128. Jahrgang.
128. Jahrgang.
Renösburger Tageblatt
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höherer Gewalt. Für unverlangt eingehend» Beiträge übernimmt die Schriftleitung keine Gewähr
Volk betrauert auch das deutsche Volk den
Tob dieses großen Patrioten, der durch seine
verständnisvolle Zusammenarbeit mit Deutsch
land nicht nur unseren beiden Ländern einen
großen Dienst geleistet, sondern darüber hin
aus den wertvollsten Beitrag zur Befriedung
Europas gegeben hat.
Wir fügen nun noch einige Nachrichten über
den Eindruck in Frankreich, in England und
in Polen selbst an.
Helens Trauer.
Warschau steht ganz unter dem Eindruck
der Todesnachricht. Trotz der Nachricht ver
sammelten sich zahlreiche Menschen vor dem
Schloß. Sie verharren in tiefem Schweigen.
Noch in der Nacht erscheinen der Staats
präsident und die Minister, um von dem
Toten Abschied zu nehmen.
Der Ministerrat, der in der Nacht tagte, ôe^
schloß die Anordnung der nationalen Trauer,
für die die Einzelanweisungen noch veröffent
licht werden. Der Innenminister hat bis auf
weiteres alle öffentlichen Vorstellungen und
ähnliche Veranstaltungen verboten. Auch die
polnischen Sender geben vorläufig nur Nach
richten und keine Programmsendungen.
Der in der Nacht ernannte Leiter des
Kriegsministeriums erließ einen Tagesbefehl
an d:t Armee,' darin wird gesagt, daß der
Marschall Polens sein Leben beendet habe, daß
Sein Tod und die polnische Europapolitik
Wendung gegeben, die zu der jetzigen Haltung wort
geführt hat. Pilsudski hat zusammen mit der jetzia
deutschen Führung in entscheidender Weise da- jetzig
zu beigetragen, daß die über Europa schweben- folge
de Spannung zwischen Polen und Deutschland Fußj
grundlegend beseitigt wurde. Damit ist für den Beck,
Frieden Europas sehr viel geleistet worden, wird
mehr als durch Paktsysteme usw. serti.
Sein Tod bedeutet in diesem Augenblick für gen,'
Polens Innen- und Außenpolitik eine sehr
ernste Gefahr. Keiner weiß, ob die Hand des
Nachfolgers stark genug sein wird, die Dinge
zu meistern. Sie liegen heute so, daß von dem Be
Tode des Marschalls Pilsudski europäisches kanzl
Schicksal beeinflußt werden könnte. Wird in schall
Polen die alte staatszerstörende Leidenschaft an ö
der Eifersüchteleien wieder aufbrechen? Wer- Ti
den die starken nationalistischen Kreise Polens Hins,
gegen die außenpolitischen Lebensinteressen Eure
Polens sich durchsetzen und Polen in de» Ring mein
der deutsch-feindlichen Politik wieder hinein- Beil,
ziehen? Das sind Schicksalsfragen, nicht allein Mar
für Polen, die im Augenblick nicht zu beant- und '
An dem Tage, wo Laval, Frankreichs der
zeitiger Außerminister, Warschau nach kühlem
Empfange zur Reise nach Moskau verlassen
hatte, starb Polens nationaler Heros, Pilsudski.
Dieser Marschall von seltener Energie und na
tionaler Leidenschaft ist nicht nur ein polnischer
Heros, sondern die große Klammer in
den Jahren staatlichen Aufbaus nach dem Welt
kriege in Polen gewesen. Sie hat Polen bis
heute zusammengehalten. Nie hat Polen in der
Geschichte bisher staatenbildende Ausdauer be
wiesen. Die Leidenschaft des polnischen Blutes
und die Eifersucht seiner Großen hat immer
wieder Polens Staatsaufbau zerstört, obgleich
es kaum ein europäisches Volk gibt, das so sehr,
auch nnter fremden Völkern lebend, seine Ei
genart und Nationalität zu behaupten weiß.
Marschall Pilsudski ist in den letzten 15 Jah
ren die Persönlichkeit gewesen, welche die na
tionale Untugend der Polen, die Eifersucht sei
ner führenden Köpfe, mit starker Hand gemei
stert hat. Auch er hat dabei die allergrößten
Schwierigkeiten überwinden müssen. Er hat
mehrfach durch den Einsatz von polnischem Blut
gegen polnisches Blut im Bürgerkriege die
Dinge meistern müssen. Aber seine unheimliche
Energie in der staatspolitischen Einsicht, daß
er um der Sache willen das Schwert gegen
Stammesangehörige ergreifen müsse, hat end
gültig im Jahre 1926 gesiegt. In einem drei
tägigen Straßenkampf mit seinen Legionären
um die Hauptstadt Warschau siegte er über
seine Gegner, die im Parlament ohne Rücksicht
auf polnisches Schicksal sich leidenschaftlich be
fehdeten. Von diesem Tage an hat er ans der
Einsamkeit seines Schlosses Belvedere als nn-
stchtbarer Diktator Polens dessen Geschicke ge
lenkt, die Persönlichkeiten bestimmt, welche
Polen zu führen berufen sein sollten. Er selbst
ist es auch gewesen, der mit klarer Einsicht in
die Entwicklung der französischen Politik aus
Sowjetrußland zu die deutschfreundliche Poli
tik Polens durchgesetzt und bis heute aufrecht
erhalten hat. Er selbst ist es noch gewesen kurz
vor seinem Tode, der den kühlen Empfang des
französischen Außenministers Laval durch die
polnische Oeffentlichkeit inspiriert hat.
