Der Tag in Wort und Bild
ôļd'rļ 5er Msn5 den Rahisempfang?
Das Phänomen öer sogenannten Radiotiöen,
bes Anschwellens und Abebben des Tons,
konnte bisher nicht genau erklärt werden. Der
amerikanische Professor Harlan Stetson glaubt
uun den Mond verantwortlich machen zu
können.
Er ist der Ansicht, daß gewisse vulkanische
Lava weit mehr radioaktive Stoffe enthält als
me uranhaltige Pechblende, aus der man das
Radium gewinnt. Nun ist der Mond bekannt
lich mit erloschenen Vulkanen bedeckt. Wäre
öie Mondlava so radioaktiv wie der vulkani
sche Tuffstein, den man kürzlich in der Nähe
von Neapel gefunden hat, so hätte man damit
eine Erklärung für die starke ionisierende
iVirkung des Mondes.
Die Einwirkung des Mondes auf die Ra-
öioübertragung werde, meint Professor Stet
son, durch die Beeinflussung der Ionosphäre,
einer Schicht, die die Erde in mehreren Lagen
umgibt, hervorgerufen. Sei der Mond unter
öenr Horizont, so werde in der Ionosphäre eine
„Flut" verursacht, und der Langwellenempfanz
werde besser, da die Ionosphäre wie ein reflek
tierender Spiegel wirke. Wenn der Mond eine
andere elektrische Ladung habe als die Erbe, so
lasse sich diese Erscheinung leicht erklären. Ob
die anderen Planeten hierbei auch eine Rolle
spielten, sei eine noch nicht geklärte Frage.
Ş £ •
Mische Fürsten als Generalmajore.
Indische Fürsten als Generalmajore.
Nur Titularehrung, keine Heeres
angehörigkeit.
Indische Fürsten, deren Loyalität gegenüber
öer britischen Regierung außer Zweifel steht
und das trifft wohl auf alle Fürsten zu —,
erhalten häufig den Rang eines hohen briti
schen Offiziers. Auch jetzt sind anläßlich des
silbernen Königsjubiläums mehrere Fürsten zu
Generalmajoren befördert worden, darunter
Nļaharadschah von Jammu und Kaschmir und
öer Nawab Umar Hayat Kahn.
Diese Fürsten gehören trotz der Rangver
leihung nicht dem britischen Heer an, sondern
erhalten nur den Titel und das Recht, die
britisch-indische Uniform zu tragen. Daher
kommt es, daß wir auf Bildern (und in
Filmen) häufig Maharadschahs, Radschahs
und Namabs (Nabobs) in der kleidsamen in
dischen Uniform sehen, die in der Hauptsache
»us einem langen blauen Waffen rock, einer
sehr breiten seidenen Schärpe und Turban
besteht. Die Farben der Schärpen sind nach
dem Regiment verschieden.
In Filmen sieht man übrigens niemals
Originaluniformen, sondern nur solche, die
den Originalen ähnlich sind. Ein englisches
Gesetz verbietet nämlich das Tragen von echten
Uniformen in Filmen und Theateraufführun
gen. Wegen der reichlich ähnlich geratenen
Uniformen in dem britisch-indischen Film
„Bengali" (Lives of a Bengal Laneer), öer
von einer amerikanischen Firma hergestellt
worden ist, gab es in England sogar eine
förmliche Anfrage an die Regierung; die Ant
wort lautete, man habe den Film trotz der
Uniformen wegen seines großen künstleri-
Ichen Wertes ohne Beanstandung erlaubt.
Aach Genuß von Kuchen gestorben.
Verdorben oder vergiftet?
DNB. Bad Neichenhall, 6. Mai. Die zehn
jährige Tochter des Bauern Enzinger in St.
Zeno fand am Sonntagnachmittag ans der
Straße ein gntverschnnrtes Paket mit Kuchen,
das sie mitnahm und zu Hause verzehrte. Nach
kurzer Zeit zeigten sich heftige Bergiftungs-
erscheinungen, denen das Kind Montag früh
unter fürchterlichen Schmerzen erlag. Der
ältere Bruder des Mädchens und öer 65jäh-
rige Großvater, die beide nur wenig von dem
Gebäck genossen hatten, erkrankten gleichfalls
schwer, sie befinden sich jedoch außer Lebens
gefahr. Die Herkunft des Gebäcks — es han
delt sich um sogenannte Creme-Schnitten — ist
noch nicht bekannt. Auch steht bisher nicht fest,
ob es sich um verdorbene oder vergiftete Ware
handelte.
Muß Monte Carlo schließen?
Zum ersten Male keine Dividende.
Monte Carlo lebt und stirbt mit seinem Ka
sino. In diesen Tagen fand die Generalver
sammlung der Aktionäre dieser Spielhölle
statt und zum ersten Male seit Bestehen des
Kasinos wird es keine Dividende geben.
