Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

Schleswig-Holsteinischer Wirtschaftsdienst 
Ein Jahr Neubauer in Ostpreußen 
Aus einem Brief eines Schleswig-Holsteiners 
Nun bin ich schon M Jahr lang als Neubauer 
hier in Ostpreußen. Ob ich zu Hause in Schleswig- 
Holstein im vorigen Jahre eine Siedlung erhalten 
hätte, weiß ich nicht, denn der Andrang ist groß, 
und vielleicht hätte ich dort noch jahrelang warten 
müssen, wenn überhaupt mit einer Ansiedlung in 
absehbarer Zeit gerechnet werden konnte. So habe 
ich denn von Anfang an Interesse für Ostdeutsch 
land gehabt, wo erheblich stärker gesiedelt wird, als 
in Schleswig-Holstein. Auch liegt die Bedeutung 
der Neubildung deutschen Bauerntums hier in Ost 
preußen weitgehend darin, den Osten des Reiches 
mit tüchtigen deutschen Menschen dichter zu besie 
deln, als es bisher der Fall ist. 
Besichtigung und Kauf. 
Im vorigen Sommer verheiratete ich mich im 
Alter von 25 Jahren, blieb aber zunächst noch in 
der elterlichen Wirtschaft tätig. Ich hatte jedoch 
den Wunsch, mich recht bald selbständig zu machen 
und eine eigene Scholle zu bewirtschaften. Ich 
wandte mich an die Kreisbauernschaft Segeberg, 
um den sogen. Eignungsschein zum Erwerb einer 
Neubaueinstelle zu erlangen. Ich hörte dort, daß 
die Landesstelle für die Auswahl deutscher Bauern 
siedler-Kiel genügend Siedlungen in Ostdeutsch 
land nachweisen könne. So entschloß ich mich, nach 
Ostpreußen zu gehen. Ende Mai wurde ich von 
Kiel aus zu einer Besichtigung von Siedlungen in 
Ostpreußen aufgefordert. Wir fuhren auf verbilligter 
Ostpreußenrückfahrkarte, so daß die Fahrt hin und 
zurück je Person nur rund 40 3Ul kostete. 2 Sied 
lungsvorhaben wurden besichtigt. Das erste lag am 
Frischen Haff, es handelte sich aber um verhältnis 
mäßig leichten Boden, der uns nicht gefiel. Das 2. 
Siedlungsgut Nikolaiken b. Schlobitten lag in der 
Nähe von Elbing. Hier gefiel es uns bedeutend 
besser, denn es handelte sich um sehr guten, teil 
weise reichlich schweren Lehmboden. Man konnte 
sich eine Siedlung aussuchen, da noch wenig ver 
kauft und jede Größe vorhanden war. Bei der Be 
sichtigung des Ackers gab uns der Verwalter die 
nötigen Erklärungen über Boden und Klima, so 
wie die Anzahlungsbedingungen und dergl. Für 
eine mittlere Stelle von 15—20 Hektar wurden 
3—4000 MJl Anzahlung verlangt; das Inventar 
mußte — wie üblich — vom Käufer gestellt wer 
den. Das Land liegt rings um den ehemaligen 
Gutshof. Die Siedlungsgebäude bestehen z. T. aus 
alten Scheunen, Ställen und Jnstenhäusern, die 
zum Zwecke der Siedlung um- und ausgebaut 
'werden. Soweit nötig, werden neue Gebäude er 
richtet. Die neuen Gehöfte werden, wie es in Ost 
preußen üblich ist, an den Wegen und Feldwegen 
angeordnet, so daß jedes Gehöft mitten im dazu 
gehörigen Acker liegt. Die frisch aufgeführten Ge 
bäude bestehen aus getrenntem Wohnhaus, Stall 
und Scheune. Im Wohnhaus befinden sich 2 Stu 
ben, Küche, Flur und Kammer. Es ist mit Pfan 
nen gedeckt. Das Wohnhaus hat etwa ein Ausmaß 
von 7,8X8 Meter, die Scheune ist 10X16 Meter 
groß und der Stall 8X12 Meter. Nikolaiken ist 
z. T. hügeliges Gelände und liegt etwa 400 Meter 
über dem Meeresspiegel. 