Die Gründe für seine bewußt antirussische
Politik liegen in der Vergangenheit. Pilsudski
wußte aus bester Erfahrung, daß es zwischen
Rußland und Polen keine Einigung geben
könne. Er hat bis zum Tode daran festgehal
ten, daß Rußland der Erbfeind Polens sein
Und bleiben werde. Am 4. Juli 1867 in der
Nähe von Wilna, im heutigen Litauen, als
Tproß einer alten litauischen Adelsfamilie
geboren, ist er trotzdem sein ganzes Leben lang
erne Persönlichkeit geblieben, die Polens Wie
deraufrichtung sich zum Ziele seines Lebens
gesetzt hat. Schon in seiner Studentenzeit in
Eharkow konspiriere er mit den polnischen
Nationalisten gegen Rußland, er wurde sogar
J 0 « weither in ein Attentat gegen den Zaren
Alexander III. verwickelt und nach Sibirien ver
kannt. Hier entfloh er der russischen Knute und
vrldete bei Ausbruch des Krieges eine polnische
^egionsarmee, die mit großer Tapferkeit bei
den Kämpfen um Warschau sich auszeichnete.
Bei dem fortschreitenden Siege der Mittel
mächte im Osten wurde er dann durch die un
glückliche habsburgischc Hausmacht- und Fa-
Mskienpolitik in das Lager der Gegner geführt,
^ie damalige deutsch-österreichische Polen-Poli-
^k, die von Wien aus verhängnisvoll beein-
Uußt war, hat uns die Erbitterung Pilsudskis
mit seinen Folgen eingetragen. In Versailles
à ì? öen Jahren danach reifte sie. Erst das
Abweichen Frankreichs von einer einseitigen
Şindnispolitik mit Polen, die zugleich eine
Nuckendeckung Polens gegen Rußland durch
^aukreich bedeutete, hat der Politik des Mar-
lchalls Pilsudski in den letzten Jahren jene
Die Anssteüurrg „Drau und Volk" eröffnet.
Ein Gang durch die Düsseldorfer Schau und ihre Aufgaben
en Düffel- schaft während der Kampfzeit der Partei bis kommt, e:
n gelegen, zum 30. Januar 1933. Bild der
ld von der Daß dieser Kampf, den diese Frauen um nalsoziali
köre geöff- das neue Deutschland und in ihm um die der Arbei
Mitarbeit der deutschen Frauen nicht umsonst dors.
ier Schlep- war, das führt die nächste Halle eindrucksvoll Beginn
örts und vor Augen. nationalst
senden Le- Hier sind in übersichtlicher Weise die großen weibliche
berichten, Aufgabengebiete dargestellt, die das Deutsche gen Mäd,
ämmerlicht Frauenwerk durch Zusammenfassung der Ver- und ihm i
,»fundenen bände heute zu betreuen vermag. stahlt, mi
er der Ge- Vom Frauenamt der Deutschen Arbeits- ^Z>r^we
front wird hier berichtet, das darstellt, wie Stirnseite
rnd geben- durch richtige Arbeitsplatzverteilung, durch s, '
s und des Mütterschulung, durch Urlanbshilfe, durch das
’ national- Hilfswerk Mutter und Kind und tausend SoUalisn
auch eine andere Maßnahmen Dienst an der berufstätig s e uļ n
schaffenden Frau geleistet wird. ļ e jļ en isj “
sehen Aus- Probleme von weittragendster staatspoliti- ihres Lag
— zeigt scher Bedeutung werden im Arbeitsgebiet des Schlichthe
Frau, die Deutschen Frauenwerks weiter aufgerissen die junge
:, sondern durch die Darstellung der Auslandsarbeit, heranwücl
teht, einen Hier sind gerade die Frauen berufen, die in-
n anderen nere Verbindung zwischen dem Auslands- Der erj
deutschen und der Heimat herzustellen und zu Sonnaber
lnnqshallc vertiefen, auf dem Gebiete des Luftschutzes, unter Fü
e Bergan- 11,0 5ie Frau weittragende wehrpolitische Auf- zahlreiche
n Frauen ß a5en » u erfüllen vermag, auf dem Gebiete dienststell,
mihntrr in der Leibesübungen als der Voraussetzung ge- ist beende
luden ^ in şunder kommender Geschlechter oder in volks- Wir tr>
menfinöen wirtschaftlichen Fragen, wo die Frau durch überflute,
in denen sinngemäße Führung der Hauswirtschaft ein Mit un
'r zersplit- entscheidender Faktor ist. Anerkenn
Arbeit ge- Ihren großen Abschluß findet diese Halle Schau hin
her Unter- mit einer eindrucksvollen Schau des Reichs- Es ist ,
rauen und Mütterdienstes des Deutschen Frauenwerks, großen B
ischen und Im Film, in natürlicher und zeichnerischer kes, das,,
n kolonia- Darstellung, werden alle Gebiete der Schn- leitung bi
m, die für lung der Mütter behandelt. Alles, was Müt- aber fein«
guter Ab- ter wissen und lernen müssen, ist hier zusam- Dieses
n, alle mit mengestellt. Bergange
er alle in So vereinigt diese Halle in großen Umrissen für Deutz
ende große alle Gebiete der Arbeit der Frau für das gäbe, di«
beeinträch- Volk, nach innen und außen, gesteigert und Frauen r
abgeschlossen mit dem Muttertnm, der letzten als groß«
einem be- Vollendung fraulicher Mission. rechnung
national- Nach einer eindrucksvollen Sonderschau des Die Dr
entlich be- Nassepolitischen Amtes der NSDAP., in der die Größ,
er damals an Hand anschaulichen Bildmaterials der des Gewi
-.-Frauen- Sinn unserer Rassehaltung zum Ausdruck von jeinei