Gab es noch im Jahre vorher einen Rein
gewinn von 5 Millionen MJL, so sind es jetzt
nur noch 150 000 MJl. Es gab Zeiten vor dem
Kriege, da wurden bis 173 Proz. Dividende
ausgeschüttet. Der Weltkrieg und die Wirt
schaftskrise haben auch mit den großen Spie
lern gründlich aufgeräumt, die früher in
Monte ihrer Leidenschaft solange fröhnten,
bis sie vor dem Nichts standen. Viele haben auf
diesem paradiesischen Fleckchen Erde ihrem
Leben ein Ende gemacht, nachdem sie alles ver
spielt hatten.
London im Festrausch.
Bildtelcgramm von den großen Jubiläumsfeierlichkeiten in London: Tic
Staatskarosse mit dem englischen Königspaar im Festzuge.
r,px ' Xz<> 3 nfcï.”- '.'f ... Dr. Selle-Eyslêr.
Deuffche Amuffiihnmg der pslnischen
Aalionaloper „Hl-lla".
DNB. Hamburg, 6. Mai. Die deutsche Ur
aufführung der polnischen Nationaloper
„Halka" findet am Dienstag, dem 14. Mai, in
der Hamburgischen Staatsoper unter der
musikalischen Leitung von Dr. Hans Schmidt-
Isserstedt in der Inszenierung von Heinrich
K. Strohm statt. Zu der Uraufführung, in
welcher der an der Hamburgischen Staats
oper festverpflichtete Bruder Jan Kiepuras,
Wladislaus Ladis, seine erste Partie in deut
scher Sprache singen wird, hat sich eine große
Zahl führender interessierter Persönlichkeiten
aus Deutschland und Polen angemeldet.
Das Treffen der alten Gardisten.
Etwa 20 000 Angehörige der alten Garderegimenter sind in der Neichshauptstadt
zu einem großen Treffen zusammengekommen. Unser Bild zeigt den Feldgottes-
öienst auf dem Königsplatz, an der fôņiķt der alten Generale General v. Eberhard.
Dr. Selle-Epsler.
Schwere Nasem-EMMie
in hsllrmdischm Isrs.
Bisher nenn Kinder gestorben.
DNB. Amsterdam, 6. Mai. In dem in der
Provinz Nordbrabant liegenden Torf Üben ist
eine überaus ernste Masern-Epidemie aus-
gebrochen. In der rund 4000 Seelen zählenden
Gemeinde sind 24V Kinder ernstlich erkrankt.
Neun Kinder sind bereits gestorben. Es ver
geht fast kein Tag, an dem nicht einer der
kleinen Patienten der Krankheit erliegt. Das
fortwährende Läuten der Totenglocke hat in
dem Torf eine unheimliche Stimmung ver
breitet, die im starken Gegensatz zu der herr
lichen Blütenpracht steht. Im Hinblick auf
die Gefahr eines weiteren Umsichgreifens der
Krankheit hat sich der staatliche Inspektor für
das Gesundheitswesen nach Uden begeben und
die Schließung der Schulen angeordnet.
* . *
CmWmng des Simàgs in 5er Türkei.
DNB. Istanbul, 6. Mai. Die türkische Re
gierung hat einen Gesetzentwurf zur Rege
lung der gesetzlichen Feiertage ausgearbeitet.
Wie verlautet, ist aus wirtschaftlichen Grün
den die Einführung des Sonntags anstelle
des Freitags als Wochenfeiertag vorgesehen.
Nach den Bestimmungen des Entwurfes wer
den die Läden am Sonnabend den ganzen Tag
geöffnet bleiben, jedoch werden Behörden und
Amtsstellen, Fabriken, gewerbliche und son
stige Unternehmungen ihre Büros und Werk
stätten am Sonnabend bereits um 13 Uhr
schließen, sodaß Beamte, Arbeiter und An
gestellte von dieser Zeit ab nicht mehr arbeiten
werden. Der Entwurf schlägt ferner die Bei
behaltung der bisherigen Festtage vor. Für
das Fest der Republik sind jedoch drei Feier
tage vorgesehen. Der 1. Mai wird als
Arbeiterfeiertag eingeführt. Desgleichen ist
der erste Tag des Jahres ein Feiertag. Am
letzten Tag des Jahres soll nur bis mittags
gearbeitet werden.
Großfeuer bei Delhi.
150 Häuser zerstört.
DNB. Simla (Brit. Indien), 7. Mai. (Eig.
Funkmeldung.) In der 20 Klm. von Delhi ent
fernten Ortschaft Mehroli wurden 150 Häuser
durch ein Grohfeuer zerstört. Auch erhebliche
Mengen von Getreide und Futtermitteln wur
den durch die Flamme», vernichtet. Zahlreiche
Bewohner sind obdachlos und haben ihre ge
samte Habe verloren.
