werden dann
der Vergangenheit angehören. K. M.
Zer ļschechsslgwaîìsch-soWjelrussische
Vakt nnlerzeichnet.
Tie Klinkerverblendung der Schleusenmauer
ist bereits bis zur halben Höhe hochgeführt, die
Eisenverstrebungen aufgestellt.
Lichtbild: Sattbesjêitmtļļ.
DNB. Prag, 16. Mai. Am Donnerstag kurz
nach 13 Uhr wurde km Außenministerium der
tschechoslowakisch-sowjetrussische Hilfeleistungs
pakt unterzeichnet. Für die Tschechoslowakei
unterzeichnete der Minister des Aeußern
Dr. Benesch, für die Sowjet-Union der hiesige
sowjetrussische Gesandte Alexandrowski den
Vertrag.
Der tschechoslowakisch-sowjctrnssische Hilfc-
leistungspakt stimmt mit den ersten drei Arti
keln des französisch-sowjetrussischen Beistands
paktes vollkommen überein.
Die Unterzeichnung des sowjetrussisch-
tschechoslowakischcn Beistandspaktes wird von
der Pariser Presse allgemein kommentarlos
wiedergegeben. Nur „Oeuvre" und „Le Jour"
nehmen kurz dazu Stellung. „Oeuvre" zieht
aus dem Abkommen die Schlußfolgerung, daß
die tschechoslowakische Politik einer Zusam
menarbeit mit Frankreich treu bleibe. „Le
Jour" weist darauf hin, daß man hinter der
Tschechoslowakei alle Staaten der Kleinen
Entente sehen müsse. Demnach handle es sich
praktisch um ein Verteidigungsbündnis zu
Dreien.
MmslerprWdenl General Goring
nach Warschau abgereist.
DNB. Berlin, 16. Mai. Ministerpräsident
General Göring hat heute abend mit dem fahr
planmäßigen Zuge nach Warschau Berlin ver
lassen. In seiner Begleitung befinden sich als
Vertreter der Wehrmacht General der Infan
terie von Bock für das Reichsheer, Kvntre-Ad-
miral Witzel für die Reichömarine und Gene
ralmajor Weser für die Reichsluftwafse, außer
dem Oberstlentnant Bodenschatz und Major
Conrath. Während des Aufenthalts in Polen
ist dem Ministerpräsidenten der polnische
Oberst von Morowski attachiert.
Vom Hunsrück, dem der Eifel gegenüber
liegenden Gebirge im südlichen Rheinland,
wird schweres Schneegestöber gemeldet. Dich
ter Schnee hüllte die Natur in ein winter
liches Gewand. Einige Landstriche des Hoch
waldes, eines Teiles des Hunsrücks, wurden
auch von schweren Hagelstürmen heimgesucht,
denen bald wiederum heftiges Schneetreiben
folgte.
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