Nach der Rückfahrt wurde der Plan nochmals zu 
Hause genau überlegt und besprochen. Vor allem 
mußte auch die Frau genügend zum Wort kommen, 
jedoch hatte sie gegen eine Umsiedlung nach Ost 
preußen keine Bedenken. So beschlossen wir denn, 
in Ostpreußen zu kaufen. Ich schrieb also an die 
Ostprentzische Landgesellschaft in Königsberg wegen 
der Stelle 7. Diese war 27 Hektar groß und hatte 
alte Gebäude, die aus einem alten massiven und 
sehr geräumigen Stall und einer Strohdachscheune 
bestanden. In dem Stall sollte das Wohnhaus ein 
gebaut werden. 
Ende Juni fuhren meine Frau, mein Schwieger 
vater, mein Vater und ich nochmals zur Besichti 
gung nach Nikolaiken. Das Getreide stand ausge 
zeichnet, und die Weiden sahen hervorragend aus. 
Schon unterwegs hatten wir festgestellt, daß in Ost 
preußen der Stand der Feldfrüchte bedeutend bes 
ser war als in Brandenburg und auch bei uns zu 
Hause. Vor allem staunten wir über die grünen 
Weiden. Die Trockenheit war in Ostpreußen be 
deutend weniger nachteilig gewesen als in Schles 
wig-Holstein. Ich kaufte die vorgesehene Stelle 7: 
Sie kostete 3500 MJl Anzahlung, der Kaufpreis für 
den Grund und Boden betrug je Hektar einschließ 
lich Ernteausrüstung und mit Anlage des elektri 
schen Ortsnetzes 820 äUl je Hektar. Die alten Ge 
bäude wurden mit 3000 3UI angerechnet. Da wir 
den Einbau der Wohnräume in das Stallgebäude 
selbst vornehmen wollten, wurde uns für diese Ar 
beit ein Bauzuschuß von 6000 äUi als Baukrebit 
gemährt. 
aus der Heimat an mit den Möbeln, Geräten und 
Vieh. Auf die Fracht erhielten wir eine Vergün 
stigung von 25 Proz., so daß jeder Waggon reich 
lich 100 MJi Fracht kostete. Mein Bruder blieb 
6 Wochen bei mir, um für den Anfang bei der Ein 
richtung zu helfen. Er fuhr die Baumaterialien 
aus der 6 Klm. entfernten Stadt Mühlhausen an, 
eggte und pflügte. Wir hatten im Anfang 2 Pferde, 
davon mußten wir das eine noch erst anlernen. Ich 
half beim Bau, nachdem die Maurer aus der Hei 
mat gekommen waren, denen ich freie Reise ge 
währt hatte. Der Bau ging rasch vonstatten. Es 
wurden gebaut 3 Zimmer, Flur, Küche, Waschküche 
und ein 33 Quadratmeter großer Keller. 
Bald kam auch die Ernte, und der Bau blieb 
liegen, um rasch mit allen Kräften die Ernte zu 
bewältigen. Es war schönes Wetter und sehr heiß. 
Schon um 3 Uhr morgens war herrlicher Sonnen 
schein. Ich hatte eine gute Ernte auf den mir zu 
gewiesenen Flüchen. Ich erhielt 2,5 Hektar Rog 
gen, 0,5 Hektar Weizen, 4 Hektar Hafer, 0,5 Hektar 
Rüben, 0,5 Hektar Kartoffeln. Die Ernte wurde 
schnell erledigt, und die Herbstbestellung folgte. Am 
1. Oktober waren wir hiermit restlos fertig, denn 
man muß hier in Ostpreußen früher säen als bei 
uns zu Hause. Die Wachstumszeit ist kürzer. Ob 
gleich die Frühjahrsbestellung meistens später fällt, 
ist die Ernte trotzdem ebenso früh reif wie in 
Schleswig-Holstein, da im Sommer das Wachs 
tum soviel schneller vor sich geht. Vor allem heißt 
es hier, sich im Sommer gut an die Arbeit heran 
halten und keine Zeit verlieren. Daher findet man 
in Ostpreußen auch in der Regel die Bauernge 
höfte nicht in geschlossener Dorflage, sondern drau 
ßen in der Feldmark, damit der Weg zwischen Ge 
höft und Acker möglichst wenig Zeitverluste bringt. 
In Bayern: 
Nach der Saatzeit habe ich Rüben und Kartoffeln 
geerntet und die Winterfurche gepfügt. Wir hat 
ten einen schönen Herbst. Der erste Frost war am 
18. Dezember. Im Januar war es sehr kalt, bis 
zu 23 Grad unter 0. Aber im ganzen ist der Win 
ter hier nach meinem Dafürhalten nicht so schlimm, 
wie er vielfach hingestellt wird. Ich habe gut ge 
droschen: im Durchschnitt das 13. Korn. Der Acker 
ist restlos drainiert. Wir hatten von der Gutsver 
waltung sehr viel Heu erhalten, so baß wir reich 
lich füttern konnten und trotzdem noch eine Menge 
nachbehalten haben. Im Winter ging es in den 
Wald, wovon ich 2 Hektar erhalten habe. Es ist ein 
alter Bestand mit Bäumen von ein bis zwei Fest 
meter. Der Wald bringt für den Siedler ein gutes 
Stück Geld und gibt im Winter nutzbringende 
Arbeit. 