* * *
Fußbodeneinsturz im Wahllokal.
DNB. Paris, 6. Mai. In öer Ortschaft Ma-
rennes bei Rochefort-sur-Mer ereignete sich
am Sonntag ein unvorhergesehener Zwischen
fall, der das Ergebnis des ersten Wahlganges
in dieser Gemeinde in Frage stellt. Gegen
Mittag, als das Wahllokal, das sich im Erd
geschoß des Bürgermeisteramtes befindet, dicht
gefüllt war, brach plötzlich der Fußboden zu
sammen und etwa 20 Wahlberechtigte mitsamt
dem Wahlpersonal und den Urnen stürzten in
den Keller. Zwölf Personen erlitten mehr oder
weniger schwere Verletzungen. Das gesamte
Wahlmaterial ist unter den Trümmern begra
ben. Man kennt daher auch noch nicht das Er
gebnis des ersten Wahlganges.
* * *
Großer Mta5 in Gelderlaà
DNB. Amsterdam, 6. Mai. Durch den Funk
regen einer Lokomotive entstand gestern in der
Provinz Gelöerland in der Nähe der Stadt
Mengele ein großer Waldbrand, bei dem über
200 Hektar Wald- und Heideland zwischen den
Gemeinden Zelhem und Ruyrle verbrannten.
Das Feuer verbreitete sich sehr schnell, so daß
die aus allen umliegenden Ortschaften zur
Löschung aufgebotene Bevölkerung und die
Polizei einen schweren Stand hatten. Zwei
Wirtshäuser gerieten in ernste Gefahr, konn
ten aber durch die eifrigen Bemühungen der
Löschmannschaften im letzten Augenblick noch
geschützt werden. Dagegen kann als feststehend
angenoinmen werden, daß in dem in weitem
Umkreis sichtbaren Flammenmeer viel Wild,
darunter auch Hochwild, umgekommen ist.
* * *
Das Weil gegen die Ralhenower
Hoslrimber.
DNB. Berlin, 6. Mai. Nach viertägiger Ver
handlung verkündete die Strafkammer des
Potsdamer Landgerichts das Urteil im Prozeß
gegen die drei Ralhenower Posträuber. Der
Hauptangeklagte, der 42jährige Otto Wolfs,
wurde wegen gemeinschaftlichen Diebstahls zu
fünf Jahren drei Monaten Zuchthaus und
fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Der 47
Jahre alte Wilhelin Zepernick erhielt vier
Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust,
der «ritte Angeklagte, öer 47jährige Albert
Ruhnau, lvurde wegen Mangels an Beweisen
freigesprochen. Die Täter hatten in der Nacht
zum 30. Oktober 1925, also vor fast zehn Jah
ren, Werte im Gesamtbetrag von 100 000 Mark
aus der Packkammer geraubt, die mit dem
D-Zug Berlin—Hannover eingetroffen waren.
Erst kürzlich war es gelungen, die Täter zu
fassen.
Krrrre Post.
Der französische Dreimaster „Pomone" ist in
der Nähe von Neufundland gesunken. Die Be
satzung konnte gerettet werden.
In Amerika stürzte ein Passagierflugzeug
ab. Vier Mann wurden getötet und acht wei
tere Insassen verletzt.
Ernst Koch, der ermordete Arbeitsdienst-
mann, wurde unter großer Anteilnahme öer
Bevölkerung, des Arbeitsdienstes, öer
NSDAP, und öer Polizei auf dem Friedhof in
Grumme bei Bochum zur letzten Ruhe bestat
tet. Das Lager, in dem er gedient hat, wird ab
jetzt „Ernst-Koch-Lager" heißen.
Verantwortlicher Hauplschriftleiter und Herausgeber: Fer«
dtnand Möller.
Stellvertreter de» Hauplschriftleiter»: Herbert Puhlniann.
Verantwortlich für Politik: Herbert Puhlmann; für den all
gemeinen Teil: Adolf Dregori: für den wirtschaftlichen
Teil: r. V. Ferd. Möller; für den provinziellen unt
örtlichen Teil: Karl Müller, alle in Rendsburg.
Verantwortlicher Änzeigcnleiter: Karl Jacobsen, Rendsburg,
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Rendsburg.
D-»A- Echleswig.Holsteinifche Landeszeitung (Rendsburg»
Tageblatt — Hohenwestedter Zeitung — Die Landpost
Hanerau-Hademarfchen — Eüderbraruper Tageblatt)
IV. 35 13181. Pl. Nr. 5.
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am Dienstag, dem 14. nai 1935
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unseren Sachverständigen am Donnerstag. 9. Mai, von 2—6 Uhr in
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