Im übrigen haben wir uns hier schon gut ein 
gelebt und an Land und Leute gewöhnt. Nur die 
Wege sind im Frühjahr und Herbst sehr schlecht, im 
Winter sind sie gefroren. Aber wir hoffen, daß in 
absehbarer Zeit hier eine feste Straße gebaut wird. 
Ich habe jetzt 4 Pferde, 6 Milchkühe, 7 Schweine, 
2 Stück Jungvieh und 6 Kälber. In 2 Jahren ist 
der Bestand voll. Die Bedingungen für die Ren 
tenzahlung sind dieselben wie überall im Reiche. 
Und die Preise: Für Getreide erhalten wir Fest 
preise, Schweine und Schlachtvieh bringen ungefähr 
ebensoviel wie in Holstein. Milchkühe kosten 260 
bis 350 AUl je Stück. Pferde sind kaum zu kaufen 
und außerordentlich teuer. Ferkel kosten im Alter 
von 4—5 Wochen 12—15 MM, Kälber kosten 10—15 
AUL. Für die Milch erhalten wir je nach Fettgehalt 
10—11 Pfg. je Liter. Sie wird uns jetzt vom Hofe 
abgeholt, die Molkerei liegt 1,5 Klm. entfernt. Die 
Fruchtfolge ist hier nicht wesentlich anders als in 
Ostholstein, z. V. folgendermaßen: Klee — Weizen 
— Gemenge — Roggen — Hackfrüchte — Hafer 
und Gerste mit Klee-Einsaat. Der Klee bleibt viel 
fach 2 Jahre liegen und wird im zweiten Jahre 
als Wechselweise genutzt. Auch Dauerweiden sind 
Vieh- und Fleischpreise aufeinander abgestimmt 
Auch Richtpreise für die schlechteren Qualitäten 
Bezüglich der Regelung der Vieh- und Fleisch 
preise fand am 11. d. M. in München eine Bespre 
chung statt, an der Vertreter des Reichsernährungs 
ministeriums, der Hauptvereinigung der Deutschen 
Viehwirtschaft, der bayerischen Regierungsstellen 
und des süddeutschen Fleischerhanbwerks teilnah 
men. Als Ergebnis dieser Aussprache wurden Maß 
nahmen beschlossen, durch die die Vieh- und Fleisch 
preise in ein angemessenes Verhältnis zueinander 
gebracht werden. (Wir halten die getroffenen Ver 
einbarungen als die ersten ihrer Art für höchst be- 
beöeutsam und geben sie in den Einzelheiten wie 
der.) 
Zunächst hat die Hauptvereinigung eine Anord 
nung über Höchstpreise für Rindfleisch in Bayern 
erlassen, die u. a. folgendes bestimmt: 
(1) Die Kleinhandelspreise für Rindfleisch (Sup 
pen- und Bratfleisch) erster Qualität (Mastrind- 
fleisch) dürfen den Höchstpreis von 80 Reichspfen 
nigen je Pfund nicht überschreiten. Ausgenommen 
sind: Roastbeef, Filet und Lende. 
Der Höchstpreis gilt bei einer Beilage eingewach 
sener und zugelegter Knochen von 25 vom Hundert. 
Soweit in Gemeinden eine Knochenbeilage von 
nur 20 vH. vorgeschrieben oder üblich ist, erhöht sich 
der Höchstpreis um 3 Pfg. 
(2) Metzger, die auf Viehgroßmärkten (oder 
außerhalb) Rinder der Schlachtwertklassen c und ü 
eingekauft haben, müssen Rindfleisch geringerer 
Qualität zu hierfür angemessenen Preisen feil 
halten. 
(3) Soweit zur Zeit des Inkrafttretens dieser 
Anordnung Kleinverkaufspreise für Rindfleisch 
niedriger sind als die im § 1 genannten Höchstpreise, 
dürfen sie nicht erhöht werden, auch solche für 
Rindfleisch geringerer Qualität. 
Ferner werden die Preise für Schlachtrinder auf 
den Viehgroßmärkten in Bayern, und zwar in 
Augsburg, München, Regensburg, Nürnberg und 
Würzburg, so geregelt werden, daß sie den Klein 
verkaufspreisen für Fleisch entsprechen. 
Anordnung für die Schlachtviehmärkte. 
Die Preise für Schlachtrinder sind auf den vor 
stehenden Viehgroßmärkten den in Bayern festge 
setzten Höchstpreisen für Rindfleisch anzugleichen 
und dürfen folgende Preise je Ztr. Lebendgewicht 
nicht überschreiten: 
1. Ochsen und Färsen 
Schlachtwertklasse a: 
Schlachtwertklasse b: 
Schlachtwertklasse c: 
Schlachtwertklasse d: 
2. Bullen 
Schlachtwertklasse a: 
Schlachtwertklasse b: 
Schlachtwertklasse c: 
Schlachtwertklasse d: 
3. Kühe 
Schlachtwertklasse a: 
Schlachtwertklasse b: 
Schlachtwertklasse c: 
Schlachtwertklasse d: 
Augsburg 
München 
Regensburg 
AUl 
Nürnberg 
Würzburg 
AlAi* 
Bei Ochsen und Färsen darf in der Schlachtwert 
klasse a die Zahl der Ausstichtiere 15 vom Hundert 
der Tiere der Schlachtwertklasse a nicht übersteigen. 
Für diese Tiere darf der Preis den unter II ge 
nannten Preis um höchstens 3 AUi überschreiten. 
hier sehr ertragreich. Ueberhaupt ähnelt die ganz« 
Wirtschaftsweise sehr weitgehend derjenigen auf 
guten Böden Ostholsteins, nur mutz man das etwas 
andere Klima berücksichtigen. 
Seit dem 15. November ist nun auch mein Nach 
bar Fritz Tavenrath aus Neuglasau (Kr. Segeberg) 
hier, der das Restgut mit 43 Hektar übernommen 
hat. Wir hoffen, daß in den nächsten Jahren noch 
mehr Landsleute nach Ostpreußen kommen werden. 
Wer jung ist, für den ist eine Uebersieblung nicht 
so schlimm, es .sei denn, man ist ein Muttersöhn 
chen, das nur dort siedeln will, wo es Mutters 
Schornstein rauchen sehen kann. So arbeiten wir 
denn als holsteinische Bauern auf ostpreußischem 
Boden. 
In der Herstellung deutscher Faserstoffe 
so sagt der Geschäftsbericht der Deutschen Baum 
wolle A.G., Osnabrück, stehen wir unbedingt am 
Anfang einer Entwicklung, die die größten Mög 
lichkeiten bietet, wenn auch zunächst noch viel Mühe 
und Erfindungsgeist der Wirtschaft, allerhand klug 
abgewogene Ausgleichsmaßnahmen und geschickte 
Aufklärungsarbeit nötig sein werden, um auf die 
sem Wege weiterzukommen. Die chemisch erzeugten 
Fasern haben sich für viele Verwendungszwecke als 
vorzüglich erwiesen. Zudem werden zur Zeit wich 
tige Fortschritte gemacht, so daß heute in der neuen 
Faser ein selbständiger Rohstoff erblickt werden 
muß, der sehr bedeutende Zukunftsaussichten hat. 
Ueber Währung und Welthandel 
sprach der amerikanische Finanzsekretär Morgen 
thau. Amerika wolle einer internationalen Wäh 
rungsstabilisierung keine Hindernisse in den Weg 
legen. Dagegen sei es keinesfalls bereit, von sich 
aus eine einseitige Dollarstabilisierung durchzu 
führen. Die USA. beabsichtigen nicht, sich in einen 
Abwertungswettlauf mit den Währungen anderer 
Staaten einzulassen. Eine einseitige Dollarstabi 
lisierung würde die USA. auf den Stand des Jah 
res 1982 zurückbringen . 
Die Preiskontrolle in Danzig 
wurde gelockert. Ausgeschlossen sind diejenigen Wa 
rengruppen, die von der minderbemittelten Be 
völkerung für den dringenden Lebensunterhalt ge 
braucht werden. 
Wo ist der Handel außerhalb des Marktes 
untersagt? 
Der Regierungspräsident hat bestimmt: Außer 
halb des Marktplatzes ist der gewerbsmäßige Han 
del mit Schweinen (einschließt. Ferkeln) auf den 
Schweine- bezw. Ferkelmärkten in Schleswig, 
Lauenburg, Sandesneben, Flensburg, Eckernförde 
und Lohbrügge: mit Rindvieh auf den Viehmärk 
ten in Eckernföröe, Tellingstedt, St .Michaelisbonn; 
mit Rindvieh und Schweinen (einschl. Ferkeln) auf 
den Rindvieh -und Schweinemärkten in Itzehoe, 
Marne-Stadt und Owschlag; mit Pferden und 
Rindvieh auf den Pferde- und Viehmärkten in 
Lunden, Kellinghusen und Wilster, Albersdorf und 
Burg i. Dithm.: mit Pferden und Ferkeln auf 
den Pferde- und Ferkelmärkten in Bad Oldesloe: 
mit Pferden, Rindvieh und Schweinen (einschl. 
Ferkeln) auf den Pferde- und Viehmärkten in Nie 
büll und Leck, Ratzeburg, Schwarzenbek, Mölln und 
Pötrau, Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Bad 
Bramstedt, Meldorf und Heide i. H., Plön, Lütjen- 
bürg und Schönberg; mit Pferden, Rindvieh, 
Schweinen (einschl. Ferkeln) und Schafen auf den 
Pferde- und Viehmärkten in Tönning und Gar 
ding und mit Pferden, Schweinen (einschl. Ferkeln) 
auf den Pferde- bezw. Schweine-(Ferkel-)Märkten 
in Wandsbek verboten. Soweit es sich bei den vor 
stehend genannten Märkten in einzelnen Fällen 
nach den Marktfestsetzungen lediglich um Pferde 
märkte handelt, bezieht sich das Verbot nur auf den 
Handel mit Pferden, soweit es sich um Klauenvieh- 
mürkte handelt, nur auf den Handel mit Klauen 
vieh. Die Anordnung ist bereits in Kraft. 
Rindfleisch-Konserven 
werden demnächst in den Läden zum Verkauf ge 
stellt. Der genaue Termin steht noch aus. 
Dem Niebüller Magerviehmarkt vom 14. Mai 
waren 37 Stück Rindvieh, 15 Schafe und Lämmer 
und 35 Ferkel zugeführt. Bezahlt wurden für 2jäh- 
rige Ochsen und Quien 160—220 AUl, für 214—3- 
jährige Ochsen und Quien 240—280, für Fehrkühe 
180—280, sür Kalbvieh 250—320 MJl, für Lämmer 
15—18 und für 4—6wöchige Ferkel 16—18 A.UL je 
Stück bezahlt. Aeltere Ferkel kosteten entsprechend 
mehr, (kr.) 
Das furchtbare Erdbeben auf Formosa. 
Englischer Bischof für Vertragsrevision. 
Einzug, Arbeit, Ernte und Anteil. 
Der Bischof von Birmingham, Dr. BarneS, 
hat eine aufsehenerregende Predigt gehalten, 
in der er erklärte, daß die Spannung in 
Europa nicht weichen werde, solange nicht der 
Versailler Vertrag in irgendeiner Form revi 
diert werde. Die englische Regierung sollte 
mit Deutschland Verhandlungen über das 
österreichische Problem, die früheren deutschen 
Kolonien und anderes einleiten. 
Bald darauf zog ich mit meiner Frau endgültig 
nach Ostpreußen. Hier gab es zunächst viel Arbeit. 
Der Stall lag noch voller Schafdung, da es ein 
Tiefstall war. Dieser mußte zunächst herausgefah 
ren werden. Wir bekamen vom Gutsverwalter 
vorläufig eine alte Kammer im Gutshaus als Not 
wohnung angewiesen, ließen uns etwas Bettzeug 
geben und schliefen hier auf der Erde, bis unsere 
eigenen Betten mit dem Waggon aus der Heimat 
kamen. Es war nicht schon, aber es war ja nur ein 
Uebergang. Da meine Frau krank wurde, zogen 
wir nach einigen Tagen in ein geräumiges Zim 
mer beim Lehrer des Dorfes ein. Nach 14 Tagen 
Dlm> WÄR Bruder mH îŞPtrşihnteR Waggons. 
Das erste Nildtelcgramm von dem furchtbaren Erdbeben, das die zu Japan ge 
hörende Insel Formosa heimsuchte und das mehr als 3000 Menschenleben gefordert 
hat: Ein durch das Erdbeben völlig zerstörtes Dorf in der Provinz Taichu. Inzwi 
schen haben sich auf der unglücklichen Insel neue Erdstöße ereignet, bei denen wie. 
derum zahlreiche Tote zu beklagen Md. Dr. Eelle-Eysier.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.